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-<br />

Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Dr. Bernd Werner<br />

Andreas Rohde<br />

Report Nr. 695<br />

Wiesbaden 2005


Eine Veröffentlichung der<br />

<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Postfach 1811<br />

D-65008 Wiesbaden<br />

Abraham-Lincoln-Straße 38-42<br />

D-65189 Wiesbaden<br />

Telefon 0611 / 774-81<br />

Telefax 0611 / 774-8313<br />

E-Mail info@hessen-agentur.de<br />

Internet http://www.hessen-agentur.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Martin H. Herkströter<br />

Dr. Dieter Kreuziger<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates:<br />

Dr. Alois Rhiel,<br />

Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

Die Untersuchung wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds ESF<br />

Nachdruck – auch auszugsweise – ist nur mit Quellenangabe<br />

gestattet. Belegexemplar erbeten.


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

1 Einleitung 1<br />

2 Methodik und Grundlagen der Untersuchung 3<br />

2.1 Aufbau der Untersuchung 3<br />

2.2 Struktur der Job-Center 4<br />

2.3 Arbeitsmarktanalyse 5<br />

3 Auswertung des Kundenmonitorings 12<br />

3.1 Vorbemerkung 12<br />

3.2 Anzahl der Job-Center-Kunden und Betreuungsrelation 13<br />

3.3 Status der Job-Center-Kunden 16<br />

3.4 Struktur der Job-Center-Kunden 17<br />

3.5 Verbleib der Job-Center-Kunden 21<br />

4 Ergebnisse der Kundenbefragungen 29<br />

4.1 Vorgehensweise 29<br />

4.2 Struktur der Teilnehmer 31<br />

4.3 Persönliche Situation der Teilnehmer 36<br />

4.4 Erwerbslosigkeit und ihre Gründe aus der Sicht der Job-Center-Kunden 39<br />

4.5 Erwartungen und Erfahrungen der Job-Center-Kunden 44<br />

5 Jugendagentur Offenbach 66<br />

5.1 Auswertung des Kundenmonitoring 66<br />

5.2 Ergebnisse der Kundenbefragungen 69<br />

5.2.1 Persönliche Situation und Erwerbslosigkeit 69<br />

5.2.2 Erwartungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit der<br />

Jugendagentur Offenbach 72<br />

5.3 Fazit: Jugendagentur Offenbach 77<br />

I


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Inhalt<br />

Seite<br />

6 Ergebnisse der Expertengespräche 78<br />

6.1 Organisation und Zusammenarbeit 78<br />

6.2 Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums 80<br />

6.3 Positive und negative Erfahrungen in der konkreten Zusammenarbeit 82<br />

7 Fazit und Ausblick 85<br />

Tabellenverzeichnis 87<br />

Abbildungsverzeichnis 89<br />

Literaturverzeichnis 91<br />

Anhang 93<br />

II


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

1 Einleitung<br />

Der Anstieg insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit hat dazu geführt, dass die<br />

Arbeits- und Sozialämter bis zum Ende des Jahres 2004 in zunehmendem Umfang<br />

und entgegen ihrem traditionellen Aufgabenbereich gleichermaßen für Personen mit<br />

ähnlichen Problemlagen zuständig wurden. So sind auf der einen Seite Sozialhilfeempfänger<br />

auf die Bemühungen der Arbeitsämter bei der Wiedereingliederung in<br />

das Erwerbsleben angewiesen. Auf der anderen Seite bedürfen viele langzeitarbeitslose<br />

Bezieher von Arbeitslosenunterstützung der Hilfe bei der Bewältigung von<br />

sozialen Problemlagen und zusätzlicher finanzieller Unterstützung (Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

nach BSHG).<br />

Im Ergebnis führt die unterschiedliche Ausgestaltung der Transfer- und Hilfssysteme<br />

für eine Zielgruppe mit vergleichbaren Problemen zu Doppelstrukturen und Doppelarbeit,<br />

verbunden mit einer ineffizienten und intransparenten Leistungserstellung.<br />

Bereits seit einigen Jahren wird deshalb eine Reform angemahnt. 1<br />

Kernelement einer umfassenden Reform ist zum einen die organisatorische Zusammenlegung<br />

an einem Ort oder bei einer Institution, um ineffiziente Doppelstrukturen<br />

zu vermeiden und den Betroffenen „Hilfe aus einer Hand“ anbieten zu<br />

können. Zum anderen war die Reformdiskussion auch durch eine Veränderung der<br />

Transferleistungen, d.h. Absenkung der Arbeitslosenhilfe auf das Sozialhilfeniveau,<br />

bestimmt. Über die konkrete Ausgestaltung eines einheitlichen Hilfesystems, insbesondere<br />

der Frage nach der Zuständigkeit, bestanden in der politischen Auseinandersetzung<br />

jedoch stark divergierende Vorstellungen. 2<br />

Der im Vermittlungsausschuss im Dezember 2003 erzielte Kompromiss beinhaltet,<br />

dass für die Betreuung der Arbeitslosenhilfebezieher und erwerbsfähigen Sozialhilfebezieher<br />

primär die Bundesagentur für Arbeit zuständig ist. Allerdings besteht die<br />

Möglichkeit, dass auch die Kommunen für die Betreuung und Integration der Zielgruppe<br />

optieren können. Das Land <strong>Hessen</strong> übernimmt hier eine Vorreiterrolle bei<br />

der Betreuung und Integration der ALG II-Bezieher, insgesamt haben sich 13 Gebietskörperschaften,<br />

d.h. die Hälfte der hessischen Landkreise und kreisfreien Städte,<br />

für die Option entschieden.<br />

Eine vertiefte Kooperation der Arbeitsverwaltung und der Träger der Sozialhilfe in<br />

Job-Centern wird durch das Land <strong>Hessen</strong> bereits seit dem Jahr 2002 im Rahmen<br />

des "Hessischen Aktionsprogramms Regionale Arbeitsmarktpolitik (<strong>HA</strong>RA)" gefördert.<br />

Hierbei wurden „Job-Center“ – als eine gemeinsame Einrichtung von Arbeits-<br />

1 Vgl. Bertholdt; Thode; Berchem (2000), S. 576 ff., Sachverständigenrat (2001), Ziffer 425.<br />

2 Vgl. hierzu die Gegenüberstellung der Gesetzesentwürfe bei Mauer, Urban; Roland, Frank (2003), S. 637 ff.<br />

1


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

ämtern und Sozialhilfeträgern – etabliert, um Synergieeffekte zu nutzen und dadurch<br />

erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger und schwer vermittelbare Arbeitslose vermehrt<br />

in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Im Jahr 2003 ging man noch einen Schritt weiter<br />

und förderte die Einrichtung von vier Job-OFFENSIV-Centern, damit wurde die Zielgruppe<br />

der zu betreuenden Kunden deutlich erweitert.<br />

Neben dem primären Ziel der Wiedereingliederung sollen durch diese Einrichtungen<br />

darüber hinaus weitere individuelle Unterstützungs- und Hilfsangebote für diese<br />

spezielle Personengruppe entwickelt und eingesetzt werden. Durch eine Bündelung<br />

der Hilfs- und Unterstützungsangebote in einer Institution ist zudem angestrebt,<br />

mehr Service zu bieten und die Effizienz bei der Bereitstellung der Leistungen zu<br />

erhöhen.<br />

Mit der Implementierung dieser Modellvorhaben hat das Land <strong>Hessen</strong> weit vor dem<br />

im Jahr 2003 erzielten Kompromiss auf Bundesebene die Initiative ergriffen und<br />

entsprechende innovative Impulse für eine bessere Integration dieser Personengruppe<br />

in den Arbeitsmarkt gegeben. Das Hessische Sozialministerium hat die <strong>Hessen</strong><br />

<strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> damit beauftragt, zu überprüfen, inwieweit die intendierten Zielsetzungen<br />

durch die Einrichtung von Job-Centern erreicht werden konnten. Die vorliegende<br />

Untersuchung wurde durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziell<br />

gefördert.<br />

2


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

2 Methodik und Grundlagen der Untersuchung<br />

2.1 Aufbau der Untersuchung<br />

Aufgrund der hohen Ausgaben für aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ist es<br />

von besonderem Interesse, die Effizienz und Effektivität dieser Maßnahmen näher<br />

zu analysieren. Hierzu existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Instrumenten. 3<br />

Neben den qualitativen Untersuchungsschritten, die beispielsweise auf eine Deskription<br />

der Maßnahmen, Kundenstruktur und einen Vorher-Nachher-Vergleich abzielen,<br />

basieren neuere Untersuchungsansätze auf Matching-Verfahren. Mit Hilfe<br />

dieser Instrumente ist es prinzipiell möglich, das grundsätzliche Evaluierungsproblem<br />

zu lösen und Aussagen über den reinen Maßnahmeeffekt von arbeitsmarktpolitischen<br />

Programmen zu formulieren. 4<br />

Als Nachteil bei der Bewertung von Maßnahmen durch solche Matching-Verfahren<br />

erweisen sich die sehr hohen Anforderungen an die Datenqualität. Außerdem stehen<br />

die notwendigen Daten erst mit erheblicher Zeitverzögerung zur Verfügung. Insbesondere<br />

aufgrund dieser beiden Tatsachen und vor dem Hintergrund, dass bei<br />

der Zusammenarbeit Neuland betreten wurde und die beteiligten Institutionen nicht<br />

auf eine gemeinsame Datenbasis zugreifen konnten, wurde für die Evaluierung der<br />

Job-Center in <strong>Hessen</strong> ein primär qualitatives Untersuchungsdesign gewählt. Dies<br />

liegt auch darin begründet, dass mit der Implementierung von Job-Centern in <strong>Hessen</strong><br />

mehrdimensionale Ziele verfolgt werden, die sich nur sehr eingeschränkt durch<br />

ein Matching-Verfahren beurteilen lassen.<br />

So basiert die Evaluierung der hessischen Job-Center auf mehreren Bausteinen. Zu<br />

Beginn des Projekts wurden zwei Workshops durchgeführt, in denen die Job-Center<br />

sich vorstellten und die jeweiligen institutionellen Arrangements diskutiert wurden.<br />

Dabei wurde auch der Ablauf der Evaluierung erläutert.<br />

Der vorliegende Bericht stellt zunächst die arbeitsmarktpolitische Ausgangslage<br />

kurz dar, um die Ergebnisse der Untersuchung besser einordnen zu können. Anschließend<br />

erfolgt die Auswertung des Kundenmonitorings. Hierbei handelt es sich<br />

um eine Längsschnittuntersuchung, in der die Merkmale der Job-Center-Kunden,<br />

der Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums sowie die monatlichen<br />

Kundenströme der einzelnen Job-Center näher analysiert sind. Diese wird ergänzt<br />

durch eine Querschnittsuntersuchung, in Form einer zweimaligen Befragung der<br />

Job-Center-Kunden. 5 Auf diese Weise werden die Veränderungen, die mit der Implementierung<br />

von Job-Centern verbunden sind, herausgearbeitet.<br />

3 Vgl. zur Notwendigkeit von Evaluationen und den Instrumenten Fitzenberger; Hujer (2001).<br />

4 Vgl. hierzu die Untersuchung Caliendo; Hujer; Thomsen (2004).<br />

5 Der vorliegende Bericht verwendet vorwiegend die männliche Sprachform. Bei allen männlichen Funktionsbezeichnungen<br />

sind stets auch Frauen gemeint.<br />

3


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Nachdem die Ergebnisse der beiden Kundenbefragungen erläutert sind, wird der<br />

Blickwinkel geändert, denn es ist sehr wichtig, die Erfahrungen der Projektbeteiligten<br />

vor Ort in die Untersuchung zu integrieren. Deshalb werden zum Abschluss der<br />

Untersuchung die Erfahrungen der Job-Center-Mitarbeiter, die im Rahmen von Expertengesprächen<br />

vor Ort aufgenommen wurden, systematisiert und dargestellt. Ein<br />

Fazit und die kritische Würdigung der Gesamteffekte schließt die Untersuchung ab.<br />

2.2 Struktur der Job-Center<br />

Für die Beschreibung der Job-Center wurden zum einen die Projektanträge der jeweiligen<br />

Job-Center analysiert, um die unterschiedlichen Organisationsstrukturen<br />

und die institutionellen Arrangements zu erfassen. Zum anderen basieren die Ergebnisse<br />

auf dem ersten Workshop und den Expertengesprächen vor Ort.<br />

Die hessischen Job-Center unterscheiden sich im Hinblick auf die konkreten Ziele,<br />

Zielgruppen, Trägerschaften, Größe, Aufbau- und Ablauforganisationen sowie die<br />

Bündelung der Maßnahmen und Aktivitäten stark voneinander. So sind vier Job-<br />

Center (Korbach, Main-Taunus, Fulda, Maintal) als "Job-OFFENSIV-Center" ausgestaltet,<br />

deren Zielgruppe neben den Sozialhilfeempfängern auch aus Arbeitslosenhilfebeziehern<br />

besteht.<br />

In die Evaluierung einbezogen sind darüber hinaus die Job-Center im Kreis Offenbach,<br />

in Stadt und Kreis Kassel, im Werra-Meißner-Kreis und im Kreis Hersfeld-<br />

Rotenburg. 6 Eine Besonderheit weist zudem das „Job-Center“ in der Stadt Offenbach<br />

auf. Das in der Jugendagentur Offenbach bereitgestellte Leistungsangebot<br />

richtet sich primär an Personen unter 25 Jahre. Aufgrund der - im Vergleich mit den<br />

anderen hessischen Job-Centern - starken Fokussierung auf die Kundengruppe<br />

„Jugendliche unter 25 Jahre“ und eines hohen Anteils von Kunden, die weder Sozialhilfebezieher,<br />

Doppelbezieher noch Arbeitslosenhilfebezieher sind, werden die Ergebnisse<br />

der Evaluierung (Monitoring und Kundenbefragung) für die Jugendagentur<br />

getrennt ausgewertet. Ein direkter Vergleich würde wegen der zuvor genannten<br />

Faktoren keine sachgerechten Aussagen ermöglichen und die Gesamtergebnisse<br />

verzerren. Deshalb sind die Ergebnisse im Kapitel 5 gesondert dargestellt.<br />

Bis auf das JOC Maintal, welches in kommunaler Trägerschaft steht, werden alle<br />

anderen Job-Center gemeinsam von Arbeitsamt und der Kommune gesteuert. 7 Das<br />

JOC Main-Taunus arbeitet als einziges mit einem beauftragten Dritten - der Selbsthilfe<br />

im Taunus (SiT) - zusammen.<br />

6 Die hessischen Job-Center haben unterschiedliche Namen, wie regioJob Kassel, Arbeitsmarktagentur Eschwege oder<br />

Via (Vermittlung in Arbeit) Bad Hersfeld. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in diesem Gutachten nur die Abkürzungen<br />

JC (Job-Center) und JOC (Job-OFFENSIV-Center) verwandt.<br />

7 Die Job-Center waren im ersten Workshop aufgefordert worden, sich einer der beiden Institutionen (Arbeitsverwaltung/<br />

Sozialamt) zuzuordnen. Die Mehrzahl ordnete sich dabei zwischen den beiden Institutionen ein.<br />

4


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Zu berücksichtigen ist auch, dass in einigen Job-Centern die Zusammenarbeit vor<br />

Ort schon eine gewisse Tradition hatte. Fast alle Institutionen haben vorher - in unterschiedlichem<br />

Ausmaß - bereits zusammengearbeitet. Allerdings war diese Form<br />

der Kooperation vor Ort nur sporadisch institutionell verankert („Runder Tisch“) und<br />

beschränkte sich oftmals auf einzelne Arbeitsgebiete bzw. den Austausch der notwendigen<br />

Informationen.<br />

Dennoch ist diese Unterscheidung wichtig, denn die Anlaufschwierigkeiten, die sich<br />

durch die unterschiedliche Kultur der beiden Institutionen ergaben - hier die überwiegend<br />

zentral gesteuerte Arbeitsverwaltung, dort die flexible kommunale Verwaltung<br />

- waren zu Beginn der Zusammenarbeit erheblich. So wurde im Rahmen der<br />

Expertengespräche von zum Teil sehr großen Anlaufschwierigkeiten berichtet. Unterschiede<br />

zwischen den einzelnen Job-Centern bestanden auch im Hinblick auf die<br />

Vorbereitung der Mitarbeiter auf die neue Aufgabe. Einige Job-Center „gönnten“ ihren<br />

Angestellten nur eine kurze Einweisung, andere wiederum bereiteten über intensive<br />

Schulungen und Hospitationen ihre Mitarbeiter vor. In der Gesamtbetrachtung<br />

wurde die Vorbereitung, sowohl was die Zeit als auch was den Umfang der<br />

Schulungen anbelangt, als unzureichend angesehen.<br />

Die unterschiedliche Ausgangslage der Job-Center erschwert somit einen Vergleich,<br />

denn die Startvoraussetzungen für die Vermittlung der Zielgruppe waren sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägt.<br />

2.3 Arbeitsmarktanalyse<br />

Um die Ergebnisse der Evaluierung sachgerecht interpretieren zu können, ist es<br />

wichtig, einen kurzen Überblick über die regionale Arbeitsmarktsituation im betrachteten<br />

Zeitraum zu geben. So ist beispielsweise anzunehmen, dass die Vermittlung in<br />

den ersten Arbeitsmarkt - neben vielen anderen Faktoren - auch in erheblichem Umfang<br />

von der regionalen Beschäftigungsdynamik sowie der Höhe der Arbeitslosigkeit<br />

abhängt. Die Betrachtung der Arbeitsmarktindikatoren erfolgt für einen längeren<br />

Zeitraum, da sich strukturelle Veränderungen auf den einzelnen regionalen Teilarbeitsmärkten<br />

sehr langsam vollziehen.<br />

Die Entwicklung der Erwerbstätigkeit verlief in den Gebietskörperschaften sehr unterschiedlich<br />

(vgl. Abbildung 1). So ist in den Jahren von 1992 bis 2003 in der Stadt<br />

Kassel und dem Werra-Meißner-Kreis ein deutlicher Rückgang auszumachen. Im<br />

Gegensatz zum Landestrend: Hier war ein Anstieg der Erwerbstätigkeit um<br />

rund 3 % zu verzeichnen. Noch deutlicher fiel die Zunahme der Anzahl der Erwerbstätigen<br />

im Landkreis Fulda und insbesondere im Main-Taunus-Kreis aus, wo eine<br />

Zunahme um 13 % festzustellen war.<br />

5


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 1: Entwicklung der Erwerbstätigkeit (1992 – 2003)<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

13,0<br />

LK Fulda<br />

6,4<br />

LK Offenbach<br />

5,5<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

3,2<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

3,1<br />

Offenbach am Main, St.<br />

0,8<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

0,8<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

0,5<br />

Kassel, St.<br />

-5,6<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

-8,7<br />

-10 -5 0 5 10 15<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

Was die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten anbelangt,<br />

ist bei der Entwicklung in <strong>Hessen</strong> und den hier betrachteten Gebietskörperschaften<br />

zum Teil eine gegenläufige Entwicklung auszumachen (vgl. Abbildung 2). So sank<br />

die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Zeitraum von 1992 bis<br />

zum Jahr 2003 landesweit um rund 4 %. Besonders ausgeprägt war der Beschäftigungsabbau<br />

auch hier im Werra-Meißner-Kreis und in der Stadt Kassel. Deutlich<br />

war auch der Rückgang bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der<br />

Stadt Offenbach, mehr als jede zehnte Stelle wurde hier abgebaut.<br />

Eine hohe Beschäftigungsdynamik ist dagegen kennzeichnend für den Main-<br />

Taunus-Kreis. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg im<br />

Betrachtungszeitraum um über 13 % und lag damit im Gleichklang mit der Entwicklung<br />

der Erwerbstätigen. Eine leicht positive Entwicklung war zudem im Landkreis<br />

Fulda auszumachen.<br />

6


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 2: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (1992 – 2003)<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

13,6<br />

LK Fulda<br />

0,2<br />

LK Offenbach<br />

-2,4<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

-4,0<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

-5,3<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

-6,2<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

-7,2<br />

Offenbach am Main, St.<br />

-11,7<br />

Kassel, St.<br />

-12,5<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

-18,7<br />

-25 -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit lag in den Jahren von 1993 bis 2004 in <strong>Hessen</strong><br />

bei etwas über 8 % und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Innerhalb<br />

<strong>Hessen</strong>s waren jedoch erhebliche Unterschiede erkennbar (vgl. Abbildung 3). Besonders<br />

hoch lag die Arbeitslosigkeit in Kassel. Mit durchschnittlich über 16 % war<br />

sie fast doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt. Gründe hierfür waren der anhaltende<br />

Strukturwandel und der massive Abbau von Arbeitsplätzen im Verarbeitenden<br />

Gewerbe. Auch im Werra-Meißner-Kreis und in der Stadt Offenbach war die<br />

Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich hoch. Besonders auffallend war - im positiven<br />

Sinn - auch hier wieder die arbeitsmarktpolitische Lage im Main-Taunus-Kreis. Die<br />

durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei etwas über 5 %. Unter Berücksichtigung<br />

der friktionellen Arbeitslosigkeit war in diesem Landkreis beinahe „Vollbeschäftigung“<br />

erreicht worden.<br />

7


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 3: Durchschnittliche Arbeitslosenquote (1993 – 2004)<br />

Kassel, St.<br />

16,2<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

12,3<br />

Offenbach am Main, St.<br />

11,1<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

10,1<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

8,6<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

8,4<br />

Main-Kinzig-<br />

Kreis<br />

8,1<br />

LK Fulda<br />

7,9<br />

LK Offenbach<br />

7,1<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

5,4<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

Während die Höhe der Arbeitslosigkeit zwischen den Gebietskörperschaften stark<br />

schwankte, sind beim Blick auf die Jugendarbeitslosigkeit keine so markanten Unterschiede<br />

auszumachen. Zwar weist auch hier der Main-Taunus-Kreis mit rund 9 %<br />

Jugendarbeitslosigkeit den niedrigsten Wert auf. Der Abstand zum Landesdurchschnitt<br />

beträgt jedoch nur rund 3 Prozentpunkte (vgl. Abbildung 4).<br />

Die beiden Städte Kassel und Offenbach weisen gegenüber dem Landesdurchschnitt<br />

eine geringere Jugendarbeitslosigkeit auf. Dagegen lag die durchschnittliche<br />

Jugendarbeitslosigkeit in den ländlich geprägten Landkreisen Hersfeld-Rotenburg,<br />

Waldeck-Frankenberg und Fulda jeweils über 13 %.<br />

8


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 4: Durchschnittliche Arbeitslosenquote der Personen unter 25 Jahre (1993 – 2004)<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

14,1<br />

13,5<br />

LK Fulda<br />

13,2<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

12,3<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

12,1<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

11,8<br />

Kassel, St.<br />

11,3<br />

Offenbach am Main, St.<br />

11,3<br />

LK Offenbach<br />

9,8<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

9,2<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

Besonders schwer stellt sich die Integration von Langzeitarbeitslosen in den Erwerbsprozess<br />

dar. Diese Personengruppe vereint oftmals mehrere vermittlungshemmende<br />

Merkmale auf sich, wie keine Berufsausbildung, unzureichende Sprachkenntnisse<br />

und gesundheitliche Einschränkungen. Anhand des Anteils der Arbeitslosen,<br />

die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, lassen sich die strukturellen<br />

Probleme der regionalen Teilarbeitsmärkte deutlich ablesen.<br />

Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die insgesamt gering ausgeprägte Beschäftigungsdynamik<br />

haben insbesondere in der Stadt Kassel und auch im Werra-<br />

Meißner-Kreis zu einem sehr hohen Anteil von Langzeitarbeitslosen geführt (vgl.<br />

Abbildung 5). So waren durchschnittlich rund 40 % der Arbeitslosen in der Stadt<br />

Kassel schon länger als ein Jahr arbeitslos. Dieser Anteil lag damit deutlich über<br />

dem Landesdurchschnitt von rund 32 %. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg war<br />

dagegen das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit geringer ausgeprägt, im Durchschnitt<br />

waren nur rund 25 % der Arbeitslosen als Langzeitarbeitslose zu klassifizieren.<br />

9


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 5: Durchschnittlicher Anteil der Langzeitarbeitslosen (1993 – 2004)<br />

Kassel, St.<br />

39,0<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

34,9<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

31,9<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

31,8<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

31,7<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

31,4<br />

LK Offenbach<br />

30,6<br />

Offenbach am Main, St.<br />

30,5<br />

LK Fulda<br />

29,9<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

24,5<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

Die zuvor dargestellten Indikatoren zeichneten die Entwicklung auf den regionalen<br />

Arbeitsmärkten nach. Deutlich wird hierbei, dass insbesondere in der Stadt Kassel<br />

und im Landkreis Werra-Meißner die Arbeitsmarktsituation besonders angespannt<br />

war. Auf der anderen Seite war im Landkreis Main-Taunus aufgrund der Beschäftigungsdynamik<br />

und der geringen strukturellen Arbeitslosigkeit zu erwarten, dass die<br />

Integration von Job-Center-Kunden in den ersten Arbeitsmarkt leichter zu bewerkstelligen<br />

sein wird.<br />

Die angespannte Lage auf dem nordhessischen Arbeitsmarkt hat – neben anderen<br />

Faktoren – auch dazu geführt, dass viele Personen von der Sozialhilfe abhängig<br />

waren. Durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit sind Personen vermehrt auf ergänzende<br />

Leistungen der Sozialhilfe angewiesen. Prinzipiell konzentrieren sich die<br />

Personen, die Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen, auf die Städte in <strong>Hessen</strong>. Dies<br />

zeigt auch der Blick auf den Indikator Sozialhilfequote: Empfänger von Leistungen<br />

der Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU) je 1.000 Einwohner (vgl. Abbildung 6). In den<br />

beiden Städten Offenbach und Kassel sind hohe Empfängerzahlen festzustellen. In<br />

der Stadt Kassel beziehen sogar etwas mehr als 10 % aller Einwohner Hilfe zum<br />

Lebensunterhalt.<br />

10


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Der Main-Taunus-Kreis weist mit einer Sozialhilfequote von 20 Personen je 1.000<br />

Einwohner den niedrigsten Wert auf. Zwischen den anderen Vergleichsregionen<br />

sind die Unterschiede nicht sehr ausgeprägt. Die Sozialhilfequote schwankt zwischen<br />

38 Personen im Werra-Meißner-Kreis und 32 Personen im Main-Kinzig-Kreis.<br />

Abbildung 6: Durchschnittliche Empfänger von HLU am Jahresende je 1000 Einwohner (Sozialhilfequote)<br />

von 1995 - 2003<br />

Kassel, St.<br />

103<br />

Offenbach am Main, St.<br />

88<br />

Land <strong>Hessen</strong><br />

41<br />

Werra-Meißner-<br />

Kreis<br />

38<br />

LK Hersfeld-<br />

Rotenburg<br />

35<br />

LK Fulda<br />

34<br />

LK Offenbach<br />

33<br />

LK Waldeck-<br />

Frankenberg<br />

32<br />

Main-Kinzig-Kreis<br />

32<br />

Main-Taunus-Kreis<br />

20<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Hessen</strong>, eigene Darstellung.<br />

In der Gesamtbetrachtung ist somit festzuhalten, dass die arbeitsmarktpolitische<br />

Ausgangslage zwischen den einzelnen Einrichtungen sehr unterschiedlich ist. Insbesondere<br />

in den nordhessischen Einrichtungen und hier vor allem in Kassel ist zu<br />

erwarten, dass die Integration der Kunden besondere Anstrengungen erfordert.<br />

11


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

3 Auswertung des Kundenmonitorings<br />

3.1 Vorbemerkung<br />

Um möglichst umfassend und zeitnah aktuelle Informationen über die Entwicklung<br />

der hessischen Job-Center zu erhalten, wurden im Rahmen eines begleitenden Monitorings<br />

monatlich Kennzahlen für die Evaluierung erhoben. Der Umfang der zu liefernden<br />

