Mitteilungsblatt August 2013 - Heideck
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Sonstige Mitteilungen<br />
22<br />
Eine Reise durch Europa<br />
An zwei Abenden wurde die „Musikalische<br />
Europareise“ der Grund- und Mittelschule<br />
in der jeweils voll besetzten<br />
Stadthalle aufgeführt. Mit perfekter<br />
Logistik lief ein buntes und kurzweiliges<br />
Kaleidoskop von Liedern, Informationen<br />
und Tänzen ab, das von Spielfreude<br />
und Engagement der Kinder<br />
getragen wurde.<br />
Rhythmischer Trommelwirbel von<br />
Schülern der Mittelschule und der<br />
nach <strong>Heideck</strong> ausgelagerten Comeniusklasse<br />
auf Congas und Djemben eröffnete<br />
das Programm. Bei der Begrüßung<br />
betonte Rektorin Claudia Hylla,<br />
dass sich das gesamte Kollegium in<br />
dieses Gesamtprojekt Europareise<br />
eingebracht habe, als Leitung von<br />
Schulchor und Flötengruppe, Mitgestalter<br />
des Bühnenbildes, Textdichter,<br />
bei der Einstudierung der Lieder und<br />
Tänze, der Gestaltung der Kostüme<br />
usw. Schüler der 9. Klasse assistierten<br />
einem externen Mitarbeiter, der ein<br />
Arsenal an Scheinwerfern aufgebaut<br />
hatte und für passende Beleuchtung<br />
und guten Ton sorgte.<br />
Wie Schulleiterin Hylla berichtete, habe<br />
der Elternbeirat sie gebeten, die<br />
gute <strong>Heideck</strong>er Tradition der Musical-<br />
Aufführungen nicht aussterben zu<br />
lassen. Daher gestaltete man mit über<br />
170 Schülerinnen und Schülern eine<br />
gemeinsame Aufführung mit einem<br />
selber erstellten Programm. Wochenlanges<br />
Einüben der Texte, Lieder und<br />
Tänze sowie Zeichnen und Malen von<br />
Landkarten und Flaggen und das Zusammenstellen<br />
der Kostüme waren<br />
angesagt. In Anlehnung an Uwe Timms<br />
Buch „Die Zugmaus“ – man hatte diese<br />
Lektüre in den Klassen gelesen – führten<br />
Mäuse, die in einem fantasievoll<br />
gestalteten Zug durch Europa reisten,<br />
durch das Programm. Es gelang ein zugleich<br />
anschaulicher und lehrreicher<br />
Unterricht in Europakunde.<br />
Die sechs Zugmäuse gelangten zuerst<br />
in den Tempel des griechischen Gottes<br />
Zeus und wurden Zeugen der Olympischen<br />
Spiele vor 2500 Jahren. Dann<br />
wurde um ein Zitronenbäumchen getanzt,<br />
denn auch Geldsorgen, so hieß<br />
es, sollten nicht vom Tanzen abhalten.<br />
„Lang gezogene Brötchen“ (Baguettes)<br />
gibt es in Frankreich, wo sich die Mäuse<br />
auf den Käse freuten. Die schnelle<br />
Schnecke Michelle führte durch Paris<br />
und auf der Brücke von Avignon<br />
endete der französische Beitrag mit<br />
einem flotten Tanz. Erst seit kurzem<br />
ist Kroatien, das Land der tausend Inseln,<br />
Mitglied der Europäischen Union.<br />
Das beliebte Urlaubsland ist auch die<br />
Heimat des Dalmatiners, einer Hunderasse,<br />
die weiß zur Welt kommt und<br />
später schwarze Flecken bekommt. Ein<br />
Paradies erhofften sich die Zugmäuse<br />
in der Schweiz, wo viel Käse hergestellt<br />
wird. Vier Amtssprachen gibt es dort:<br />
deutsch, italienisch, französisch und<br />
rätoromanisch. Und es wird gejodelt<br />
wie in dem Lied „Vo Luzern gäge Wäggis<br />
zue“, zu dem getanzt und zwei Käselaibe<br />
über die Bühne gerollt wurden.<br />
Dudelsackmusik kommt aus Großbritannien.<br />
England, Wales, Schottland<br />
und Nordirland bilden dieses Vereinigte<br />
Königreich, berichtete ein kleiner<br />
Schotte. Als die „Queen“ huldvoll grüßend<br />
über die Bühne schwebte, wollte<br />
der Applaus kein Ende nehmen. Dann<br />
wurde mit dem Tanz unter einer Birke<br />
das schwedische Mittsommerfest<br />
gefeiert. 220 000 Inseln, 100 000 Seen,<br />
Wälder mit Bären und Elchen und<br />
Knäckebrot verbindet man mit diesem<br />
Land. Aber auch IKEA, Alfred Nobel,<br />
Astrid Lindgren und erst recht die legendäre<br />
Gruppe ABBA. Beim fetzigen<br />
Tanz von „ABBA“ beteiligte sich eine<br />
ganze Schar von Pippi-Langstrumpfs,<br />
bis der Saal tobte.<br />
„Gott sei Dank!“, bekannten die Zugmäuse<br />
froh, als sie nach all dem Trubel<br />
wieder zu Hause waren. Dann räumten<br />
sie die Bühne schleunigst: „Die<br />
Neuntklässler wollen einen Tanz für<br />
ihren Abschlussball üben!“ Und schon<br />
legten die elegant gekleideten jungen<br />
Damen und Herren einen zünftigen<br />
„Stampfer“ aufs Parkett, einstudiert<br />
vom früheren Schulleiter Konrad Kerschenlohr.<br />
Fähnchen schwenkend beendeten<br />
alle Beteiligten diese rundum gelungene<br />
Aufführung, die mit kaum enden<br />
wollendem Applaus der begeisterten<br />
Zuhörer belohnt wurde. Nach diesem<br />
überzeugenden Auftritt wäre es<br />
durchaus vorstellbar, der Schule das<br />
Prädikat „Musikalische Schule“ zuzuerkennen.<br />
Die Zugmäuse standen mit<br />
Körben am Ausgang und freuten sich<br />
über die reichlich fließenden Spenden<br />
für die technische Aufrüstung der Klassenzimmer.