dens 07/2013
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ZAHNÄRZTEKAMMER<br />
Bundestagswahl wirft Schatten voraus<br />
Kammerversammlung tagte am 15. Juni in Rostock<br />
Präsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich (re) und Vizepräsident<br />
Dipl.-Stom. Andreas Wegener (li.) leiteten die<br />
Kammerversammlung<br />
Dass sich die meisten Kammerdelegierten<br />
gleich zu Beginn die Sakkos auszogen und die<br />
Ärmel hochkrempelten, lag sicher nicht nur an den<br />
sommerlichen Temperaturen. Traditionell ist die<br />
Sommer-Kammerversammlung, die diesmal am 15.<br />
Juni im Rostocker TriHotel stattfand, durch berufspolitische<br />
Themen geprägt und bot dementsprechend<br />
einigen Zündstoff für hitzige Diskussionen.<br />
Nach der Eröffnung durch den Präsidenten der<br />
Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, wurde festgestellt,<br />
dass 34 von 42 Kammerdelegierten zur 43. Kammerversammlung<br />
nach Rostock gekommen waren.<br />
Als Gäste waren der Vorstandsvorsitzende der<br />
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Mecklenburg-<br />
Vorpommern Wolfgang Abeln, dessen Stellvertreter<br />
Dr. Manfred Krohn, Flottlillenarzt Dr. Olaf Schön<br />
und Rechtsanwalt Henning Niemann erschienen.<br />
Präsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich beleuchtete<br />
zunächst die aktuellen gesundheitspolitischen<br />
Entwicklungen und zog daraus Konsequenzen für<br />
den zahnärztlichen Berufsstand. Im Zusammenhang<br />
mit den berufspolitischen Aufgaben, die vor<br />
der Zahnärzteschaft stehen, verwies der Präsident<br />
auf die aktuellen Publikationen der Bundeszahnärztekammer<br />
„Perspektive Zahnmedizin“ und der<br />
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung „Agenda<br />
Mundgesundheit“.<br />
Der Fokus liege derzeit aufgrund der anstehenden<br />
Bundestagswahl auf der Auseinandersetzung<br />
mit den gesundheitspolitischen Zielen der Parteien.<br />
So erläuterte Prof. Dr. Oesterreich ausführlich<br />
das von SPD und Linken präferierte Konzept einer<br />
Bürgerversicherung. Nach Einschätzung von Experten<br />
würde sich eine Bürgerversicherung auf den Arbeitsmarkt<br />
im Gesundheitsbereich und auf die Einnahmen<br />
von Ärzten und Zahnärzten sowie auf die<br />
Patienten (Einschränkungen der freien Arztwahl,<br />
eingeschränkter Leistungskatalog, längere Wartezeiten,<br />
gläserne Patienten usw.) negativ auswirken.<br />
Die Zahnärzteschaft fordere dagegen eine reformierte<br />
Dualität von privater und gesetzlicher Krankenversicherung.<br />
Im Memorandum „Reformierung<br />
des Gesundheitswesens“ der Bundeszahnärztekammer<br />
werde ausführlich auf die Thematik eingegangen,<br />
so Prof. Dr. Oesterreich.<br />
Weitere professionspolitische Schwerpunkte<br />
der zukünftigen Arbeit lägen in der Beschäftigung<br />
mit einer verstärkten Patientenorientierung im Gesundheitswesen,<br />
in den versorgungspolitischen<br />
Herausforderungen im Zusammenhang mit der<br />
demografischen Entwicklung (Alterszahnheilkunde,<br />
Migranten usw.), in der Stärkung der Freiberuflichkeit<br />
des Berufsstandes (Vertrauensarbeit, soziales<br />
Engagement, Bekämpfung der Korruption), in<br />
der Förderung des Berufsnachwuchses und in der<br />
Qualitätssicherung der Zahnheilkunde (Novellierung<br />
der Approbationsordnung, Weiterentwicklung der<br />
34 von 42 Kammerdelegierten waren bei der Kammerversammlung<br />
in Rostock anwesend<br />
4 <strong>dens</strong> 7/<strong>2013</strong>