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239 - Handels- und Gewerbevereinigung Burgheim

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Heimatgeschichtlicher Verein <strong>Burgheim</strong><br />

<strong>Burgheim</strong>er Zwoaring Nr. <strong>239</strong><br />

Die Bajuwaren (letzter Teil)<br />

Mit der Ausschaltung des letzten bayrischen Agilolfingerherzogs<br />

im Jahre 788 endete die weitestgehende Unabhängigkeit dieses<br />

Volksstammes. Sie mußten sich in dem Jahr entgültig unter<br />

die sogenannte fränkische Oberherrschaft stellen. Wie kam es<br />

dazu? Im Januar 748 stirbt der Bayernherzog Odilo. Unter der<br />

Obhut seiner Mutter Hiltrud übernimmt deren Sohn Tassilo III.<br />

im zarten Alter von 7 Jahren bereits die Herzogsgeschäfte <strong>und</strong><br />

unterschreibt dafür auch schon Urk<strong>und</strong>en.<br />

Wie kriegerisch <strong>und</strong> zerstritten die damalige Zeit gewesen ist, das<br />

ist nur unschwer an der Tatsache zu erkennen, daß sich schon in<br />

der zweiten Jahreshälfte 748 sein Onkel Grifo so stark fühlt, daß<br />

er sich Hiltrud mitsamt Tassilos bemächtigt. Grifo war nämlich<br />

politische Bündnisse mit den Alamannen, Suitger aus dem Nordgau,<br />

sowie fränkischen Oppositionellen eingegangen. Der Frankenherrscher<br />

Pippin marschierte ein Jahr später gegen dieses<br />

Heer auf <strong>und</strong> schlägt es vernichtend. Nach dem Tod von Hiltrud<br />

kommt Tassilo III. unter die Vorm<strong>und</strong>schaft von Pippin. 756 erfüllt<br />

Tassilo seine Heerespflicht <strong>und</strong> nimmt am zweiten Kriegszug Pippins<br />

gegen die Langobarden teil. Ein Jahr später wird er aus der<br />

Vorm<strong>und</strong>schaft entlassen, schwört aber mit anderen bayrischen<br />

Adeligen den Treueeid vor Pippin <strong>und</strong> dessen Söhnen. Dies<br />

scheint er im Jahr 763 schon längst wieder vergessen zu haben.<br />

Er fühlte sich stark genug um die Franken herauszufordern. Das<br />

bayrische Heer bezog südlich der Loire in Frankreich sein Lager,<br />

um dort beim beginnenden Aufmarsch der Franken anscheinend<br />

kalte Füße zu bekommen <strong>und</strong> kampflos, sowie ohne königliche<br />

Erlaubnis wieder abzuziehen. 764 heiratet Tassilo III. Liutpurc, die<br />

Tochter des Langobardenkönigs Desiderius (interessant dabei,<br />

daß er noch acht Jahre vorher zusammen mit den Franken gegen<br />

diese Langobarden in den Krieg zog! )<br />

Pippins Sohn, Karl der Große, eroberte 774<br />

das Langobardenreich, ohne daß Tassilo<br />

dabei seinem langobardischem Schwiegervater<br />

zu Hilfe gekommen wäre. Im Jahr<br />

778 nehmen die Bayern sogar wieder an<br />

einem fränkischen Feldzug teil, der über<br />

Aquitanien bis nach Spanien führte. Zum<br />

entgültigen Ende der weitestgehenden bayrischen<br />

Selbstständigkeit kommt es dann<br />

im Jahre 787. Karl der Große lässt sein Heer<br />

von drei Seiten gegen Bayern aufmarschieren,<br />

woraufhin Tassilo sein Land zusammen mit Stab <strong>und</strong> Zepter<br />

ausgeliefert haben soll. Endgültig aufgeben mußte Tassilo, als er<br />

versuchte einen Pakt mit den Awaren zu schließen. Für dieses<br />

Vorgehen wurde er auf der Reichsversammlung verurteilt <strong>und</strong><br />

mußte 788 mitsamt seiner Familie ins klösterliche Exil gehen.<br />

Sichtbares Zeichen der fränkischen Machtübernahme war auch<br />

in unserer Gegend die massiv einsetzende Christianisierung der<br />

bei uns bis dahin wohl noch heidnischen Bevölkerung. Dazu<br />

wurde zum Beispiel in <strong>Burgheim</strong> eine dem heiligen Nikolaus geweihte<br />

Kirche errichtet, erhöht gelegen, zwischen den zwei Bajuwarensiedlungen<br />

beim Hitzipoint, beziehungsweise am Bidi. Die<br />

alten Reihengräberfelder werden aufgegeben <strong>und</strong> die Toten nun<br />

bei der neuen Kirche bestattet. In der Folgezeit dürften dann die<br />

beiden Siedlungen zum heutigen <strong>Burgheim</strong> zusammengewachsen<br />

sein.<br />

Albert Hoesch<br />

Heimatgeschichtlicher Verein <strong>Burgheim</strong><br />

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