Kennzahlen wurde im Rahmen von zwei Workshops im Frühjahr 2003 mit<br />

den einzelnen Job-Centern abgesprochen.<br />

Durch die einheitlichen Vorgaben über die zu erhebenden Kennzahlen wird eine<br />

Vergleichbarkeit der Ergebnisse ermöglicht. Die besondere Herausforderung lag<br />

darin, dass diese Daten nur zum Teil automatisch generiert werden konnten und<br />

dementsprechend einen erheblichen Aufwand für die Job-Center verursachen. Dies<br />

gilt besonders vor dem Hintergrund, dass im Rahmen der beiden Workshops die unterschiedlichen<br />

und nicht kompatiblen IT-Systeme der beiden Verwaltungen als eines<br />

der zentralen Probleme der Zusammenarbeit genannt wurden. Allerdings war<br />

nur so sichergestellt, ausreichende Informationen über die Job-Center zu erhalten,<br />

insbesondere über die Kundenstruktur, den Einsatz sowie den Erfolg der eingesetzten<br />

arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen.<br />

Im Verlauf der Evaluierung hat sich jedoch herausgestellt, dass die Vergleichbarkeit<br />

der Ergebnisse zum Teil dadurch eingeschränkt wurde, dass die Institutionen trotz<br />

der vereinbarten Vorgaben „Freiheitsgrade“ bei der Erhebung von Daten nutzten<br />

und dementsprechend die Qualität der zu übermittelnden Daten sehr unterschiedlich<br />

ausgeprägt war. Dies ist für eine arbeitsmarktpolitische Evaluierungsmaßnahme auf<br />

einer so kleinräumigen Ebene kein überraschender Sachverhalt, schließlich konnte<br />

man nicht auf amtliche Statistiken, die im Regelfall alle denkbaren Fallkonstruktionen<br />

abdecken, zurückgreifen. Bei besonders gravierenden „Fällen“, d.h. wenn<br />

Sachverhalte vor Ort systematisch anders eingestuft wurden, als dies die übrigen<br />

Einrichtungen taten, wird gesondert darauf hingewiesen.<br />

Als ein besonderes Ärgernis hat sich die mangelnde Bereitschaft des JOC Maintals<br />

herausgestellt, Daten für das begleitende Monitoring zu liefern. Das JOC Maintal,<br />

dessen Projektsteuerung in den Händen der Kommune lag, lieferte nur Daten bis<br />

zum Dezember 2003. Insofern konnten wertvolle Hinweise darüber, inwiefern eine<br />

alleinige Betreuung der Kunden durch die Kommune zu besseren Ergebnissen bei<br />

der Integration von Langzeitarbeitslosen führt, leider nicht gewonnen werden. 8<br />

8 Darüber hinaus wird die Interpretation der Ergebnisse erheblich beeinträchtigt, da nur für einen sehr kurzen Zeitraum Daten<br />

über die Kunden dieser Einrichtung vorliegen. Aufgrund der Größe der Institution mit rund 1.400 Kunden wären die<br />

Daten sehr wichtig für diese Untersuchung gewesen.<br />

12


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Zu beachten ist ferner, dass die Projektphase bei einigen Job-Centern schon im<br />

September 2004 endete. Andere Einrichtungen konnten zum Ende der Evaluierung<br />

nur noch sehr eingeschränkt Daten übermitteln. Dies war insbesondere auf die Umstellung<br />

zum SGB II zurückzuführen. Die Verantwortlichen mussten Priorität auf die<br />

Umstellung und Institutionalisierung der Arbeitsgemeinschaften bzw. Implementierung<br />

der Optionslösung setzen. Es galt eine reibungslose Zahlbarmachung der Leistungen<br />

zu Beginn des Jahres 2005 zu gewährleisten.<br />

3.2 Anzahl der Job-Center-Kunden und Betreuungsrelation<br />

Einen Überblick über die Anzahl der von den hessischen Job-Centern betreuten<br />

Kunden gibt Tabelle 1. Auffällig ist die sehr heterogene Größenstruktur der Job-<br />

Center. Während in den Job-Centern Kassel und Rodgau-Seligenstadt nur 200 bis<br />

300 Kunden betreut werden, sind dies in den Job-OFFENSIV-Centern, zu deren<br />

Zielgruppe auch Arbeitslosenhilfebezieher gehören, bis zu 1.600 Kunden. Insgesamt<br />

betrachtet werden rund zwei Drittel aller Kunden in einem Job-OFFENSIV-<br />

Center betreut.<br />

Tabelle 1: Entwicklung der Kundenanzahl in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 452 702 201 183 1.435 1.116 1.572 - 5.661<br />

Mai 03 414 686 211 184 1.415 1.111 1.561 - 5.582<br />

Juni 03 399 661 212 187 1.414 1.105 1.558 - 5.536<br />

Juli 03 406 661 204 192 1.451 1.069 1.506 - 5.489<br />

August 03 434 682 213 172 1.473 1.148 1.443 59 5.624<br />

September 03 431 708 228 165 1.451 1.118 1.434 117 5.652<br />

Oktober 03 446 685 249 159 1.456 1.097 1.425 153 5.670<br />

November 03 466 726 261 182 1.388 1.142 1.455 181 5.801<br />

Dezember 03 431 746 291 199 1.378 1.149 1.454 223 5.871<br />

Januar 04 449 732 301 200 1.355 1.228 - 250 4.515<br />

Februar 04 503 766 298 247 1.405 1.259 - 306 4.784<br />

März 04 521 805 290 310 1.436 1.232 - 320 4.914<br />

April 04 502 810 298 304 1.370 1.216 - 326 4.826<br />

Mai 04 516 749 298 289 1.327 1.203 - 315 4.697<br />

Juni 04 516 776 289 278 1.234 1.184 - 331 4.608<br />

Juli 04 524 761 282 255 1.249 1.210 - 306 4.587<br />

August 04 505 771 254 225 1.234 1.247 - 310 4.546<br />

September 04 519 802 242 - 1.195 1.211 - 307 4.276<br />

Oktober 04 534 - - - 1.215 1.205 - 312 3.266<br />

November 04 507 - - - 1.183 - - 306 1.996<br />

Dezember 04 460 - - - 1.206 - - 309 1.975<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

13


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Die reine Darstellung der Entwicklung der Kundenanzahl verstellt jedoch den Blick<br />

auf die Dynamik der Kundenströme. Um diese Dynamik abzubilden, wird deshalb<br />

die Summe aller Zu- und Abgänge eines Monats in Relation zum Kundenbestand<br />

gesetzt. So betrug beispielsweise im JC Eschwege die Summe der Zu- und Abgänge<br />

im Monat April 2003 (insgesamt 163 Kunden) in Relation zum Bestand (452 Kunden)<br />

rund 36 %. Im Monat September 2003 lag die Relation sogar bei 47 %.<br />

Zwischen den einzelnen Job-Centern gibt es in der Gesamtbetrachtung große Unterschiede<br />

(vgl. Tabelle 2). So betrug der Anteil der Zu- und Abgänge in Relation<br />

zum Kundenbestand im JOC Main-Taunus rund 60 %, im Job-Center Bad Hersfeld<br />

lag der Anteil dagegen nur bei rund 25 %. 9<br />

Damit wird klar, dass sich hinter den geringen Änderungen des Kundenbestands<br />

insgesamt eine sehr unterschiedliche Dynamik der Kundenströme in den einzelnen<br />

Job-Centern verbirgt. Deutlich wird auch, dass der Anteil der Zu- und Abgänge am<br />

gesamten Kundenbestand im Beobachtungszeitraum erheblich variiert. 10<br />

Tabelle 2: Durchschnittlicher Anteil der Zu- und Abgänge in Relation zum Kundenbestand in den hessischen<br />

Job-Centern<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

Durchschnitt 29,4 24,5 24,0 28,0 32,8 31,8 59,7<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

Ein wesentliches Ziel, das im Rahmen des Modellversuchs der hessischen Job-<br />

Center umgesetzt werden soll, ist eine Verbesserung des Betreuungsverhältnisses.<br />

Die Relation von Job-Center-Mitarbeitern zu Kunden, die so genannte Betreuungsrelation,<br />

weicht gravierend voneinander ab. So entfallen auf einen Job-Center-Mitarbeiter<br />

im JC Kassel zu Beginn des Modellprojekts rund 30 Kunden. Demgegenüber<br />

musste ein Mitarbeiter im JOC Fulda oder im Job-Center Bad Hersfeld rund<br />

180 bzw. 160 Kunden betreuen (vgl. Tabelle 3). In den Job-Centern Eschwege und<br />

Rodgau-Seligenstadt wurde mit rund 75 Kunden pro Mitarbeiter eine Betreuungsrelation<br />

erreicht, die den Vorstellungen von einer intensiven Betreuung im Sinne der<br />

Hartz-IV-Reformen entspricht.<br />

Diese Diskrepanzen in der Betreuungsrelation lassen generell auf eine sehr unterschiedliche<br />

Arbeitsbelastung der Mitarbeiter schließen. Außerdem sind auch Unter-<br />

9 Vgl. die ausführlichen Daten in Tabelle 30 im Anhang.<br />

10 Vgl. die ausführlichen Daten in Tabelle 31 im Anhang.<br />

14


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

schiede bei der Qualität der maßgeschneiderten und individuellen Beratungs- und<br />

Vermittlungsangebote zu vermuten. So muss beispielsweise ein Mitarbeiter im JOC<br />

Fulda rund sechs Mal mehr Kunden betreuen als ein Mitarbeiter im JC Kassel. Auf<br />

die Frage, inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Qualität der Beratung und<br />

der Betreuungsrelation besteht, wird in Kapitel 4 bei der Auswertung der Kundenbefragung<br />

näher eingegangen.<br />

Tabelle 3: Durchschnittliche Betreuungsrelation in den hessischen Job-Centern<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

Kundenbestand<br />

pro JC-Mitarbeiter 79 157 74 31 183 147 65<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

Die Betreuungsrelation ist allerdings eine Kennziffer, die nur eingeschränkt Aussagen<br />

darüber zulässt, welcher Betreuungs- und Vermittlungsaufwand von den einzelnen<br />

Mitarbeitern eines Job-Centers zu erbringen ist. Neben der Betreuung des Bestands<br />

müssen beispielsweise individuelle Hilfepläne für die Zugänge in ein Job-<br />

Center entwickelt werden.<br />

Wird die Anzahl der Mitarbeiter in Relation zu der Summe der Zu- und Abgänge eines<br />

Job-Centers gesetzt, so kann abgeschätzt werden, wie die unterschiedliche Dynamik<br />

der Kundenbewegungen die Arbeitsbelastung der Job-Center-Mitarbeiter beeinflusst.<br />

Dieser Indikator ist - in Verbindung mit der Betreuungsrelation - insofern<br />

aussagekräftiger, da sich hinter der Betreuungsrelation allein nur Bestandsgrößen<br />

verbergen. Tabelle 4 gibt einen Überblick über die durchschnittliche Relation der<br />

Kundenbewegungen pro Mitarbeiter in den hessischen Job-Centern. Wie schon bei<br />

der Betreuungsrelation sind auch bei dieser Gegenüberstellung große Unterschiede<br />

zu erkennen. Darüber hinaus waren große Schwankungen der Kundenbewegungen<br />

über den relativ kurzen Zeitraum von April 2003 bis Dezember 2004 auszumachen.<br />

11<br />

Im Durchschnitt waren im JC Kassel zehn Kundenbewegungen pro Mitarbeiter und<br />

Monat zu verzeichnen. Wie aus Tabelle 4 ersichtlich, streut diese Relation von Kundenbewegung<br />

pro Job-Center-Mitarbeiter zwischen den einzelnen Institutionen erheblich.<br />

Im JOC Fulda waren pro Mitarbeiter rund 60 Kundenbewegungen im Monat<br />

festzustellen. Diese Auswertung zeigt klar, dass die Betrachtung der statischen<br />

11 Die Daten für die einzelnen Monate sind in Tabelle 32 im Anhang abgebildet.<br />

15


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Betreuungsrelation allein nicht ausreicht, um Aussagen über die Arbeitsbelastung zu<br />

formulieren.<br />

Tabelle 4: Durchschnittliche Anzahl der Kundenbewegungen pro Job-Center-Mitarbeiter pro Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

Kundenbewegungen<br />

pro JC-Mitarbeiter 23 39 17 10 59 47 33<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechungen.<br />

3.3 Status der Job-Center-Kunden<br />

Da die Job-Center keine homogene Zielgruppe betreuten, ist es neben der Betrachtung<br />

der gesamten Kundenentwicklung interessant zu erfahren, wie sich die Kundenstruktur<br />

nach dem Status Sozialhilfe-, Arbeitslosenhilfe- oder Doppelbezieher<br />

auf die einzelnen Job-Center verteilen und wie sich deren Entwicklung darstellt.<br />

In der Gesamtbetrachtung reduzierte sich der Anteil der Sozialhilfebezieher in den<br />

hessischen Job-Centern von 62 % im April 2003 auf rund 55 % bis zum Dezember<br />

2004. Der Anteil von Sozialhilfebeziehern in den Job-Centern variiert dabei beträchtlich.<br />

So lag beispielsweise der Anteil der Sozialhilfebezieher im JC Eschwege zum<br />

Teil bei bis zu 80 %. Auch im JC Bad Hersfeld waren im Durchschnitt rund 75 % der<br />

Kunden vom Status her Sozialhilfeempfänger. Ganz anders dagegen die Klientel im<br />

JOC Main-Taunus, hier lag der Anteil dieser Personengruppe unter 20 %. 12 In einigen<br />

Job-Centern sind darüber hinaus große Schwankungen festzustellen, so verringerte<br />

sich z. B. der Anteil der Sozialhilfebezieher im JOC Korbach und JOC Fulda<br />

deutlich, während er in anderen Institutionen nahezu gleich blieb.<br />

Nicht alle Job-Center betreuen auch Arbeitslosenhilfebezieher. Neben den Job-<br />

OFFENSIV-Centern, bei denen Arbeitslosenhilfebezieher zur Zielgruppe gehören,<br />

wird diese Personengruppe in nennenswertem Umfang nur noch im JC Bad Hersfeld<br />

betreut. 13 Besonders viele Arbeitslosenhilfebezieher wurden im JOC Korbach<br />

betreut, hier lag der Anteil dieser Personengruppe stets über 55 %, im JOC Fulda<br />

lag der Anteil dagegen nur bei rund 25 %. Wesentlich niedriger waren auch die Anteile<br />

in den anderen Einrichtungen. Obwohl die Job-OFFENSIV-Center von ihrer<br />

12 Vgl. die Detailergebnisse in Tabelle 33 und in Tabelle 34 im Anhang.<br />

13 Das JC Rodgau-Seligenstadt betreut keine Arbeitslosenhilfebezieher. In den Job-Centern Kassel und Eschwege lag die<br />

Anzahl der Arbeitslosenhilfebezieher im Zeitverlauf zwischen 0 und 5 Personen. In Tabelle 35 im Anhang ist die absolute<br />

Anzahl der Arbeitslosenhilfeempfänger in den Job-Centern dargestellt.<br />

16


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Ausrichtung eine identisch definierte Zielgruppe betreuen, zeigt diese Auswertung,<br />

dass faktisch erhebliche Unterschiede bestehen.<br />

Ein wesentliches Element von Job-Centern ist die Betreuung der Kunden, die sowohl<br />

Arbeitslosenhilfe als auch (ergänzend) Sozialhilfe beziehen (Doppelbezieher).<br />

Nicht zuletzt soll die verstärkte Zusammenarbeit der Träger der Sozialhilfe und der<br />

Arbeitsverwaltung gerade für diese Personengruppe zu einer Verbesserung führen.<br />

Insgesamt betrachtet stellt die Personengruppe der Doppelbezieher die kleinste<br />

Gruppe unter den Job-Center-Kunden dar. Besonders viele Doppelbezieher werden<br />

im JC Kassel betreut. Hier liegt der Anteil dieser Kundengruppe im Durchschnitt bei<br />

rund 45 %. Ebenfalls bedeutsam ist diese Personengruppe im JC Eschwege. In den<br />

Job-OFFENSIV-Centern sind Doppelbezieher dagegen die kleinste Kundengruppe.<br />

Der Anteil dieser Kundengruppe ist im gesamten Zeitverlauf relativ konstant geblieben.<br />

14<br />

3.4 Struktur der Job-Center-Kunden<br />

Die Verteilung der Kunden nach Geschlecht wird im Folgenden betrachtet. Der Anteil<br />

der in den hessischen Job-Centern betreuten Frauen variiert zwischen 34 % und<br />

53 % (vgl. Tabelle 5). Am niedrigsten war der Anteil der Frauen in den Einrichtungen<br />

Main-Taunus, Korbach und Bad Hersfeld. Die weiblichen Kunden überwogen im JC<br />

Rodgau-Seligenstadt, wo sie 53 % der Kunden stellten. Im Zeitablauf waren keine<br />

besonderen Verschiebungen innerhalb der einzelnen Institutionen auffällig.<br />

Tabelle 5: Anteil der Frauen in den hessischen Job-Centern (in %)<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

Mittelwert 47,0 41,8 53,0 39,4 49,4 38,6 33,7<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechungen.<br />

Die Job-Center betreuten im Schnitt 4.800 Kunden pro Monat. Von diesen waren<br />

gut 16 % unter 25 Jahre alt, knapp zwei Drittel im Alter von 25 bis 50 Jahren und<br />

etwa 15 % über 50 Jahre alt. Zwischen den Job-Centern gab es dabei erhebliche<br />

Unterschiede in den Altersstrukturen, wie nachstehende Abbildungen illustrieren.<br />

Der Anteil der jugendlichen Kunden schwankt erheblich von rund 5 % im JOC Fulda<br />

bis knapp 60 % im JOC Main-Taunus (vgl. Abbildung 7). Trotz formal identischer<br />

14 Vgl. hierzu die Tabellen 37 und 38 im Anhang.<br />

17


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Zielgruppen der Job-OFFENSIV-Center zeigt sich hier deutlich, dass die Einrichtungen<br />

die Freiheiten und den experimentellen Charakter der Förderung für eine spezifische<br />

Ausrichtung der jeweiligen Einrichtung genutzt haben. So bediente das JOC<br />

Main-Taunus eine ganz andere Klientel als etwa das JOC Fulda.<br />

Abbildung 7: Anteil der Kunden unter 25 Jahren (Mittelwerte, in %)<br />

70<br />

60<br />

59,6<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

16,2<br />

16,4<br />

21,3<br />

13,5<br />

10<br />

8,3<br />

11,2<br />

5,2<br />

0<br />

JOC Fulda JOC Korbach JC Bad Hersfeld JC Rodgau Job-Center<br />

insgesamt<br />

JC Kassel JC Eschwege JOC Main-<br />

Taunus<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Der Anteil an Kunden über 50 Jahre differiert zwischen den Job-Centern ebenfalls<br />

deutlich und reicht von lediglich 1,3 % im JC Kassel bis hin zu rund 21 % im JOC<br />

Korbach. Die jeweiligen Anteile der einzelnen Job-Center sind im Zeitablauf relativ<br />

gleich bleibend (vgl. Abbildung 8). Zu beachten ist, dass gerade das JC Kassel insgesamt<br />

verhältnismäßig wenig Kunden betreute und deshalb der Anteil Älterer hier<br />

nur auf einer sehr geringen Anzahl von Fällen basiert.<br />

18


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 8: Anteil der Kunden über 50 Jahre (Mittelwerte, in %)<br />

30<br />

20<br />

18,2<br />

20,5<br />

15,6<br />

12,6<br />

13,5<br />

10<br />

7,1<br />

7,6<br />

0<br />

1,3<br />

JC Kassel JOC Main-Taunus JC Eschwege JC Rodgau JC Bad Hersfeld Job-Center<br />

insgesamt<br />

JOC Fulda<br />

JOC Korbach<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Etwa zwei Drittel aller Job-Center-Kunden sind im Alter zwischen 25 und 50 Jahren.<br />

Die Verteilung auf die einzelnen Job-Center, dargestellt in Abbildung 9, ergibt sich<br />

aus der Verteilung auf die beiden anderen Altersgruppen, so dass hier auf weitere<br />

Ausführungen verzichtet wird.<br />

19


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 9: Anteil der Kunden zwischen 25 und 50 Jahren (Mittelwerte, in %)<br />

90<br />

80<br />

70<br />

68,6<br />

71,1 71,8<br />

72,7<br />

75,3<br />

76,8<br />

82,3<br />

60<br />

50<br />

40<br />

33,4<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

JOC Main-<br />

Job-Center<br />

JC Eschw ege JOC Korbach JC Rodgau JC Bad<br />

JOC Fulda<br />

JC Kassel<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

Hersfeld<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Knapp zwei Drittel der Job-Center-Kunden haben keine berufliche Qualifikation<br />

(vgl. Tabelle 6). Im betrachteten Zeitraum veränderten sich die Anteile innerhalb der<br />

einzelnen Job-Center nur geringfügig. Eine Ausnahme bildet hier das JOC Main-<br />

Taunus, das mit nahezu 80 % beruflich Unqualifizierter im August 2003 startete. Im<br />

Durchschnitt lag allerdings in diesem JOC der Anteil der Personen ohne eine formale<br />

berufliche Qualifikation bei etwas über 50 %. Damit hatten die Kunden dieses<br />

JOC und die Kunden des JOC Korbach zumindest was das Kriterium der beruflichen<br />

Qualifikation anbelangt die günstigen Voraussetzungen. Dagegen verfügte die<br />

deutliche Mehrzahl der Kunden in den anderen Einrichtungen über keine berufliche<br />

Qualifikation, in der Stadt Kassel lag der Anteil sogar bei über 70 %.<br />

Tabelle 6: Anteil der Kunden ohne berufliche Qualifikation (in %)<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC<br />

Bad Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

Mittelwert 59,4 67,2 66,1 72,0 62,4 52,5 51,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

20


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

3.5 Verbleib der Job-Center-Kunden<br />

Im Rahmen des Monitorings sollten die Einrichtungen Angaben darüber liefern, wie<br />

lange es dauert, bis dem Kunden ein Hilfe- bzw. Stellenangebot unterbreitet wird.<br />

Die Auswertung ergab, dass es prinzipiell schon beim Erst- spätestens aber beim<br />

Zweitkontakt gelingt, dem Kunden unterstützende Maßnahmen anzubieten. Die<br />

konkrete Inanspruchnahme von Dienstleistungen, wie der Schuldenberatung, kann<br />

naturgemäß nicht am „ersten“ Tag im Job-Center erfolgen. Hier sind Friktionen zwischen<br />

dem Hilfeangebot und der Nachfrage die Regel.<br />

Auch die Vermittlung von Stellenangeboten erfolgte sehr zügig. Gemäß der Handlungsmaxime<br />

von „Fördern und Fordern“ ist es den Institutionen gelungen, sehr<br />

schnell auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren. Darüber hinaus offerierten die<br />

Einrichtungen ihren Kunden vielfältige Hilfs- und Unterstützungsangebote, die eine<br />

Brücke für die Wiederaufnahme einer Beschäftigung bilden sollte. Insgesamt wurden<br />

die Kunden durch die Einrichtungen rund 7.200-mal (Doppelzählungen möglich)<br />

unterstützt.<br />

So benötigte eine Vielzahl der Job-Center-Kunden zunächst einmal aufgrund persönlicher<br />

Probleme das Angebot von Unterstützungsleistungen, wie Schuldnerberatung,<br />

Drogen-/ Suchthilfe, die Hilfe einer psychosozialen Beratungsstelle oder einer<br />

sonstigen Beratungseinrichtung. Insgesamt waren es knapp 900 Kunden, die an eine<br />

andere Einrichtung weitervermittelt wurden.<br />

Darüber hinaus war es wichtig, die Kunden zur Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit<br />

in eine gemeinnützige Arbeit, ein Praktikum oder eine Hilfe zur Arbeit nach der<br />

Arbeitsvertragsvariante zu vermitteln. Bei über 3.000 Kunden wurde versucht, durch<br />

diese Maßnahmen die Chancen für die Wiederaufnahme einer regulären Beschäftigung<br />

zu erhöhen. Die größte Anzahl der Kunden (rund 2.000) wurde in eine gemeinnützige<br />

Tätigkeit vermittelt, ebenfalls von großer Bedeutung war die Vermittlung<br />

eines Praktikums (800 Kunden). Die Möglichkeiten, über die Vermittlung einer<br />

gemeinnützigen Tätigkeit den Wiedereinstieg in den Erwerbsprozess zu erleichtern<br />

und die Arbeitswilligkeit der Kunden zu testen, wurde insbesondere in den Einrichtungen<br />

Bad Hersfeld, Fulda und Korbach praktiziert. Die anderen Einrichtungen<br />

machten von dieser Möglichkeit nur relativ selten Gebrauch.<br />

Aufgrund der insgesamt schlechten Qualifikationsstruktur war es häufig notwendig,<br />

die Job-Center-Kunden durch vielfältige Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen zu<br />

unterstützen. Insgesamt wurden während der Projektphase rund 2.700 flankierende<br />

Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt. Nur ein sehr geringer Anteil der<br />

Kunden nahm an Alphabetisierungskursen teil. Dagegen wurden rund 850 Kunden<br />

zur Teilnahme an einem Deutschkurs aufgefordert. Von noch größerer Bedeutung<br />

war die Vermittlung der Kunden in ein Bewerbungstraining (1.100 Kunden). Was die<br />

21


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen anbelangt zeigt sich, dass das JOC Fulda<br />

seine Kunden besonders intensiv unterstützt hat. Sonstige Arbeitsfördermaßnahmen<br />

wie ABM oder SAM spielten mit insgesamt rund 600 Fällen nur eine geringe<br />

Rolle. Auch dieses Instrument wurde überwiegend vom JOC Fulda eingesetzt.<br />

Von zentraler Bedeutung ist die Beantwortung der Frage nach dem Verbleib der<br />

Job-Center-Kunden, insbesondere, ob und wie es gelingt, die Kunden wieder in den<br />

Erwerbsprozess zu integrieren und aus welchen Gründen die Kunden aus der<br />

Betreuung des Job-Centers herausfallen.<br />

Insgesamt haben im Beobachtungszeitraum von April 2003 bis Dezember 2004<br />

rund 11.000 Kunden das Job-Center verlassen. 15 Der wichtigste Grund lag in der<br />

Vermittlung in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Knapp 27 % der Kunden schieden auf<br />

diese Weise aus ihrem Job-Center aus. Der überwiegende Teil davon wurde in den<br />

Arbeitsmarkt vermittelt, ohne dass Lohnkostenzuschüsse an die Arbeitgeber gewährt<br />

wurden. 16 Instrumente wie Kombilöhne oder die Gewährung von Zuschüssen<br />

sowohl an den Arbeitgeber als auch den Arbeitnehmer haben insgesamt bei der<br />

Vermittlung in den Arbeitsmarkt keine Rolle gespielt.<br />

Weitere 22 % der Abgänge betrafen Kunden, die aufgrund von gesundheitlichen,<br />

familiären oder persönlichen Gründen nicht arbeits- oder erwerbsfähig bzw. verfügbar<br />

waren. Rund 20 % der Kunden sind als Abgänge zu klassifizieren, da sie aus<br />

sonstigen Gründen, wie z.B. Wehr-/ Zivildienst, Rente, Heirat o.ä. nicht weiter im<br />

Leistungsbezug der Sozial- oder Arbeitslosenhilfe verbleiben.<br />

Bei rund jedem zehnten Kunden ist der Verbleib unbekannt, in eine Arbeitsförderungsmaßnahme<br />

bzw. Maßnahmen der Hilfe zur Arbeit sind rund 7 % aller Kunden<br />

eingemündet. Ebenfalls rund 7 % der Kunden sind aufgrund einer Qualifizierungsund<br />

