PDF - HA Hessen Agentur GmbH
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<strong>HA</strong> <strong>Hessen</strong> <strong>Agentur</strong> <strong>GmbH</strong> – Wirtschafts- und Regionalforschung –<br />
2 Methodik und Grundlagen der Untersuchung<br />
2.1 Aufbau der Untersuchung<br />
Aufgrund der hohen Ausgaben für aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ist es<br />
von besonderem Interesse, die Effizienz und Effektivität dieser Maßnahmen näher<br />
zu analysieren. Hierzu existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Instrumenten. 3<br />
Neben den qualitativen Untersuchungsschritten, die beispielsweise auf eine Deskription<br />
der Maßnahmen, Kundenstruktur und einen Vorher-Nachher-Vergleich abzielen,<br />
basieren neuere Untersuchungsansätze auf Matching-Verfahren. Mit Hilfe<br />
dieser Instrumente ist es prinzipiell möglich, das grundsätzliche Evaluierungsproblem<br />
zu lösen und Aussagen über den reinen Maßnahmeeffekt von arbeitsmarktpolitischen<br />
Programmen zu formulieren. 4<br />
Als Nachteil bei der Bewertung von Maßnahmen durch solche Matching-Verfahren<br />
erweisen sich die sehr hohen Anforderungen an die Datenqualität. Außerdem stehen<br />
die notwendigen Daten erst mit erheblicher Zeitverzögerung zur Verfügung. Insbesondere<br />
aufgrund dieser beiden Tatsachen und vor dem Hintergrund, dass bei<br />
der Zusammenarbeit Neuland betreten wurde und die beteiligten Institutionen nicht<br />
auf eine gemeinsame Datenbasis zugreifen konnten, wurde für die Evaluierung der<br />
Job-Center in <strong>Hessen</strong> ein primär qualitatives Untersuchungsdesign gewählt. Dies<br />
liegt auch darin begründet, dass mit der Implementierung von Job-Centern in <strong>Hessen</strong><br />
mehrdimensionale Ziele verfolgt werden, die sich nur sehr eingeschränkt durch<br />
ein Matching-Verfahren beurteilen lassen.<br />
So basiert die Evaluierung der hessischen Job-Center auf mehreren Bausteinen. Zu<br />
Beginn des Projekts wurden zwei Workshops durchgeführt, in denen die Job-Center<br />
sich vorstellten und die jeweiligen institutionellen Arrangements diskutiert wurden.<br />
Dabei wurde auch der Ablauf der Evaluierung erläutert.<br />
Der vorliegende Bericht stellt zunächst die arbeitsmarktpolitische Ausgangslage<br />
kurz dar, um die Ergebnisse der Untersuchung besser einordnen zu können. Anschließend<br />
erfolgt die Auswertung des Kundenmonitorings. Hierbei handelt es sich<br />
um eine Längsschnittuntersuchung, in der die Merkmale der Job-Center-Kunden,<br />
der Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums sowie die monatlichen<br />
Kundenströme der einzelnen Job-Center näher analysiert sind. Diese wird ergänzt<br />
durch eine Querschnittsuntersuchung, in Form einer zweimaligen Befragung der<br />
Job-Center-Kunden. 5 Auf diese Weise werden die Veränderungen, die mit der Implementierung<br />
von Job-Centern verbunden sind, herausgearbeitet.<br />
3 Vgl. zur Notwendigkeit von Evaluationen und den Instrumenten Fitzenberger; Hujer (2001).<br />
4 Vgl. hierzu die Untersuchung Caliendo; Hujer; Thomsen (2004).<br />
5 Der vorliegende Bericht verwendet vorwiegend die männliche Sprachform. Bei allen männlichen Funktionsbezeichnungen<br />
sind stets auch Frauen gemeint.<br />
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