13.01.2014 Aufrufe

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

Ordinatio antihomotoxica et materia medica - Hom4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Therapie mit Biotherapeutika-Antihomotoxika-Heel<br />

• 4.3.3 NOSODEN<br />

Definition von Nosoden<br />

Nosoden sind krankheitsauslösende Agentien, deren Virulenz oder<br />

Toxizität durch die homöopathische Zubereitung ausgelöscht wurde,<br />

deren Information aber die immunologischen Erkennungsmechanismen<br />

voll erreicht und entsprechende heilungsfördernde Stimulationen<br />

möglich macht.<br />

Ausgangs<strong>materia</strong>l<br />

Nosoden sind nach einer homöopathischen Verfahrenstechnik hergestellte<br />

Zubereitungen aus pathologisch veränderten Organen oder<br />

Organteilen von Mensch oder Tier, ferner aus abg<strong>et</strong>öt<strong>et</strong>en Kulturen<br />

von Mikroorganismen oder aus Zers<strong>et</strong>zungsprodukten tierischer Organe<br />

oder aus Körperflüssigkeiten, die Krankheitserreger bzw. Krankheitsprodukte<br />

enthalten, z.B. Blut, Liquor oder Punktionsflüssigkeit;<br />

vgl. in diesem Zusammenhang AMG vom 24.08.1976, § 3 (= Stoffliste)<br />

Abs. 3 und 4, und HAB 2000, amtliche Ausgabe, Vorschrift 43 und 44.<br />

Die Identität des Ausgangs<strong>materia</strong>ls wird durch fachärztlichen Befund<br />

des Operations<strong>materia</strong>ls oder durch Laborbefund protokollarisch belegt,<br />

ggf. auch durch Zertifikate der Lieferanten von Bakterien und<br />

Viren.<br />

Das HAB sieht vor, daß das Ausgangs<strong>materia</strong>l für Nosoden zunächst<br />

sterilisiert wird und danach, vor dem Verarbeiten, der Prüfung auf<br />

Sterilität des Arzneibuches (DAB 10) entsprechen muß. Erst dann<br />

kann die homöopathische Aufbereitung erfolgen. Es handelt sich also<br />

bei den Nosoden nicht um Impfstoffe, Seren oder dergleichen, sondern<br />

um reine Homöopathika. Aus diesem Ausgangs<strong>materia</strong>l werden<br />

Urtinkturen nach den Vorschriften 43 oder 44 hergestellt.<br />

Die Definition der Nosoden entspricht somit auch dem Stoffbegriff der<br />

im § 3 des Arzneimittelges<strong>et</strong>zes festgehalten ist, insbesondere in den<br />

Punkten 3 und 4. Stoffe im Sinne des Ges<strong>et</strong>zes sind demnach:<br />

chemische Elemente<br />

Pflanzen und Pflanzenteile<br />

Tierkörper, auch lebender Tiere sowie Körperteile, Bestandteile und<br />

Stoffwechselprodukte von Mensch oder Tier in bearbeit<strong>et</strong>em Zustand<br />

Mikroorganismen einschließlich Viren sowie deren Bestandteile oder<br />

Stoffwechselprodukte<br />

Für die Herstellung von Nosoden gibt es zwei verschiedene Vorschriften,<br />

nämlich die HAB 2000, Vorschrift 43 für Urtinkturen aus pathologisch<br />

veränderten Organen oder Organbestandteilen von Mensch<br />

oder Tier und die Vorschrift 44 für Urtinkturen aus abg<strong>et</strong>öt<strong>et</strong>en<br />

Kulturen von Mikroorganismen oder aus Zers<strong>et</strong>zungsprodukten tierischer<br />

Organe oder aus Körperflüssigkeiten, die Krankheitserreger<br />

bzw. Krankheitsprodukte enthalten.<br />

Einteilung der Nosoden<br />

Auto-Nosoden<br />

Das sind aus dem eigenen Organismus von Kranken gewonnene<br />

Substanzen, wie z.B. Blut, Harn, Tränenflüssigkeit, Sputum, Eiter,<br />

Stuhl oder krankes Gewebe.<br />

Diese Ausgangsstoffe werden homöopathisiert und bei demselben<br />

Patienten angewend<strong>et</strong>.<br />

H<strong>et</strong>ero-Nosoden<br />

Das sind Stoffe, die nicht aus dem eigenen Organismus stammen.<br />

Gruppen von H<strong>et</strong>ero-Nosoden<br />

Es gibt virale, bakterielle und Impfstoff-Nosoden. Dies sind Nosoden,<br />

die aus Mikroorganismen oder Impfstoffen hergestellt werden. Es gibt<br />

weiterhin Gewebenosoden, zu denen wir auch Körpersekr<strong>et</strong>e rechnen<br />

möchten.<br />

Als Beispiele für virale Nosoden sollten genannt werden:<br />

Die Coxsackie-Virus-B 4 -Nosode Diese wird hergestellt aus auf 109 plaquebildende<br />