Weiterbildungsmaßnahme aus dem Job-Center ausgeschieden. Ein geringer<br />

Anteil der Kunden (3,6 %) wurde an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit zurückgewiesen<br />

und ein noch geringerer Anteil von 2 % konnte das Job-Center aufgrund der Aufnahme<br />

einer selbständigen Erwerbstätigkeit verlassen (vgl. Tabelle 7). 17<br />

15 Insgesamt lag die Anzahl der Abgänge noch höher. Zu denken ist hierbei an den Verbleib der Kunden des JOC Maintal.<br />

Darüber hinaus ist eine Differenz von weiteren knapp 2.000 Abgängen allein auf das JOC Fulda zurückzuführen, in dem<br />

rund 2000 Kunden während des Beobachtungszeitraums aufgrund fehlender Mitwirkung aus der Betreuung des JOC<br />

herausgefallen sind. Diese 2000 Kunden entsprechen rund 15 % aller Abgänge in den hessischen Job-Centern und werden<br />

nicht bei der Auswertung berücksichtigt, da sie die Ergebnisse deutlich verzerren würden.<br />

16 Hierbei waren allerdings erhebliche regionale Unterschiede auszumachen, vgl. Abbildung 11.<br />

17 Aufgrund der unterschiedlichen Datenqualität ergeben sich Abweichungen, deshalb wird hier von rund 11.000 Abgängen<br />

ausgegangen.<br />

22


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 7: Verbleib der Job-Center-Kunden<br />

Abgang insgesamt in %<br />

in selbständige Erwerbstätigkeit 193 1,7<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt, davon: 3.008 27,2<br />

- ohne Zuschüsse 2.232 20,2<br />

- mit Lohnkostenzuschuss an den Arbeitgeber 770 7,0<br />

- mit Zuschüssen an den Arbeitnehmer (z.B. Kombilohn) 8 0,1<br />

- mit Zuschüssen an den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber 0 0,0<br />

in eine Arbeitsförderungsmaßnahme bzw. Maßnahme der Hilfe zur Arbeit 787 7,1<br />

in Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen 755 6,8<br />

Zurückverweisung an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit 397 3,6<br />

aus gesundheitlichen, familiären oder persönlichen Gründen nicht arbeits- oder<br />

erwerbsfähig bzw. verfügbar 2.453 22,2<br />

kein weiterer Bezug von Sozial- bzw. Arbeitslosenhilfe aus sonstigen Gründen, wie z.B.<br />

Wehr-/ Zivildienst, Rente, Heirat o.ä. 2.197 19,9<br />

Verbleib unbekannt 1.177 10,6<br />

insgesamt ca. 11.000 100<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

Werden die Abgänge nach Job-Centern getrennt analysiert, zeigen sich sehr große<br />

Diskrepanzen. So variiert der Anteil der Kunden, der durch die Vermittlung in den<br />

Arbeitsmarkt ein Job-Center verlassen konnte, beträchtlich. Im JC Kassel sind mehr<br />

als 38 % der Abgänge auf eine Vermittlung in den Arbeitsmarkt zurückzuführen, und<br />

dies obwohl die arbeitsmarktpolitische Ausgangssituation als ungünstig zu bezeichnen<br />

ist. Einen deutlich höheren Anteil an Vermittlungen in den Arbeitsmarkt weist<br />

auch noch das JOC Main-Taunus mit einem Anteil von über 32 % auf. Unter dem<br />

Durchschnitt aller hessischen Job-Center waren die Vermittlungen im JOC Fulda<br />

und im Job-Center Bad Hersfeld. 18<br />

18 Das JOC Fulda weist ebenfalls einen geringen Anteil an Vermittlungen in den Arbeitsmarkt auf. Allerdings ist hierbei zu<br />

berücksichtigen, dass die Ergebnisse des Monitorings vom JOC Fulda bei der hier dargestellten Verbleibsanalyse nur<br />

bedingt mit den anderen Job-Centern vergleichbar sind. Im JOC Fulda sind rund 2.000 Kunden aufgrund fehlender Mitwirkung<br />

als Abgang aus dem Job-Center gebucht worden, dies entsprach im Beobachtungszeitraum einem Anteil von<br />

46 % an allen Abgängen dieser Einrichtung.<br />

23


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 10: Anteil der Job-Center-Kunden, die in den Arbeitsmarkt vermittelt wurden (in %)<br />

JC Kassel<br />

38,8<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

32,4<br />

JOC Korbach<br />

28,6<br />

JC Rodgau<br />

28,0<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

27,2<br />

JC Eschwege<br />

23,6<br />

JOC Fulda<br />

16,7<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

15,9<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Vom arbeitsmarktpolitischen Instrumentarium machen die Job-Center unterschiedlich<br />

Gebrauch. Interessant ist dabei, wie die Aufnahme einer Beschäftigung des<br />

Kunden von Seiten des Job-Centers finanziell unterstützt wird. Hierbei spielen insbesondere<br />

Lohnkostenzuschüsse an den Arbeitgeber, die bei etwas mehr als einem<br />

Viertel aller Vermittlungen in den Arbeitsmarkt gewährt werden, eine Rolle. Andere<br />

finanzielle Instrumente werden - wie bereits dargelegt - so gut wie nicht eingesetzt.<br />

Bei der Gewährung von Lohnkostenzuschüssen zeigen sich regionale Unterschiede<br />

zwischen den Job-Centern in Nord- und Südhessen. So wurden beispielsweise im<br />

Zeitraum von April 2003 bis zum Abschluss der Projektlaufzeit mehr als 40 % aller<br />

Vermittlungen in den Arbeitsmarkt im JC Eschwege durch Lohnkostenzuschüsse an<br />

den Arbeitgeber unterstützt. Auch in den Job-Centern Fulda, Korbach, Kassel und<br />

Bad Hersfeld wird dieses Instrument sehr häufig angewandt. Dagegen wird in den<br />

südlichen Job-Centern dieses Instrument nur sehr wenig genutzt (vgl. Abbildung<br />

11). Als mögliche Gründe für die zu beobachtenden Unterschiede können zum<br />

einen die arbeitsmarktpolitische Ausgangssituation und zum anderen aber auch eine<br />

regional unterschiedlich ausgeprägte Anspruchsmentalität der Arbeitgeber ange-<br />

24


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

führt werden. In den Gesprächen mit den Projektverantwortlichen vor Ort wurde diese<br />

These erhärtet. Ein großer Teil der Unternehmen fragt bei einer Neueinstellung<br />

bzw. Vermittlung durch die Arbeitsverwaltung sehr gezielt nach finanziellen Fördermöglichkeiten,<br />

unabhängig von der konkreten Notwendigkeit, d.h. eventuellen qualifikatorischen<br />

oder sozialen Defiziten der zu vermittelnden Person.<br />

Abbildung 11: Anteil der Vermittlung in den Arbeitsmarkt mit Lohnkostenzuschüssen an den Arbeitgeber<br />

(in %)<br />

60<br />

43,4<br />

40<br />

35,8<br />

30,1<br />

25,8 25,1<br />

25,8<br />

20<br />

2,8<br />

3,7<br />

0<br />

JC Rodgau<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JC Kassel<br />

JC<br />

Eschwege<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Ein Teil der Kunden wurde wieder an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit (HZA) zurückgewiesen.<br />

Die Analyse zeigt, dass auch hier zwischen den Job-Centern erhebliche<br />

Unterschiede bestehen. In den Job-OFFENSIV-Centern wird diese Möglichkeit de<br />

facto gar nicht praktiziert (vgl. Abbildung 12). Demgegenüber ist rund jeder vierte<br />

„Abgang“ im JC Kassel auf die Zurückweisung in das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit<br />

begründet. Im Rahmen des Expertengesprächs vor Ort wurde betont, dass sich das<br />

Job-Center besonders um die motivierten Kunden bemüht und deshalb Kunden,<br />

welche jegliche Eigenbemühungen vermissen ließen, wieder an das Sachgebiet Hil-<br />

25


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

fe zur Arbeit zurücküberwiesen. Insofern relativiert sich der hohe Anteil von Vermittlungen,<br />

da eine positive Vorauswahl der Kunden stattfand.<br />

Abbildung 12: Anteil der Kunden, die an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit zurückgewiesen wurden (in %)<br />

30<br />

23,5<br />

20<br />

10<br />

7,6<br />

8,9<br />

0<br />

0,2<br />

0,7<br />

2,1<br />

JOC Fulda JOC Korbach JC Bad Hersfeld JC Rodgau Job-Center<br />

insgesamt<br />

3,3<br />

3,6<br />

JC Eschwege JOC Main-Taunus JC Kassel<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Einige Kunden (7,1 % aller Abgänge) konnten das Job-Center aufgrund der Aufnahme<br />

einer ABM- oder HZA-Maßnahme verlassen. Besonders intensiv erfolgt die<br />

Vermittlung in solche Maßnahmen im JC Kassel, rund 18 % aller Kunden beendigen<br />

die Betreuung im Job-Center durch den Beginn einer ABM oder HZA-Maßnahme.<br />

Auch im JC Eschwege ist mit ca. 10 % ein überdurchschnittlich hoher Anteil festzustellen<br />

(vgl. Abbildung 13). Demgegenüber machen einige Job-Center wie die JOC<br />

Main-Taunus oder das JC Rodgau-Seligenstadt keinen Gebrauch von diesem arbeitsmarktpolitischen<br />

Instrument.<br />

26


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 13: Anteil der Kunden, die in eine ABM oder HZA-Maßnahme abgegangen sind (in %)<br />

30<br />

20<br />

17,6<br />

9,8<br />

10<br />

5,0<br />

6,0<br />

6,3<br />

7,1<br />

1,0<br />

1,8<br />

0<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

JC Rodgau JOC Fulda JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JOC Korbach<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

JC Eschwege<br />

JC Kassel<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Die Kunden der hessischen Job-Center haben zum überwiegenden Teil keine berufliche<br />

Ausbildung und mehr als zwei Drittel von ihnen sind langzeitarbeitslos. 19 Hier<br />

wird deutlich, dass zielgerichtete und individuell abgestimmte Qualifizierungs- und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen zur Erhöhung der Beschäftigungschancen notwendig<br />

sind. Rund 7 % aller Kunden verließen das Job-Center aufgrund einer solchen Maßnahme<br />

(vgl. Abbildung14). Überdurchschnittlich oft verließen Kunden aus den Job-<br />

Centern in Fulda und Kassel aufgrund einer Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahme<br />

die Einrichtungen.<br />

19 Vgl. hierzu die Auswertung der Kundenbefragung in Kapitel 4.<br />

27


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 14: Anteil der Kunden, die in eine Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahme abgegangen<br />

sind (in %)<br />

20<br />

10<br />

7,8<br />

8,1<br />

6,4<br />

6,8<br />

4,1<br />

4,7<br />

2,4<br />

2,7<br />

0<br />

JC Rodgau<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

JOC Korbach JC Eschwege JC Bad<br />

Hersfeld<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

JC Kassel<br />

JOC Fulda<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

28


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

4 Ergebnisse der Kundenbefragungen<br />

4.1 Vorgehensweise<br />

Innerhalb der Untersuchung wurden Kunden der Job-Center zweimal schriftlich befragt.<br />

Die erste Befragung fand Mitte 2003, die zweite ein Jahr später statt. Der jeweilige<br />

Fragebogen wurde mit den einzelnen Job-Centern abgestimmt. Die Befragungen<br />

wurden unter Berücksichtigung des Datenschutzes durchgeführt. Parallel<br />

wurden weitere Daten über die Strukturmerkmale der Kunden mit den Job-Centern<br />

abgeglichen, um die Repräsentativität der Befragung zu überprüfen und eine Verknüpfung<br />

der Antworten mit den soziodemografischen Merkmalen der Kunden zu<br />

ermöglichen. 20<br />

Im Fokus der ersten schriftlichen Befragung im Juli/ August 2003 standen Fragen<br />

über den sozialen und wirtschaftlichen Hintergrund der Kunden sowie die bisher in<br />

Anspruch genommenen Unterstützungs- und Hilfsangebote. Darüber hinaus wurden<br />

die Kunden der hessischen Job-Center nach den bisherigen Erfahrungen und den<br />

Erwartungen an ein Job-Center befragt.<br />

Insgesamt war der Rücklauf der ersten Kundenbefragung erfreulich hoch, rund 700<br />

Kunden der hessischen Job-Center antworteten. 21 Im Durchschnitt beteiligten sich<br />

somit mehr als 26 % an der Befragung, bei einzelnen „kleineren“ Job-Centern lag<br />

die Rücklaufquote sogar über 30 % (vgl. Tabelle 8).<br />

Bei der zweiten schriftlichen Befragung der Job Center-Kunden standen zwei Punkte<br />

im Vordergrund: Zum einen wurden die Job Center-Kunden nach ihrem aktuellen<br />

Erwerbsstatus und der persönlichen Einschätzung ihrer aktuellen individuellen Situation<br />

gefragt, zum anderen wurde nach den erhaltenen Dienstleistungen des Job-<br />

Centers und der persönlichen Einschätzung dieser Hilfsangebote gefragt.<br />

Der Fragebogen wurde nach Abstimmung mit den einzelnen Job-Centern im August/<br />

September 2004 - unter Berücksichtigung des Datenschutzes - an die gleichen<br />

Kunden wie bei der ersten Befragung versandt. Durch die Verwendung von individuell<br />

nummerierten Fragebögen ist eine Verknüpfung der Antworten mit denen der<br />

ersten Befragung ebenso wie mit den soziodemografischen Merkmalen der Kunden<br />

möglich. Auf diese Weise wurde auch die Repräsentativität der Befragung überprüft.<br />

20 Nicht an den Kundenbefragungen teilgenommen hat das JOC Main-Taunus, das erst im Laufe des Jahres 2003 seine<br />

Arbeit aufnahm.<br />

21 Die in Tabelle 8 ausgewiesene Anzahl der Kunden unterscheidet sich von der Gesamtzahl der Kunden, da bei den Job-<br />

Centern Fulda, Maintal, Bad Hersfeld und Korbach nur eine Stichprobe in die Befragung einbezogen wurde.<br />

29


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Insgesamt war der Rücklauf der zweiten Kundenbefragung deutlich geringer als<br />

noch bei der ersten Befragung. Mit insgesamt 363 zurückgesandten Fragebögen<br />

antworteten nunmehr halb so viele Kunden der hessischen Job-Center wie zuvor.<br />

Im Durchschnitt beteiligten sich etwa 14 % an der Befragung. Die Teilnahmebereitschaft<br />

ist auch vor dem Hintergrund der zum Zeitpunkt der Befragung bereits sehr<br />

medienpräsenten Diskussion zu den Hartz-IV-Maßnahmen zu sehen, die die Rücklaufquote<br />

negativ beeinflusst haben dürfte.<br />

Tabelle 8: Rücklauf der Kundenbefragung<br />

Job-Center<br />

Kunden<br />

Rücklauf 1. Befragung<br />

Rücklauf 2. Befragung<br />

absolut in % absolut in %<br />

JC Bad Hersfeld 380 109 28,7 52 13,7<br />

JC Eschwege 378 100 26,5 55 14,5<br />

JOC Fulda 453 106 23,4 53 11,7<br />

JOC Korbach 539 155 28,8 89 16,5<br />

JC Kassel 191 62 32,5 25 13,1<br />

JOC Maintal 500 110 22,0 63 12,6<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 126 47 37,3 26 20,6<br />

insgesamt 2.567 689 26,8 363 14,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Mit Blick auf die Interpretation der Kundenbefragung ist festzuhalten, dass sich die<br />

teilnehmenden Kunden nicht wesentlich von der Grundgesamtheit aller Kunden unterscheiden<br />

(vgl. Tabelle 9). So differieren die beiden Gruppen, was die Merkmale<br />

Geschlecht und Status anbelangt, nur sehr geringfügig. Bei den Merkmalen Alter<br />

und berufliche Ausbildung sind jedoch Unterschiede auszumachen. So haben im<br />

Vergleich zur Grundgesamtheit aller Befragten weniger Kunden der Altersgruppe<br />

unter 25 Jahre den Fragebogen beantwortet, der Anteil der Kunden in der Altersgruppe<br />

von 25 bis 50 Jahren fällt dagegen höher aus. Außerdem haben Kunden, die<br />

nicht über eine berufliche Ausbildung verfügen, im Vergleich zu allen Befragten seltener<br />

geantwortet.<br />

Auch die zweite Kundenbefragung bildet trotz erheblich geringerer Rücklaufquote<br />

einen repräsentativen Querschnitt der Grundgesamtheit aller Job Center-Kunden<br />

ab. Es liegt eine höhere Antwortbereitschaft der Frauen und der Arbeitslosenhilfebezieher<br />

vor. Hinsichtlich der für die erste Befragung ausgeführten Anteile gelten die<br />

gleichen Tendenzen.<br />

30


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 9: Repräsentativität der Befragung (Angaben in %)<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

Merkmal<br />

befragte<br />

Kunden<br />

antwortende<br />

Kunden<br />

befragte<br />

Kunden<br />

antwortende<br />

Kunden<br />

Geschlecht männlich 54,2 53,6 54,0 51,0<br />

weiblich 45,8 46,4 46,0 49,0<br />

Status Arbeitslosenhilfebezieher 24,7 25,3 24,9 28,7<br />

Doppelbezieher 24,4 24,7 24,5 23,9<br />

Sozialhilfeempfänger 50,9 49,9 50,6 47,4<br />

Altersgruppe unter 25 Jahre 16,3 11,0 14,9 9,6<br />

25 bis 50 Jahre 62,2 68,4 63,8 67,8<br />

über 50 Jahre 21,5 20,6 21,3 22,6<br />

berufliche Ausbildung ohne berufl. Ausbildung 68,4 64,0 66,9 62,5<br />

mit beruflicher Ausbildung 31,6 36,0 33,1 37,5<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

168 Job Center-Kunden, die bereits an der ersten Befragung teilgenommen haben,<br />

antworteten ein Jahr später erneut.<br />

4.2 Struktur der Teilnehmer<br />

Die Struktur der Teilnehmer wurde bei der ersten Kundenbefragung ermittelt. Die<br />

Auswertung des Kundenmonitorings hat zwischen den Job-Centern deutliche Abweichungen<br />

in der Kundenstruktur offenbart, was das Alter, das Geschlecht und den<br />

Status anbelangt. Die Analyse weiterer Merkmale bestätigt diese Ergebnisse.<br />

Insgesamt sind rund 22 % der Job-Center-Kunden allein Erziehende (vgl. Tabelle<br />

10). Während im JOC Maintal mehr als ein Drittel der Kunden allein erziehend ist,<br />

liegt der Anteil der allein Erziehenden im JC Bad Hersfeld (16 %) und im JOC Korbach<br />

(17 %) deutlich niedriger.<br />

31


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 10: Anteil der allein Erziehenden in den hessischen Job-Centern<br />

Job-Center Anteil der allein Erziehenden in %<br />

JC Bad Hersfeld 16,4<br />

JC Eschwege 20,2<br />

JOC Fulda 19,0<br />

JOC Korbach 17,4<br />

JC Kassel 27,4<br />

JOC Maintal 36,4<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 25,5<br />

insgesamt 22,4<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Bei der Herkunft der Kunden wurde nach Deutschen, Aussiedlern und Kunden mit<br />

nicht deutscher Herkunft unterschieden. Auch hierbei sind markante Abweichungen<br />

auszumachen. Den größten Anteil an Kunden stellen Deutsche (61 %), die Spannweite<br />

der Anteile reicht dabei von 68 % in den JOC Korbach und Maintal, bis hin<br />

zum JC Kassel mit einem Anteil von 45 %. Den zweitgrößten Anteil der Job-Center-<br />

Kunden stellt mit 21 % die Gruppe der Aussiedler, gefolgt von den Personen mit<br />

nicht deutscher Herkunft in Höhe von 18 %. Auch die Anteile der beiden letztgenannten<br />

Personengruppen differiert zwischen den einzelnen Job-Centern erheblich<br />

(vgl. Tabelle 11).<br />

Tabelle 11: Herkunft der Job-Center-Kunden (Anteile in %)<br />

Job-Center Deutsch Aussiedler nicht deutscher Herkunft<br />

JC Bad Hersfeld 56,9 29,4 13,8<br />

JC Eschwege 66,0 23,0 11,0<br />

JOC Fulda 52,5 26,7 20,8<br />

JOC Korbach 68,2 20,8 11,0<br />

JC Kassel 45,2 25,8 29,0<br />

JOC Maintal 68,2 6,4 25,5<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 60,9 10,9 28,3<br />

insgesamt 61,1 20,8 18,0<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

32


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Neben einem hohen Alter und einer sehr langen Dauer der Erwerbslosigkeit können<br />

gesundheitliche Beeinträchtigungen ein weiteres bedeutendes vermittlungshemmendes<br />

Merkmal darstellen. Danach befragt, ob aus der Sicht der Kunden die<br />

Erwerbsfähigkeit durch eine Schwerbehinderung oder eine gesundheitliche Beeinträchtigung<br />

eingeschränkt sei, antwortete ein Viertel mit „ja“. Während im JC Rodgau-Seligenstadt<br />

nur knapp 15 % ihre Erwerbsfähigkeit eingeschränkt sahen, ist es<br />

im JOC Korbach mehr als ein Drittel (36 %) (vgl. Tabelle 12). Diese Ergebnisse beruhen<br />

auf einer Selbsteinschätzung der Kunden und können nicht dahingehend analysiert<br />

werden, ob bei ihnen eine gesundheitliche Beeinträchtigung vorliegt, die eine<br />

Vermittlung in den Arbeitsmarkt verhindert. Allerdings ist anzunehmen, dass für rund<br />

25 % der Kunden nicht jede Art von Beschäftigung - beispielsweise wenn es sich<br />

um physisch anspruchsvolle Tätigkeiten handelt - in Frage kommt.<br />

Tabelle 12: Kunden mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

Sind Sie anerkannt schwer behindert oder haben Sie eine gesundheitliche<br />

Beeinträchtigung, die Ihre Erwerbsfähigkeit einschränkt?<br />

nein<br />

ja<br />

JC Bad Hersfeld 78,2 21,8<br />

JC Eschwege 83,0 17,0<br />

JOC Fulda 72,4 27,6<br />

JOC Korbach 63,9 36,1<br />

JC Kassel 85,5 14,5<br />

JOC Maintal 73,6 26,4<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 85,1 14,9<br />

insgesamt 75,2 24,8<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Eine unzureichende schulische oder berufliche Qualifikation ist ein wesentliches<br />

Hindernis für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit. Die Entwicklung der qualifikationsspezifischen<br />

Arbeitslosigkeit zeigt deutlich, dass Personen ohne eine abgeschlossene<br />

berufliche Ausbildung ein wesentlich höheres Risiko der Arbeitslosigkeit<br />

haben. 22 Die Auswertung des Kundenmonitorings zeigte, dass die Mehrzahl der<br />

Kunden keine abgeschlossene berufliche Ausbildung hatte.<br />

22 Vgl. hierzu Reinberg; Hummel (2002).<br />

33


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Im Rahmen der Kundenbefragung wurden die Kunden der Job-Center danach befragt,<br />

über welchen schulischen Abschluss sie verfügen. 23 Keinen Hauptschulabschluss<br />

hatten rund 16 % aller Job-Center-Kunden. Der Anteil der Personen ohne<br />

Hauptschulabschluss variiert dabei von 22 % im JC Bad Hersfeld bis hin zum JC<br />

Rodgau-Seligenstadt, wo nur 7 % keine abgeschlossene schulische Ausbildung<br />

vorweisen können. Die überwiegende Mehrheit der Kunden (40 %) verfügt über einen<br />

Hauptschulabschluss, gefolgt von dem Bildungsabschluss Mittlere Reife (27 %),<br />

Fachhochschulreife (5 %) und Abitur, das rund 11 % der Kunden abgelegt haben.<br />

Einen Überblick über den Schulabschluss der Job-Center-Kunden gibt Tabelle 13.<br />

Tabelle 13: Schulabschluss der Job-Center-Kunden (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

ohne Hauptschulabschluss<br />

Mittlere Reife<br />

mit Hauptschulabschluss<br />

Fachhochschulreife<br />

Abitur<br />

JC Bad Hersfeld 22,5 39,2 25,5 6,9 5,9<br />

JC Eschwege 13,3 41,1 24,4 5,6 15,6<br />

JOC Fulda 13,1 30,3 31,3 7,1 18,2<br />

JOC Korbach 15,3 47,3 26,7 4,7 6,0<br />

JC Kassel 19,0 41,4 20,7 8,6 10,3<br />

JOC Maintal 18,9 36,8 31,1 1,9 11,3<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 7,1 52,4 23,8 4,8 11,9<br />

Insgesamt 16,2 40,6 26,9 5,4 10,8<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Um einen Überblick über die gegenwärtige Situation der Job-Center-Kunden zu erhalten,<br />

wurde in der zweiten Kundenbefragung nach dem aktuellen Beschäftigungsstatus<br />

der Teilnehmer im September 2004 gefragt (vgl. Abbildung 15). Dabei gab<br />

über die Hälfte an, noch immer ohne Arbeit zu sein. Eine feste Arbeit haben knapp<br />

30 % der Befragten (absolut 189 Personen) gefunden. Von diesen hat etwa je ein<br />

Viertel eine Vollzeitstelle oder einen Mini-Job gefunden, rund die Hälfte eine Beschäftigung<br />

in Teilzeit. Gelegentliche Aushilfstätigkeiten oder gemeinnützige Tätigkeiten<br />

erledigen jeweils knapp 7 %. Lediglich 2,5 % absolvieren ein Praktikum. Weitere<br />

7 % sind dagegen wieder ohne Arbeit.<br />

23 Die Kunden sollten dabei nur den höchsten in Deutschland anerkannten Abschluss angeben.<br />

34


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 15: Beschäftigungsstatus der Befragungsteilnehmer September 2004 (Angaben in %)<br />

60<br />

50<br />

52,1<br />

40<br />

30<br />

29,2<br />

20<br />

10<br />

8,0<br />

6,9<br />

6,6<br />

6,3<br />

2,5<br />

0<br />

immer noch ohne<br />

Arbeit (189)<br />

feste Arbeit<br />

(106)<br />

Aushilftätigkeiten<br />

(29)<br />

wieder ohne Arbeit<br />

(25)<br />

gemeinnützige Arbeit<br />

(24)<br />

sonstige Maßnahmen<br />

(23)<br />

Praktikum<br />

(9)<br />

Quelle: Job-Center zweite Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Inwieweit die Vermittlung in Arbeit der Tätigkeit des Job-Centers zurechenbar ist<br />

oder ob der Vermittlungserfolg durch andere Gründe, beispielsweise die eigene Motivation<br />

und Initiative des Job-Center-Kunden erreicht wurde, kann aus den Befragungsergebnissen<br />

nicht abgeleitet werden. Ein Indiz zur Beantwortung dieser Frage<br />

könnte allerdings sein, dass mehr Befragungsteilnehmer angaben, bei einem anderen<br />

als dem vom Job-Center vermittelten Arbeitgeber beschäftigt zu sein.<br />

Nahezu drei Viertel der in fester Arbeit befindlichen Befragungsteilnehmer hatten<br />

nur wenige Beratungs- und Vermittlungsgespräche in ihrem Job-Center (41 % 1-2<br />

Gespräche, 32 % 3-5 Gespräche). Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, wie gewichtig<br />

andere, zunächst (noch) nicht von den Job-Centern beeinflusste Faktoren<br />

für die Integration in den Arbeitsmarkt sind.<br />

35


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

4.3 Persönliche Situation der Teilnehmer<br />

Die Kunden wurden in beiden Befragungen um eine Einschätzung ihrer persönlichen<br />

