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BUND DEUtschER OENOLOGEN INtERN Editorial Die summe zählt!? Dieses Jahr ging es mit der Witterung auf und ab, aber die summe zählt. Ähnlich wie die Kurse an der Börse, gleichen sich kurzfristige schwankungen auch beim Wetter über die Monate meist wieder aus. In der summe erscheinen die Abweichungen von der Norm in der Vegetationsperiode gering. Allerdings haben schon geringe temperaturdifferenzen über mehrere Monate deutliche Wirkung auf die Natur. Der deutlich zu kühle März (Abweichung - 3,2° c) verzögerte 2013 den Austrieb um fünf tage gegenüber dem Mittel. Der zu kühle Mai (Abweichung - 1,9 °) verschob zusätzlich den Blütetermin weit nach hinten, sodass die Rieslingreben an der Rheinfront erst Ende Juni das Blütende erreichten und damit etwa sechs tage hinter der Norm lagen. Auf den "normalen" Juni folgte der sonnige und heiße Juli mit einem temperaturplus von 2,5° c. Allerdings konnte die deutliche Reifeverzögerung bisher nicht aufgeholt werden. Der Blütetermin bildet in der Phänologie der Rebe quasi einen Ankerpunkt. so zeigt sich eine relativ enge Korrelation zwischen Blütetermin und Lesetermin, d. h. Jahre mit früher Blüte sind meist Jahre mit früher Lese und umgekehrt. Es ist fast so als würde nach Ablauf der Blüte ein Uhrwerk eingeschaltet, das die Fruchtentwicklung zwar nicht unabhängig von der temperatur, aber eben auch nicht linear zur temperatur weiter steuert. Deutlich wird dies auch, wenn man sich den gut zu vergleichenden Reifebeginn bei Rotweinsorten ansieht. Zum Beispiel Regent (Oppenheim) 28.7.2010; 20.7.2012; 6.8.2013. Die Entwicklung bei dieser Frühsorte liegt 2013 noch neun tage hinter dem ebenfalls späten Jahr 2010. trotz der extremen trockenheit im Juli herrscht bisher mit Ausnahme von sehr durchlässigen Böden kein Wassermangel, dazu sind noch genügend Reserven aus dem sehr nassen Mai im Untergrund. Die Lage zeigt sich bisher sehr entspannt. Die Lese verschiebt sich für die Frühsorten in die schon wieder kühleren späten septembertage, was im hinblick auf einen möglichen Botrytisbefall sehr positiv zu werten ist. hoffen wir also auf einen goldenen Oktober. Jürgen Wagenitz BDO-Mitgliederversammlung im Rahmen der Betriebsleitertagung am Campus Geisenheim findet die Mitgliederversammlung des Bundes Deutscher Oenologen statt Liebe BDO-Mitglieder, direkt im Anschluss an die Betriebsleitertagung "Weinbau und Kellerwirtschaft" lädt der BDO am Dienstag, 3. September 2013 um 17 Uhr, Hörsaal 32, Hochschule Geisenheim University, Von-Lade-Str.1, 65366 Geisenheim zur Mitgliederversammlung ein. Folgende Tagungspunkte sind geplant: 1. Begrüßung und Feststellung der tagesordnung seit Anfang Juli hat die hochschule Geisenheim mit sandra Wasse Zuwachs bekommen. Die 36 Jährige betreut den career service, der die studierenden nach Ende ihres studiums in den Beruf begleitet. sandra Wasse bietet Einzelberatungen und coachings für alle studierende rund um ihre berufliche Profilbildung und Bewerbungsstandards an. Auch Bewerbungsunterlagen können von ihr geprüft werden. "trainings, Workshops und Vorträge bieten die Möglichkeit zur persönlichen Reflexion. sie dienen Aktuelle InformAtIon 2. Bericht des Präsidenten 3. Berichte aus den hochschulen und BDO- Gruppen 4. Geschäfts- und Kassenbericht 5. Bericht der Kassenprüfer 6. Entlastung des Vorstandes 7. Vorstandswahlen lt. satzung 8. Verschiedenes Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Edmund J. Diesler – Präsident – Verleihung des Professor Müller-Thurgau- Preises an die Familie Meininger Die VEG-Geisenheim Alumni Association e.V. wird am samstag, 31.8. 