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PDF - HA Hessen Agentur GmbH

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Job-Center in <strong>Hessen</strong><br />

6.2 Einsatz des arbeitsmarktpolitischen Instrumentariums<br />

Generell wurde begrüßt, dass im Rahmen des Modellversuchs die Mitarbeiter der<br />

Job-Center eine breite Palette an Hilfsangeboten und Integrationsmaßnahmen anbieten<br />

konnten. Durch die Bündelung der Maßnahmen von beiden Institutionen gelang<br />

es im Regelfall, den Kunden eine sehr individuelle Unterstützung anzubieten.<br />

Bei der Auswertung des Kundenmonitorings wurde zudem deutlich, wie unterschiedlich<br />

die Institutionen das breite arbeitsmarktpolitische Instrumentarium einsetzen.<br />

Insbesondere die Gewährung von Lohnkostenzuschüssen variiert erheblich. Hierbei<br />

war ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auszumachen. Auf die Gründe angesprochen,<br />

warum in den nordhessischen Job-Centern dieses Instrument eine so bedeutende<br />

Rolle spielt, wurde im Rahmen der Gespräche auf die im Verhältnis zu Südhessen<br />

schlechtere arbeitsmarktpolitische Ausgangslage verwiesen.<br />

Die Projektverantwortlichen vor Ort sind sich in der Regel klar darüber, dass die<br />

Lohnsubventionen zu einem großen Teil von den Unternehmen nur mitgenommen<br />

werden und keine neuen Arbeitsplätze entstehen. Der Anteil der Mitnahmeeffekte<br />

wird auf bis zu 50 % geschätzt. Auch wurde von den Job-Center-Mitarbeitern bemängelt,<br />

dass sich im Laufe der Zeit eine Anspruchsmentalität herausgebildet hat.<br />

Einzelne Unternehmen erwarten bei der Einstellung von Arbeitslosen ganz selbstverständlich<br />

und unabhängig von der Notwendigkeit die Gewährung von Lohnkostenzuschüssen.<br />

Einige Job-Center waren jedoch auch selbstkritisch und haben eingeräumt,<br />

dass trotz der Vorgabe, die Anwendung dieses Instruments sehr individuell<br />

und streng zu überprüfen, eine „lasche“ Vergabe nicht verhindert wurde und Unternehmen<br />

unabhängig von dem Erfordernis in den „Genuss“ der Unterstützung kamen.<br />

Kritisch ist der Sachverhalt zu betrachten, dass es trotz der Zusammenarbeit innerhalb<br />

des Job-Centers nicht zu einer Angleichung der Förderprinzipien kam. So war<br />

die finanzielle Förderung bei der Wiedereingliederung weiterhin sehr unterschiedlich.<br />

Innerhalb des Job-Centers musste die Entscheidung getroffen werden, ob der<br />

Kunde mit Mitteln vom Sozialhilfeträger oder mit (in der Regel geringerer) finanzieller<br />

Unterstützung der Arbeitsverwaltung in den Arbeitsmarkt zu integrieren ist. Von<br />

den Beteiligten vor Ort wurde dabei insbesondere die höhere Flexibilität beim Mitteleinsatz<br />

durch die Sozialverwaltung als positiv angesehen.<br />

Allerdings ist an dieser Stelle zu bemängeln, dass das Problembewusstsein auf der<br />

kommunalen Seite im Hinblick auf die verzerrenden Wirkungen der Förderung nicht<br />

ausreichend bzw. überhaupt nicht ausgeprägt ist.<br />

Vereinzelt wurde auch darauf hingewiesen, dass es eine große Konkurrenz zwischen<br />

den regionalen Arbeitsmarktakteuren gibt, welches die Wiedereingliederung<br />

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