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SEHNSUCHT NACH DEM KRIEG? - DIABOLO / Mox

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<strong>DIABOLO</strong> WOCHENZEITUNG | Ausgabe 45/13 MAGAZIN 7<br />

Happy Birthday, Maestro Morricone<br />

Einer der bedeutendsten Schöpfer unvergesslicher Filmmusiken feiert seinen 85sten<br />

TEXT | HORST E. WEGENER<br />

Kein Kinofilm wurde dem vergnügungssüchtig<br />

herbeiströmenden Publikum je<br />

stumm zugemutet. Selbst in der frühen<br />

Kintopp-Ära peppten geschäftstüchtige<br />

Kinematographenbetreiber das stumme<br />

Geschehen auf der Leinwand mit Hilfe von<br />

Geräuschen und musikalischen Einlagen<br />

stets auf – die Geburtsstunde des Filmkomponisten<br />

reicht bis in jene sogenannte<br />

Stummfilmzeit zurück. Einer der bedeutendsten<br />

zeitgenössischen Schöpfer unvergesslicher<br />

Filmmusiken ist Ennio Morricone,<br />

der am 10. November 85 Jahre jung<br />

wird.<br />

Seine Melodien kennt jeder Kinogänger,<br />

sein Gesamtwerk weist mehr als 500<br />

Arbeiten aus. Wobei es ein Fehler wäre,<br />

den 1928 in Rom geborenen Komponisten<br />

auf seine Spaghettiwesternmusiken<br />

zu reduzieren. Sicherlich hätten sich Filme<br />

wie „Für eine Handvoll Dollar“ oder<br />

„Spiel mir das Lied vom Tod“ ohne Morricones<br />

Klangkunst niemals ihren Kultstatus<br />

gesichert – gleichwohl hat der<br />

Schulkamerad von Regie-Legende Sergio<br />

Leone gerade mal für gut 30 Italowestern<br />

die Musik ersonnen. Dem Filmkomponist<br />

war jedes Genre recht: Ob Western,<br />

Thriller, Krimi. Melodram, Komödie,<br />

Sex, Horror oder SciFi, der seit 1961 für<br />

die Filmindustrie komponierende Allrounder<br />

wird weltweit für seinen stilistischen<br />

Reichtum geschätzt. Den Autorenfilmern<br />

Europas konnte Morricone mit<br />

avantgardistischen Klangcollagen dienen,<br />

Hollywoods Traumfabriken bevorzugten<br />

des Maestros traditionelle Orchestermusiken.<br />

Nachdem man ihm jenseits des<br />

Großen Teichs 2007 den Ehren-Oscar<br />

fürs Lebenswerk zuerkennen mochte,<br />

zieht man nun diesseits des Atlantiks<br />

nach: Ennio Morricone wird am 7.<br />

Dezember den Preis der Europäischen<br />

Filmakademie für seine Musik zu dem<br />

Film „The Best Offer – Das Höchste<br />

Gebot“ von Giuseppe Tornatore erhalten.<br />

Wenige Monate, nachdem dem dann<br />

85-Jährigen diese Lola-Trophäe in Berlin<br />

überreicht werden konnte, will der<br />

Maestro in die deutsche Kapitale zurükkkehren<br />

, um seinen Fans am 11. Februar<br />

2014 ein Livekonzert der ganz besonderen<br />

Art zu bieten. Mitsamt Orchester<br />

NOCH MEHR INFOS<br />

Das earBOOK zu Ennio Morricone<br />

enthält vier CDs, und zeichnet auf 136<br />

Seiten die Karriere des weltberühmten<br />

Filmkomponisten nach. Das Berliner<br />

Live-Konzert im Rahmen der „50 Jahre<br />

Musik“-Tour findet am 11. Februar<br />

2014 in der O2-World statt.<br />

und Chor tourt Morricone derzeit durch<br />

Europa, sind drei Termine in deutschen<br />

Landen eingeplant.<br />

Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben<br />

kann der Filmmusikfan auf das Coffeetablebook<br />

zu Ennio Morricone zurükkgreifen:<br />

Auf hochwertigem Papier<br />

gedruckt, mit teils seltenen Fotos und<br />

Reproduktionen von Filmplakaten wird<br />

einem die Karriere des seit 1956 mit derselben<br />

Frau verheirateten Komponisten<br />

und Dirigenten näher gebracht. Ein<br />

kenntnisreicher Text des italienischen<br />

Journalisten Sergio Miceli leidet einzig<br />

daran, dass er mitunter arg holprig ins<br />

Deutsche übersetzt wurde. Zudem lassen<br />

etliche falsche Bildlegenden ein schlampig<br />

redigierendes Lektorat vermuten.<br />

Andererseits entschädigen die insgesamt<br />

55 Musiktracks auf vier beigefügten CDs,<br />

zeichnen sie Morricones Karriereverlauf<br />

gekonnt nach. Ein Augen- und Ohrenschmaus<br />

par excellence, dessen Preis von<br />

knapp 40 Euro mehr als gerechtfertigt<br />

sein dürfte.<br />

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Experimentierfreudiges Multitalent<br />