2013, im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung den Professor Müller-thurgau-Preis an die Familie Meininger vergeben. Mit der Preisverleihung soll die Arbeit im deutschen Weinbau sowie die Verdienste für den Wissenschafts- und studienort Geisenheim gewürdigt werden. Die Preisverleihung findet um 15 Uhr im Gerd- Erbslöh-hörsaal der hochschule statt. Vom studium zum Beruf Neu an der Hochschule Geisenheim: Sandra Wasse und der Career Service Die Redaktion des Oenologen ist um Luise Botler erweitert worden. sie ist seit Mitte Juni Pressereferentin der hochschule Geisenheim und freut sich über themen, texte und Anregungen: 06722/502624 oder per E-Mail: luise.botler@hs-gm.de darüber hinaus auch dem Austausch und der praktischen Auseinandersetzung mit Bewerbungsstandards und überfachlichen Kompetenzen", erläutert sandra Wasse das breite spektrum ihres Angebots. Für studierende aus dem Ausland sind Exkursionen geplant. tutoren sollen die Neuankömmlinge auch beim Einleben und im studienalltag unterstützen. Ganz wichtig im Portfolio des career service ist die Vernetzung mit potenziellen Arbeitgebern, Kooperationspartnern und Verbänden. Zur Person: sandra Wasse hat Kommunikationswissenschaft studiert und war sieben Jahre lang für eine schüleraustausch-Organisation und an der hochschule RheinMain im career service tätig. Berufsbegleitend hat sie eine Ausbildung als coach absolviert. Kontakt: sandra Wasse Müller-thurgau-haus, 1. stock Raum 09 tel.: 06722-502-780 E-Mail: sandra.wasse@hs-gm.de 58 DER OENOLOGE · 23.8.2013 · NR. 8
BUND DEUtschER OENOLOGEN INtERN »Ich bin ein Geisenheimer« Akademische Abschlussfeier der hochschule Geisenheim Chapeau! Die 107 Absolventen der Hochschule Geisenheim hatten allen Grund ihre Hüte fliegen zu lassen bei der akademischen Abschlussfeier im Park Mit viel Prominenz aus Politik und Wirtschaft sind jetzt 107 Absolventen der hochschule Geisenheim im Park des campus im Rahmen einer akademischen Abschlussfeier verabschiedet worden. "Wer einmal hier studiert hat, ist ein Leben lang Geisenheimer", machte staatssekretär Ingmar Jung in seiner Ansprache deutlich und bescheinigte der hochschule neuen typs in Geisenheim "eine tolle Entwicklung" seit ihrer Gründung. Als ein Baby, das versucht krabbeln und laufen zu lernen, beschrieb Präsident hans Reiner schultz die hochschule und warb für Geduld, denn es werde noch etwas dauern, bis es stabil läuft. Die Besonderheiten des standorts Geisenheim weiter zu entwickeln, innovativ lehren und forschen und dabei praxisorientiert bleiben, wies Vizepräsident Otmar Löhnertz den zukünftigen Weg der hochschule neuen typs auf, die nun erstmals Bachelor und Master entließ. "Ein studium ist ein Privileg, das die Gesellschaft bietet. Werben sie dafür in den Führungspositionen", gab der Professor den Absolventen weiter mit auf den Weg. "so soll’s bleiben – überall Geisenheimer in der Welt", wünschte sich Bundestagsabgeordneter Klaus Willsch und verwies dabei auf den Rheingau als "schmuckkästlein". Dass Geisenheim eine Marke sei, die tür und tor öffne, betonte auch Robert Lönarz, Präsident der Vereinigung ehemaliger Geisenheimer (VEG), und interpretierte Kennedys berühmt gewordenen spruch neu "Ich bin ein Geisenheimer". Er ermunterte die frisch gebackenen Bachelor und Master, ihre hüte fliegen zu lassen und ihren Erfolg zu feiern. Zu einem Exkurs rund um das Kulturgut Bier