Situation gebeten. Die erste Frage zielte auf die allgemeine persönliche Situation<br />

ab, darüber hinaus wurden die Kunden zu einer Einschätzung ihrer finanziellen,<br />

familiären, gesundheitlichen und Wohnsituation befragt. Die Ergebnisse der<br />

beiden Befragungen weichen nur unwesentlich voneinander ab.<br />

Die allgemeine persönliche Situation bewerten knapp zwei von drei Kunden negativ.<br />

Nur ein sehr geringer Anteil ist mit der Situation sehr zufrieden bzw. eher zufrieden<br />

(rund 30 %). Mehr als 20 % der Kunden sind mit ihrer persönlichen Situation sogar<br />

sehr unzufrieden. Wesentlich positiver wird dagegen die familiäre, gesundheitliche<br />

und die Wohnsituation von den Kunden eingeschätzt. Hier überwiegen die Aussagen<br />

sehr zufrieden und eher zufrieden deutlich, zwischen den beiden Befragungszeitpunkten<br />

ist - außer im Bereich Gesundheit, wo eine deutlich höhere Unzufriedenheit<br />

zu verzeichnen ist (+ sechs Prozentpunkte) - kein gravierender Unterschied<br />

festzustellen (vgl. die nachfolgenden Abbildungen).<br />

Stark abweichend davon sieht die Einschätzung der finanziellen Situation aus: Mit<br />

ihrer finanziellen Situation ist die Mehrzahl der Kunden entweder eher unzufrieden<br />

(38 %) oder sehr unzufrieden (50 %). Hier überwiegt klar die negative Beurteilung<br />

(vgl. Abbildung 17). 24<br />

24 Die detaillierten Ergebnisse – untergliedert nach einzelnen Job-Centern – sind in Tabelle 39 - 43 im Anhang aufgeführt.<br />

36


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 16: Einschätzung der persönlichen Situation (Angaben in %)<br />

50<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

40<br />

40,5<br />

42,7<br />

30<br />

29,4<br />

28,8<br />

25,2<br />

20<br />

21,7<br />

10<br />

4,8<br />

6,8<br />

0<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Abbildung 17: Einschätzung der finanziellen Situation (Angaben in %)<br />

50<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

49,9<br />

47,2<br />

40<br />

38,1<br />

38,3<br />

30<br />

20<br />

10<br />

11,1<br />

12,5<br />

0<br />

0,9<br />

2,0<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

37


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 18: Einschätzung der familiären Situation (Angaben in %)<br />

50<br />

40<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

41,2<br />

44,2<br />

32,5<br />

30<br />

28,4<br />

20<br />

17,1<br />

18,9<br />

10<br />

9,2<br />

8,5<br />

0<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Abbildung 19: Einschätzung der Wohnsituation (Angaben in %)<br />

50<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

49,4<br />

41,7<br />

40<br />

30<br />

26,9<br />

25,1<br />

20<br />

20,9<br />

17,4<br />

10<br />

10,4<br />

8,1<br />

0<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

38


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 20: Einschätzung der gesundheitlichen Situation (Angaben in %)<br />

50<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

47,0<br />

42,5<br />

40<br />

30<br />

26,5<br />

20<br />

20,2<br />

17,2<br />

22,0<br />

15,3<br />

10<br />

9,3<br />

0<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

4.4 Erwerbslosigkeit und ihre Gründe aus der Sicht der Job-Center-Kunden<br />

Mit einer zunehmenden Dauer der Erwerbslosigkeit nehmen die beruflichen und sozialen<br />

Qualifikationen in der Regel ab, eine lange Phase der Erwerbslosigkeit stellt<br />

somit ein eigenständiges vermittlungshemmendes Merkmal dar. Um die Chancen<br />

der Wiedereingliederung in den Erwerbsprozess abschätzen zu können, ist die<br />

Dauer der Erwerbslosigkeit der Job-Center-Kunden, die „Arbeitsmarktferne“, ein<br />

wichtiger Indikator. Mehr als drei Viertel aller Job-Center-Kunden waren im August<br />

2003 langzeitarbeitslos (76 %), d.h. länger als ein Jahr ohne Arbeit.<br />

In den Job-Centern Eschwege und Rodgau-Seligenstadt liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen<br />

mit 66 % bzw. 69 % unter dem Durchschnitt, während in den beiden<br />

JOC Korbach und Maintal der Anteil der Langzeitarbeitslosen sogar über 80 % liegt.<br />

Mit Ausnahme der Kunden in den JC Kassel und Rodgau-Seligenstadt haben knapp<br />

20 % aller Kunden seit über 5 Jahren keine Erwerbstätigkeit mehr ausgeübt (vgl.<br />

Tabelle 14).<br />

39


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 14: Dauer der Erwerbslosigkeit (in %)<br />

Job-Center<br />

weniger als 1 Jahr<br />

1 bis 2 Jahre<br />

(1)<br />

2 bis 5 Jahre<br />

(2)<br />

länger als 5 Jahre<br />

(3)<br />

langzeitarbeitslos<br />

(1-3)<br />

JC Bad Hersfeld 28,7 31,5 18,5 21,3 71,3<br />

JC Eschwege 34,0 26,6 17,0 22,3 66,0<br />

JOC Fulda 22,5 32,4 25,5 19,6 77,5<br />

JOC Korbach 18,2 33,1 29,7 18,9 81,8<br />

JC Kassel 21,0 35,5 35,5 8,1 79,0<br />

JOC Maintal 18,4 38,8 21,4 21,4 81,6<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt 31,1 35,6 22,2 11,1 68,9<br />

insgesamt 24,0 33,1 24,2 18,7 76,0<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung.<br />

Auch ein hohes Alter ist ein vermittlungshemmendes Merkmal und erschwert die rasche<br />

Reintegration in den Arbeitsmarkt. Dies gilt insbesondere für die Job-Center-<br />

Kunden, bei denen die Dauer der Erwerbslosigkeit deutlich mit dem Alter korreliert.<br />

So ist die Dauer der Erwerbslosigkeit bei Kunden, die der Altersgruppe unter 25<br />

Jahre angehören, im Durchschnitt wesentlich geringer, demgegenüber sind insbesondere<br />

ältere Kunden in der Altersgruppe über 50 Jahre wesentlich länger ohne<br />

eine Erwerbstätigkeit, wie Abbildung 21 zeigt. So sind beispielsweise rund 29 % der<br />

älteren Job-Center-Kunden länger als 5 Jahre ohne eine Erwerbstätigkeit, während<br />

der Anteil der jüngeren Job-Center-Kunden (unter 25 Jahre) hier nur knapp 6 % beträgt.<br />

40


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 21: Dauer der Erwerbslosigkeit nach Altersgruppen (in %)<br />

50<br />

47,2<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

27,8<br />

25,6<br />

16,8<br />

32,0<br />

29,2<br />

19,4<br />

24,5<br />

25,5<br />

17,9<br />

28,5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5,6<br />

0<br />

w eniger als ein Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre länger als 5 Jahre<br />

unter 25 Jahre 25 bis 50 Jahre über 50 Jahre<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Darüber hinaus differiert die Dauer der Erwerbslosigkeit in Abhängigkeit vom Geschlecht.<br />

So ist ein wesentlicher höherer Anteil der weiblichen Job-Center-Kunden<br />

länger als 5 Jahre ohne Arbeit als dies bei den Männern der Fall ist. Insgesamt ist<br />

knapp ein Viertel (24 %) aller weiblichen Job-Center-Kunden länger als 5 Jahre erwerbslos,<br />

während es bei den männlichen nur rund 14 % sind. Als ein möglicher<br />

Grund hierfür können längere Phasen der Kindererziehung vermutet werden (vgl.<br />

Abbildung 22).<br />

41


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 22: Dauer der Erwerbslosigkeit nach Geschlecht (in %)<br />

40,0<br />

35,0<br />

34,7<br />

31,1<br />

30,0<br />

25,0<br />

25,8<br />

22,0<br />

25,2 23,9<br />

23,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

14,3<br />

10,0<br />

5,0<br />

0,0<br />

weniger als ein Jahr 1 bis 2 Jahre 2 bis 5 Jahre länger als 5 Jahre<br />

männlich<br />

weiblich<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Ein Ziel der ersten Kundenbefragung war es auch, zu erfahren, welche Gründe aus<br />

der Sicht der Job-Center-Kunden für die – oftmals sehr lange – Phase der Erwerbslosigkeit<br />

verantwortlich sind. 25 Am häufigsten wurden fehlende Arbeitsplatzangebote<br />

genannt, rund 60 % gaben diese Ursache an (vgl. Abbildung 23). Schon an zweiter<br />

Stelle wurde das eigene Alter (ca. 37 %) genannt. Dies ist, wird die Altersverteilung<br />

berücksichtigt, insofern erstaunlich, als nur 17 % in der Altersgruppe über 50 Jahre<br />

einzuordnen sind. An dritter Stelle der Ursachen folgt eine fehlende berufliche Ausbildung,<br />

36 % der Kunden sehen darin einen der Gründe für ihre Erwerbslosigkeit.<br />

Eine eingeschränkte Mobilität, entweder begründet durch das Fehlen eines Führerscheins<br />

(31 %) oder eine schlechte Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes mit dem<br />

ÖPNV (23 %), ist aus Kundensicht ebenfalls bedeutsam. Aufgrund des insgesamt<br />

hohen Anteils an allein Erziehenden (im Durchschnitt knapp 22 %) wäre auch zu<br />

vermuten, dass Probleme bei der Kinderbetreuung die Aufnahme einer Beschäfti-<br />

25 Diese Fragen wurden in der zweiten Kundenbefragung nicht gestellt.<br />

42


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

gung erschweren. Nur knapp 10 % der Kunden sahen dies als eine Ursache an, von<br />

den allein Erziehenden jedoch jeder Dritte.<br />

Abbildung 23: Gründe der Erwerbslosigkeit aus der Sicht der Job-Center-Kunden<br />

(Mehrfachantworten möglich, in %)<br />

fehlende Arbeitsplatzangebote<br />

59,9<br />

eigenes Alter<br />

37,3<br />

keine anerkannte<br />

Berufsausbildung<br />

36,1<br />

kein Führerschein<br />

31,3<br />

keine ausreichenden<br />

Sprachkenntnisse<br />

28,3<br />

schlechte Erreichbarkeit<br />

des Arbeitsplatzes<br />

gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen<br />

keine<br />

Berufserfahrung<br />

keine<br />

Teilzeitangebote<br />

23,2<br />

22,5<br />

21,3<br />

21,0<br />

Überschuldung<br />

9,7<br />

fehlende<br />

Möglichkeiten<br />

9,4<br />

lange<br />

Familienphasen<br />

4,8<br />

Vorstrafen<br />

2,6<br />

pflegebedürftige<br />

Haushaltsangehörige<br />

2,0<br />

0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

43


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Aus der Perspektive der Kunden existiert somit nicht nur ein Grund, sondern eine<br />

ganze Bandbreite von Gründen für die Erwerbslosigkeit. Klar wird dabei auch, dass<br />

Job-Center ein vielschichtiges Instrumentarium anwenden müssen, um die Integration<br />

dieser Personen in den Arbeitsmarkt zu befördern.<br />

4.5 Erwartungen und Erfahrungen der Job-Center-Kunden<br />

Bereits im Rahmen der ersten Befragung war es auch wichtig zu erfahren, welche<br />

Erwartungen die Kunden an ein Job-Center stellen. An erster Stelle dominiert erwartungsgemäß<br />

der Wunsch nach der Vermittlung eines Arbeitsplatzes. Mehr als 70 %<br />

erwarten dies von ihrem Job-Center. Ebenfalls von besonderer Bedeutung für die<br />

Kunden ist die Erwartung eines besseren Zugangs zu Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten<br />

(40 %) sowie eine Verbesserung der Beratung und der Angebote<br />

bei individuellen Notlagen (35 %).<br />

Durch eine verstärkte Zusammenarbeit der lokalen Arbeitsverwaltung und der Träger<br />

der Sozialhilfe erhofft sich rund ein Drittel der Kunden mehr individuelle Betreuung.<br />

Knapp 30 % der Kunden haben die Erwartung, dass weniger Behördengänge<br />

durch die Etablierung von Job-Centern notwendig sind. Von untergeordneter Bedeutung<br />

sind aus der Sicht der Kunden dagegen kundenfreundlichere Öffnungszeiten<br />

der Job-Center (vgl. Abbildung 24).<br />

44


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 24: Erwartungen an ein Job-Center aus Kundensicht (Angaben jeweils in %)<br />

Vermittlung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

72,3<br />

einen besseren Zugang<br />

zu Qualifizierungs- und<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

39,8<br />

eine Verbesserung der<br />

Beratung und der Angebote<br />

bei individuellen Notlagen<br />

34,8<br />

mehr individuelle<br />

Betreuung<br />

31,2<br />

weniger<br />

Behördengänge<br />

29,0<br />

kundenfreundlichere<br />

Öffnungszeiten<br />

16,1<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Der Kontakt der Job-Center-Kunden zu ihrem Job-Center ist sehr ungleich ausgeprägt.<br />

Zum Zeitpunkt der ersten Befragung hatte die Mehrheit der Kunden (53 %)<br />

von Januar bis zur Befragung im Juli/ August 2003 nur 1 bis 2 Gespräche, nur etwas<br />

über 4 % der Kunden hatten in diesem Zeitraum mehr als 10 Gespräche. Gegenüber<br />

der ersten Befragung hat die Anzahl der Kontakte erwartungsgemäß zugenommen.<br />

Allerdings hatte noch immer die Mehrheit der antwortenden Kunden<br />

(40 %) innerhalb eines Jahres erst 1 bis 2 Gespräche, weitere 38 % 3 bis 5 Gespräche.<br />

Die Anteile der Kunden mit 5 bzw. 10 und mehr Gesprächen hat sich allerdings<br />

deutlich erhöht. Tabelle 15 weist die Anzahl der Gespräche der Job-Center-Kunden<br />

für die einzelnen Job-Center zu den beiden Befragungszeitpunkten aus.<br />

45


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 15: Anzahl der Gespräche der Job-Center-Kunden (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

noch kein<br />

Gespräch<br />

nur 2.<br />

Befragung<br />

1 – 2 Gespräche 3 – 5 Gespräche 5 – 10 Gespräche<br />

mehr als 10<br />

Gespräche<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 2,1 60,6 54,2 29,3 29,2 3,0 8,3 7,1 6,3<br />

JC Eschwege 1,9 50,0 34,6 38,0 48,1 8,7 7,7 3,3 7,7<br />

JOC Fulda 0,0 66,0 54,3 29,8 34,8 4,3 6,5 - 4,3<br />

JOC Korbach 0,0 53,2 36,0 37,6 44,2 6,4 15,1 2,8 4,7<br />

JC Kassel 0,0 31,1 20,0 49,2 32,0 14,8 24,0 4,9 24,0<br />

JOC Maintal 0,0 54,2 38,3 31,3 36,7 9,4 18,3 5,2 6,7<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 0,0 34,2 28,6 36,8 19,0 18,4 23,8 10,5 28,6<br />

insgesamt 0,6 52,7 39,6 35,3 37,6 7,9 13,6 4,2 8,6<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Die Größe des Job-Centers und die Betreuungsrelation haben einen deutlichen Einfluss<br />

auf die Intensität der Kundenkontakte. Vor allem die gemessen an der Kundenanzahl<br />

„kleineren“ Job-Center Rodgau-Seligenstadt und Kassel hatten eine wesentliche<br />

höhere Anzahl von Kundenkontakten. Der Anteil der Kunden mit mehr als<br />

zehn Beratungsterminen liegt für diese beiden Job-Center bei 28,6 % respektive<br />

24 %. Im JOC Fulda und im JC Bad Hersfeld dagegen gaben jeweils etwa 54 % der<br />

antwortenden Kunden an, bislang erst 1 oder 2 Beratungsgespräche gehabt zu haben.<br />

Ursächlich hierfür dürfte die sehr gute Betreuungsrelation in diesen Job-<br />

Centern sein.<br />

Die Kunden waren in den Befragungen aufgefordert, eine Einschätzung über die<br />

bisherigen Erfahrungen mit ihrem Job-Center abzugeben. Unterschieden wurde dabei<br />

zwischen der Qualität der Beratungs- und Vermittlungsgespräche sowie den<br />

Leistungen der Job-Center, wie Arbeitsvermittlung und Hilfsangeboten. Ein Vergleich<br />

mit den Ergebnissen der ersten Befragung erlaubt die Abbildung der Veränderung<br />

in der Servicequalität. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig darauf hinzuweisen,<br />

dass an der ersten Befragung nur Bestandskunden teilgenommen haben, die<br />

noch nicht den Sozialhilfe- oder Arbeitslosenhilfebezug verlassen konnten und aus<br />

der Betreuung des Job-Centers ausgeschieden sind. Dementsprechend ist zu vermuten,<br />

dass die Antworten über die Serviceleistungen der Job-Center zu negativ<br />

ausfallen, da Kunden, denen erfolgreich bei der Vermittlung eines Arbeitsplatzes<br />

oder bei der Lösung einer individuellen Notlage geholfen werden konnte, nicht an<br />

der Befragung teilnahmen. Bei der zweiten Befragung dagegen wurden dieselben<br />

46


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Kunden angeschrieben und damit auch solche, die zwischenzeitlich evtl. durch<br />

Vermittlung durch das Job-Center auf dem Arbeitsmarkt untergekommen sind.<br />

Der Motivation, sich immer wieder um die Aufnahme einer Beschäftigung zu bemühen,<br />

obwohl eine Vielzahl vermittlungshemmender Merkmale vorliegt und die bisherigen<br />

Anstrengungen häufig nicht von Erfolg gekrönt waren, kommt eine besondere<br />

Bedeutung zu. Die Kunden wurden deshalb danach befragt, ob die Beratungs- und<br />

Vermittlungsgespräche sie motivieren und ihnen eine Perspektive aufzeigen. Lediglich<br />

19 % der befragten Kunden stimmte dieser positiv formulierten Aussage zu, allerdings<br />

variiert die Zustimmung zwischen den einzelnen Job-Centern erheblich, wie<br />

Abbildung 25 zeigt. So haben rund 40 % der Kunden des JOC Fulda dieser Aussage<br />

zugestimmt, während es im JC Rodgau-Seligenstadt weniger als 12 % waren.<br />

Bei der ersten Befragung stimmten immerhin noch 26 % der Kunden dieser Aussage<br />

zu. Motivierten bei der Befragung im Sommer 2003 im JC Kassel die Beratungsund<br />

Vermittlungsgespräche noch fast jeden Zweiten, waren es gut ein Jahr später<br />

lediglich noch 28 %. Deutlich verschlechtert haben sich auch die Beurteilungen des<br />

JC Rodgau-Seligenstadt (- 20 Prozentpunkte), des JC Eschwege (- 18 Prozentpunkte).<br />

Deutlich verbessert zeigt sich dagegen die Bewertung für das JOC Fulda<br />

(+ 12 Prozentpunkte). Zulegen konnte außerdem noch - allerdings nur unwesentlich<br />

und auf niedrigem Niveau - das JOC Korbach, das in der ersten Befragung auf diese<br />

Frage die geringste Zustimmung erhielt.<br />

Abbildung 25: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „motivieren mich und zeigen mir eine Perspektive<br />

auf“ (in %)<br />

JOC Fulda<br />

27,6<br />

40,0<br />

JC Kassel<br />

28,0<br />

45,2<br />

JC Eschwege<br />

20,0<br />

37,8<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

18,8<br />

25,9<br />

JOC Maintal<br />

17,5<br />

21,8<br />

JOC Korbach<br />

JC Bad Hersfeld<br />

13,5<br />

14,2<br />

15,7<br />

20,9<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

11,5<br />

31,9<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45<br />

47


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Ein Jahr nach der ersten Befragung werden die Beratungs- und Vermittlungsgespräche<br />

von über der Hälfte der antwortenden Job-Center-Kunden als wenig hilfreich<br />

eingestuft. Dies bedeutet einen Anstieg um zwölf Prozentpunkte. Die Häufigkeit<br />

der Zustimmung zu der negativ unterlegten Aussage schwankt zwischen den<br />

einzelnen Job-Centern zwischen 36 % und 62 % (vgl. Abbildung 26).<br />

Kunden des Job-Centers in Kassel und Fulda vertraten diese Meinung verhältnismäßig<br />

selten, allerdings deutlich vermehrt gegenüber dem Vorjahr. Verbessern<br />

konnte sich kein Job-Center. Besonders verschlechtert haben sich das JC Bad<br />

Hersfeld und das JC Eschwege, das JOC Korbach wird weiterhin überdurchschnittlich<br />

schlecht beurteilt.<br />

Abbildung 26: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „sind wenig hilfreich“ (in %)<br />

JC Bad Hersfeld<br />

39,1<br />

61,5<br />

JOC Korbach<br />

53,5<br />

59,6<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

39,4<br />

51,8<br />

JC Eschwege<br />

31,6<br />

50,9<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

42,6<br />

50,0<br />

JOC Maintal<br />

33,6<br />

49,2<br />

JOC Fulda<br />

36,5<br />

41,5<br />

JC Kassel<br />

29,0<br />

36,0<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Der positiv formulierten Aussage, „die Beratungs- und Vermittlungsgespräche bieten<br />

mir eine fachkundige Hilfestellung“ haben sich insgesamt nur 13 % aller antwortenden<br />

Job-Center-Kunden angeschlossen, neun Prozentpunkte weniger als in der ersten<br />

Befragung, gegenüber der alle Job-Center verlieren. Am deutlichsten ist der Verlust<br />

des JC Rodgau-Seligenstadt (minus 26 Prozentpunkte). Mit 28 % Zustimmung<br />

48


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

der antwortenden Kunden des JC Kassel erreicht diese Einrichtung noch den besten<br />

Wert. Insgesamt betrachtet ist die geringe Zustimmung der Job-Center-Kunden<br />

zu dieser Aussage vor dem Hintergrund der mit den Job-Centern verfolgten Zielsetzung<br />

enttäuschend.<br />

Abbildung 27: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „bieten mir eine fachkundige Hilfestellung“ (in %)<br />

JC Kassel<br />

28,0<br />

40,3<br />

JOC Maintal<br />

19,0<br />

27,3<br />

JOC Korbach<br />

JC Bad Hersfeld<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

14,2<br />

13,5<br />

13,5<br />

13,2<br />

22,7<br />

22,3<br />

JC Eschwege<br />

9,1<br />

19,4<br />

JOC Fulda<br />

7,5<br />

17,1<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

3,8<br />

29,8<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Ob Job-Center-Kunden die Möglichkeit haben, sich aktiv zu beteiligen, sollte mit der<br />

Aussage „Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche ermöglichen mir, eigene Lösungsvorschläge<br />

einzubringen“ erfragt werden. Die im Durchschnitt aller Job-Center<br />

geringe Zustimmung von nur etwa 15 % - die beiden Befragungen liefern hier im<br />

Durchschnitt kaum veränderte Ergebnisse - muss allerdings auch vor dem Hintergrund<br />

gesehen werden, dass nicht alle Kunden von dieser Option Gebrauch gemacht<br />

haben und daher die Frage nicht beantworten können. Gegebenenfalls hat<br />

auch bereits der Berater den entsprechenden Vorschlag eingebracht oder die Sachlage<br />

erlaubte nur wenig Diskussionsspielraum. Das Ergebnis kann durchaus dahingehend<br />

einen Hinweis geben, inwieweit die Kunden den Eindruck hatten, es finde<br />

eine individuelle Beratung statt, die insbesondere auch auf die persönlichen Problemlagen<br />

eingeht, und nicht nur schematisierte Lösungsmuster vorgibt.<br />

49


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 28 listet die Zustimmung der Job-Center-Kunden zu dieser Aussage auf.<br />

Positiv weicht das JC Kassel vom Durchschnitt ab, verliert aber deutlich gegenüber<br />

der ersten Befragung (minus 6 Prozentpunkte). Deutlich verbessert hat sich das<br />

JOC Maintal (plus 7 Prozentpunkte), leicht das JC Eschwege. Während sich die übrigen<br />

Job-Center nur leicht verschlechtert haben, verliert das JC Bad Hersfeld, das<br />

bei der ersten Befragung noch das zweitbeste Ergebnis erzielt hat,<br />

15 Prozentpunkte und liegt damit am Ende der Liste.<br />

Abbildung 28: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „ermöglichen mir, eigene Lösungsvorschläge<br />

einzubringen“ (in %)<br />

JOC Maintal<br />

18,2<br />

25,4<br />

JC Kassel<br />

20,0<br />

25,8<br />

JC Eschwege<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

JOC Korbach<br />

14,3<br />

14,3<br />

14,2<br />

13,5<br />

16,4<br />

16,4<br />

JOC Fulda<br />

11,3<br />

14,3<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

JC Bad Hersfeld<br />

3,8<br />

7,7<br />

10,6<br />

19,1<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Weiterhin wurde die Frage gestellt, ob diese Gespräche aus der Sicht der Kunden<br />

„eine reine Zeitverschwendung darstellen“. Der negativ formulierten Aussage stimmte<br />

jeder fünfte Kunde zu, bei der ersten Befragung nur 15 %. Nur die Job-Center in<br />

Eschwege und Kassel, deren Kunden am wenigsten dieser Aussage zustimmten,<br />

sowie das nun im Durchschnitt liegende JC Rodgau-Seligenstadt konnten sich etwas<br />

verbessern. Alle anderen Job-Center verschlechtern sich, vor allem das JOC<br />

Maintal, das 15 Prozentpunkte verliert. Insgesamt zeigen sich erhebliche Abweichungen<br />

zwischen den einzelnen Einrichtungen.<br />

50


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 29: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „stellen eine reine Zeitverschwendung dar“ (in %)<br />

JOC Korbach<br />

20,6<br />

28,1<br />

JOC Maintal<br />

9,1<br />

23,8<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

15,9<br />

20,4<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

19,2<br />

25,5<br />

JC Bad Hersfeld<br />

12,7<br />

19,2<br />

JOC Fulda<br />

17,1<br />

18,9<br />

JC Eschwege<br />

12,7<br />

15,3<br />

JC Kassel<br />

8,0<br />

12,9<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Mit der Aussage, die Beratungs- und Vermittlungsgespräche zeigten, „dass die Berater<br />

gut informiert sind“, sollte eine Einschätzung über die Qualifikation und Information<br />

der Berater durch die Job-Center-Kunden gegeben werden. Im Schnitt<br />

stimmten bei der zweiten Befragung nur noch knapp 22 % der Aussage zu, wobei<br />

auch hier wieder erhebliche Abweichungen zwischen den einzelnen Job-Centern<br />

(vgl. Abbildung 30) festzustellen sind. Mit 48 % Zustimmung errang abermals das<br />

JC Kassel den besten, das JOC Korbach mit knapp 16 % den schlechtesten Wert.<br />

Dabei ergeben sich zwischen den beiden Befragungszeitpunkten bei den Job-<br />

Centern nur wenige Abweichungen, lediglich die Einrichtungen in Bad Hersfeld und<br />

Fulda verlieren deutlich.<br />

51


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 30: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „zeigen, dass die Berater gut informiert sind“<br />

(in %)<br />

JC Kassel<br />

46,8<br />

48,0<br />

JC Eschwege<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

23,1<br />

26,5<br />

25,5<br />

27,7<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

21,8<br />

26,6<br />

JC Bad Hersfeld<br />

21,2<br />

32,7<br />

JOC Maintal<br />

19,0<br />

24,5<br />

JOC Fulda<br />

18,9<br />

26,7<br />

JOC Korbach<br />

15,5<br />

15,7<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Der Aussage „Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche finden in einer angenehmen<br />

Atmosphäre statt“ stimmte insgesamt ein Drittel aller antwortenden Job-Center-<br />

Kunden zu. Dabei zeigt sich auch das schon beobachtete Muster. Die Zustimmung<br />

reicht von rund 19 % für das JOC Korbach bis hin zu 52 % für das JC Kassel (vgl.<br />

