13.01.2014 Aufrufe

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundlagen der Homotoxikologie<br />

12<br />

die Freis<strong>et</strong>zung von immunregulativen Botenstoffen im Gesamtorganismus*<br />

beeinflusst. Ein Resultat, das glänzend die therapeutische<br />

Leistungen von Traumeel S z.B. im Bereich Sportverl<strong>et</strong>zungen oder<br />

Arthritis (mit)erklärt.<br />

* Conforti A <strong>et</strong> al: Experimentelle Untersuchungen zur entzündungshemmenden<br />

Wirkung eines homöopathischen Kombinationspräparates. Deut Zeitschrft f<br />

Sportmed 1997; 10:400-401<br />

Immunmodulation<br />

1998 wurde von Heine die Theorie entwickelt, dass Antihomotoxika<br />

über die beschriebene Immunmodulation hinaus einen von Weiner beschriebenen<br />

Regulationsmechanismus, die sog. Bystander-Reaction,<br />

anstoßen. Der Mechanismus soll auf Th3-Lymphozyten, zurückgehen,<br />

die gewebespezifisch den hemmenden Botenstoff TGF-ß freis<strong>et</strong>zen<br />

und damit Entzündungsabläufe herunter regulieren. Der Gewebespezifität<br />

käme bei gezielter therapeutischer Nutzung dieses Prinzips<br />

der Entzündungshemmung große Bedeutung zu.<br />

Bis heute konnten viele Anhaltspunkte dafür gefunden werden, dass<br />

die Freis<strong>et</strong>zung von TGF-ß durch Inhaltsstoffe von Antihomotoxika gesteigert<br />

werden kann*. Weitere Untersuchungen werden derzeit<br />

durchgeführt, um zu prüfen, ob dies einer Induktion der Bystander-<br />

Reaction entspricht und wie diese sinnvoll in therapeutische Konzepte<br />

eingepasst werden kann.<br />

Alle bisherigen Befunde sprechen dafür, dass die Immunmodulation<br />

eines der wesentlichen therapeutischen Prinzipien in der Antihomotoxischen<br />

Therapie** ist. Erste Bestätigung für das Funktionieren in<br />

vivo konnten 1999 in einer Pilot-Studie gewonnen werden (perorale<br />

Verabreichung eines Antihomotoxikums an gesunde Probanden). Eine<br />

klinische Studie konnte die Hypothesen aus den Pilotstudien bestätigen<br />

und statistisch absichern***.<br />

* Heine H, Schmolz M: Immunologische Beistandsreaktion durch pflanzliche<br />

Extrakte. Biol Med 1998; 27 (4):12-27<br />

** Heine H, Schmolz M: Immunoregulation via „bystander suppression” needs<br />

minute amounts of substances – a basic for homeopathic therapy? Med Hypoth<br />

2000; 54 (3):392-393<br />

*** Heine H, Schmolz M: Influence of herbal homeopathic extracts on the synthesis<br />

of TGF-ß1 in human whole blood cultures. Zur Publikation eingereicht<br />

Virushemmende Eigenschaft<br />

Untersuchungen über grundlegende Wirkeffekte können auch von<br />

vornherein eine sehr therapeutische Orientierung haben. So z.B. eine<br />

Studie mit Euphorbium compositum Nasentropfen S. Das Nasenspray<br />

wird erfolgreich bei viralen Infekten der Atemwege einges<strong>et</strong>zt. Neben<br />

nachgewiesenen immunmodulatorischen* Eigenschaften wurde deshalb<br />

geprüft, ob das Präparat zusätzlich die Vermehrung von Viren des<br />

Respirationstrakts hemmen kann. Das konnte in Untersuchungen mit<br />

Infektionsmodellen an Zellkulturen bestätigt werden**.<br />

Damit wird klar, dass sich im Präparat unterschiedliche Wirkungen auf<br />

der Nasenschleimhaut zu einem sinnvollen Gesamtkonzept ergänzen.<br />

Angesichts der Vielfalt an positiven Effekten kann angenommen werden,<br />

dass Tests in anderen Systemen, beispielsweise an Kulturen von<br />

Schleimhautzellen, weitere therapierelevante Effekte zeigen.<br />

Vorstellbar ist, dass sich das entgiftende Potential der Antihomotoxika<br />

auf zelluläre Schutzmechanismen erkrankter Gewebe zurückführen<br />

lässt. Für die Schleimhaut könnte dies eine gesteigerte Produktion von<br />

Sekr<strong>et</strong>en oder Schutzfaktoren (z.B. IgA) sein.<br />

* Schmolz M, M<strong>et</strong>elmann H: Einzelkomponenten eine homöopathischen Komplexmittels<br />

zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen der Nase modulieren die<br />

Zytokinsyntheses menschlicher Leukozyten. Biol Med 1998; 27 (4):155-158<br />

** M<strong>et</strong>elmann H, Glatthaar-Saalmüller B: Die antivirale Wirkung von Euphorbium<br />

compositum S. Biol Med 1999; 28 (3):142-146<br />

Wirkung auf molekularer Ebene<br />

Eine grundlegende Ebene zur Untersuchung der Wirkmechanismen<br />

homöopathisch zubereit<strong>et</strong>er Arzneimittel ist der Molekülbereich. Zwei<br />

grundlegende Fragen waren hier im Mittelpunkt von Untersuchungen:<br />

1. Lassen sich Unterschiede zwischen Potenzierungen und nur<br />

einfach verdünnten Wirksubstanzen nachweisen?<br />

2. Lassen sich Wirkunterschiede zwischen verschiedenen<br />

Potenzen nachweisen.<br />

Antworten dazu gab es aus der Tiermedizinischen Hochschule in Hannover<br />

von Harisch und Dittmann, die für die Homöopathie von ausschlaggebendem<br />

Interesse sind.<br />

So war eindeutig belegbar, dass Potenz und konzentrationsgleiche<br />

Verdünnung auf Enzym- und molekularer Strukturebene unterschiedliche<br />

Wirkung besitzen.<br />

Zum zweiten wurde der Nachweis erbracht, dass Homöopathika die<br />

katalytische Aktivität bestimmter Enzyme beeinflussen. Besonders<br />

interessant war, dass sich keine lineare Abhängigkeit zwischen verschiedenen<br />

