Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4
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Amalgam-Ausleitung<br />
Die Homotoxikologie hat drei Säulen in der Behandlung:<br />
1. Vermeidung weiterer Zufuhr<br />
2. Verbesserung der Zell- und Organfunktionen<br />
3. Optimierung der entgiftenden und ausleitenden Funktionen<br />
Bei der Vorbeugung toxischer Belastung spielt die orthomolekulare<br />
Therapie eine zunehmend wichtige Rolle. Durch hohe Dosen von<br />
Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen (z.B. Vitamin E, Vitamin<br />
C, B<strong>et</strong>a-Karotin, Magnesium und Selen) können Patienten recht gut<br />
geschützt werden.<br />
Für die Ausleitungs- und Entgiftungstherapie sowie die Besserung der<br />
Organfunktionen ist die Antihomotoxische Therapie der beste Weg.<br />
Basismitttel zur Entgiftungstherapie ist das Lymphomyosot N. Dieses<br />
Präparat hat eine entgiftende Wirkung auf Matrix und Lymphosystem.<br />
Besonders hat es sich bei der Entgiftung von Schwerm<strong>et</strong>allbelastungen<br />
bewährt. Aus diesem Grunde wird es routinemäßig vor,<br />
während und nach einer Amalgamsanierung (siehe Kapitel Amalgamausleitung)<br />
angewend<strong>et</strong>.<br />
Sehr häufig gibt man zur Entgiftung des Zytoplasmas zusätzlich das<br />
Präparat Galium-Heel N. Da Umweltbelastungen oft sog. Stoffwechselblockaden<br />
hinterlassen, ist die Gabe der Biokatalysatoren essentiell.<br />
Zumeist werden die beiden Präparate Coenzyme compositum<br />
Ampullen und Ubichinon compositum Ampullen gemeinsam zwei- bis<br />
dreimal pro Woche gegeben.<br />
Besonders empfehlenswert ist eine Infusionstherapie zur allgemeinen<br />
Ausleitung und Entgiftung. Einer handelsüblichen Vollelektrolytlösung<br />
(250 ml) gibt man die Präparate Hepar compositum N für die Leber,<br />
Solidago compositum SN für die Nieren, Nux vomica-Homaccord für<br />
Magen und Lymphomyosot N für das Lymphgewebe zu. Man gibt diese<br />
Infusion üblicherweise zweimal pro Woche, insgesamt fünf- bis<br />
zehnmal.<br />
Bei erheblich stoffwechselblockierten Patienten (m<strong>et</strong>abolisches Syndrom)<br />
gibt man initial die sog. Katalysatoreninfusion. Einer Infusionslösung<br />
gibt man alle zehn Ampullen der Sammelpackung der Katalysatoren<br />
des Zitronensäurezyklus zu.<br />
Eine orale Ausleitungstherapie ist ebenfalls möglich:<br />
Lymphomyosot (Tbl.)<br />
Lymphomyosot N (Tropf.)<br />
Hepeel (Tbl.)<br />
Reneel N (Tbl.)<br />
Nux vomica-Homaccord (Tr.)<br />
3x täglich 3 Tabl<strong>et</strong>ten oder<br />
3x täglich 15 bis 20 Tropfen<br />
3x täglich 1 Tabl<strong>et</strong>te<br />
3x täglich 1 Tabl<strong>et</strong>te<br />
3x täglich 10 Tropfen<br />
Bei Schadstoffbelastungen find<strong>et</strong> man oft eine Störung im Bereich der<br />
Spurenelemente. Das Präparat zum Ausgleich heißt Molybdän compositum.<br />
Man gibt zweimal pro Woche 1 Tabl<strong>et</strong>te.<br />
Zum Abbau von Verschlackungen ist auch eine Enzymtherapie geeign<strong>et</strong>.<br />
Die genannte Präparatekombination ist als eine optimale Entgiftungstherapie<br />
aufzufassen und sollte im Zusammenhang mit ganzheitlichen<br />
Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Darmsanierung,<br />
Streßreduktion, leichter sportlicher B<strong>et</strong>ätigung <strong>et</strong>c., über einige<br />
Monate durchgeführt werden.<br />
9.1 Literatur<br />
(1) Wolf C., Arzneimittel-, Therapie-Kritik & Medizin und Umwelt.<br />
Marseille Verlag München, 1. Quartal 1998, Jg. 30, Heft 1, S. 95-99<br />
(2) Brede-Weisflog B., Arzneimittel-, Therapie-Kritik & Medizin und<br />
Umwelt. Marseille Verlag München, 1. Quartal 1998, Jg. 30, Heft<br />
1, S. 105-111<br />
10 Amalgam-Ausleitung<br />
Unter Amalgam-Schäden versteht man in der Regel alle negativen<br />
Auswirkungen auf den Organismus durch freiges<strong>et</strong>ztes Quecksilber<br />
aus Amalgamfüllungen.<br />
Seit Jahren werden die Zahnärzte mit den Beschwerden von amalgamtragenden<br />
Patienten konfrontiert. Durch die Beobachtung von<br />
Folgekrankheiten durch Quecksilberbelastungen im Körper mehrt sich<br />
