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DER OENOLOGE DER OENOLOGE - Bund Deutscher Oenologen eV

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BUND DEUtschER <strong>OENOLOGE</strong>N<br />

FORschUNG & LEhRE<br />

Fassreport Teil 13<br />

Geisenheimer Geschichten – Großartige Zeitzeugen :<br />

Semester 1949-1951<br />

Diesen studienjahrgang – der dritte nach<br />

dem zweiten Weltkrieg – haben 17 studenten<br />

beendet.<br />

Mit herrn heinz Frank aus diesem semester,<br />

der in seinem Berufsleben in leitenden<br />

Positionen bei den Firmen Deinhard<br />

Koblenz und st. Ursula Bingen gearbeitet<br />

hat, konnten wir uns über diese Zeit unterhalten.<br />

Besonders interessant war dieses<br />

Gespräch für die Interpretation des Fassbodens.<br />

Darauf wurden mehrere Ereignisse<br />

im Jahr 1950 dargestellt.<br />

Neben den Worten von J.W. von Goethe "Arbeiten<br />

ohne Freude ist niedrig", die heute<br />

noch genauso gelten wie früher, zeigt die<br />

Fassinschrift das Wappen vom Rheingau,<br />

den Namen von Müller-thurgau mit römischen<br />

Zahlen und auf dem Fassriegel einen<br />

Notenschlüssel mit Noten und der Jahreszahl<br />

1750.<br />

Die Jahreszahl 1950 in Zusammenhang mit<br />

Prof. Dr. Müller-thurgau auf dem Fassriegel<br />

war relativ leicht zu deuten. Er leitete von<br />

1878 bis 1890 das Institut für Mikrobiologie.<br />

Am 21. Oktober 1950 fand zum 100.<br />

Geburtstag des weltberühmten Wissenschaftlers<br />

eine Vortragsveranstaltung in<br />

Geisenheim statt.<br />

Die Interpretation des Notenschlüssels mit<br />

den Noten b-a-c-h und der Zahl 1750<br />

war dagegen etwas schwieriger. Die<br />

Noten geben den hinweis auf den<br />

großen Komponisten Bach. 1750 ist<br />

das Jahr, in dem Johann sebastian<br />

Bach starb. Das Jahr 1950 erinnert<br />

an den 200. todestag dieses berühmten<br />

Musikers.<br />

Kompliment! Dieser studienjahrgang<br />

hat sich intensiv Gedanken<br />

um die Beschriftung dieses Fassbodens<br />

gemacht.<br />

In den beiden Jahren 1950 und 1951<br />

begannen auch wieder die ersten<br />

Bauarbeiten im Institut für Weinbau<br />

und Kellerwirtschaft. Ein neuer<br />

Flaschenkeller, ein Labor und eine<br />

Probierstube wurden gebaut. Prof.<br />

Dr. W. Nicke schied 1950 aus. sein<br />

Nachfolger, Prof. F. Ritter, begann<br />

1951 mit der Neuanlage der brachliegenden<br />

Weinbergsflächen. Prof.<br />

Dr. P. claus schreibt in dem Buch<br />

"Geisenheim 1872-1972" über diese<br />

Jahre: "Die Forschungsarbeiten in<br />

der Kellerwirtschaft unter Prof. G. troost<br />

zielten erstens auf den Einsatz neuer Verfahrenstechniken<br />

bei der Weinbereitung<br />

und die Prüfung neuer leistungsfähiger<br />

Maschinen und Geräte der einschlägigen<br />

Maschinenindustrie, zweitens auf die Anwendung<br />

neuer Zusatz- und Behandlungsstoffe,<br />

drittens auf die Überprüfung neuer<br />

Werkstoffe, besonders Kunststoffe, auf ihr<br />

spezielles Verhalten gegenüber Wein".<br />

Im Jahre 1950 wurde in Mainz der Deutsche<br />

Weinbauverband wieder gegründet, sein<br />

erster Präsident war 14 Jahre lang Richard<br />

Graf Matuschka-Greiffenclau.<br />

Der erste Deutsche Weinbaukongress nach<br />

dem Krieg fand 1950 in Bad Kreuznach<br />

statt. Auch die "Grüne Woche" öffnete<br />

wieder ihre toren in Berlin. Wie schon im<br />

Fassreport 12 erwähnt, brachte der 1949er<br />

Jahrgang tolle spitzenweine bei 26 hl/ha<br />

Ertrag. Der 1950er dagegen war ein Jahrgang<br />

von nur mittelmäßiger Qualität bei<br />

einer – für damalige Verhältnisse – großer<br />

Menge (66 hl/ha). Auch der 1951er zeigte<br />

mehr Quantität (59 hl/ha) als Qualität.<br />

Die offiziellen Namen dieser Jahrgänge waren:<br />

1949 - <strong>Bund</strong>esbruder; 1950 - soforthelfer;<br />

1951 - sorgentöter Wolfgang heeß<br />

(Foto: Hartmut Tesch)<br />

BDO-Gruppe Sachsen/<br />

saale-Unstrut<br />

Treffen der BDO-Gruppe Anfang Juli<br />

Traminer und Gewürztraminer standen im Mittelpunkt<br />

der Weinprobe der BDO-Gruppe Sachsen/<br />

Saale-Unstrut<br />

Auf Einladung von stephan herzer traf sich<br />

die BDO-Gruppe sachsen/saale-Unstrut<br />

am 2. Juli im Weingut herzer in Roßbach/<br />

Naumburg. In wunderschönem Ambiente<br />

der neuen Probierstube ergab sich ein angeregter<br />

Austausch über die Witterungsverhältnisse<br />

2013 nach langem kalten Winter,<br />

hochwasser sowie Mauereinbrüchen<br />

im steilhang und zum weiterem Vorgehen<br />

im Weinberg.<br />

Anschließend wurden die mitgebrachten<br />

Weine zum thema traminer/Gewürztraminer<br />

verkostet. Neben trockenen südtiroler<br />

Weinen kamen Elsäßer Gewürztraminer –<br />

auch biodynamisch erzeugt – sowie Weine<br />

aus saale-Unstrut (ältester Jahrgang war<br />

ein spannender 1995er!) und Weine von der<br />

Mosel zur Probe und Diskussion auf den<br />

tisch.<br />

Termin für das nächstes Treffen<br />

vormerken<br />

Die Gruppe sachsen/saale-Unstrut trifft<br />

sich das nächste Mal am 12. November<br />

2013. Dann werden Jakob Feltes und Matthias<br />

Porten (DLR Mosel) die neuesten<br />

Forschungsergbnisse zu den themen "optische<br />

traubensortierung" sowie "steillagenmechanisierung"<br />

vorstellen.<br />

Veranstaltungsort wird schloß Wackerbarth/sachsen<br />

sein. Weitere Details folgen<br />

per E-Mail.<br />

Rückfragen und Anmeldung bitte an: bdosachsensaaleunstrut@oenologie.de<br />

<strong>DER</strong> <strong>OENOLOGE</strong> · 23.8.2013 · NR. 8<br />

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