lud der Festredner dieses besonderen tages, Dr. hans-Georg Eils, der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, ein. Nicht ohne ein verschmitztes Lächeln im Knopfloch verkündete er in Geisenheim, dass Deutschland eine Biernation sei, technologisch auf dem neuesten stand. "An ihrem Können habe ich keinen Zweifel. Bleiben sie vor allem eins: neugierig und wissbegierig, ihr Leben lang!", so Eils. Die erste honorarprofessur der hochschule neuen typs konnte Präsident hans Reiner schultz an den Diplom-Agrarbiologen Martin Bocksch überreichen, ein ausgewiesener Experte und Fachmann für Rasen. Blumen zum Abschied gab‘s für Professor Dr. Walter Wohanka, der für seine langjährige Lehrtätigkeit geehrt wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Abschlussfeier von der Band "Bluenotes". Karl-Bayer-Preis verliehen Im Rahmen der akademischen Abschlussfeier wurden drei Absolventen mit dem Karl-Bayer-Preis für ihre mit "sehr gut" bewerteten Arbeiten ausgezeichnet: oliver Bork "spätfrostschäden im Weinbau - Untersuchungen zur Verminderung des schadaufkommens sowie zum Vorkommen eiskernbildender (INA) Bakterien an topfreben und Rebholz (Vitis vinifera L.)"; Betreuer: Prof. Dr. Beate Berkelmann-Löhnertz, Dott. Paolo Ermarcora maurizio Zadra "Digitalisierung des Phänomens der Perlage zur objektiven Beurteilung des schaums und des Aufbrausens bei schaumweinen"; Betreuer: Prof. Dr. Mark strobl, Dott. Roberto Larcher Johannes meßner "Untersuchung zur Bewurzelungsfähigkeit und Reblaustoleranz an stecklingen der Art Vitis berlandieri Planchon"; Betreuer: Prof. Dr. Joachim schmid, Dott. Marco stefanini Brückenbauer zwischen hessen und Thüringen clemens Klockner mit dem Thüringer Verdienstorden ausgezeichnet Mit dem thüringer Verdienstorden wurde jetzt Professor Dr. h.c.mult. clemens Klockner aus hochheim am Main von Ministerpräsidentin christine Lieberknecht ausgezeichnet. Der Professor für Gesellschaftswissenschaften wurde damit für seine vielfältigen Verdienste und sein außerordentliches Engagement für die thüringer hochschullandschaft geehrt. "Mit Augenmaß und Überzeugungskraft hat er als anerkannter hochschulexperte die Lösung von strukturfragen in Lehre und angewandter Forschung vorangebracht und die Positionierung der Fachhochschulen im deutschen hochschulsystem und insbesondere in thüringen mit aller Kraft gefördert", sagte die Ministerpräsidentin in ihrer Laudatio. Klockner wirkte als Brückenbauer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht verleiht den Thüringer Verdienstorden an Clemens Klockner zwischen Fachhochschulen in hessen und thüringen. Mit seiner hilfe sind bis heute andauernde bewährte Freundschaften und Verbünde entstanden. Durch sein persönliches Engagement hat er die Entwicklung der Fachhochschulen in thüringen entscheidend mitgeprägt, so christine Lieberknecht weiter. clemens Klockner wurde bereits im Jahr 2008 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im April 2012 folgte die Würdigung als erster Ehrensenator der hochschule RheinMain, wo er von 1985 bis 2008 Präsident der Fachhochschule Wiesbaden war. Darüber hinaus war er seit 1998 Vizepräsident und sprecher der Fachhochschulen innerhalb der hochschulrektorenkonferenz (hRK) und von Februar 2001 bis Januar 2007 Mitglied im Wissenschaftsrat. clemens Klockner gehört zum herausgeberkollektiv der Zeitschrift "Das hochschulwesen". DER OENOLOGE · 23.8.2013 · NR. 8 59
Seite 1: DER OENOLOGE 40. 41. Jahrgang • 8
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