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Sömmerda-Weimar<br />
Termine:<br />
Datum/Thema/Organisation<br />
17.07. ab 17 00 Uhr Hotel Erfurter Tor,<br />
Sömmerda, Stammtisch mit Autobahnamt<br />
Thüringen, Thema Lückenschluss<br />
A71<br />
Ralph Illing<br />
30.08. <strong>BDB</strong>-Sommerfest in Weimar<br />
Georg Müller u.a.<br />
06.09. 14 30 Uhr SEGWAY-Tour durch<br />
Mühlhausen<br />
Eckhard Koch/Erhard Sack<br />
03.-06.10. Paris-Tour Ralph Illing<br />
November: Seminar neue HOAI mit RA<br />
Dirk Weber<br />
Ralph Illing<br />
Rückblick<br />
Baurechtsseminar<br />
mit Dipl.-Ing. Kurt-Peter Frank<br />
Am 26.03.2013 fand unser Baurechtsseminar<br />
im Sömmerdaer Hotel Erfurter<br />
Tor in 2. Auflage statt. Herr F rank<br />
war langjährig Chef der Bauaufsicht von<br />
Erfurt und arbeitet jetzt ehrenamtlich als<br />
Referent für die Ettersburger Bauhausakademie<br />
sowie als Berater für die<br />
oberste Bauaufsichtsbehörde. Im gut besuchten<br />
Vortrag konnten wir aus seinem<br />
Erfahrungsschaft so einiges erfahren.<br />
Thema diesmal war die Thüringer Bauvorlageverordnung<br />
vom 23.03.2010.<br />
Die unterschiedliche Ausnutzung des Ermessensspielraumes<br />
zwischen den Behörden,<br />
ja sogar zwischen den einzelnen<br />
Bearbeitern ist immer ein schwieriges<br />
Thema. Die Planer haben teilweise P robleme,<br />
den Bauherren die geforderten<br />
kostenpflichtigen Nachweise zu vermit -<br />
teln, so dass dadurch schon kleinere Sanierungen<br />
wegen hohem Planungsaufwand<br />
abgesagt wurden. Ein sachliches<br />
Gespräch in der Behörde ist immer besser<br />
als ein „wütender“ Anruf des verprellten<br />
Bauherren beim Bauamt.<br />
Ein Antrag auf V orbescheid ist nicht<br />
an ein F ormular gebunden und nicht<br />
von Nachteil. Hier sind nur die notwendigsten<br />
Unterlagen einzureichen. Die<br />
Angaben für das Maß der baulichen<br />
Nutzung ist nur im B -Plan-Gebiet erforderlich.<br />
Ein extra Brandschutznachweis<br />
ist nur notwendig, wenn die dazu erforderlichen<br />
Angaben nicht in der<br />
normalen Bauvorlage darstellbar sind.<br />
„Wenn Rauchschutz, Rettung und Standfestigkeit<br />
eingehalten werden ist fast<br />
alles genehmigungsfähig. Ob sich ein<br />
Bauwerk in die Umgebung einpasst, darüber<br />
lässt sich trefflich streiten, jedoch<br />
der Energiewandel setzt auch einen<br />
Wandel der Denkmuster voraus. Zum<br />
Schluss noch eine kleine Entwirrung von<br />
Begriff-Zuordnungen.<br />
- Ausnahme: gibt es für die Baunut -<br />
zungsverordnung<br />
- Befreiung: gibt es für das Planungs -<br />
recht<br />
- Abweichung: gibt es vom Gesetz.<br />
Wir danken Herrn Frank für den aufschlussreichen<br />
Vortrag und würden es<br />
begrüßen, im nächsten Jahr die Seminarreihe<br />
mit ihm fortzusetzen.<br />
Ralph Illing<br />
Besichtigung<br />
Haus Dacheröden,<br />
dem ältesten Gebäude am Erfurter<br />
Anger<br />
Erfurt hat auch seinen Anteil an<br />
der Weimarer Klassik<br />