Abbildung 31). Dabei sind kaum größere Differenzen zwischen den beiden Befragungszeitpunkten<br />

auszumachen - in der Regel sind leichte Verbesserungen festzustellen<br />

- mit Ausnahme der beiden Job-Center in Eschwege und Bad Hersfeld. Während<br />

Eschwege sich deutlich um 24 Prozentpunkte verbessert, verschlechtert sich<br />

Bad Hersfeld um 14 Prozentpunkte.<br />

52


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 31: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „finden in einer angenehmen Atmosphäre statt“<br />

(in %)<br />

JC Kassel<br />

52,0<br />

58,1<br />

JC Eschwege<br />

19,4<br />

43,6<br />

JOC Maintal<br />

37,3<br />

41,3<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

30,1<br />

32,5<br />

JOC Fulda<br />

28,3<br />

34,3<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

21,3<br />

26,9<br />

JOC Korbach<br />

18,7<br />

25,8<br />

JC Bad Hersfeld<br />

19,2<br />

32,7<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Eine insgesamt eher geringe Zustimmung (12,9 %) erhielt die Aussage, in den Beratungs-<br />

und Vermittlungsgesprächen würden verbindliche Vereinbarungen getroffen,<br />

die von den Job-Centern eingehalten würden (vgl. Abbildung 32). Allerdings ist der<br />

Anteil der Befragten, der dieser Aussage zustimmt, in der zweiten Befragung leicht<br />

gestiegen. Während die Abweichungen zwischen den einzelnen Einrichtungen zum<br />

Zeitpunkt der ersten Befragung vergleichsweise gering waren, streuen die Ergebnisse<br />

der zweiten Befragung insgesamt weiter. Vor allem das JOC Maintal und das<br />

JC Rodgau-Seligenstadt steigern sich auf etwa 20 %. Auch das JOC Korbach verbessert<br />

sich. Das zunächst zu dieser Fragestellung deutlich führende JC Kassel verliert<br />

deutlich in der Bewertung, ebenso wie das JC Bad Hersfeld.<br />

53


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 32: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „führen zu verbindlichen Vereinbarungen, die vom<br />

Job-Center eingehalten werden“ (in %)<br />

JOC Maintal<br />

11,8<br />

22,2<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

12,8<br />

19,2<br />

JOC Korbach<br />

6,5<br />

13,5<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

9,9<br />

12,9<br />

JC Kassel<br />

12,0<br />

16,1<br />

JOC Fulda<br />

7,6<br />

9,4<br />

JC Bad Hersfeld<br />

7,7<br />

12,7<br />

JC Eschwege<br />

7,2<br />

7,3<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Nur eine geringe Zustimmung geben die Job Center-Kunden der Aussage, die Beratungs-<br />

und Vermittlungsgespräche der Job-Center führten zu Ergebnissen, die sie<br />

nicht verstehen können. Im Durchschnitt war etwa jeder fünfte Job-Center-Kunde<br />

(19,3 %) dieser Ansicht. Im Vergleich zur ersten Befragung ergab sich hier im<br />

Durchschnitt kaum eine Veränderung. Somit kann festgehalten werden, dass in den<br />

meisten Fällen die getroffenen Maßnamen der Job-Center für ihre Kunden nachvollziehbar<br />

und damit auch akzeptierbar sind.<br />

Das Spektrum der Zustimmung reicht vom JC Kassel, das sich deutlich auf 4 %<br />

verbessern konnte (1. Befragung: 11,3 %) bis hin zum JC Eschwege (23,6 %, Verschlechterung<br />

um 8 Prozentpunkte), in dem rund jeder fünfte Kunde die Ergebnisse<br />

der Beratungs- und Vermittlungsgespräche nicht versteht. Die anderen betrachteten<br />

Job-Center haben sich nur wenig verändert (vgl. Abbildung 33).<br />

54


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 33: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „führen zu Ergebnisse, die ich nicht verstehen<br />

kann“ (in %)<br />

JC Eschwege<br />

15,3<br />

23,6<br />

JOC Fulda<br />

JOC Korbach<br />

21,0<br />

21,3<br />

22,6<br />

22,5<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

18,2<br />

19,3<br />

JC Bad Hersfeld<br />

16,4<br />

19,2<br />

JOC Maintal<br />

17,5<br />

20,9<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

11,5<br />

14,9<br />

JC Kassel<br />

4,0<br />

11,3<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Ebenfalls eine Ausprägung der individuellen Betreuung und Beratung ist die konkrete<br />

Berücksichtigung der persönlichen Situation. Danach befragt, ob in den Beratungs-<br />

und Vermittlungsgesprächen die persönliche Situation vernachlässigt werde,<br />

antworteten 28 % aller Job-Center-Kunden, dass dies der Fall sei (vgl. Abbildung<br />

34). Dies ist eine um 7 Prozentpunkte negativere Bewertung als noch bei der<br />

ersten Befragung. Ursächlich hierfür kann neben der Enttäuschung, trotz des neuen<br />

Betreuungsmodells noch immer ohne Arbeit zu sein, auch die zum Zeitpunkt der Befragung<br />

anhaltende öffentliche Diskussion der Zusammenlegung von Arbeitslosenund<br />

Sozialhilfe sein (Hartz IV).<br />

Gegenüber der ersten Befragung haben sich alle Einrichtungen in der Bewertung<br />

dieser Frage verschlechtert. Am häufigsten stimmten der Aussage Kunden des JOC<br />

Eschwege zu (41,8 %), das sich erheblich (um fast 20 Prozentpunkte) verschlechtert<br />

hat. Die Job-Center Rodgau-Seligenstadt (15,4 %) und Kassel (12,0 %, erste<br />

Befragung noch 8,1 %) liegen deutlich unter dem Schnitt.<br />

55


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung 34: Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „vernachlässigen meine persönliche Situation“<br />

(in %)<br />

JC Eschwege<br />

22,4<br />

41,8<br />

JOC Korbach<br />

29,7<br />

34,8<br />

JOC Maintal<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

JC Bad Hersfeld<br />

20,9<br />

21,1<br />

21,8<br />

23,1<br />

28,1<br />

28,6<br />

JOC Fulda<br />

17,1<br />

20,8<br />

JC Rodgau-Seligenstadt<br />

14,9<br />

15,4<br />

JC Kassel<br />

8,1<br />

12,0<br />

1. Befragung<br />

2. Befragung<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Darstellung.<br />

Als Zwischenfazit der Bewertung der Beratungs- und Vermittlungsgespräche kann<br />

festgehalten werden, dass:<br />

• die Kunden des JC Kassel ihr Job-Center mit Abstand am besten bewerten, wobei<br />

die positive Einschätzung auf die – im Vergleich zu den anderen Job-<br />

Centern – noch immer sehr gute Betreuungsrelation mit einer hohen Kontaktdichte<br />

zurückgeführt werden kann,<br />

• das JOC Korbach sich in einigen Punkten relativ deutlich verbessert hat und<br />

nicht mehr wie noch zum Zeitpunkt der ersten Befragung die schlechteste Bewertung<br />

aufwies,<br />

• vor allem die Einrichtungen in Eschwege und Bad Hersfeld gegenüber der ersten<br />

Kundenbefragung deutlich schlechter in einzelnen Bereichen beurteilt wurden,<br />

• sich die übrigen Job-Center in der Beurteilung durch die Kunden nur in Nuancen<br />

unterscheiden und nicht extrem vom Durchschnitt abweichen.<br />

56


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Eine der zentralen Erwartungen an ein Job-Center ist die Vermittlung eines Arbeitsplatzes.<br />

Der Bewertung eines Job-Centers im Hinblick auf die Zufriedenheit mit der<br />

Arbeitsvermittlung, d.h. den konkreten Arbeitsangeboten, kommt deshalb eine besondere<br />

Bedeutung zu. Etwas mehr als ein Drittel aller Job-Center-Kunden (35 %)<br />

gab bei beiden Befragungen eine positive Einschätzung (sehr zufrieden oder eher<br />

zufrieden) der Leistungen ihres Job-Centers bei der Arbeitsvermittlung ab. Die Leistungen<br />

der Job-Center werden von den Kunden in dieser wichtigen Frage höchst<br />

unterschiedlich bewertet. Während im JC Kassel nahezu 80 % der Kunden - ein<br />

Zuwachs um 30 Prozentpunkte zwischen den Befragungen - sehr zufrieden oder<br />

eher zufrieden mit ihrem Job-Center waren, lag der Anteil der Kunden im JOC Korbach<br />

deutlich niedriger. Hier gaben drei von vier Kunden an, mit den konkreten Arbeitsangeboten<br />

eher unzufrieden oder gar sehr unzufrieden zu sein. Neben dem<br />

starken Zuwachs des JC Kassel und der moderaten Verbesserung des JOC Korbach<br />

waren die Kunden mit den Einrichtungen in Rodgau-Seligenstadt, Eschwege<br />

und Maintal weniger zufrieden als zur ersten Befragung. Insbesondere der starke<br />

Anstieg der sehr unzufriedenen Kunden des JC Rodgau-Seligenstadt fällt dabei auf<br />

(vgl. Tabelle 16).<br />

Tabelle 16: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit der<br />

Arbeitsvermittlung, d.h. den konkreten Arbeitsplatzangeboten ... (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

JC Bad Hersfeld 17,4 8,3 17,4 27,1 34,8 35,4 31,5 31,3 33,7 33,3 65,2 64,6<br />

JC Eschwege 4,8 7,7 33,3 23,1 38,1 30,8 39,3 53,8 22,6 15,4 61,9 69,2<br />

JOC Fulda 14,7 8,3 20,0 27,1 34,7 35,4 33,3 25,0 32,0 39,6 65,3 64,6<br />

JOC Korbach 4,7 8,2 16,3 17,6 20,9 25,9 47,3 36,5 31,8 37,6 79,1 74,1<br />

JC Kassel 13,2 20,8 35,8 58,3 49,1 79,2 30,2 8,3 20,8 12,5 50,9 20,8<br />

JOC Maintal 10,3 8,6 29,9 25,9 40,2 34,5 31,0 36,2 28,7 29,3 59,8 65,5<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 15,0 15,4 27,5 15,4 42,5 30,8 32,5 23,1 25,0 46,2 57,5 69,2<br />

insgesamt 10,5 9,7 24,3 25,2 34,8 34,9 36,4 33,7 28,8 31,4 65,2 65,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen.<br />

Auf das individuelle Profil der Job-Center-Kunden abgestimmte Weiterbildungsoder<br />

Qualifizierungsmaßnahmen tragen dazu bei, die Integrationschancen der<br />

Kunden in den Erwerbsprozess zu erhöhen. Knapp 40 % der Kunden erwarten von<br />

ihrem Job-Center einen besseren Zugang zu Weiterbildungs- und Qualifizierungs-<br />

57


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

maßnahmen. Die Vermittlung solcher Angebote wird von den Kunden trotz einer<br />

leichten Verbesserung in der zweiten Befragung überwiegend negativ beurteilt. Nur<br />

ein sehr geringer Anteil der Kunden ist mit der Vermittlung von Weiterbildungs- und<br />

Qualifizierungsangeboten sehr zufrieden (7,6 %) oder eher zufrieden (27,4 %). Gravierende<br />

Abweichungen im Beurteilungsmuster sind zwischen den hessischen Job-<br />

Centern - bis auf geringe Ausnahmen - nicht zu erkennen (vgl. Tabelle 17). Gegenüber<br />

der ersten Befragung haben sich besonders die Job-Center in Eschwege und<br />

Korbach in der Kundenbeurteilung verbessert. Schlusslicht bleibt das JC Rodgau-<br />

Seligenstadt, dessen Angebot an Weiterbildungs- oder Qualifizierungsmaßnahmen<br />

von nahezu 73 % der befragten Kunden negativ beurteilt wird.<br />

Tabelle 17: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit der Vermittlung<br />

von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten ... (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

JC Bad Hersfeld 9,6 11,6 22,9 23,3 32,5 34,9 38,6 41,9 28,9 23,3 67,5 65,1<br />

JC Eschwege 4,2 4,2 23,6 35,4 27,8 39,6 40,3 37,5 31,9 22,9 72,2 60,4<br />

JOC Fulda 7,5 6,5 28,3 28,3 35,8 34,8 34,0 26,1 30,2 39,1 64,2 65,2<br />

JOC Korbach 3,8 6,3 24,5 29,1 28,3 35,4 40,6 21,5 31,1 43,0 71,7 64,6<br />

JC Kassel 9,3 14,3 27,9 19,0 37,2 33,3 30,2 47,6 32,6 19,0 62,8 66,7<br />

JOC Maintal 6,8 10,9 28,4 23,6 35,1 34,5 40,5 29,1 24,3 36,4 64,9 65,5<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 3,3 0,0 23,3 27,3 26,7 27,3 40,0 36,4 33,3 36,4 73,3 72,7<br />

insgesamt 6,3 7,6 25,4 27,4 31,7 35,0 38,4 31,5 29,9 33,4 68,3 65,0<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Eine Vielzahl der Kunden hat neben vermittlungshemmenden Merkmalen persönliche<br />

Probleme, z.B. Schulden, Wohnungsprobleme oder Drogensucht. So gaben<br />

rund 10 % der Kunden an, dass ein Grund ihrer Erwerbslosigkeit auch in der Überschuldung<br />

liegt. 26 Die Angebote zur Linderung oder gar Beseitigung dieser individuellen<br />

Problemlagen sollten deshalb von den Kunden beurteilt werden.<br />

Auch zu diesem Aspekt bewerten im Durchschnitt rund ein Drittel aller Kunden die<br />

Leistungen ihres Job-Centers positiv. Besonders gut werden nach der zweiten Befragung<br />

die Angebote in den Job-Centern Kassel und Fulda beurteilt. Weniger zu-<br />

26 Vgl. Abbildung 23.<br />

58


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

frieden sind dagegen die Kunden mit den konkreten Hilfsangeboten in Bad Hersfeld<br />

und Korbach. Gegenüber der ersten Befragung hat sich vor allem in den Einrichtungen<br />

Fuldas und Eschweges die Einschätzung verbessert. Tabelle 18 zeigt die Veränderungen<br />

in der Bewertung der einzelnen Job-Center.<br />

Tabelle 18: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit den konkreten<br />

Hilfsangeboten bei Schulden, Wohnungs- und Drogenproblemen, etc. ... (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

JC Bad Hersfeld 7,5 5,7 20,8 22,9 28,3 28,6 30,2 34,3 41,5 37,1 71,7 71,4<br />

JC Eschwege 10,4 2,9 20,8 37,1 31,3 40,0 37,5 40,0 31,3 20,0 68,8 60,0<br />

JOC Fulda 13,5 3,3 16,2 40,0 29,7 43,3 37,8 20,0 32,4 36,7 70,3 56,7<br />

JOC Korbach 6,3 3,4 20,3 25,9 26,6 29,3 29,7 22,4 43,8 48,3 73,4 70,7<br />

JC Kassel 8,3 20,0 33,3 26,7 41,7 46,7 29,2 33,3 29,2 20,0 58,3 53,3<br />

JOC Maintal 19,4 14,6 22,6 22,9 41,9 37,5 27,4 39,6 30,6 22,9 58,1 62,5<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 17,4 5,3 13,0 31,6 30,4 36,8 21,7 26,3 47,8 36,8 69,6 63,2<br />

insgesamt 11,6 7,1 20,9 28,8 32,5 35,8 30,9 30,8 36,7 33,3 67,5 64,2<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Die Unterstützung bei der Stellensuche, wie Bewerbungstraining, PC-Kurse etc.<br />

wurde von den Kunden in der zweiten Befragung deutlich schlechter als noch bei<br />

der ersten Befragung beurteilt. Bei der Frage nach der Bewertung dieser Leistungen<br />

antworteten nunmehr noch kapp 44 %, dass sie mit den Angeboten sehr zufrieden<br />

oder eher zufrieden seien. Dies waren ein Jahr zuvor noch mehr als die Hälfte aller<br />

Kunden gewesen (52 %) (vgl. Tabelle 19). Eine positive Bewertung erhielten besonders<br />

die Einrichtungen in Kassel (62 %) und in Maintal (56 %), deutlich unter dem<br />

Durchschnitt sind die Werte für das JC Rodgau-Seligenstadt (34 %) und das JOC<br />

Fulda (36 %). Die beiden letztgenannten fallen in der Beurteilung durch die Kunden<br />

besonders stark um etwa 20 Prozentpunkte.<br />

59


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 19: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit der<br />

Unterstützung bei der Stellensuche (z.B. Bewerbungstraining, PC-Kurse, etc.) ... (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

JC Bad Hersfeld 17,9 7,0 29,8 34,9 47,6 41,9 28,6 27,9 23,8 30,2 52,4 58,1<br />

JC Eschwege 13,6 16,3 31,8 26,5 45,5 42,9 28,8 32,7 25,8 24,5 54,5 57,1<br />

JOC Fulda 20,6 9,5 33,3 26,2 54,0 35,7 28,6 31,0 17,5 33,3 46,0 64,3<br />

JOC Korbach 9,8 6,6 37,3 32,9 47,1 39,5 21,6 30,3 31,4 30,3 52,9 60,5<br />

JC Kassel 24,4 19,0 31,7 42,9 56,1 61,9 22,0 14,3 22,0 23,8 43,9 38,1<br />

JOC Maintal 22,1 17,9 39,5 37,5 61,6 55,4 19,8 28,6 18,6 16,1 38,4 44,6<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 24,2 8,3 33,3 25,0 57,6 33,3 15,2 50,0 27,3 16,7 42,4 66,7<br />

insgesamt 17,7 11,6 34,3 32,2 52,0 43,7 24,0 30,5 24,0 25,7 48,0 56,3<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Ebenfalls schlechter werden in der zweiten Kundenbefragung die Informationen und<br />

die Beratung zu Maßnahmen der Wiedereingliederung beurteilt. Der Anteil der positiven<br />

Beurteilungen überwiegt nur noch im JC Kassel (57 %), das sogar leicht zulegen<br />

konnte. Hielten sich bei der ersten Kundenbefragung bei den anderen Einrichtungen<br />

- mit Ausnahme des JOC Korbach - die positiven und negativen Beurteilungen<br />

annähernd die Waage (vgl. Tabelle 20), fallen bei der Befragung im Folgejahr<br />

einige Job-Center deutlich ab. Besonders negativ werden Leistungen bei der Information<br />

und Beratung zu Maßnahmen der Wiedereingliederung neben Korbach auch<br />

in Rodgau-Seligenstadt und in Bad Hersfeld beurteilt.<br />

60


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 20: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit der Information<br />

und Beratung zu Maßnahmen der Wiedereingliederung ... (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

JC Bad Hersfeld 13,2 7,5 32,9 30,0 46,1 37,5 27,6 30,0 26,3 32,5 53,9 62,5<br />

JC Eschwege 9,0 11,1 40,3 33,3 49,3 44,4 32,8 37,8 17,9 17,8 50,7 55,6<br />

JOC Fulda 18,9 15,4 32,1 28,2 50,9 43,6 32,1 30,8 17,0 25,6 49,1 56,4<br />

JOC Korbach 7,6 9,0 27,6 25,6 35,2 34,6 34,3 38,5 30,5 26,9 64,8 65,4<br />

JC Kassel 11,4 33,3 42,9 23,8 54,3 57,1 28,6 14,3 17,1 28,6 45,7 42,9<br />

JOC Maintal 10,7 13,2 37,3 32,1 48,0 45,3 32,0 34,0 20,0 20,8 52,0 54,7<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 13,0 13,0 34,8 21,7 47,8 34,8 26,1 47,8 26,1 17,4 52,2 65,2<br />

insgesamt 11,3 12,7 34,3 28,4 45,6 41,1 31,3 34,4 23,0 24,4 54,4 58,9<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Nicht für alle Job-Center-Kunden ist die Frage der Kinderbetreuung von Relevanz. 27<br />

Zu beachten ist jedoch, dass immerhin 9 % der Kunden bei der ersten Befragung<br />

Probleme bei der Kinderbetreuung als ein Grund für die Erwerbslosigkeit angaben. 28<br />

Die Hilfestellung durch das Job-Center bei der Kinderbetreuung wurde von etwa der<br />

Hälfte der Kunden positiv beurteilt (vgl. Tabelle 21). Sehr zufrieden waren lediglich<br />

11 %. Damit ergibt sich im Zeitablauf eine leichte Verbesserung in dieser Frage.<br />

Tabelle 21: Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers? Ich bin mit der Hilfestellung<br />

bei der Kinderbetreuung ... (Anteile in %)<br />

sehr zufrieden<br />

(1)<br />

eher zufrieden<br />

(2)<br />

positiv<br />

(1 + 2)<br />

eher<br />

unzufrieden<br />

(3)<br />

sehr<br />

unzufrieden<br />

(4)<br />

negativ<br />

(3 + 4)<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

insgesamt 11,0 10,8 31,9 39,5 42,9 50,3 24,8 24,6 32,3 25,1 57,1 49,7<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

27 Aus diesem Grund kann auch keine gesonderte Auswertung nach Job-Centern erfolgen, da die Anzahl der Antworten zu<br />

dieser Frage in einzelnen Job-Centern zu gering ausfiel.<br />

28 Vgl. Abbildung 23.<br />

61


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Eine nach Geschlecht differenzierte Auswertung führt im Allgemeinen zu einer etwas<br />

günstigeren Beurteilung durch weibliche Job-Center-Kunden. Eine Ausnahme<br />

bilden die Einschätzungen zu Hilfestellungen bei der Kinderbetreuung, die Frauen<br />

kritischer sehen. Die Abweichungen sind jedoch zumeist nur gering und die Einschätzungen<br />

weisen stets in die gleiche Richtung wie die der männlichen Befragten.<br />

Zum Zeitpunkt der ersten Befragung erhielt etwa die Hälfte der antwortenden Kunden<br />

(49,4 %) von ihrem Job-Center ein konkretes Arbeitsplatzangebot. Teilweise<br />

wurden auch mehrere Stellen angeboten. Gefragt wurde auch, warum diese Offerten<br />

nicht zu einer dauerhaften Beschäftigung führten. Ein einheitliches Muster der in<br />

den Antworten gegebenen Gründe ist dabei nicht erkennbar (vgl. Tabelle 22, Mehrfachnennungen<br />

bedingt durch antwortende Kunden mit mehr als einem Stellenangebot).<br />

Tabelle 22: Gründe für die Erwerbslosigkeit trotz Arbeitsplatzangebot (Anteile in %)<br />

Job-Center<br />

Arbeitsplatz<br />

war nicht<br />

mehr frei<br />

Qualifikation entsprach<br />

nicht den Anforderungen<br />

des Arbeitgebers<br />

Arbeitsangebot entsprach<br />

nicht den Erwartungen des<br />

Kunden<br />

Arbeitsverhältnis Entlassung<br />

war zeitlich während der<br />

befristet Probezeit<br />

eigene<br />

Kündigung<br />

JC Bad Hersfeld 61,1 33,3 9,3 22,2 7,4 -<br />

JC Eschwege 67,5 35,0 17,5 27,5 15,0 -<br />

JOC Fulda 66,7 25,0 8,3 13,9 8,3 2,8<br />

JOC Korbach 58,3 45,8 18,1 15,3 4,2 1,4<br />

JC Kassel 60,9 41,3 15,2 4,3 2,2 2,2<br />

JOC Maintal 61,0 47,5 13,6 11,9 3,4 -<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 63,6 42,4 15,2 15,2 6,1 -<br />

insgesamt 62,1 39,7 14,1 15,6 6,2 0,9<br />

Quelle: Job-Center erste Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Nahezu zwei Drittel der Kunden (bezogen auf die Zahl der Antworten zu dieser Fragen<br />

(471) gaben an, der ihnen angebotene Arbeitsplatz sei nicht mehr frei gewesen.<br />

Diese hohe Anzahl darf nicht allein einer unzulänglichen Koordination von offenen<br />

Stellen bei den Job-Centern zugeschrieben werden. Vielmehr kann dahinter auch<br />

eine vorgeschobene Begründung des potenziellen Arbeitgebers für die Ablehnung<br />

des Bewerbers aus anderen Gründen stehen. In vier von zehn Fällen entsprach die<br />

Qualifikation des Bewerbers nicht den Anforderungen, auch hier können andere Ablehnungsgründe<br />

enthalten sein. 15,6 % der Personen, deren Vermittlung nicht in eine<br />

dauerhafte Beschäftigung mündete, gaben an, dass das Arbeitsverhältnis ohne-<br />

62


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

hin zeitlich befristet war. Eine in etwa gleich hohe Anzahl von Kunden äußerte, dass<br />

das Arbeitsplatzangebot nicht ihren Erwartungen entsprach. Entlassungen während<br />

der Probezeit (6,2 %) oder eigene Kündigungen (0,9 %) waren eher selten Gründe<br />

für das Scheitern eines konkreten Vermittlungsvorschlags.<br />

In der zweiten Befragung wurde nach den Maßnahmen gefragt, mit denen das Job-<br />

Center seine Kunden unterstützt hat. Am häufigsten nahmen die Befragten an einem<br />

Bewerbungstraining teil (38 %). Weitere Maßnahmen folgen mit deutlichem<br />

Abstand, wie Abbildung 35 zeigt.<br />

Abbildung 35: Erfolgte Maßnahmen der Job-Center (Angaben jeweils in %)<br />

Bewerbungstraining<br />

37,5<br />

sonst.<br />

Maßnahme<br />

19,0<br />

gemeinnützige<br />

Tätigkeit<br />

13,8<br />

Deutsch-/<br />

Alphabetisierungskurs<br />

11,3<br />

Praktikum<br />

10,5<br />

Berufsorientierungskurs<br />

7,4<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

Quelle: Job-Center zweite Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Allerdings weichen die „verordneten“ Maßnahmen zwischen den einzelnen betrachteten<br />

Einrichtungen deutlich voneinander ab. Während im JC Rodgau-Seligenstadt<br />

jeder zweite Kunde ein Bewerbungstraining absolviert, ist es im JC Kassel nur jeder<br />

vierte. Ähnlich reicht die Spanne bei den Deutsch- bzw. Alphabetisierungskursen<br />

von 19 % im JC Fulda bis 4 % im JC Kassel. Deutliche Abstände sind auch bei der<br />

63


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Vermittlung in gemeinnützige Arbeit festzustellen (vgl. nachstehende Abbildungen).<br />

29<br />

Diese deutlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Job-Centern sind Ausdruck<br />

der heterogenen Klientel der einzelnen Job-Center, die bereits weiter oben thematisiert<br />

wurde.<br />

Abbildung 36: Maßnahme „Bewerbungstraining“ nach Job-Center (Angaben jeweils in %)<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

50,0<br />

JOC Korbach<br />

44,9<br />

JC Eschwege<br />

41,8<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

37,5<br />

JC Bad Hersfeld<br />

34,6<br />

JOC Fulda<br />

34,0<br />

JOC Maintal<br />

28,6<br />

JC Kassel<br />

24,0<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50<br />

Quelle: Job-Center zweite Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

29 Auf ähnliche Darstellungen für weitere Maßnahmen wird aufgrund der geringeren Zahl von Nennungen an dieser Stelle<br />

verzichtet.<br />

64


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 37: Maßnahme „Deutsch- bzw. Alphabetisierungskurs“ nach Job-Center (Angaben jeweils in %)<br />

JOC Fulda<br />

18,9<br />

JC Bad Hersfeld<br />

15,4<br />

JOC Korbach<br />

13,5<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

11,3<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

7,7<br />

JC Eschwege<br />

7,3<br />

JOC Maintal<br />

6,3<br />

JC Kassel<br />

4,0<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />

Quelle: Job-Center zweite Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Abbildung 38: Maßnahme „gemeinnützige Tätigkeit“ nach Job-Center (Angaben jeweils in %)<br />