Axel Ranisch, Jungfilmer<br />

TEXT | HORST E. WEGENER<br />

Sein ehemaliger Prof an der Potsdamer<br />

Filmhochschule, Rosa von Praunheim, fühlt<br />

sich angesichts der Vielseitigkeit und der<br />

Experimentierlust von Axel Ranisch zu Lebzeiten<br />

schon wiedergeboren. Ein Kompliment<br />

für den Filmhochschüler, dem man<br />

beim „Kleinen Fernsehspiel“, deren Redakteure<br />

die Arbeiten des 30-Jährigen mittlerweile<br />

unter ihre Fittiche genommen<br />

haben, einen Vergleich zu Spaniens Kultregisseur<br />

Pedro Almodovar nachschiebt.<br />

Ein bisschen hochgegriffen, da zwischen<br />

dem ausgewiesenen Cineast und versierten<br />

Handwerker Almodovar und Jungfilmer-Sponti<br />

Ranisch bislang Welten liegen.<br />

Andererseits verleibt sich das Berliner<br />

Multitalent die unterschiedlichsten Spielarten<br />

der schönen Künste in einer Schnelligkeit<br />

ein, dass man den 1983 in der<br />

deutschen Kapitale geborenen Kino-Spätbegeisterten<br />

unbedingt im Auge behalten<br />

sollte. Mit gerade mal 30 Jahren spielt<br />

Axel Ranisch übers Jahr 2013 den Kommissar<br />

Schröder im ARD-Krimi Zorn.<br />

Zudem hat der Berliner unlängst in München<br />

seine erste Oper inszeniert, beim<br />

dortigen Filmfest den Kinderfilm „Reuber“<br />

präsentiert. Seit Ende Oktober tourt<br />

das Multitalent mit seinem brandneuen<br />

Kinofilm durch die Lande, gibt sich der<br />

„Ich fühl mich Disco“-Regisseur am 8.<br />

November im Casablanca die Ehre. Mit<br />

der Finanzierung dieser Lowbudgetproduktion<br />

hatte sich der Filmhochschüler<br />

fünf Jahre lang herumgeschlagen, bis ihm<br />

nach der zwölften Drehbuchfassung der<br />

Geduldsfaden riss. Wie er und sein Team<br />

zuvor schon beim Nobudgetdebüt „Dikke<br />

Mädchen“ gekonnt drauf los improvisieren<br />

mochten, glückte diese absolut<br />

unfilmische Vorgehensweise erneut.<br />

Für Flori, das 16-jährige Pummelchen,<br />

bricht eine Welt zusammen, als die Mama<br />

Monika ins Koma wegkippt. Mit ihr<br />

konnte er Discoschlager trällern, sich verkleiden.<br />

In den Augen von Floris Vater,<br />

Turmspringtrainer Hanno, ist dies total<br />

unmännlich. Der Alte würde es viel lieber<br />

sehen, wenn sich der Filius vom<br />

Zehn-Meter-Brett hinabwagte oder er<br />

zumindest Interesse am Mopedfahren<br />

hätte. Als sich das Pummelchen dann<br />

auch noch in Vaterns Turmspringschüler<br />

Radu verknallt, muss der Macho zur<br />

Kenntnis nehmen, dass der Griff zu<br />

etlichen Bieren nicht der Weisheit letzter<br />

Schluss ist. Die bessere Hälfte kann<br />

Hanno definitiv nicht zu Rate ziehen –<br />

so oder so lässt sich Floris Coming Out<br />

kaum verhindern. Ohne irgendjemanden<br />

zu denunzieren nähert sich Filmer<br />

Ranisch seinem Kleinbürgermilieu an,<br />

beweist er sein Händchen fürs Schauspielerführen.<br />

„Ich fühl mich Disco“ punktet<br />

als lebenspralle Berlinstudie.<br />

Ab Freitag (8.11.) läuft der Film im Casablanca<br />

und erhält von <strong>DIABOLO</strong><br />

Wochenzeitung vier Teufelchen.<br />

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