So berichtete uns die L eiterin des<br />
Hauses Dacheröden, Steffi Gorka, die<br />
uns das Anwesen am F reitag, den 19.<br />
April 2013 zeigte.<br />
Als Thüringer ist man schon oft an<br />
dieser Renaissancefassade mit prächtigem<br />
Eingangsportal vorbeiflaniert. Aber<br />
was sich dahinter verbirgt, wurde uns<br />
erst bei der Führung nahe gebracht. Die<br />
Sanierung des Gebäudes war eigentlich<br />
2006 abgeschlossen, jedoch kurz vor<br />
Wiedereröffnung wurden durch einen<br />
verheerenden Großbrand am 23.<br />
August 2006 alle Bemühungen zunichte<br />
gemacht. Wie schon so oft passiert, entstand<br />
der Brand durch Dacharbeiten mit<br />
offenem Feuer am Nachbargebäude,<br />
wodurch ein Brandherd im nicht begehbaren<br />
Zwischenraum der Gebäude sich<br />
zum Großfeuer entwickelte.<br />
Doch nun zur Baugeschichte:<br />
Eigentlich sind es zwei Gebäude. Die<br />
linke Seite des Hauses „Zum Schiffchen”<br />
gilt als ein für Erfurt typischer Stadthof<br />
mit Vorbau und Kemenate aus dem 13.<br />
Jahrhundert. Es gilt derzeit als ältester<br />
bekannter Bau am Erfurter Anger. Im 16.<br />
Jahrhundert sind im „Vorrechtsbuch” der<br />
Stadt Erfurt die Namen „Zum Schiffchen”<br />
(Anger 37) und „Zum Güldenen Hecht ”<br />
(Anger 38) vermerkt. Die heutige<br />
äußere Erscheinung als einheitliches Gebäude<br />
verdankt das Haus dem wohlhabenden<br />
Waidhändler Heinrich V asoldt,<br />
der ca.1557 das prächtig geschmückte,<br />
pilastergefasste Hochstandportal errichten<br />
ließ. In der Umbauphase um 1600<br />
durch Nachfahren V asoldts wurden<br />
beide Hausteile aufgestockt, die Straßenfassade<br />
neu gestaltet und das Erkertürmchen<br />
angebaut. Die Gebäude wurden<br />
im 17. Jahrhundert als W aidhandelshäuser<br />
und bis Mitte des 18. Jahrhunderts<br />
als Biereigenhöfe genutzt. Danach<br />
wohnten dort Beamte der kurmainzischen<br />
Stadthalterei.<br />
1833 wurden die Innenbereiche beider<br />
Häuser durch den Garnwarenhändler<br />
Sebastian Lucius erstmals zusammengefasst<br />
und als Wohn- und Produktionsstätte<br />
nutzte. Nach dem 2. W eltkrieg<br />
wurden die Gebäude vom Thüringer<br />
Volksverlag als Lager entfremdet. 1986<br />
zog hier der K ulturbund Erfurt ein, welcher<br />
sich die Rettung des Gebäudes auf<br />
die Fahnen geschrieben hatte. 1992<br />
übernahm die Stadt Erfurt das Gebäude<br />
und erfüllte das kulturelle Erbe des Ge -<br />
bäudes mit neuen Leben.<br />
Bis 1945 hieß das Ensemble eigent -<br />
lich Lucius-Haus. Die F amilie Lucius<br />
hatte sich um die Stadt Erfurt auch ver -<br />
dient gemacht und bedeutende P ersönlichkeiten<br />
in Wirtschaft und P olitik hervorgebracht.<br />
So wurden die heutige L u-<br />
cius-Hebel-Stiftung, ein Altersheim sowie<br />
eine Niederlassung der F ranziskanerinnen<br />
in Erfurt gegründet. Auch der dem<br />
Lucius-Haus gegenüberstehende Angerbrunnen<br />
wurde im Wesentlichen von der<br />
Familie Lucius gestiftet.<br />
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