Magazin 196201
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Hochexplosiv war die Munition,<br />
die mit solchen Wagen<br />
zu einem bei Schrol!<br />
bach (Kreis Kaiserslautern)<br />
gelegenen Sprengplatt geschafft<br />
wurde. Oie Transporte<br />
berührten mehrere<br />
Dörfer. Ihre Bewohner sollten<br />
sich während der Durchfahrten<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
in Erdgeschoßräumen<br />
oder an anderen geschüb.ten<br />
Plätzen aufholten.<br />
mancherlei für sich, und man kann vicl<br />
darauf entgegnen. Ganz und gar unbestritten<br />
dürfte aber sein, daß es den<br />
Selbsterhaltungstrieb gibt, ihn geben<br />
darf, ja geben soll. Er ist so natürlidl,<br />
daß cr schon gar nicht mehr politisch<br />
ist. Manchmal erscheint er in der Gegenwart<br />
sogar phantastisch. Aber er ist<br />
da.<br />
Und es wäre ja merkwürdig, wenn alle<br />
die friedliebenden Staaten um uns<br />
Luftschutz üben und Bunker bauen<br />
und Vorräte sammeln, es wäre ja verflixt<br />
merkwilrdig, wenn sie das alles nur<br />
zur Selbstbeschäftigung unternähmen,<br />
die Sdlweizer, die Schweden, die Dänen,<br />
die Amerikaner ebenso wie die Sowjets.<br />
Wir aber, die die Lehrbeispiele menschlichen<br />
Vernichtungsdenkens noch heute<br />
unter den Baustellen künftiger Geschäftspalästc,<br />
unter Brückenfundamenten,<br />
in verkehrsreichen Strömen, unter<br />
großzügigen Straßen finden (oder zumindest<br />
wissen, daß sie da liegen ode:<br />
lagen), wir ausgerechnet behaupten,<br />
alles habe am Ende ja doch keinen<br />
Zweck.<br />
Mit Absicht hat daher der Verfasser<br />
für sein Titelthema jene Beispiele und<br />
Fakten herangeholt, die wir sozusagen<br />
als "Saat des großen Krieges" geortet,<br />
geborgen und unschädlich gemacht haben.<br />
Er hofft an diesem sachlichen Teilbeispiel<br />
zwei Beweise zu führen: Erstens,<br />
auch der konventionel1e Krieg<br />
hatte seine Absicht, zu töten, weitge-<br />
hend technisch und praktisch durchdacht<br />
und praktiziert. Hüten wir uns<br />
also vor einer Unterschätzung konventioneller<br />
Kampfhandlungen, deren Verlauf<br />
wir sicher nicht am Lautsprecher<br />
verfolgen könnten. Zweitens: Dieser<br />
wunderbare Selbsterhaltungstrieb des<br />
Menschen sollte mit der Furchtbarkeit<br />
der Waffen angewadtsen sein.<br />
Er allein hält Schritt mit der Zukunftsdrohung<br />
vom Ende der Menschheit. Dieser<br />
Trieb hat - Jahrzehnte nach Weltkrieg<br />
II - die Saat des großen Krieges<br />
aus der Tiefe geborgen, mit Lebensgefahr<br />
der Bergenden. Dahinter steckt ein<br />
tiefer mensdtlicher Sinn, die Notwendigkeit,<br />
die "Muttererde" wieder rein<br />
zu machen. In der Zeit, da Megaton-