JC Eschwege<br />

34,5<br />

JOC Fulda<br />

20,8<br />

Job-Center<br />

insgesamt<br />

13,8<br />

JC Bad Hersfeld<br />

9,6<br />

JC Kassel<br />

8,0<br />

JOC Maintal<br />

7,9<br />

JOC Korbach<br />

7,9<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

3,8<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Quelle: Job-Center zweite Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

65


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

5 Jugendagentur Offenbach<br />

Die Jugendagentur Offenbach ist eines der im Rahmen von <strong>HA</strong>RA (Hessisches Aktionsprogramm<br />

Regionale Arbeitsmarktpolitik) geförderten Job-Center. Gemeinsames<br />

Merkmal dieser Einrichtungen ist eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Träger der Sozialhilfe und der lokalen Arbeitsverwaltung, um die Kunden in den<br />

Arbeitsmarkt zu integrieren und die Servicequalität zu verbessern. In den Endbericht<br />

zur Evaluierung der hessischen Job-Center wurde diese Einrichtung getrennt aufgenommen,<br />

da die von der Jugendagentur Offenbach betreute Zielgruppe in wesentlichen<br />

Merkmalen markant von der Kundenstruktur der übrigen hessischen Job-<br />

Center abweicht.<br />

Der Aufbau dieses Kapitels ist mit dem vorliegenden Endbericht über die Evaluierung<br />

der hessischen Job-Center vergleichbar. Auf die methodischen Einzelheiten<br />

wird deshalb hier nicht noch einmal gesondert eingegangen. Im Folgenden sind die<br />

Ergebnisse des Kundenmonitorings und der beiden Kundenfragungen dargestellt<br />

und dort wo es angebracht ist, wird auf die Besonderheiten der Jugendagentur Offenbach<br />

im Vergleich zu den anderen hessischen Job-Centern eingegangen.<br />

5.1 Auswertung des Kundenmonitoring<br />

In der Jugendagentur Offenbach ist im Beobachtungszeitraum von April 2003 bis<br />

zum Dezember 2004 nahezu eine Verdoppelung der Kundenanzahl zu verzeichnen.<br />

Im April 2003 wurden rund 500 Kunden betreut, im Dezember 2003 waren es bereits<br />

rund 900 Kunden. Diese Entwicklung wurde hauptsächlich durch eine starke<br />

Zunahme solcher Jugendlicher bestimmt, die keine Leistungsbezieher im Job-<br />

Center sind, ihre Anzahl stieg von 63 im April 2003 auf rund 550 im Dezember 2004.<br />

Die Anzahl der Sozialhilfeempfänger schwankte in dieser Einrichtung während des<br />

Projektzeitraums von 350 bis hin zu 480 Kunden. In der Einrichtung wurden nur verhältnismäßig<br />

wenige Arbeitslosenhilfebezieher betreut. Die Anzahl der betreuten<br />

Doppelbezieher ist in der Gesamtbetrachtung vernachlässigbar. Abbildung 39 zeigt<br />

die Entwicklung der Kundenanzahl untergliedert nach dem Status der Kunden auf<br />

(Index April 2003 = 100).<br />

Was die Verteilung der Kunden nach Status anbelangt, so waren im Durchschnitt<br />

etwas mehr als 50 % der Kunden Sozialhilfeempfänger, rund 9 % Arbeitslosenhilfebezieher<br />

und 40 % der Kunden Jugendliche ohne Leistungsbezug. Schon an dieser<br />

Stelle wird klar, dass sich die Jugendagentur Offenbach in Bezug auf die Kundenstruktur<br />

deutlich von den anderen hessischen Job-Centern unterscheidet, in denen<br />

diese Personengruppe nicht betreut wird. 30<br />

30 Eine Ausnahme bildet das JOC Main-Taunus, in dem ebenfalls Jugendliche betreut werden.<br />

66


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 39: Entwicklung der Kundenanzahl (indexiert) in der Jugendagentur Offenbach<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Apr<br />

03<br />

Mai<br />

03<br />

Jun<br />

03<br />

Jul<br />

03<br />

Aug<br />

03<br />

Sep<br />

03<br />

Okt<br />

03<br />

Nov<br />

03<br />

Dez<br />

03<br />

Jan<br />

04<br />

Feb<br />

04<br />

Mrz<br />

04<br />

Apr<br />

04<br />

Mai<br />

04<br />

Jun<br />

04<br />

Jul<br />

04<br />

Aug<br />

04<br />

Sep<br />

04<br />

Okt<br />

04<br />

Nov<br />

04<br />

Dez<br />

04<br />

Sozialhilfebezieher Arbeitslosenhilfebezieher Jugendliche<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Darstellung.<br />

Die starke Zunahme der Kundenanzahl hat auch dazu geführt, dass die Betreuungsrelation<br />

anstieg. So entfielen zu Beginn des Projekts rund 90 Kunden auf einen Mitarbeiter.<br />

Im Durchschnitt über den gesamten Zeitraum von April 2003 bis Dezember<br />

2004 waren es letztlich 149 Kunden pro Mitarbeiter. Damit lag die Betreuungsrelation<br />

jedoch nicht wesentlich über dem Durchschnitt der hessischen Job-Center. Allerdings<br />

fallen die Kundenbewegungen (Summe aller Zu- und Abgänge) pro Mitarbeiter<br />

in der Jugendagentur Offenbach sehr hoch aus. So waren im Durchschnitt rund<br />

47 Kundenbewegungen pro Mitarbeiter und Monat festzustellen. Hierbei ist jedoch<br />

zu berücksichtigen, dass die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter nur eingeschränkt vergleichbar<br />

ist, da in der Jugendagentur Offenbach eine Vielzahl von Kunden keine<br />

Leistungsbezieher sind und eine aufwändige Leistungsgewährung somit entfällt.<br />

Die Fokussierung auf die Zielgruppe von Personen unter 25 Jahre ohne abgeschlossene<br />

berufliche Ausbildung wird im Kundenprofil klar. Im Beobachtungszeitraum<br />

verfügten im Durchschnitt 98 bis 100 % der Kunden über keine abgeschlossene<br />

berufliche Ausbildung. Der Anteil der Personen unter 25 Jahre liegt - dem Namen<br />

der Einrichtung entsprechend - bei konstant über 95 %. Die überwiegende Mehrzahl<br />

der Kunden ist männlich (60 %), das Verhältnis zwischen den weiblichen und männ-<br />

67


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

lichen Kunden der Jugendagentur blieb während der Projektlaufzeit annähernd konstant.<br />

Insgesamt haben im gesamten Zeitraum von April 2003 bis Dezember 2004<br />

2.655 Kunden die Jugendagentur wieder verlassen. Rund 30 % der Abgänge sind<br />

auf eine Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt zurückzuführen, ohne dass hierfür<br />

Instrumente wie Lohnkostenzuschüsse (nur 0,5 %) eingesetzt wurden. Bei mehr als<br />

einem Viertel der Kunden ist der Verbleib unbekannt. Ein ebenfalls sehr hoher Anteil<br />

der Kunden ist als Abgänge klassifiziert worden (19 %), da sie aus sonstigen Gründen<br />

(Wehr-/ Zivildienst, Heirat, etc.) nicht weiter Leistungen der Arbeits- oder Sozialhilfe<br />

beziehen.<br />

Obwohl fast alle Kunden keine berufliche Ausbildung haben, ist der Anteil der Abgänge<br />

in eine Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahme nicht sehr hoch ausgeprägt.<br />

Im Durchschnitt der hessischen Job-Center waren rund 7 % der Abgänge<br />

in eine solche Maßnahme eingemündet, in der Jugendagentur Offenbach sind es<br />

dagegen über den gesamten Zeitraum rund 8 %. Darüber hinaus fielen rund 8 % der<br />

Kunden wegen gesundheitlicher, familiärer oder persönlicher Gründe aus der<br />

Betreuung. In eine Arbeitsförderungsmaßnahme bzw. Maßnahme der Hilfe zur Arbeit<br />

gingen 6 % der Kunden ab, eine selbständige Erwerbstätigkeit nahmen dagegen<br />

nur rund 1 % der Kunden auf (vgl. Tabelle 23).<br />

Tabelle 23: Verbleib der Kunden der Jugendagentur Offenbach<br />

Abgang insgesamt in %<br />

in selbständige Erwerbstätigkeit 38 1,4<br />

in den allgemeinen Arbeitsmarkt vermittelt, davon: 805 30,3<br />

- ohne Zuschüsse 789 29,7<br />

- mit Lohnkostenzuschuss an den Arbeitgeber 13 0,5<br />

- mit Zuschüssen an den Arbeitnehmer (z.B. Kombilohn) 3 0,1<br />

- mit Zuschüssen an den Arbeitnehmer und den Arbeitgeber 0 0,0<br />

in eine Arbeitsförderungsmaßnahme bzw. Maßnahme der Hilfe zur Arbeit 166 6,3<br />

in Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen 208 7,8<br />

Zurückverweisung an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit 1 0,0<br />

aus gesundheitlichen, familiären oder persönlichen Gründen nicht arbeits- oder<br />

erwerbsfähig bzw. verfügbar<br />

kein weiterer Bezug von Sozial- bzw. Arbeitslosenhilfe aus sonstigen Gründen, wie z.B.<br />

Wehr-/ Zivildienst, Rente, Heirat o.ä.<br />

215 8,1<br />

512 19,3<br />

Verbleib unbekannt 695 26,2<br />

insgesamt 2.665 100,0<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

68


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

5.2 Ergebnisse der Kundenbefragungen<br />

5.2.1 Persönliche Situation und Erwerbslosigkeit<br />

Insgesamt wurden von der Jugendagentur im Rahmen der Erstbefragung 530 Fragebögen<br />

an ihre Kunden versandt. 73 Fragebögen sind an die <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> ausgefüllt<br />

zurückgeschickt worden, dies entspricht einer Rücklaufquote von rund 14 %.<br />

Die Antwortbereitschaft fiel in der Jugendagentur Offenbach damit sehr gering aus.<br />

Im Durchschnitt der hessischen Job-Center lag die Rücklaufquote bei rund 27 %.<br />

Die teilnehmenden Kunden unterscheiden sich bei Betrachtung der einzelnen Strukturmerkmale<br />

nur gering voneinander, wie Tabelle 24 zeigt.<br />

Bei der Zweitbefragung nahmen nur noch 34 Kunden teil. Zwar fiel die Antwortbereitschaft<br />

bei der Zeitbefragung der Job-Center-Kunden generell niedriger aus, mit<br />

einer Rücklaufquote von rund 6,5 % sind die Ergebnisse der Zweitbefragung jedoch<br />

nur eingeschränkt repräsentativ und geben eher ein temporäres Stimmungsbild und<br />

die Einschätzung der Jugendlichen wieder, auch wenn die Merkmale der antwortenden<br />

Kunden nicht wesentlich von den Merkmalen der Grundgesamtheit abweichen.<br />

Tabelle 24: Repräsentativität der Befragung<br />

Merkmal<br />

befragte Kunden<br />

(in %)<br />

antwortende Kunden (in %)<br />

1. Befragung 2. Befragung<br />

Geschlecht männlich 59,7 56,2 58,8<br />

weiblich 40,3 43,8 41,2<br />

Status Jugendliche 25,2 23,3 26,5<br />

Arbeitslosenhilfebezieher 9,8 6,8 11,8<br />

Doppelbezieher 5,7 2,7 5,9<br />

Sozialhilfeempfänger 59,3 67,1 55,9<br />

Altersgruppe unter 25 Jahre 89,3 86,3 100<br />

25 bis 50 Jahre 10,7 13,7 0,0<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Die Auswertung der Erstbefragung ergab weitere Einblicke in die Kundenstruktur<br />

der Jugendagentur. Ein relativ geringer Anteil der Kunden ist allein erziehend<br />

(11 %), der Anteil der allein Erziehenden in den hessischen Job-Centern lag dagegen<br />

doppelt so hoch. Rund 60 % der Kunden sind Deutsche, gefolgt von 29 % nicht<br />

deutscher Herkunft und 11 % Aussiedlern. Knapp 10 % der Kunden gaben an, eine<br />

vorhandene Behinderung bzw. gesundheitliche Beeinträchtigung erschwere die Aufnahme<br />

einer Erwerbstätigkeit. Hier lag der Vergleichswert aller Job-Center-Kunden<br />

69


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

mit 24 % wesentlich höher. Rund ein Drittel der Kunden hat keine anerkannte schulische<br />

Ausbildung, die Mehrzahl der Kunden verfügt über einen Hauptschulabschluss<br />

(36 %), gefolgt vom Abschluss der Mittleren Reife (25 %), der Fachhochschulreife<br />

(3 %) sowie dem Abitur (4 %).<br />

Auch hinsichtlich der Dauer der Erwerbslosigkeit unterscheiden sich die Kunden der<br />

Jugendagentur deutlich vom Durchschnitt aller hessischen Job-Center-Kunden. So<br />

ist die überwiegende Mehrheit der Kunden (58 %) kürzer als ein Jahr ohne eine Erwerbstätigkeit.<br />

Bei den hessischen Job-Centern lag der Durchschnitt bei 24 %.<br />

Dementsprechend beträgt der Anteil der Langzeitarbeitslosen in der Jugendagentur<br />

rund 42 %, nur ein äußerst geringer Anteil der Kunden (4,5 %) ist schon länger als<br />

5 Jahre ohne eine Beschäftigung, was allerdings aufgrund des geringen Alters der<br />

Kunden als Besorgnis erregend bewertet werden kann.<br />

Bei den Kunden der Jugendagentur sind die Gründe für die Erwerbslosigkeit wegen<br />

des Alters anders ausgeprägt. Obwohl fast alle Kunden keine anerkannte berufliche<br />

Ausbildung haben, sahen nur 72 % der Kunden dies auch als einen Grund für ihre<br />

Erwerbslosigkeit an. An zweiter Stelle stehen fehlende Arbeitsplatzangebote, gefolgt<br />

von einer eingeschränkten Mobilität (kein Führerschein) sowie keiner Berufserfahrung.<br />

Die weiteren Gründe sind aus der Sicht der Kunden von untergeordneter Bedeutung<br />

(vgl. Abbildung 40).<br />

70


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 40: Gründe der Erwerbslosigkeit aus der Sicht der Job-Center-Kunden<br />

(Mehrfachantworten möglich, in %)<br />

keine anerkannte<br />

Berufsausbildung<br />

72,6<br />

fehlende<br />

Arbeitsplatzangebote<br />

53,4<br />

kein Führerschein<br />

46,6<br />

keine Berufserfahrung<br />

34,2<br />

keine ausreichenden<br />

Sprachkenntnisse<br />

16,4<br />

schlechte Erreichbarkeit<br />

des Arbeitsplatzes mit<br />

dem ÖPNV<br />

15,1<br />

eigenes Alter<br />

12,3<br />

keine<br />

Teilzeitangebote<br />

11,0<br />

Überschuldung<br />

8,2<br />

Vorstrafen<br />

6,8<br />

fehlende<br />

Kinderbetreuung<br />

6,8<br />

gesundheitliche<br />

Beeinträchtigungen<br />

6,8<br />

lange<br />

Familienphasen<br />

4,1<br />

pflegebedürftige<br />

Haushaltsangehörige<br />

1,4<br />

0 20 40 60 80<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Befragt nach ihrer persönlichen Situation ergibt die Erstbefragung folgendes Bild:<br />

Die Mehrzahl der Kunden ist mit der persönlichen Situation eher unzufrieden (rund<br />

49 %) oder gar sehr unzufrieden (23,5 %), die negative Bewertung dominiert klar.<br />

Allerdings hat sich diese Einschätzung im Rahmen der Zweibefragung deutlich ver-<br />

71


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

bessert. Ein wesentlich höherer Anteil der Kunden schätzt die persönliche Situation<br />

positiver ein.<br />

Im Rahmen der Erstbefragung wurde die finanzielle Situation sehr negativ eingeschätzt.<br />

Hier war die Hälfte aller Kunden sehr unzufrieden und rund 40 % der Jugendlichen<br />

waren eher unzufrieden. Auch hier hat sich im Rahmen der Zweitbefragung<br />

der Anteil der Personen, die zufriedener waren, deutlich erhöht. Im Gegensatz<br />

zu allen Job-Center-Kunden sind die Kunden der Jugendagentur wesentlich zufriedener<br />

mit ihrer familiären sowie gesundheitlichen Situation. Zwischen den Ergebnissen<br />

der Erst- und Zweibefragung sind bei der Einschätzung der Wohnsituation markante<br />

Unterschiede auszumachen, die aufgrund der kleinen Fallzahl jedoch nicht<br />

näher analysiert werden können (vgl. Tabelle 25).<br />

Tabelle 25: Persönliche Situation der Kunden (Angaben jeweils in %)<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

Situation insgesamt 1,5 6,1 26,5 39,4 48,5 33,3 23,5 21,2<br />

finanziellen Situation 2,9 5,9 8,7 14,7 39,1 29,4 49,3 50,0<br />

familiäeren Situation 47,5 40,6 36,1 37,5 4,9 12,5 11,5 9,4<br />

Wohnsituation 25,8 40,6 28,8 25,0 22,7 25,0 22,7 9,4<br />

gesundheitlichen Situation 45,5 42,4 39,4 33,3 9,1 18,2 6,1 6,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

5.2.2 Erwartungen und Erfahrungen im Zusammenhang mit der Jugendagentur<br />

Offenbach<br />

An erster Stelle bei den Erwartungen an ein Job-Center steht die Vermittlung eines<br />

Arbeitsplatzes. Darüber hinaus wünscht sich mehr als die Hälfte aller Kunden<br />

(53 %) eine Verbesserung der Beratung und der Angebote bei individuellen Notlagen,<br />

die Erwartungen liegen hier deutlich höher als bei den Kunden der übrigen<br />

hessischen Job-Center (35 %). Durch die Einrichtung eines Job-Centers erhoffen<br />

sich rund 45 % der Kunden einen besseren Zugang zu Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

weniger Behördengänge (40 %) sowie mehr individuelle<br />

Betreuung. Kundenfreundlichere Öffnungszeiten sind dagegen für die Kunden der<br />

Jugendagentur von untergeordneter Bedeutung (vgl. Abbildung 41).<br />

72


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildung 41: Erwartungen an die Jugendagentur aus Kundensicht (Angaben jeweils in %)<br />

Vermittlung eines<br />

Arbeitsplatzes<br />

69,9<br />

eine Verbesserung<br />

der Beratung und der Angebote<br />

bei individuellen Notlagen<br />

53,4<br />

einen besseren<br />

Zugang zu Qualifizierungsund<br />

Weiterbildungsmaßnahmen<br />

45,2<br />

weniger Behördengänge<br />

39,7<br />

mehr individuelle<br />

Betreuung<br />

35,6<br />

kundenfreundlichere<br />

Öffnungszeiten<br />

16,4<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Darstellung.<br />

Bei der Anzahl der Kundenkontakte unterscheidet sich die Jugendagentur Offenbach<br />

kaum vom Durchschnitt der übrigen Job-Center. Knapp die Hälfte der Kunden<br />

(48 %) hatte von Januar 2003 bis zum Befragungszeitpunkt im August 2003 1 bis 2<br />

Gespräche in dieser Einrichtung, weitere 43 % gaben an, zwischen 3 und 5 Gespräche<br />

in der Jugendagentur geführt zu haben. Durch die Zweitbefragung wurde deutlich,<br />

dass die Kontaktdichte zugenommen hat. Auch hier hatten 43 % der Jugendlichen<br />

3 und 5 Gespräche, 10 % der Jugendlichen gaben an, zwischen 6 und 10 Gespräche<br />

in der Jugendagentur geführt zu haben. Rund jeder sechste Kunde war<br />

während eines Jahres öfter als 10-mal zu Gesprächen in der Jugendagentur.<br />

Aus der Sicht der Kunden wurden die Vermittlungs- und Beratungsgespräche im<br />

Vergleich zu den anderen hessischen Job-Centern im Rahmen der Erstbefragung<br />

unterschiedlich beurteilt. Positiv zu bewerten ist, dass sich wesentlich mehr Kunden<br />

73


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

durch die Gespräche motiviert fühlen. Auch betonen die Kunden, dass ihnen ermöglicht<br />

wird, eigene Lösungsvorschläge einzubringen. Zudem liegt der Anteil der Kunden,<br />

der die Gespräche als reine Zeitverschwendung einstuft, niedriger als der<br />

Durchschnitt der Kunden der anderen Job-Center.<br />

Die Gegenüberstellung mit den Ergebnissen der Zweitbefragung zeigt jedoch, dass<br />

die Beurteilung der Beratungs- und Vermittlungsgespräche durch die jugendlichen<br />

Kunden wesentlich ungünstiger ausfällt (vgl. Tabelle 26). Wie bei den anderen hessischen<br />

Job-Centern schnitt die Jugendagentur im Rahmen der Zweibefragung bei<br />

fast allen abgefragten Sachverhalten schlechter ab. Zum Teil sind die Abweichungen<br />

zwischen den Ergebnissen der Erst- und der Zweitbefragung nur sehr gering,<br />

allerdings ist die Zustimmung zu einzelnen Aussagen, wie der hohe Anteil der Kunden,<br />

welche die Beratungs- und Vermittlungsgespräche als wenig hilfreich einstufen,<br />

bedenklich.<br />

Tabelle 26: Beurteilung der Beratungs- und Vermittlungsgespräche<br />

Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche 1. Befragung 2. Befragung<br />

... motivieren mich und zeigen mir eine Perspektive auf 39,7 29,4<br />

... sind wenig hilfreich 38,4 52,9<br />

... bieten mir eine fachkundige Hilfestellung 26,0 17,6<br />

... ermöglichen mir, eigene Lösungsvorschläge einzubringen 24,7 23,5<br />

... stellen eine reine Zeitverschwendung dar 12,3 26,5<br />

... zeigen, dass die Berater gut informiert sind 21,9 23,5<br />

... finden in einer angenehmen Atmosphäre statt 30,1 26,5<br />

... führen zu verbindlichen Vereinbarungen, die vom Job-Center<br />

eingehalten werden 12,3 11,8<br />

... führen zu Ergebnissen, die ich nicht verstehen kann 20,5 32,4<br />

... vernachlässigen meine persönliche Situation 31,5 44,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Knapp ein Drittel der Kunden gab sowohl in der Erst- als auch in der Zweitbefragung<br />

eine positive Einschätzung (sehr zufrieden und eher zufrieden) über die Leistungen<br />

ihrer Jugendagentur bei der Arbeitsvermittlung ab. Die Zufriedenheit mit der Vermittlung<br />

von Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten sowie Hilfsangeboten z.B.<br />

bei Schulden schwankt zwischen der Erst- und Zweitbefragung erheblich (vgl. Tabelle<br />

27). Die Zufriedenheit der Kunden überwiegt bei der Unterstützung durch die<br />

74


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Jugendagentur bei der Stellensuche. Maßnahmen wie die Hilfestellung bei der Kinderbetreuung<br />

wurden von den Kunden eher negativ beurteilt.<br />

Tabelle 27: Zufriedenheit mit den Beratungs- und Vermittlungsgesprächen (Angaben jeweils in %)<br />

sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr. 1. Befr. 2. Befr.<br />

Zufriedenheit mit der Arbeitsvermittlung 14,8 12,5 21,3 21,9 42,6 18,8 21,3 46,9<br />

Zufriedenheit mit der Vermittlung von Weiterbildungsund<br />

Qualifizierungsangeboten 15,1 16,7 30,2 20,0 41,5 23,3 13,2 40,2<br />

Zufriedenheit mit Hilfsangeboten 11,4 16,7 34,1 16,7 27,3 37,5 27,3 29,2<br />

Zufriedenheit mit der Unterstützung bei der<br />

Stellensuche 31,5 25,8 24,1 25,8 25,9 29,0 18,5 19,4<br />

Zufriedenheit mit der Information und Beratung zu<br />

Maßnahmen der Wiedereingliederung 14,3 13,8 38,8 34,5 32,7 20,7 14,3 31,0<br />

Zufriedenheit mit der Hilfestellung bei der<br />

Kinderbetreuung 16,7 10,5 25,0 26,3 37,5 26,3 20,8 36,8<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Im Rahmen der Zweitbefragung zielte ein Fragenkomplex darauf ab zu erfahren, mit<br />

welchen Maßnahmen die Kunden während ihrer Betreuung durch die Jugendagentur<br />

unterstützt wurden. Die Auswertung ergab, dass rund 60 % der Kunden an einem<br />

Bewerbungstraining teilgenommen habe. Alle (!) Kunden gaben bei der Zweitbefragung<br />

an, dass sie während ihrer Betreuung durch diese Institution an einem<br />

Deutsch- bzw. Alphabetisierungskurs teilgenommen haben, und dies obwohl sich<br />

60 % der Kunden als Deutsche einstuften. Die anderen Maßnahmen, wie Vermittlung<br />

eines Praktikums oder einer gemeinnützigen Tätigkeit spielten bei den jugendlichen<br />

Kunden dieser Einrichtung nur eine untergeordnete Rolle (vgl. Tabelle 28).<br />

75


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 28: Unterstützung der Job-Center-Kunden<br />

Maßnahme Anteil der Kunden in %<br />

... ich habe an einem Bewerbungstraining teilgenommen 58,8<br />

... ich habe an einem Deutschkurs/ Alphabetisierungskurs teilgenommen 100,0<br />

... ich habe an einem Berufsorientierungskurs teilgenommen 5,9<br />

... mir wurde ein Praktikum vermittelt 14,7<br />

... mir wurde eine gemeinnützighe Tätigkeit vermittelt 11,8<br />

... ich habe an einer sonstigen Maßnahme teilgenommen 17,6<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

Im Rahmen der Zweitbefragung wurden dieselben Kunden danach befragt, wie ihre<br />

aktuelle (August 2004) Beschäftigungssituation aussieht. Erfreulich war dabei festzustellen,<br />

dass rund ein Drittel aller Kunden einen festen Arbeitsplatz gefunden hatten<br />

(vgl. Tabelle 29). Die Mehrzahl konnte einen Vollzeitarbeitsplatz vorweisen, andere<br />

hatte nur eine Teilzeitstelle bzw. arbeiteten auf Basis eines so genannten Mini-<br />

Jobs. Ein weiteres Drittel war immer noch ohne Arbeit und rund 20 % befanden sich<br />

gerade in einer sonstigen Maßnahme, damit sind beispielsweise Umschulungsmaßnahmen<br />

oder eine duale Ausbildung gemeint.<br />

Tabelle 29: Beschäftigungssituation der Kunden<br />

Maßnahme absolut in %<br />

... ich habe eine feste Arbeit, und zwar: 11 32,4<br />

- Vollzeit (mind. 30 Stunden pro Woche) 5 14,7<br />

- Teilzeit (15 – 30 Stunden pro Woche) 4 11,8<br />

- MiniJob (400 € Basis) 2 5,9<br />

... ich bin immer noch ohne Arbeit 11 32,4<br />

... ich bin wieder ohne Arbeit 1 2,9<br />

... ich mache ab und zu Aushilfstätigkeiten 1 2,9<br />

... ich mache zur Zeit ein Praktikum 1 2,9<br />

... ich gehe einer gemeinnützigen Tätigkeit nach 2 5,9<br />

... ich nehme gerade an einer sonstigen Maßnahme teil 7 20,6<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragung, eigene Berechnungen.<br />

76


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

5.3 Fazit Jugendagentur Offenbach<br />

Die Jugendagentur Offenbach ist eine spezifische Einrichtung für jugendliche Kunden,<br />

unabhängig davon, ob sie im Leistungsbezug der Sozialhilfe stehen. Gemeinsames<br />

Merkmal der jungen Klientel ist, dass sie über keinen schulischen oder beruflichen<br />

