Magazin 196201

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Selbstschutz -.9eine. Chance! -.. -.:::.:. L..J.!!..l Oben links: Auf dem Halleplatz - die Laienhelferstaffel eines Selbstschutnuges bei der Arbeit. Daneben: Filmwerbe. wagen und Fahrbare Ausstellung des BlSV lockten auf dem Marktplatz tausende Menschen an. Sogar bei strömendem Regen lieB der Andrang der interessierten Mainzer kaum nach. Mitte : BlSV-Schulleiter, lehrer und Helfer hatten in wochenlanger Ubentundenarbeit z.erlagbare Rettungs- und Brandhäuser gebaut, die als Ubungsobjekte dienten. Rechts hat sich der Selbstschutuug bereitgestellt. Unten : BlSV-Helfer wäh. rend einer Brandschutzübung. 12
Eine wissenschaftliche Untersuchung: Die radioaktive für Nahrungsund GenuBmitte Von Dr. Bernard Kabot aus dem Institut für Görungsgewerbe, Berlin. Wissenschaftlicher Direktor: Professor Dr. B. Drews Die neuerlichen sowjetischen Atombombenversuche lenken die Aufmerksamkeit und aber auch die Furcht der Weltbevölkerung wieder in verstärktem Maße auf die Schäden, die eventuell durch radioaktive Strahlungen am Leben und der Gesundheit jedes einzelnen hervorgerufen werden können. Die Furcht der Menschheit vor radioaktiver Strahlung ist nicht zuletzt dadurch bedingt, daß der Umgang mit radioaktiven Isotopen, die ja die Träger dieser Strahlung sind, in größerem Maßstabe erst jüngeren Datums ist, daß man also etwas Neuem, zweifellos irgendwie Gefährlichem, aber wegen der noch nicht genau abzuschätzenden Gefährlichkeit etwas Unheimlichem gegenübersteht. Daß die Menschheit, schon solange sie existiert, stets einer natürlichen radioaktiven Bestrahlung ausgesetzt ist, ist eine seit langem bekannte Tatsache. Diese natürliche Strahlung stammt z. T. aus dem Weltraum und z. T. aus den natürlichen radioaktiven Elementen unseres Planeten und ist eben ein Bestandteil unserer Umwelt, dem sich das Leben angepaßt hat. Wie steht es aber nun, wenn man diese in geringer Menge ungefährliche Strahlung immer mehr verstärkt? Man weiß heute mit absoluter Sicherheit, daß nach Verabfolgung bestimmter Strahlendosen in kurzer Zeit schwere Schäden auftreten und nach noch größeren bestimmten Strahlenmengen der Tod eintritt. Was man aber noch nicht genau weiß und auch noch nicht wissen kann, ist die Schädigung des menschlichen Körpers nach Verabfolgung laufender k leiner Strahlenmengen, die sich erst in späterer Zeit, vielleicht nach zwanzig oder dreißig Jahren, bemerkbar macht. Und was man, unter denselben Bedingungen, ebenfalls nicht weiß, ist die Schädigung am Erbgut, die erst bei späteren Generationen zu bemerken sein wird. Trotz dieser Unsicherheit sind von der Internationalen Atomenergie-Organisation Werte für die Konzentration von radioaktiven Isotopen in Luft, ' 7asser usw. angegeben worden, die als maximal zulässig anzusehen sind und bei deren Unterschreitung keine Schädigungen für die menschliche Gesundheit zu befürchten sind. Das Tückische und besonders Gefährliche der radioaktiven Isotope ist die völlige übereinstimmung ihrer chemischen Eigenschaften mit denen der natürlichen nichtradioaktiven Elemente. Sie sind deshalb weder chemisch noch physiologisch zu beeinflussen und können also auch nicht wie andere übliche Gifte in ihrer Wirkung neutralisiert werden. Diese Wirkung beruht allein auf der Aussendung ionisierender Strahlen, d. h. entweder von Korpuskeln mit sehr großer Geschwindigkeit oder von elektromagnetischen Wellen von sehr kleinen Wellenlängen. Zu der ersten Art gehören die Alpha- und Beta-Strahlen, zu der zweiten die Gamma Strahlen, die z. T. mit sehr harter Röntgenstrahlung identisch sind. Genau wie die allgemein bekannte Röntgenstrahlung sind die radioaktiven Strahlen imstande, je nach ihrer Art und Energie, mehr oder weniger dicke Schichten von Materie zu durchdringen und ihre Wirkung zu entfalten. Während Von außen auf den menschlichen Körper einwirkende Strahlung nur bei Unglücksfällen von Atomreaktoren, bei Nichtbeachtung der Strahlenschutzvorschriften des mit Isotopen umgehenden Personals oder, im Kriege, bei Atombombenexplosionen für den mehr oder weniger kleinen Kreis der Betroffenen von Bedeutung sein dürfte, spielt die Inkorporierung der aus dem sogenannten "fallout" (radioaktive Ausschüttung) der Atombombenversuche stammenden radioaktiven Isotope eine vergleichsweise viel größere Rolle für die gesamte Menschheit. Die bei einer Atombombenexplosion entstehenden Stoffe enthalten eine Vielzahl von radioaktiven Isotopen mit den verschiedensten Halbwertszeiten l . Während die Isotope mit kurzen Halbwertszeiten von Bruchteilen von Sekunden bis zu einigen Monaten ohn'Z Bedeutung sind, da sie ja nach kurzer Zeit nicht mehr existieren, spielen dagegen das Cäsium 137, mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren, und vor allem aber 13 Oben : Das im Isotopen-Laboratorium des Instituts benutzte Strahlungs-Meßgerät FH 49 ist ein kombiniertes Zähl- und Integrierge rät mit automatischer Steuerung. Unten : Radioaktive Isotope für wissenschaftliche Arbeiten sind strahlungssicher in Tresor und Bleiblock untergebracht.
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