newsletter - Von Schloss zu Schloss
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jekte) ; Projekte, um die sich, außer den meist leidenschaftlichen<br />
Betreibern und einer eingefleischten<br />
Fangemeinde, kein großes Publikum schert.<br />
subvision stellt den Fokus scharf auf ein Phänomen,<br />
das normalerweise »off screen« ist – so auch die<br />
ursprüngliche, aus der Filmtheorie kommende<br />
Bedeutung des Begriffs »off«. Es geht um die Vielfalt,<br />
Eigenständigkeit und Besonderheit dieser Künstlerinitiativen,<br />
ihre Arbeitsweisen und Strategien der<br />
Präsentation und Vermittlung von Kunst außerhalb<br />
geläufiger, etablierter Institutionen und jenseits einer<br />
direkten kommerziellen Verwertbarkeit. Dieses »Außerhalb«<br />
und »Jenseits« von Establishment/Mainstream<br />
und Kommerz sind dabei Richtungsvorgaben, relationale<br />
Begriffe, und so manches Mal der Versuch einer<br />
Umschreibung einer imaginären Grenze.<br />
Arbeitsmodell Strandkai, HafenCity, Courtesy Architekturwerkstatt<br />
Hamburg<br />
Nach dieser eher ungewöhnlichen Aufzählung der<br />
Widrigkeiten muss selbstverständlich ein großes<br />
ABER folgen. Und das tut es. Denn allein unsere<br />
»Dickschädeligkeit« ist nicht der Grund, dass trotz aller<br />
Umstände an subvision festgehalten wurde. Zunächst<br />
aber ein paar Fakten.<br />
subvision. kunst. festival. off. bringt über 30 Künstlerinitiativen<br />
aus (fast) aller Welt, nämlich aus immerhin<br />
20 Ländern, <strong>zu</strong>sammen. Es geht um Initiativen, die<br />
jenseits traditioneller Formen des Kunstbetriebs mit<br />
seinen kommerziellen Messen und allerorts aus dem<br />
Boden sprießenden Biennalen neue Ausstellungs- und<br />
Vermittlungsformate erproben. Da<strong>zu</strong> zählen freie<br />
Ausstellungsräume, »Off Spaces« oder »Artist-run<br />
Spaces«, nomadische Projekte, spezielle Künstler-<br />
Archive, Kuratoren-Kollektive, eigenverlegte Magazine<br />
wie auch alternative Vermittlungsnetzwerke oder<br />
Forschungsprojekte. Um »kleine geile Firmen« ohne<br />
Profitausrichtung also (eine Formulierung in Anlehnung<br />
an einen saloppen und prägnanten Titel eines kürzlich<br />
erschienenen Buches über historische Alternativpro-<br />
So vielfältig die bei subvision vertretenen künstlerischen<br />
Positionen auch sein mögen, allen gemeinsam<br />
ist, dass sie aus einem Kollektivgedanken heraus<br />
entstanden sind. subvision lädt nicht einzelne KünstlerInnen<br />
nach Hamburg ein, sondern bietet Gruppen,<br />
Kollaborativen und Netzwerken ein Forum. Wie wichtig<br />
vielen Künstlerinitiativen die Zusammenarbeit als<br />
soziale Form und als kulturelle Praxis ist, machen<br />
oftmals schon ihre Namen anschaulich : Konsortium,<br />
Komplot, Cluster, Guestroom, Les Complices usw.<br />
Mehrere Personen, die gemeinsam an einem Projekt<br />
D.I.V.O Institute, Kolin (CZ): David Böhm und Jiri Franta, Wandmalerei,<br />
2008, Courtesy David Böhm und Jiri Franta<br />
III