Abschluss verfügt und somit vor großen Problemen beim Einstieg in das Berufsleben<br />

steht.<br />

Im Vergleich zu den anderen Job-Center-Einrichtungen hat die Jugendagentur eine<br />

komplett andere Kundenstruktur. Dennoch sind die Probleme, vor denen die Kunden<br />

stehen, zum Teil vergleichbar. So stehen einer (Wieder-)Eingliederung in den<br />

Erwerbsprozess vielfältige Gründe entgegen. Was die Einschätzungen über die Beratungs-<br />

und Hilfsangebote anbelangt, so ist ein Vergleich mit anderen Einrichtungen<br />

nicht vertretbar. Aufgrund der insgesamt geringen Fallzahl bei beiden Kundenbefragungen<br />

und mangelnder Referenzwerte ist im Rahmen der Evaluierung kein<br />

abschließendes Urteil über den Erfolg und die Nachhaltigkeit der Integrations- und<br />

Hilfsangebote dieser Einrichtung möglich.<br />

In der Gesamtbetrachtung und unter Würdigung der im Jahre 2004 sehr angespannten<br />

Arbeits- und insbesondere Ausbildungsmarktsituation 31 stellt jedoch die nachhaltige<br />

Vermittlung von rund einem Drittel der jugendlichen Kunden einen Erfolg dar.<br />

Darüber hinaus ist zu erwarten, dass sich die „Dividende“ einer solchen spezifischen<br />

Einrichtung, d.h. die Vermeidung von struktureller Arbeitslosigkeit gerade zu Beginn<br />

der Erwerbsphase, erst sehr langfristig, aber dafür umso nachhaltiger auf den regionalen<br />

Arbeitsmarkt auswirken wird.<br />

31 Vgl. Kisseler; Rohde (2005).<br />

77


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

6 Ergebnisse der Expertengespräche<br />

Mit allen beteiligten Job-Centern wurden vor Ort Expertengespräche durchgeführt.<br />

Ziel war es, mehr über die jeweiligen Besonderheiten der institutionellen Verankerung<br />

und Ausrichtung der einzelnen Job-Center zu erfahren. Darüber hinaus wurde<br />

den Akteuren die Gelegenheit gegeben, die spezifischen Besonderheiten der einzelnen<br />

Einrichtungen zu erläutern. Auch galt es, (Anfangs-)Probleme und erfolgreiche<br />

Lösungen in der oftmals nicht konfliktfreien Zusammenarbeit zwischen den<br />

Partnern aus der Kommunen und der Arbeitsverwaltung vor Ort zu besprechen.<br />

Auf Basis eines strukturierten Leitfadens wurden die rund zweistündigen Gespräche<br />

durchgeführt und protokolliert. Im Folgenden sind die zentralen Elemente dieser<br />

Gespräche wiedergegeben. Hierbei wird - wegen der Vielzahl von subjektiven Einflussfaktoren<br />

- auf eine gesonderte Untergliederung der Ergebnisse nach einzelnen<br />

Job-Centern verzichtet und vielmehr auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse geachtet.<br />

6.1 Organisation und Zusammenarbeit<br />

Bei der Zusammenarbeit zwischen den Partnern vor Ort hat sich herausgestellt,<br />

dass diejenigen Job-Center geringere Anlaufschwierigkeiten hatten, die bereits vorher<br />

- in institutionell unterschiedlich ausgestalteter Form - zusammengearbeitet hatten.<br />

Obwohl es sich bei der Kooperation vor dem Modellversuch oftmals nur um eine<br />

lockere Zusammenarbeit ohne intensiven direkten Kontakt handelte, haben geringere<br />

Berührungsängste, die Bekanntheit der agierenden Personen und das bereits<br />

aufgebaute Vertrauen die Probleme zu Beginn des Modellversuchs reduzieren<br />

können. Die formale Basis für die Zusammenarbeit ist in den meisten Fällen ein Kooperationsvertrag.<br />

Mehrfach wurde bemängelt, dass es sehr lange gedauert hat, bis<br />

es zu einem tragfähigen Kompromiss bei der Zusammenarbeit kam. Darüber hinaus<br />

waren die vertraglichen Grundlagen im Regelfall nicht geeignet, als Handlungsleitfaden<br />

für die konkrete Zusammenarbeit zu fungieren, insbesondere bei Problemen.<br />

Mit wenigen Ausnahmen wurden zur Steuerung der operativen Ebene der Job-<br />

Center so genannte Lenkungs- oder Steuerungsgruppen als übergeordnete Lenkungsgremien<br />

eingerichtet, in denen grundlegende Fragen der Zusammenarbeit erörtert<br />

und abgestimmt wurden. Nach Aussage der Gesprächspartner nahm die Bedeutung<br />

dieser Gremien im Zeitverlauf kontinuierlich ab. In einigen Fällen wurden<br />

sie um die Mitarbeiter der Job-Center erweitert, um die nötige Sachkenntnis aus der<br />

Vermittlung einzubringen sowie die Praxisrelevanz zu sichern.<br />

78


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Kritisch ist hierbei anzumerken, dass in vielen Fällen die Anzahl der Personen in<br />

diesen Gremien mehr als doppelt so groß war wie die Anzahl der Mitarbeiter, die<br />

sich in den Job-Centern um die Vermittlung der Kunden bemühten. Als Gründe hierfür<br />

sind die unterschiedlichen und komplizierten Rechtsgebiete und die damit verbundenen<br />

neuen komplexen Fragestellungen, der innovative Charakter des Modellversuchs<br />

sowie die hohe politische Bedeutung der Kooperation anzuführen.<br />

Was die Entscheidungsstrukturen innerhalb der Job-Center anbelangt, können verschiedene<br />

Modelle unterschieden werden. Insbesondere in den „kleineren“ Job-<br />

Centern trägt das Team, das oft nur aus drei bis vier Mitarbeitern besteht, die Verantwortung.<br />

Innerhalb der jeweiligen Teams, so wurde von den Verantwortlichen betont,<br />

gab es keine weiteren Hierarchiestufen.<br />

Davon zu unterscheiden sind die Job-Center, bei denen aufgrund der Größe die Leitungsebene<br />

- entweder von Seiten des Sozialamtes oder der Arbeitsverwaltung -<br />

stärker die Entscheidungen prägt. Dies ist oftmals durch die Ansiedlung der Einrichtungen<br />

bedingt, d.h. dort wo das Job-Center räumlich untergebracht ist (Sozialamt<br />

oder Arbeitsverwaltung), werden auch die Entscheidungen gefällt.<br />

Innerhalb der meisten Job-OFFENSIV-Center kann aufgrund der Kundengruppen,<br />

der unterschiedlichen Rechtsquellen, Erfahrungen und Kompetenzen eine deutliche<br />

Arbeitsteilung ausgemacht werden. So wurden die „reinen“ Sozialhilfebezieher weiterhin<br />

von den Mitarbeitern des Sozialamtes betreut. Mitarbeiter der Arbeitsverwaltung<br />

übernahmen die Betreuung der Arbeitslosenhilfe- und Doppelbezieher. Auch<br />

sind die Mitarbeiter der Arbeitsverwaltung primär für die Stellenvermittlung zuständig.<br />

Im Rahmen eines Expertengesprächs wurde von den Beteiligten eines Job-<br />

OFFENSIV-Centers sehr deutlich betont, dass man sich sehr schnell vom „Idealbild“,<br />

dass alle Hilfen aus einer Hand angeboten werden, verabschieden musste.<br />

Die Gründe hierfür lagen, wie bereits erwähnt, in der komplexen (Rechts-)Materie<br />

und den Spezialkenntnissen der Mitarbeiter bzw. den unterlassenen Schulungen in<br />

den fremden Sachgebieten begründet.<br />

In den anderen Job-Centern ist die Arbeitsteilung innerhalb der Organisation nicht<br />

so deutlich ausgeprägt. Nur aufgrund von Zugangsrechten im Bereich der EDV ist<br />

beispielsweise eine Spezialisierung und Arbeitsteilung zu erkennen. Auch im Bereich<br />

der Arbeitsvermittlung konnte eine Arbeitsteilung festgestellt werden.<br />

79


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

6.2 Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums<br />

Generell wurde begrüßt, dass im Rahmen des Modellversuchs die Mitarbeiter der<br />

Job-Center eine breite Palette an Hilfsangeboten und Integrationsmaßnahmen anbieten<br />

konnten. Durch die Bündelung der Maßnahmen von beiden Institutionen gelang<br />

es im Regelfall, den Kunden eine sehr individuelle Unterstützung anzubieten.<br />

Bei der Auswertung des Kundenmonitorings wurde zudem deutlich, wie unterschiedlich<br />

die Institutionen das breite arbeitsmarktpolitische Instrumentarium einsetzen.<br />

Insbesondere die Gewährung von Lohnkostenzuschüssen variiert erheblich. Hierbei<br />

war ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen. Auf die Gründe angesprochen,<br />

warum in den nordhessischen Job-Centern dieses Instrument eine so bedeutende<br />

Rolle spielt, wurde im Rahmen der Gespräche auf die im Verhältnis zu Südhessen<br />

schlechtere arbeitsmarktpolitische Ausgangslage verwiesen.<br />

Die Projektverantwortlichen vor Ort sind sich in der Regel klar darüber, dass die<br />

Lohnsubventionen zu einem großen Teil von den Unternehmen nur mitgenommen<br />

werden und keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Der Anteil der Mitnahmeeffekte<br />

wird auf bis zu 50 % geschätzt. Auch wurde von den Job-Center-Mitarbeitern bemängelt,<br />

dass sich im Laufe der Zeit eine Anspruchsmentalität herausgebildet hat.<br />

Einzelne Unternehmen erwarten bei der Einstellung von Arbeitslosen ganz selbstverständlich<br />

und unabhängig von der Notwendigkeit die Gewährung von Lohnkostenzuschüssen.<br />

Einige Job-Center waren jedoch auch selbstkritisch und haben eingeräumt,<br />

dass trotz der Vorgabe, die Anwendung dieses Instruments sehr individuell<br />

und streng zu überprüfen, eine „lasche“ Vergabe nicht verhindert wurde und Unternehmen<br />

unabhängig von dem Erfordernis in den „Genuss“ der Unterstützung kamen.<br />

Kritisch ist der Sachverhalt zu betrachten, dass es trotz der Zusammenarbeit innerhalb<br />

des Job-Centers nicht zu einer Angleichung der Förderprinzipien kam. So war<br />

die finanzielle Förderung bei der Wiedereingliederung weiterhin sehr unterschiedlich.<br />

Innerhalb des Job-Centers musste die Entscheidung getroffen werden, ob der<br />

Kunde mit Mitteln vom Sozialhilfeträger oder mit (in der Regel geringerer) finanzieller<br />

Unterstützung der Arbeitsverwaltung in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist. Von<br />

den Beteiligten vor Ort wurde dabei insbesondere die höhere Flexibilität beim Mitteleinsatz<br />

durch die Sozialverwaltung als positiv angesehen.<br />

Allerdings ist an dieser Stelle zu bemängeln, dass das Problembewusstsein auf der<br />

kommunalen Seite im Hinblick auf die verzerrenden Wirkungen der Förderung nicht<br />

ausreichend bzw. überhaupt nicht ausgeprägt ist.<br />

Vereinzelt wurde auch darauf hingewiesen, dass es eine große Konkurrenz zwischen<br />

den regionalen Arbeitsmarktakteuren gibt, welches die Wiedereingliederung<br />

80


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

erschwert. So versuchen beispielsweise neben den Job-Centern auch die Arbeitsmarktagenturen,<br />

Weiterbildungsträger sowie andere soziale Einrichtungen, ihre<br />

Klientel über Praktika wieder an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen. Das Angebot<br />

an „guten“, d.h. mit einer Perspektive ausgestatteten Praktikumsplätzen, ist jedoch<br />

in einigen Regionen sehr begrenzt und die Akquisition solcher Plätze entsprechend<br />

zeitaufwändig.<br />

Bei den Qualifizierungsmaßnahmen überwiegen kurzfristige Maßnahmen, welche zu<br />

einer Teilqualifizierung führen sollen. Dies ist zum einen auf die begrenzten finanziellen<br />

Möglichkeiten zurückzuführen. Zum anderen betonten die Verantwortlichen<br />

vor Ort, dass eine Vielzahl der Kunden aufgrund ungenügender Qualifikationen oder<br />

sozialer Fähigkeiten nicht für längerfristige Maßnahmen, z.B. eine Umschulungsmaßnahme,<br />

geeignet ist.<br />

Bei den Erfahrungen mit der Strategie des „Fördern und Fordern“, d.h. der neuen<br />

Austarierung von Rechten und Pflichten zwischen den Kunden und dem Job-Center,<br />

konnte oft eine Übereinstimmung festgestellt werden. So wurde das systematische<br />

Androhen und Umsetzen von Sanktionen prinzipiell begrüßt, um die Kunden auch<br />

aufgrund einer höheren Kontaktdichte zu mobilisieren. Dieser Mobilisierungsaspekt,<br />

d.h. die Bereitschaft sich (wieder) aktiv um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu<br />

bemühen bzw. bei der Beseitigung von Problemlagen mitzuwirken, wurde von den<br />

Akteuren als sehr wichtig erachtet. Die Kunden haben nach Aussage der Projektverantwortlichen<br />

auch sehr schnell realisiert, dass man nicht mehr so einfach „ausweichen“<br />

kann, d.h. versucht, die „Ämter“ auszuspielen, da die kurzen Wege innerhalb<br />

der Job-Center ein solches Vorgehen verhindert haben.<br />

Als eine bedeutsame Restriktion hat sich bei der Umsetzung der Strategie des „Fördern<br />

und Fordern“ allerdings die angespannte Arbeitsmarktlage erwiesen: Aus der<br />

Sicht der Job-Center-Mitarbeiter ist in einem dynamischen Arbeitsmarkt mit einer<br />

hohen Anzahl von offenen Stellen das glaubwürdige Fordern und die damit verbundene<br />

hohe Suchintensität der Kunden wesentlich einfacher umzusetzen.<br />

Die weiteren Erfahrungen mit der Strategie eines verstärkten „Fördern und Fordern“<br />

sind vielschichtig: so wurde die Anzahl der Sanktionen in Relation zu den Kunden in<br />

einigen Job-Centern auf bis zu einem Drittel geschätzt, in anderen Job-Centern<br />

wurde der Anteil dagegen auf unter 5 % taxiert. In einem Job-OFFENSIV-Center<br />

stieg die Anzahl der verhängten Sperrzeiten auf das Doppelte, ohne dass es zu atmosphärischen<br />

Störungen mit den Kunden kam. In anderen Einrichtungen wurde<br />

diese Strategie ebenfalls umgesetzt, mit der Folge eines deutlichen Anstiegs von<br />

Dienstaufsichtsbeschwerden und eines „raueren“ Klimas in den Kundenbeziehungen.<br />

Übereinstimmung besteht jedoch in der Auffassung, dass es von besonderer<br />

81


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Bedeutung ist, keine standardisierten Sanktionen anzuwenden, sondern den konkreten<br />

Einzelfall sehr genau zu überprüfen.<br />

6.3 Positive und negative Erfahrungen in der konkreten Zusammenarbeit<br />

Von einem Job-Center wurde berichtet, dass die Vorbereitungszeit viel zu gering<br />

war. Bis alles neu organisiert werden konnte (Standortsuche, Räume mieten, EDV<br />

einrichten), vergingen mehrere Monate, in denen sich nur sehr eingeschränkt um<br />

die eigentliche Klientel gekümmert wurde.<br />

Neben diesem singulären Ereignis gab es jedoch auch viel Positives aus der Sicht<br />

der Projektverantwortlichen zu berichten. Der Grundtenor war, dass im Rahmen des<br />

Modellversuchs wertvolle Erfahrungen in der konkreten Zusammenarbeit gewonnen<br />

wurden. Auch wenn die Integrationsergebnisse sicher nicht zufrieden stellend sind,<br />

hat sich die Teilnahme aus der Sicht der beteiligten Institutionen gelohnt.<br />

Die im Rahmen des Modellversuchs gewonnenen (bzw. erarbeiteten) positiven Erfahrungen<br />

lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

• Im Rahmen des Modellversuchs gelang es oftmals – unabhängig von den existierenden<br />

Verwaltungsvorschriften – sehr schnell und flexibel auf die Probleme der<br />

Kunden einzugehen. Die Reaktionszeit hat sich zum Teil deutlich reduziert.<br />

• Viele Mitarbeiter sagten, dass sich die Kommunikation und der Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den beteiligten Ämtern - nach Anlaufschwierigkeiten - insbesondere<br />

auf der operativen Ebene deutlich verbessert hat und reibungslos verlief.<br />

• Das Verständnis für die Aufgaben und die Arbeitsweise der jeweils anderen Institution<br />

wurde erhöht.<br />

• Wertvolle Erfahrungen über die konkreten Aufgabeninhalte eines Fallmanagers<br />

konnten gewonnen und eine effiziente Organisationsstruktur identifiziert werden.<br />

• Die „Verschiebebahnhöfe“ zwischen den verschiedenen Behörden wurden durch<br />

die engere Zusammenarbeit geschlossen.<br />

Die Job-Center wurden auch danach befragt, welche Vorteile sich durch eine stärkere<br />

Kooperation für die Kunden ergeben haben. Übereinstimmend wurde darauf hingewiesen,<br />

dass der größte Vorteil für die Kunden darin besteht, nur noch einen Ansprechpartner<br />

zu haben und dass sich die Wege reduziert haben.<br />

In der konkreten Zusammenarbeit trat jedoch auch eine Vielzahl von Problemen auf.<br />

Die zentralen negativen Erfahrungen, deren Ausprägungen sehr stark zwischen den<br />

Job-Centern variierten, sind:<br />

82


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

• Die Vorbereitung der Mitarbeiter auf ihre neue Aufgabe wurde zum Teil stark kritisiert.<br />

Die angebotenen und durchgeführten Maßnahmen, wie Hospitationen und<br />

Schulungen, waren aus der Sicht der Betroffenen insgesamt ungenügend, um<br />

die komplexe Aufgabenstellung von Anfang an ohne Friktionen übernehmen zu<br />

können.<br />

• Die ungenügende EDV-technische Infrastruktur führte zu Doppelarbeit und somit<br />

zu einer erheblichen Arbeitsbelastung. Dementsprechend weniger Zeit konnte für<br />

die individuelle Unterstützung bei der Hilfeplanung und Integration der Kunden in<br />

den Erwerbsprozess aufgewandt werden.<br />

• Das Führen von unterschiedlichen Statistiken und der damit verbundene hohe<br />

Aufwand wurden besonders kritisiert.<br />

• Die abweichenden Arbeitszeiten erschwerten die Koordination der Zusammenarbeit<br />

und waren nicht förderlich für das Betriebsklima.<br />

Weitere Ergebnisse des Modellversuchs aus der Sicht der Beteiligten, insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der Übertragbarkeit, sind:<br />

• Auch in Zukunft wird es wichtig sein, ein niederschwelliges Qualifizierungsangebot<br />

für die Kunden bereitzustellen. Zudem werden kurzfristige Trainingsmaßnahmen<br />

und andere adäquate Angebote als hilfreich erachtet, um die Arbeitswilligkeit<br />

der Kunden zu testen.<br />

• Es wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, einen wirklichen Niedriglohnsektor<br />

zu implementieren, der eine Alternative für die oftmals niedrig bzw. überhaupt<br />

nicht qualifizierten Menschen bietet.<br />

• Alle beteiligten Institutionen waren sich darüber einig, dass eine verstärkte<br />

Betreuung, d.h. eine höhere Kontaktdichte in Verbindung mit dem Zugang zu einem<br />

breiteren Angebot an Hilfeleistungen, sehr wichtig für die Zusammenarbeit<br />

ist.<br />

• Vom Blickwinkel der Job-Center-Mitarbeiter ist eine begrenzte Fallzahl pro Fallmanager<br />

wichtig, damit verstärkt individuelle Hilfslösungen entwickelt werden<br />

können.<br />

• Aufgrund der Erfahrungen plädieren viele Mitarbeiter für eine überschaubare<br />

Größe der Institution und sprechen sich für kleine Teams aus, die ein hohes Maß<br />

an Eigenverantwortung bei der Aufgabenerledigung kennzeichnet. Eine größere<br />

Autonomie hinsichtlich des Budgets und bei den Personalfragen wird hierbei als<br />

besonders wichtig erachtet.<br />

83


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

• Generell wurde befürwortet, dass der Umfang von zentralen Vorgaben bei der<br />

Steuerung der Job-Center auf ein Minimum zu reduzieren ist und auch die Bereitschaft<br />

vorhanden sein muss, neue Wege bei der Betreuung der Kunden einzuschlagen.<br />

84


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

7 Fazit und Ausblick<br />

Mit der Implementierung von Job-Centern und insbesondere den Job-OFFENSIV-<br />

Centern hat <strong>Hessen</strong> lange vor den Hartz-Reformen Neuland bei der Betreuung von<br />

Langzeitarbeitslosen betreten. Ziel ist, für die Zielgruppe Integrations- und Hilfsangebote<br />

„aus einer Hand“ anzubieten.<br />

Die durch die Förderung und Unterstützung der hessischen Landesregierung errichteten<br />

Institutionen haben eine sehr heterogene Kundenstruktur. Dies gilt insbesondere<br />

für den Status und das durchschnittliche Alter der Kundengruppe. Wie eine<br />

kurze Beschreibung der regionalen Arbeitsmärkte verdeutlicht, variiert darüber hinaus<br />

die jeweilige arbeitsmarktpolitische Ausgangssituation.<br />

Die Auswertung des Kundenmonitorings offenbart starke Unterschiede in der<br />

Betreuungsrelation, insbesondere bei einer dynamischen Betrachtung, die Zu- und<br />

Abgänge mit in die Analyse einbezieht. So reicht die Bandbreite der Betreuungsrelation<br />

von 30 Kunden pro Job-Center-Mitarbeiter im JC Kassel bis hin zu 200 im JOC<br />

Fulda.<br />

Große Unterschiede zwischen den einzelnen hessischen Job-Centern lassen sich<br />

beim Verbleib der Abgänge ausmachen. So variiert der Anteil der Vermittlungen in<br />

den Arbeitsmarkt zwischen 17 % bis hin zu 38 %. Hierbei wurde sehr deutlich, dass<br />

das arbeitsmarktpolitische Instrumentarium in den Einrichtungen unterschiedlich gehandhabt<br />

wurde.<br />

Die Ergebnisse der beiden Kundenbefragungen legen die vielschichtigen Gründe<br />

der oftmals sehr langen Erwerbslosigkeit der Kunden dar. Neben dem Mangel an<br />

Arbeitsplatzangeboten sind dies besonders das Alter der Kunden, das Fehlen einer<br />

anerkannten Berufsausbildung sowie eine eingeschränkte Mobilität. Außerdem wird<br />

klar, dass die Job-Center in der Bewertung der Beratungs- und Vermittlungsgespräche<br />

und Leistungen durch die Kunden sehr unterschiedlich abschneiden. Die Befragung<br />

identifiziert gleichzeitig Hinweise für eine Verbesserung des Leistungsspektrums<br />

der Job-Center, die es auch zukünftig bei der Betreuung und Integration der<br />

Kunden zu beachten gilt.<br />

Die Einschätzung der Kunden über die Leistungen der Job-Center bei der zweiten<br />

Kundenbefragung fällt deutlich negativer aus. Nur wenige Einrichtungen schnitten<br />

im Rahmen der Zweitbefragung bei ausgewählten Fragestellungen besser ab. Die<br />

Erwartungen der Kunden konnten somit oftmals nicht erfüllt werden. Allerdings ist<br />

auch zu vermuten, dass diese Ergebnisse sich zum großen Teil auf die Unzufrie-<br />

85


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

denheit und die Verunsicherung der Job-Center-Kunden über die Auswirkungen der<br />

Neuregelungen des ALG II (Hartz IV) zurückführen lassen.<br />

Der innovative Ansatz der hessischen Landesregierung, über konkrete Projekte eine<br />

Verbesserung der Integration und Betreuung von Sozialhilfeempfängern und Arbeitslosenhilfebeziehern<br />

zu erreichen, ist durch die Umwälzung der Rahmenbedingungen<br />

auf der Bundesebene „überholt“ worden. Aus diesem Grund sind auch die<br />

Ergebnisse der Nachhaltigkeit der Vermittlung mit Vorsicht zu interpretieren. In einem<br />

schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld war es nicht leicht, Job-Center-<br />

Kunden, die oftmals über mehrere vermittlungshemmende Merkmale verfügen, in<br />

den Erwerbsprozess zu integrieren. Darüber hinaus wurden im Laufe des Jahres<br />

2004 viele Ressourcen für die Vorbereitung und Umsetzung der Hartz-IV-Reformen<br />

gebunden, so dass eine Vermittlung dieser Kunden naturgemäß besonders schwer<br />

fiel. Dies gilt in diesem Zusammenhang nicht nur für die Gebietskörperschaften, die<br />

ein Job-OFFENSIV-Center oder ein „klassisches“ Job-Center in <strong>Hessen</strong> implementiert<br />

hatten, sondern für das gesamte Land.<br />

Durch die Auswertung der Expertengespräche mit den Akteuren vor Ort wurden die<br />

erheblichen Probleme in der konkreten Zusammenarbeit deutlich. Das Aufeinanderprallen<br />

der „Kulturen“ zeigte die kritischen Punkte auf, welche durch die Implementierung<br />

der Arbeitsgemeinschaften zur Betreuung der ALG-II Empfänger in vielen<br />

anderen Ländern und Kommunen erst im Laufe des Jahres 2005 sichtbar wurden.<br />

Neben den im Rahmen dieser Evaluierung analysierten Problemen lassen sich auch<br />

positive Faktoren identifizieren, die für die zukünftige Betreuung der hier betrachteten<br />

Zielgruppe von Bedeutung sind.<br />

So gilt es insbesondere darauf zu achten, den Akteuren auf der dezentralen Ebene<br />

ausreichende Freiräume für die Bewältigung ihrer Aufgabenstellung zu geben. Dies<br />

beinhaltet sowohl eine größere Autonomie in finanziellen als auch personellen Einzelfragen.<br />

Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit einer vernünftigen Betreuungsrelation<br />

und eines niederschwelligen Qualifizierungsangebots betont.<br />

Nicht zuletzt waren sich die Experten vor Ort darüber einig, dass dringend ein Arbeitsmarkt<br />

für niedrig Qualifizierte zu schaffen sei. Sie bestätigten damit die Vorstellungen<br />

wie sie bereits die Landesregierung mit dem Existenzgrundlagen-Gesetz<br />

(EGG) formuliert hat.<br />

86


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle<br />

Seite<br />

1 Entwicklung der Kundenanzahl in den hessischen Job-Centern 13<br />

2 Durchschnittlicher Anteil der Zu- und Abgänge in Relation zum Kundenbestand<br />

in den hessischen Job-Centern 14<br />

3 Durchschnittliche Betreuungsrelation in den hessischen Job-Centern 15<br />

4 Durchschnittliche Anzahl der Kundenbewegungen pro<br />

Job-Center-Mitarbeiter pro Monat 16<br />

5 Anteil der Frauen in den hessischen Job-Centern 17<br />

6 Anteil der Kunden ohne berufliche Qualifikation 20<br />

7 Verbleib der Job-Center-Kunden 23<br />

8 Rücklauf der Kundenbefragung 30<br />

9 Repräsentativität der Befragung 31<br />

10 Anteil der allein Erziehenden in den hessischen Job-Centern 32<br />

11 Herkunft der Job-Center-Kunden 32<br />

12 Kunden mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit 33<br />

13 Schulabschluss der Job-Center-Kunden 34<br />

14 Dauer der Erwerbslosigkeit 40<br />

15 Anzahl der Gespräche der Job-Center-Kunden 46<br />

16 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit der Arbeitsvermittlung, d.h. den konkreten<br />

