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Position und Entwicklungsperspektiven des Finanzplatzes Frankfurt

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Finanzplatz <strong>Frankfurt</strong><br />

mals noch offenen) Frage <strong>des</strong> Standorts der Europäischen Zentralbank. Auch konnte<br />

eine Reihe von operativen Schwächen <strong>des</strong> <strong>Finanzplatzes</strong> <strong>Frankfurt</strong> identifiziert werden,<br />

deren Beseitigung unmittelbar eine deutliche Stärkung der <strong>Position</strong> <strong>Frankfurt</strong>s in Europa<br />

<strong>und</strong> der Welt versprach. Man sah damals <strong>Frankfurt</strong> nicht allein im Standortwettstreit<br />

mit kontinentaleuropäischen Finanzplätzen, sondern sogar mit dem führenden europäischen<br />

Platz London.<br />

Heute ist festzustellen, dass<br />

• operativen Fragen kaum noch eine Bedeutung zufällt. Hier hat sich in der vergangenen<br />

Dekade eine durchgreifende Modernisierung <strong>des</strong> <strong>Finanzplatzes</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> ergeben, <strong>und</strong> Rückstände gegenüber international führenden Finanzzentren<br />

sind kaum noch auszumachen. In einzelnen Segmenten dürfte der Finanzplatz<br />

<strong>Frankfurt</strong> hinsichtlich operativer Fragen sogar international führend<br />

sein.<br />

• die Bedeutung der Transformation in Zentral- <strong>und</strong> Osteuropa für den Finanzplatz<br />

<strong>Frankfurt</strong> vor zehn Jahren wohl deutlich überschätzt wurde. Zu diesem Themenkomplex<br />

sind zwar die Bewertungen der Marktteilnehmer weiterhin positiv, aber<br />

die zeitliche Perspektive der Erwartungen hat sich deutlich gestreckt.<br />

• auch die Bedeutung <strong>des</strong> Standorts der Europäischen Zentralbank für den Finanzplatz<br />

<strong>Frankfurt</strong> bei weitem nicht die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen<br />

konnte, die man dieser Frage vor zehn Jahren noch beimaß. Dies liegt zum<br />

Großteil an der politisch gewollten lokalen Dezentralisierung von Zentralbankinterventionen,<br />

die eine Bevorzugung eines bestimmten europäischen <strong>Finanzplatzes</strong><br />

nicht zulässt.<br />

• die früher vorhandene kämpferische Haltung gegenüber London einer realistischeren,<br />

bescheideneren gewichen ist.<br />

Heute ist das Bild über den Finanzplatz <strong>Frankfurt</strong> zudem noch maßgeblich durch die<br />

schlechte konjunkturelle Lage in Deutschland <strong>und</strong> in anderen OECD-Staaten getrübt.<br />

Dies macht es schwierig, konjunkturell bedingte von strukturellen Schwächen <strong>des</strong> <strong>Finanzplatzes</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> zu trennen. Es ist selbstverständlich, dass die vorliegende Studie<br />

vornehmlich von längerfristigen Überlegungen geprägt ist, ohne sich von kurzfristig<br />

relevanten negativen Tendenzen irritieren zu lassen. Der Schwerpunkt der Studie liegt<br />

damit auf strukturellen <strong>und</strong> institutionellen Aspekten, die die Zukunft <strong>Frankfurt</strong>s als Finanzzentrum<br />

angehen.<br />

Neben dem Einfluss eines verbreiteten Konjunkturpessimismus auf die Einschätzungen<br />

der Marktteilnehmer tritt ein weiteres gr<strong>und</strong>sätzliches Problem hinzu: Ohne Ausnahme<br />

kamen alle Interviewpartner sehr rasch auf entscheidende gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

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