in l<strong>et</strong>zter Zeit weltweit die Kritik an der Anwendung von Amalgam.<br />
Hierzu muß zunächst gesagt werden, daß die Frage, ob und inwieweit<br />
Schäden durch Amalgamfüllungen überhaupt auftr<strong>et</strong>en können, zur<br />
Zeit in der Wissenschaft sehr konträr diskutiert wird und sich vorerst<br />
noch kein übereinstimmendes Urteil zwischen den Fachleuten abzeichn<strong>et</strong>.<br />
Grundsätzlich dürften aber eine gesunde Ernährung, z.B. mit<br />
Vollwertkost, sowie eine intensive Mundhygiene zur Prophylaxe der<br />
Zahnkaries die beste „Vorbeugung“ zur Vermeidung von Amalgamfüllungen<br />
darstellen.<br />
Wie bei allen chronischen toxischen Belastungen, ist bei der Therapie<br />
auch die Zufuhr von essentiellen Nahrungsstoffen von großer Bedeutung.<br />
Hierzu gehören die essentiellen Aminosäuren (Valin, Leucin,<br />
Isoleucin, Lysin, Phenylalanin, Tryptophan, M<strong>et</strong>hionin, Threonin), die<br />
essentiellen F<strong>et</strong>tsäuren (höher ungesättigte F<strong>et</strong>tsäuren wie Linol- und<br />
Linolensäure), Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.<br />
Besonders die essentiellen Spurenelemente (Selen, Zink, Molybdän,<br />
Mangan, Chrom, Kobalt, Kupfer, Nickel, Silizium, Vanadium, Jod und<br />
Fluor), die im Körper nur in sehr geringen Mengen vorkommen, deren<br />
Fehlen aber zu Störungen biochemischer Abläufe führt, müssen in<br />
ausreichendem Maß zur Verfügung stehen (Literatur: „Documenta<br />
Geigy, Wissenschaftliche Tabellen“, 7. Auflage [1977], Geigy Pharmazeutika,<br />
Wehr/Baden).<br />
Ein Mangel an Spurenelementen kann sich äußern in Geruchs- und<br />
Geschmacksstörungen, neurologischen Störungen, Nachtblindheit,<br />
Adynamie, Immunschwäche, verringerter Belastbarkeit durch toxische<br />
Elemente, Peroxide- und Sauerstoffradikale.<br />
Amalgam ist eine Legierung, die in der Regel zu 53% aus Quecksilber,<br />
ca. 20% Silber, ca. 16% Zinn und 10% Kupfer besteht.<br />
Die Giftigkeit des Quecksilbers beruht vor allem auf seiner Wirkung als<br />
Zellgift. Das Schwerm<strong>et</strong>all bind<strong>et</strong> die Sulfhydryl-Gruppen der Proteine<br />
und blockiert somit verschiedene lebenswichtige Enzymsysteme.<br />
Unser gegenwärtiges Wissen über die Kin<strong>et</strong>ik und die toxischen<br />
Effekte von Hg und M<strong>et</strong>hyl-Hg reicht aus, um bereits heute für eine<br />
Minimierung der Quecksilberbelastung einzutr<strong>et</strong>en.<br />
Quecksilber ist ein Zell- und Protoplasmagift und wird in Leber, Nieren,<br />
Milz sowie im Gehirn gespeichert und extrem langsam wieder ausgeschieden<br />
(normaler Hg-Spiegel im Harn 0,5 - 5 Mikrogramm/Tag). Insbesondere<br />
die lange Halbwertzeit von Quecksilber im Gehirn von <strong>et</strong>wa<br />
18 Jahren läßt die Aussage zu, daß einmal in das Gehirn gelangtes<br />
Quecksilber dieses Organ zu Lebzeiten kaum wieder verläßt.<br />
Die akute Quecksilbervergiftung zeigt sich in Speichelfluß, Stomatitis,<br />
Gastroenteritis, ulzeröser hämorrhagischer Kolitis mit Erbrechen,<br />
Koliken und Diarrhöen, Nephritis mit Anurie und Urämie.<br />
Die chronische Quecksilbervergiftung bringt Symptome mit sich wie<br />
Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Speichelfluß, Stomatitis,<br />
Albuminurie, zentralnervöse Symptome wie Stimmungslabilität, Angst,<br />
Erregung, Muskelzucken, Seh-, Hör-, Sprach- und Gangstörungen,<br />
Merkschwäche, Persönlichkeitsabbau, sowie sensible, distal b<strong>et</strong>onte,<br />
symm<strong>et</strong>rische Polyneuropathien (Parästhesien, Analgesien) (Literatur:<br />
„Handlexikon der Medizin“, Autor: G. Thiele, Verlag Urban & Schwarzenberg,<br />
München – Wien – Baltimore).<br />
36<br />
Auch auf die Gefahr einer Immunsuppression, hervorgerufen durch die<br />
Mobilisierung von Quecksilber aus Amalgamfüllungen, ist hinzuweisen.<br />
Durch die mechanische Belastung beim Kauvorgang und durch<br />
das Einwirken von Säuren aus der Nahrung unterliegen Dental-Amalgame<br />
einer ständigen Korrosion. Dabei gelangt kontinuierlich freiges<strong>et</strong>ztes<br />
Quecksilber in den Organismus, wo es besonders die zelluläre<br />
Immunität negativ beeinflußt.