Arbeitsplatzangeboten ... 57<br />

17 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit der Vermittlung von Weiterbildungs- und<br />

Qualifizierungsangeboten ... 58<br />

18 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit den konkreten Hilfsangeboten bei Schulden, Wohnungs- und<br />

Drogenproblemen, etc. ... 59<br />

19 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit der Unterstützung bei der Stellensuche<br />

(z.B. Bewerbungstraining, PC-Kurse, etc.) ... 60<br />

20 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit der Information und Beratung zu Maßnahmen der<br />

Wiedereingliederung ... 61<br />

21 Wie zufrieden waren Sie bisher mit den Leistungen des Job-Centers?<br />

Ich bin mit der Hilfestellung bei der Kinderbetreuung ... 61<br />

22 Gründe für die Erwerbslosigkeit trotz Arbeitsplatzangebot 62<br />

23 Verbleib der Kunden der Jugendagentur Offenbach 68<br />

24 Repräsentativität der Befragung 69<br />

87


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle<br />

Seite<br />

25 Persönliche Situation der Kunden 72<br />

26 Beurteilung der Beratungs- und Vermittlungsgespräche 74<br />

27 Zufriedenheit mit den Beratungs- und Vermittlungsgesprächen 75<br />

28 Unterstützung der Job-Center-Kunden 76<br />

29 Beschäftigungssituation der Kunden 76<br />

30 Anteil der Zu- und Abgänge am Kundenbestand in den hessischen<br />

Job-Centern 95<br />

31 Entwicklung der Betreuungsrelation in den hessischen Job-Centern 96<br />

32 Anzahl der Kundenbewegungen pro Job-Center-Mitarbeiter in den<br />

hessischen Job-Centern 97<br />

33 Anzahl der Sozialhilfebezieher in den hessischen Job-Centern 98<br />

34 Anteil der Sozialhilfebezieher in den hessischen Job-Centern 99<br />

35 Anzahl der Arbeitslosenhilfebezieher in den hessischen Job-Centern 100<br />

36 Anteil der Arbeitslosenhilfebezieher in den hessischen Job-Centern 101<br />

37 Anzahl der Doppelbezieher in den hessischen Job-Centern 102<br />

38 Anteil der Doppelbezieher in den hessischen Job-Centern 103<br />

39 Einschätzung der persönlichen Situation 104<br />

40 Einschätzung der finanziellen Situation 104<br />

41 Einschätzung der familiären Situation 105<br />

42 Einschätzung der Wohnsituation 105<br />

43 Einschätzung der gesundheitlichen Situation 106<br />

88


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung<br />

Seite<br />

1 Entwicklung der Erwerbstätigkeit (1992 – 2003) 6<br />

2 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (1992 – 2003) 7<br />

3 Durchschnittliche Arbeitslosenquote (1993 – 2004) 8<br />

4 Durchschnittliche Arbeitslosenquote der Personen unter 25 Jahre<br />

(1993 – 2004) 9<br />

5 Durchschnittlicher Anteil der Langzeitarbeitslosen (1993 – 2004) 10<br />

6 Durchschnittliche Empfänger von HLU am Jahresende je 1000 Einwohner<br />

(Sozialhilfequote) von 1995 - 2003 11<br />

7 Anteil der Kunden unter 25 Jahren 18<br />

8 Anteil der Kunden über 50 Jahre 19<br />

9 Anteil der Kunden zwischen 25 und 50 Jahren 20<br />

10 Anteil der Job-Center-Kunden, die in den Arbeitsmarkt vermittelt wurden 24<br />

11 Anteil der Vermittlung in den Arbeitsmarkt mit Lohnkostenzuschüssen an<br />

den Arbeitgeber 25<br />

12 Anteil der Kunden, die an das Sachgebiet Hilfe zur Arbeit zurückgewiesen<br />

wurden 26<br />

13 Anteil der Kunden, die in eine ABM oder HZA-Maßnahme abgegangen sind 27<br />

14 Anteil der Kunden, die in eine Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahme<br />

abgegangen sind 28<br />

15 Beschäftigungsstatus der Befragungsteilnehmer September 2004 35<br />

16 Einschätzung der persönlichen Situation 37<br />

17 Einschätzung der finanziellen Situation 37<br />

18 Einschätzung der familiären Situation 38<br />

19 Einschätzung der Wohnsituation 38<br />

20 Einschätzung der gesundheitlichen Situation 39<br />

21 Dauer der Erwerbslosigkeit nach Altersgruppen 41<br />

22 Dauer der Erwerbslosigkeit nach Geschlecht 42<br />

23 Gründe der Erwerbslosigkeit aus der Sicht der Job-Center-Kunden 43<br />

24 Erwartungen an ein Job-Center aus Kundensicht 45<br />

25 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „motivieren mich und zeigen<br />

mir eine Perspektive auf“ 47<br />

26 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „sind wenig hilfreich“ 48<br />

27 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „bieten mir eine fachkundige<br />

Hilfestellung“ 49<br />

89


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Abbildung<br />

Seite<br />

28 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „ermöglichen mir, eigene<br />

Lösungsvorschläge einzubringen“ 50<br />

29 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „stellen eine reine<br />

Zeitverschwendung dar“ 51<br />

30 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „zeigen, dass die Berater gut<br />

informiert sind“ 52<br />

31 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „finden in einer angenehmen<br />

Atmosphäre statt“ 52<br />

32 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „führen zu verbindlichen<br />

Vereinbarungen, die vom Job-Center eingehalten werden“ 54<br />

33 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „führen zu Ergebnisse, die ich<br />

nicht verstehen kann“ 55<br />

34 Die Beratungs- und Vermittlungsgespräche „vernachlässigen meine<br />

persönliche Situation“ 56<br />

35 Erfolgte Maßnahmen der Job-Center 63<br />

36 Maßnahme „Bewerbungstraining“ nach Job-Center 64<br />

37 Maßnahme „Deutsch- bzw. Alphabetisierungskurs“ nach Job-Center 65<br />

38 Maßnahme „gemeinnützige Tätigkeit“ nach Job-Center 65<br />

39 Entwicklung der Kundenanzahl (indexiert) in der Jugendagentur Offenbach 67<br />

40 Gründe der Erwerbslosigkeit aus der Sicht der Job-Center-Kunden 71<br />

41 Erwartungen an die Jugendagentur aus Kundensicht 73<br />

90


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Literaturverzeichnis<br />

Berthold, Norbert; Thode, Eric; von Berchem, Sascha (2000): Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe:<br />

Zwei sind eine zuviel, in: Wirtschaftsdienst 9/ 2000, S. 576-584.<br />

Caliendo, Marco; Hujer, Reinhard; Thomsen, Stephan L. (2004): Evaluation der Eingliederungseffekte<br />

von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in reguläre Beschäftigung für Teilnehmer<br />

in Deutschland. In: Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung, , Heft 3, S. 211-237.<br />

Fitzenberger, Bernd; Hujer, Reinhard (2001): Stand und Perspektiven der Evaluation der<br />

aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland, ZEW-Discussion Paper, Nr. 02-13.<br />

Kisseler, Wolfgang; Rohde, Andreas (2005): Berufsausbildung in <strong>Hessen</strong> 2005, Report<br />

Nr. 683, <strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> (Hrsg.), Wiesbaden.<br />

Mauer, Urban; Roland, Frank (2003): Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe:<br />

Zwei Gesetzesentwürfe, in: Wirtschaftsdienst 10/ 2003, S. 637-646.<br />

Reinberg, Alexander; Hummel, Markus (2002): Arbeitslosigkeit: Qualifikation bestimmt<br />

Position am Arbeitsmarkt, Nürnberg, IAB-Kurzbericht Nr. 15/2002.<br />

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2001):<br />

Für Stetigkeit - Gegen Aktionismus, Wiesbaden.<br />

91


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

92


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Anhang<br />

93


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

94


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 30: Anteil der Zu- und Abgänge am Kundenbestand in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

April 03 36,1 19,2 27,9 20,8 - 37,9 7,0 -<br />

Mai 03 33,3 25,4 25,6 26,6 20,5 32,5 7,9 -<br />

Juni 03 31,8 25,3 40,1 26,2 28,9 29,3 10,7 -<br />

Juli 03 37,7 16,9 33,3 17,2 26,9 35,5 14,3 -<br />

August 03 25,8 26,2 32,4 18,6 27,0 45,7 12,7 189,8<br />

September 03 47,1 30,2 27,6 49,1 35,0 35,2 12,9 88,9<br />

Oktober 03 37,0 29,3 33,3 44,0 29,6 36,2 11,7 57,5<br />

November 03 40,8 27,1 23,8 36,8 31,4 30,7 13,5 75,1<br />

Dezember 03 29,5 22,5 24,1 25,6 29,2 25,0 11,6 65,0<br />

Januar 04 31,6 27,9 20,6 35,5 33,9 29,7 - 64,0<br />

Februar 04 31,4 23,0 21,1 36,8 29,2 26,4 - 52,3<br />

März 04 30,3 28,9 24,1 38,4 41,7 30,1 - 45,0<br />

April 04 31,3 25,6 16,8 19,7 28,8 33,4 - 43,3<br />

Mai 04 23,6 28,4 14,1 21,8 30,8 33,7 - 43,8<br />

Juni 04 19,4 23,1 21,1 20,5 46,1 34,4 - 51,7<br />

Juli 04 26,0 27,5 16,7 19,2 40,8 32,2 - 35,3<br />

August 04 25,9 21,0 16,5 18,7 37,5 23,8 - 48,7<br />

September 04 21,6 13,6 12,4 - 35,6 21,3 - 52,4<br />

Oktober 04 18,9 - - - 33,4 31,0 - 49,4<br />

November 04 26,6 - - - 36,2 - - 36,3<br />

Dezember 04 12,4 - - - 33,3 - - 17,2<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

95


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 31: Entwicklung der Betreuungsrelation in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

April 03 75 176 57 37 - 172 157 -<br />

Mai 03 69 172 84 37 202 171 156 -<br />

Juni 03 67 165 85 37 202 170 156 -<br />

Juli 03 68 165 82 38 207 164 167 15<br />

August 03 72 171 61 31 210 164 141 15<br />

September 03 72 177 76 28 207 160 147 29<br />

Oktober 03 74 171 83 27 208 146 136 38<br />

November 3 78 182 87 30 198 152 139 45<br />

Dezember 03 72 187 97 33 197 153 138 56<br />

Januar 04 75 183 100 33 194 164 - 63<br />

Februar 04 84 192 99 41 201 168 - 77<br />

März 04 87 201 97 52 205 164 - 80<br />

April 04 84 203 99 51 196 162 - 82<br />

Mai 04 86 187 99 48 190 160 - 79<br />

Juni 04 86 194 96 46 176 158 - 83<br />

Juli 04 87 190 94 43 178 161 - 77<br />

August 04 84 193 85 38 176 166 - 78<br />

September 04 87 201 81 - 171 161 - 77<br />

Oktober 04 89 - - - 174 161 - 78<br />

November 04 85 - - - 169 - - 77<br />

Dezember 04 77 - - - 172 - - 77<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

96


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 32: Anzahl der Kundenbewegungen pro Job-Center-Mitarbeiter in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

April 03 27 34 16 8 0 65 11 -<br />

Mai 03 23 44 22 10 41 56 12 -<br />

Juni 03 21 42 34 10 58 50 17 -<br />

Juli 03 26 28 27 7 56 58 24 -<br />

August 03 19 45 20 6 57 75 18 28<br />

September 03 34 54 21 14 73 56 19 26<br />

Oktober 03 28 50 28 12 62 53 16 22<br />

November 3 32 49 21 11 62 47 19 34<br />

Dezember 03 21 42 23 9 57 38 16 36<br />

Januar 04 24 51 21 12 66 49 - 40<br />

Februar 04 26 44 21 15 59 44 - 40<br />

März 04 26 58 23 20 86 49 - 36<br />

April 04 26 52 17 10 56 54 - 35<br />

Mai 04 20 53 14 11 58 54 - 35<br />

Juni 04 17 45 20 10 81 54 - 43<br />

Juli 04 23 52 16 8 73 52 - 27<br />

August 04 22 41 14 7 66 40 - 38<br />

September 04 19 27 10 39 61 34 - 40<br />

Oktober 04 17 - - - 58 50 - 39<br />

November 04 23 - - - 61 - - 28<br />

Dezember 04 10 - - - 57 - - 13<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

97


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 33: Anzahl der Sozialhilfebezieher in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 358 521 120 99 929 486 1022 - 3.535<br />

Mai 03 316 503 125 98 911 436 1010 - 3.399<br />

Juni 03 301 477 127 101 930 416 975 - 3.327<br />

Juli 03 295 480 116 105 965 375 932 8 3.276<br />

August 03 317 498 126 87 977 439 894 18 3.356<br />

September 03 297 517 135 91 946 416 878 24 3.304<br />

Oktober 03 314 502 155 90 944 376 844 29 3.254<br />

November 3 325 541 167 105 872 415 850 32 3.307<br />

Dezember 03 291 552 187 107 866 395 843 33 3.274<br />

Januar 04 309 537 199 113 850 426 - 44 2.478<br />

Februar 04 353 562 197 131 864 430 - 45 2.582<br />

März 04 366 594 188 167 841 452 - 50 2.658<br />

April 04 365 603 187 169 794 446 - 58 2.622<br />

Mai 04 380 565 191 162 760 439 - 67 2.564<br />

Juni 04 384 588 188 160 685 430 - 47 2.482<br />

Juli 04 387 587 185 148 688 425 - 50 2.470<br />

August 04 370 599 163 133 690 468 - 52 2.475<br />

September 04 390 627 155 0 665 441 - 48 2.326<br />

Oktober 04 410 - - - 685 466 - 49 1.610<br />

November 04 390 - - - 658 - - 52 1.100<br />

Dezember 04 350 - - - 683 - - 53 1.086<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

98


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 34: Anteil der Sozialhilfebezieher in den hessischen Job-Centern (in %)<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 79,2 74,2 59,7 54,1 64,7 43,5 65,0 - 62,4<br />

Mai 03 76,3 73,3 59,2 53,3 64,4 39,2 64,7 - 60,9<br />

Juni 03 75,4 72,2 59,9 54,0 65,8 37,6 62,6 - 60,1<br />

Juli 03 72,7 72,6 56,9 54,7 66,5 35,1 61,9 - 59,7<br />

August 03 73,0 73,0 59,2 50,6 66,3 38,2 62,0 30,5 59,7<br />

September 03 68,9 73,0 59,2 55,2 65,2 37,2 61,2 20,5 58,5<br />

Oktober 03 70,4 73,3 62,2 56,6 64,8 34,3 59,2 19,0 57,4<br />

November 3 69,7 74,5 64,0 57,7 62,8 36,3 58,4 17,7 57,0<br />

Dezember 03 67,5 74,0 64,3 53,8 62,8 34,4 58,0 14,8 55,8<br />

Januar 04 68,8 73,4 66,1 56,5 62,7 34,7 - 17,6 54,9<br />

Februar 04 70,2 73,4 66,1 53,0 61,5 34,2 - 14,7 54,0<br />

März 04 70,2 73,8 64,8 53,9 58,6 36,7 - 15,6 54,1<br />

April 04 72,7 74,4 62,8 55,6 58,0 36,7 - 17,8 54,3<br />

Mai 04 73,6 75,4 64,1 56,1 57,3 36,5 - 21,3 54,6<br />

Juni 04 74,4 75,8 65,1 57,6 55,5 36,3 - 14,2 53,9<br />

Juli 04 73,9 77,1 65,6 58,0 55,1 35,1 - 16,3 53,8<br />

August 04 73,3 77,7 64,2 59,1 55,9 37,5 - 16,8 54,4<br />

September 04 75,1 78,2 64,0 - 55,6 36,4 - 15,6 54,4<br />

Oktober 04 76,8 - - - 56,4 38,7 - 15,7 49,3<br />

November 04 76,9 - - - 55,6 - - 17,0 55,1<br />

Dezember 04 76,1 - - - 56,6 - - 17,2 55,0<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

99


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 35: Anzahl der Arbeitslosenhilfebezieher in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 0 98 0 3 309 607 487 - 1.504<br />

Mai 03 0 98 0 3 309 641 494 - 1.545<br />

Juni 03 0 97 0 4 297 654 532 - 1.584<br />

Juli 03 0 96 0 5 292 647 527 6 1.573<br />

August 03 0 96 0 4 290 651 503 25 1.569<br />

September 03 3 96 0 3 293 637 514 38 1.584<br />

Oktober 03 3 96 0 3 298 652 539 46 1.637<br />

November 3 3 96 0 3 297 652 562 78 1.691<br />

Dezember 03 2 105 0 2 301 673 571 107 1.761<br />

Januar 04 2 104 0 3 290 704 - 75 1.178<br />

Februar 04 2 103 0 3 324 728 - 73 1.233<br />

März 04 2 107 0 5 378 677 - 70 1.239<br />

April 04 2 100 0 4 356 669 - 64 1.195<br />

Mai 04 2 72 0 4 344 664 - 65 1.151<br />

Juni 04 1 74 0 3 334 657 - 51 1.120<br />

Juli 04 1 63 0 3 346 689 - 54 1.156<br />

August 04 1 61 0 3 333 719 - 55 1.172<br />

September 04 1 64 0 0 322 714 - 52 1.153<br />

Oktober 04 1 - 0 - 322 685 - 53 1.061<br />

November 04 1 - 0 - 317 - - 55 373<br />

Dezember 04 1 - 0 - 313 - - 56 370<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

100


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 36: Anteil der Arbeitslosenhilfebezieher in den hessischen Job-Centern (in %)<br />

Monat<br />

JC<br />

Bad Hersfeld<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC<br />

Main-Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 14,0 21,5 54,4 31,0 - 31,1<br />

Mai 03 14,3 21,8 57,7 31,6 - 32,3<br />

Juni 03 14,7 21,0 59,2 34,1 - 33,3<br />

Juli 03 14,5 20,1 60,5 35,0 - 33,3<br />

August 03 14,1 19,7 56,7 34,9 42,4 32,4<br />

September 03 13,6 20,2 57,0 35,8 32,5 32,7<br />

Oktober 03 14,0 20,5 59,4 37,8 30,1 34,0<br />

November 3 13,2 21,4 57,1 38,6 43,1 34,1<br />

Dezember 03 14,1 21,8 58,6 39,3 48,0 34,9<br />

Januar 04 14,2 21,4 57,3 - 30,0 33,1<br />

Februar 04 13,4 23,1 57,8 - 23,9 33,7<br />

März 04 13,3 26,3 55,0 - 21,9 33,5<br />

April 04 12,3 26,0 55,0 - 19,6 33,1<br />

Mai 04 9,6 25,9 55,2 - 20,6 32,9<br />

Juni 04 9,5 27,1 55,5 - 15,4 33,3<br />

Juli 04 8,3 27,7 56,9 - 17,6 34,1<br />

August 04 7,9 27,0 57,7 - 17,7 34,2<br />

September 04 8,0 26,9 59,0 - 16,9 34,3<br />

Oktober 04 - 26,5 56,8 - 17,0 41,6<br />

November 04 - 26,8 - - 18,0 26,8<br />

Dezember 04 - 26,0 - - 18,1 26,0<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

101


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 37: Anzahl der Doppelbezieher in den hessischen Job-Centern<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 94 83 66 81 190 23 63 - 600<br />

Mai 03 98 85 71 83 195 34 57 - 623<br />

Juni 03 99 87 70 82 187 35 51 - 611<br />

Juli 03 112 85 73 82 194 47 47 - 640<br />

August 03 118 88 72 81 206 58 46 66 735<br />

September 03 132 95 78 71 212 65 42 68 763<br />

Oktober 03 130 87 79 66 211 69 42 81 765<br />

November 3 139 89 79 74 216 75 43 87 802<br />

Dezember 03 139 89 79 90 208 81 40 81 807<br />

Januar 04 139 91 77 84 209 98 - 75 773<br />

Februar 04 149 101 76 113 211 101 - 73 824<br />

März 04 154 104 77 138 211 103 - 70 857<br />

April 04 136 107 86 131 214 101 - 64 839<br />

Mai 04 135 112 82 123 217 100 - 65 834<br />

Juni 04 132 114 76 115 209 97 - 51 794<br />

Juli 04 137 111 72 104 212 96 - 54 786<br />

August 04 130 111 66 89 209 112 - 55 772<br />

September 04 124 111 62 2 218 108 - 52 677<br />

Oktober 04 119 - - - 224 111 - 53 507<br />

November 04 112 - - - 231 - - 55 398<br />

Dezember 04 105 - - - 236 - - 56 397<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

102


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 38: Anteil der Doppelbezieher in den hessischen Job-Centern (in %)<br />

Monat<br />

JC<br />

Eschwege<br />

JC Bad<br />

Hersfeld<br />

JC Rodgau-<br />

Seligenstadt<br />

JC<br />

Kassel<br />

JOC<br />

Fulda<br />

JOC<br />

Korbach<br />

JOC<br />

Maintal<br />

JOC Main-<br />

Taunus<br />

insgesamt<br />

April 03 20,8 11,8 32,8 44,3 13,2 2,1 4,0 - 10,6<br />

Mai 03 23,7 12,4 33,6 45,1 13,8 3,1 3,7 - 11,2<br />

Juni 03 24,8 13,2 33,0 43,9 13,2 3,2 3,3 - 11,0<br />

Juli 03 27,6 12,9 35,8 42,7 13,4 4,4 3,1 - 11,7<br />

August 03 27,2 12,9 33,8 47,1 14,0 5,1 3,2 - 13,1<br />

September 03 30,6 13,4 34,2 43,0 14,6 5,8 2,9 58,1 13,5<br />

Oktober 03 29,1 12,7 31,7 41,5 14,5 6,3 2,9 52,9 13,5<br />

November 3 29,8 12,3 30,3 40,7 15,6 6,6 3,0 48,1 13,8<br />

Dezember 03 32,3 11,9 27,1 45,2 15,1 7,0 2,8 36,3 13,7<br />

Januar 04 31,0 12,4 25,6 42,0 15,4 8,0 - 30,0 17,1<br />

Februar 04 29,6 13,2 25,5 45,7 15,0 8,0 - 23,9 17,2<br />

März 04 29,6 12,9 26,6 44,5 14,7 8,4 - 21,9 17,4<br />

April 04 27,1 13,2 28,9 43,1 15,6 8,3 - 19,6 17,4<br />

Mai 04 26,2 15,0 27,5 42,6 16,4 8,3 - 20,6 17,8<br />

Juni 04 25,6 14,7 26,3 41,4 16,9 8,2 - 15,4 17,2<br />

Juli 04 26,1 14,6 25,5 40,8 17,0 7,9 - 17,6 17,1<br />

August 04 25,7 14,4 26,0 39,6 16,9 9,0 - 17,7 17,0<br />

September 04 23,9 13,8 25,6 - 18,2 8,9 - 16,9 15,8<br />

Oktober 04 22,3 - - - 18,4 9,2 - 17,0 15,5<br />

November 04 22,1 - - - 19,5 - - 18,0 19,9<br />

Dezember 04 22,8 - - - 19,6 - - 18,1 20,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenmonitoring, eigene Berechnungen.<br />

103


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 39: Einschätzung der persönlichen Situation (Anteile in %)<br />

Job-Center sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 6,9 3,9 25,5 27,5 40,2 49,0 27,5 19,6<br />

JC Eschwege 3,1 5,5 37,8 25,5 34,7 52,7 24,5 16,4<br />

JOC Fulda 6,4 6,0 30,9 34,0 39,4 36,0 23,4 24,0<br />

JOC Korbach 4,1 3,4 28,6 27,6 40,1 42,5 27,2 26,4<br />

JC Kassel 3,5 16,7 29,8 50,0 45,6 29,2 21,1 4,2<br />

JOC Maintal 3,9 13,1 30,1 23,0 40,8 44,3 25,2 19,7<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 7,3 4,3 17,1 26,1 51,2 30,4 24,4 39,1<br />

insgesamt 4,8 6,8 29,4 28,8 40,5 42,7 25,2 21,7<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Tabelle 40: Einschätzung der finanziellen Situation (Anteile in %)<br />

Job-Center sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 1,9 0,0 9,6 9,8 35,6 43,1 52,9 47,1<br />

JC Eschwege 0,0 1,9 14,9 7,7 30,9 38,5 54,3 51,9<br />

JOC Fulda 2,1 1,9 15,5 17,3 43,3 46,2 39,2 34,6<br />

JOC Korbach 1,4 2,3 8,3 10,5 40,7 33,7 49,7 53,5<br />

JC Kassel 0,0 4,8 6,4 28,6 26,6 33,3 28,7 33,3<br />

JOC Maintal 0,0 3,4 11,7 13,6 39,4 42,4 60,6 40,7<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 0,0 0,0 8,7 8,3 39,1 20,8 52,2 70,8<br />

insgesamt 0,9 2,0 11,1 12,5 38,1 38,3 49,9 47,2<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

104


<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />

Tabelle 41: Einschätzung der familiären Situation (Anteile in %)<br />

Job-Center sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 36,0 33,3 44,0 45,8 15,0 12,5 5,0 8,3<br />

JC Eschwege 43,3 24,5 37,8 40,8 10,0 26,5 8,9 8,2<br />

JOC Fulda 23,6 26,5 43,8 55,1 20,2 14,3 12,4 4,1<br />

JOC Korbach 27,8 28,4 42,9 44,4 18,0 18,5 11,3 8,6<br />

JC Kassel 30,4 45,5 41,1 27,3 23,2 27,3 5,4 0,0<br />

JOC Maintal 33,3 26,8 42,4 42,9 19,2 21,4 5,1 8,9<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 35,0 17,4 27,5 43,5 15,0 13,0 22,5 26,1<br />

insgesamt 32,5 28,4 41,2 44,2 17,1 18,9 9,2 8,5<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

Tabelle 42: Einschätzung der Wohnsituation (Anteile in %)<br />

Job-Center sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 26,0 31,3 47,1 50,0 15,4 12,5 11,5 6,3<br />

JC Eschwege 34,0 24,0 43,6 52,0 17,0 20,0 5,3 4,0<br />

JOC Fulda 24,5 23,5 51,1 51,0 16,0 15,7 8,5 9,8<br />

JOC Korbach 25,7 23,8 49,3 48,8 18,6 16,7 6,4 10,7<br />

JC Kassel 19,0 38,1 53,4 52,4 19,0 9,5 8,6 0,0<br />

JOC Maintal 26,7 20,7 38,6 48,3 20,8 22,4 13,9 8,6<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 27,9 22,7 48,8 40,9 9,3 22,7 14,0 13,6<br />

insgesamt 26,5 25,1 47,0 49,4 17,2 17,4 9,3 8,1<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

105


Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

Tabelle 43: Einschätzung der gesundheitlichen Situation (Anteile in %)<br />

Job-Center sehr zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden sehr unzufrieden<br />

1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag. 1. Befrag. 2. Befrag.<br />

JC Bad Hersfeld 29,5 19,6 37,1 35,3 22,9 23,5 10,5 21,6<br />

JC Eschwege 37,2 29,4 42,6 37,3 16,0 19,6 4,3 13,7<br />

JOC Fulda 20,8 23,1 47,9 42,3 20,8 26,9 10,4 7,7<br />

JOC Korbach 21,0 14,3 35,0 47,6 30,8 19,0 13,3 19,0<br />

JC Kassel 31,6 18,2 50,9 50,0 10,5 31,8 7,0 0,0<br />

JOC Maintal 25,3 17,5 42,4 45,6 18,2 21,1 14,1 15,8<br />

JC Rodgau-Seligenstadt 29,3 25,0 46,3 37,5 14,6 16,7 9,8 20,8<br />

insgesamt 26,9 20,2 41,7 42,5 20,9 22,0 10,4 15,2<br />

Quelle: Job-Center Kundenbefragungen, eigene Berechnungen.<br />

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