Einheiten pro Milliliter eingestellte<br />

und abg<strong>et</strong>öt<strong>et</strong>e Coxsackie-<br />

B 4 -Viren.<br />

Die Herpes Zoster-Nosode Diese wird hergestellt aus auf 106<br />

plaquebildende Einheiten pro Milliliter<br />

eingestellte undabg<strong>et</strong>öt<strong>et</strong>e Herpes-<br />

Zoster-Viren.<br />

Als Beispiel für bakterielle Nosoden seien genannt:<br />

Die Bacterium coli-Nosode<br />

Eine aus einer Enterobacter-aeroge-<br />

nes-Bakterienkultur (107 KBE/g)<br />

hergestellte Nosode.<br />

Die Bacterium lactis<br />

aerogenes-Nosode<br />

Diese ist ein aus Escherichia-coli-Bakterienkulturen,<br />

die auf einen bestimmten<br />

Titer (107 KBE/g) eingestellt werden,<br />

hergestelltes Präparat.<br />

Gewebenosoden sind Nosodenpräparate aus pathologisch veränderten<br />

Organen bzw. Geweben und Stoffwechselprodukten.<br />

Beispielsweise die Tonsillitis-Nosode, die aus chirurgisch entfernten<br />

entzünd<strong>et</strong>en Mandeln (Tonsilla palatina) hergestellt wird.<br />

Oder die Gastritis-Nosode, die aus operativ gewonnener<br />

Magenschleimhaut von Gastritispatienten hergestellt wird.<br />

Das Ausgangs<strong>materia</strong>l der Sinusitis-Nosode ist die aus<br />

entzünd<strong>et</strong>en Nebenhöhlen gewonnene schleimige Masse.<br />

Das Ausgangs<strong>materia</strong>l der Otitis media-Nosode ist Eiter<br />

von an Mittelohrentzündung leidenden Patienten.<br />

Gruppen von Nosodenzubereitungen<br />

1. Virale Nosoden Herpes zoster-Nosode<br />

Coxsackie A 9 bzw. Coxsackie B 4<br />

2. Bakterielle Nosoden Tuberculinum<br />

Staphylococcinum<br />

Streptococcinum<br />

3. Impfstoff-Nosoden Grippe-Nosode<br />

Tollwut-Vakzine<br />

Rubeolae-Impfstoff<br />

4. Gewebe(Organ)-Nosoden Gastritis-Nosode<br />

Tonsillitis-Nosode<br />

5. Sekr<strong>et</strong>nosoden Sinusitis-Nosode<br />

6. Inkr<strong>et</strong>nosoden Mastopathia cystica-Nosode<br />

Auswahlprinzip der Nosoden<br />

Je nach Ätiologie der ursprünglichen Erkrankungen, die zu einer unzureichenden<br />

immunologischen Aufarbeitung und damit in die Chronifizierung<br />

geführt haben, kommen verschiedene Arten von Nosoden<br />

zum Einsatz.<br />

1. Bakterien-Nosoden<br />

2. Viren-Nosoden<br />

3. Misch-Nosoden<br />

4. Organ-Nosoden<br />

5. Erb-Nosoden<br />

6. Auch homöopathisierte Allopathika können vom Prinzip her im<br />

weitesten Sinne zu den Nosoden gerechn<strong>et</strong> werden. Schließlich<br />

sind sie, wie wir bei vielen Therapieschäden feststellen müssen,<br />

häufig genug als krankheitsauslösende Agentien zu bezeichnen.<br />

Nosoden können ebenfalls aus unbelebten Stoffen, Schwerm<strong>et</strong>allen,<br />

Umweltschadstoffen und sämtlichen chemischen Substanzen<br />

hergestellt werden. Diese besondere Form von Nosoden gewinnt<br />

in unserer umweltbelast<strong>et</strong>en Zeit immer mehr an Bedeutung und<br />

ihre Entwicklung muß den entsprechenden vitalen Erfordernissen<br />

angepaßt werden.<br />

Therapeutische M<strong>et</strong>hodenwahl<br />

Über vier unterschiedliche prinzipielle Gesichtspunkte bei der Therapie mit<br />

Nosodenpräparaten informiert die folgende Tabelle (in Anlehnung an<br />

Allendy/Fortier-Bernoville/Martiny):<br />

Anwendung gemäß der<br />

a. symptomatischen/anamnestischen Ähnlichkeit; (Simile-Prinzip);<br />

b. am Ende bzw. nach soeben durchgemachter akuter Erkrankung.<br />

19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!