Potenzen und ihrem Wirkeffekt ergab. Was bedeut<strong>et</strong>,<br />

dass jede Potenz einen individuellen Einfluss hat.<br />

Fast als revolutionäre Neusicht der Homöopathie sind diese Ergenisse<br />

bewert<strong>et</strong> worden – vor allem im Bereich der Schulmedizin.<br />

Heel ist seit 1997 Kooperationspartner und Auftraggeber von Grundlagenforschung<br />

in Hannover – unter speziellen Fragestellungen. So<br />

wurde für Antihomotoxische Arzneimittel der Wirkunterschied zwischen<br />

Urtinktur und homöopathischer Dilution (Potenz) untersucht.<br />

Wieder wurden einzelne Enzyme mit Inhaltssubstanzen von<br />

Antihomotoxika inkubiert und das Ausmaß der enzymatischen<br />

Aktivität als Maß für den Wirkungsgrad der Probe herangezogen.<br />

Es zeigten sich in diesen Experimenten unterschiedliche Ergebnisse,<br />

je nachdem ob die Urtinktur des Einzelmittels lediglich verdünnt wurde<br />

oder als homöopathische Dilution vorlag*.<br />

Eine besondere Sorte Antihomotoxischer Arzneimittel sind die Potenzenaccorde.<br />

Sie enthalten mehrere unterschiedlich hohe homöopathische<br />

Potenzen desselben Grundmittels in gleichen Teilen. Der<br />

Vorteil der Potenzenaccorde gegenüber ihren Einzelpotenzen wurde<br />

schon vor einiger Zeit durch in-vivo-Studien nachgewiesen**. Hervorzuheben<br />

ist die Wirksamkeit, die zu einen länger anhaltenden Therapieerfolg<br />

führt. Zudem sind Potenzenaccorde noch verträglicher als<br />

homöopathische Einzelmittel, da sie Erstverschlimmerungen verhindern<br />

können.<br />

Zur Klärung der Frage, ob diese Überlegenheit der Potenzenakkorde<br />

gegenüber ihren Einzelpotenzen auch durch experimentelle Daten belegt<br />

werden kann, wurden Untersuchungen durchgeführt, die als invitro-Studien<br />

konzipiert waren***. Als Wirksubstanzen wurden c-AMP<br />

und Ubichinon verwend<strong>et</strong>.<br />

Die besondere Wirkungsqualität der Potenzenaccorde wurde mit folgenden<br />

Einzelergebnissen bestätigt:<br />

1. Potenzenaccorde besitzen ein eingeständiges Wirkungsprofil,<br />

das sie von ihren Einzelpotenzen unterscheid<strong>et</strong>.<br />

2. Potenzenaccorde sind in ihrer inhibitorischen Wirkung ihren<br />

Einzelpotenzen überlegen.<br />

3. Die Wirkung von Potenzenaccorden ist nicht mit der Summe<br />

der Wirkungen ihrer Einzelpotenzen identisch.<br />

Besonders der zweite und dritte Punkt sind ein starkes Argument für<br />

den bevorzugten Einsatz von homöopathischen Kombinationen vor<br />

allem in der Praxis des niedergelassen Arztes.<br />

* Harisch G, Dittmann J: In Vivo and in Vitro Studies on the Efficiency of Potenzied<br />

and Non Potentized Substances BT 1997; 15 (2):40-46<br />

** Harisch G, Dittmann J: Untersuchungen zur Wirkung von Ubichinon Injeel und<br />

Injeel forte mit zellfreien Systemen. Biol. Med 1997 27 (3):99-104<br />

*** Harisch G, Dittmann J: Wirkungsunterschiede zwischen Potenzenaccorden<br />

und ihren Einzelpotenzen. Biol Med 2000; 27 (1):18-23<br />

Weitere Aussichten<br />

Die Kernhypothesen der Homotoxikologie sind Gegenstand der<br />

Grundlagenforschung. Derzeit werden Modelle erarbeit<strong>et</strong>, die die wissenschaftliche<br />

Beweisführung für die postulierten Pathomechanismen<br />

ermöglichen können. Insbesondere sollen untersucht werden:<br />

1. Mechanismus der negativen Matrixbeeinflussung durch<br />

Homotoxine („Verschlackung”)<br />

2. Mechanismus der positiven Matrixbeeinflussung durch<br />

Antihomotoxika (Homotoxin-Ausleitung)<br />

3. Quantifizierung der Homotoxin-Ausleitung<br />

4. Pathogen<strong>et</strong>ische Phasenfolgen an Organsystemen<br />

5. Pathohistologische Grundlagen der Phasenwechsel<br />

Die Homotoxikologie ist eine regulativ auf den Organismus einwirkende<br />

Therapieform. Die konsequente Aufdeckung der dabei greifenden<br />

Mechanismen ist das Ziel der Grundlagenforschung. Endgültig<br />

soll erarbeit<strong>et</strong> werden, wie die verschiedenen Mechanismen im System<br />

Homotoxikologie ineinander greifen und welchen Stellenwert die<br />

Homotoxikologie damit für die Regulationsmedizin hat.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!