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Offenlegungsbericht per 31.12.2010 - Bausparkasse Mainz AG

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<strong>Bausparkasse</strong> <strong>Mainz</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Offenlegungsbericht</strong> über das Geschäftsjahr 2010


<strong>Offenlegungsbericht</strong> für das Geschäftsjahr 2010<br />

81. Geschäftsjahr<br />

<strong>Bausparkasse</strong> <strong>Mainz</strong> <strong>AG</strong><br />

Kantstraße 1, 55122 <strong>Mainz</strong><br />

Inhaltsübersicht<br />

1. Vorbemerkung 3<br />

2. Anwendungsbereich 3<br />

3. Eigenmittel 4<br />

4. Risikomanagement 5<br />

5. Risikotragfähigkeit 6<br />

6. Adressenausfallrisiko 7<br />

7. Beteiligungen im Anlagebuch 13<br />

8. Marktpreisrisiko 14<br />

9. Liquiditätsrisiko 15<br />

10. O<strong>per</strong>ationelles Risiko 16<br />

2


<strong>Offenlegungsbericht</strong> für das Geschäftsjahr 2010<br />

1. Vorbemerkung Mit der Einführung der Offenlegung nach Basel II (Säule III) und deren Kodifizierung in deutsches Recht<br />

im Rahmen der Solvabilitätsverordnung (SolvV) wird das Ziel verfolgt, durch die Veröffentlichung von<br />

Informationen zu bestimmten Eigenmittelpositionen und zum Risikomanagement des offenlegenden<br />

Kreditinstitutes die Transparenz über bestimmte Eigenschaften von Marktteilnehmern zu erhöhen. Mittels<br />

der Mechanismen des Kapitalmarktes soll diese Offenlegung zur Stärkung der Sicherheit des Finanzsystems<br />

beitragen. Die Offenlegungsvorschriften gelten für Kreditinstitute gemäß § 1 KWG und Institutsgruppen<br />

im Sinne des § 10a Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 KWG. Der <strong>Offenlegungsbericht</strong> der <strong>Bausparkasse</strong><br />

<strong>Mainz</strong> <strong>AG</strong> erfolgt auf Basis des Jahresabschlusses 2010. Er wird im Internet als eigenständiger Bericht<br />

unter www.bkm.de veröffentlicht.<br />

Die <strong>Bausparkasse</strong> <strong>Mainz</strong> <strong>AG</strong> (BKM) ist ein Kreditinstitut mit Sitz in <strong>Mainz</strong> und einer Bilanzsumme von rd.<br />

2,5 Mrd. EUR zum Ende des Geschäftsjahres 2010. Die Geschäftstätigkeit der BKM ist dem deutschen<br />

<strong>Bausparkasse</strong>ngesetz entsprechend auf die Vergabe von Bauspardarlehen und anderen Baudarlehen<br />

sowie deren Refinanzierung durch Bauspareinlagen und andere Geldmittel ausgerichtet. Ein ergänzendes<br />

Geschäftsfeld ist das eigene Hausprogramm. Unsere 100-prozentige Tochtergesellschaft <strong>Mainz</strong>er Haus<br />

Vertriebs GmbH (am 19.04.2011 umbenannt in „BKM Immobilien Service GmbH“) vertreibt exklusiv eine<br />

breite Palette von Häusern, die dem Kunden auf Wunsch auch die Möglichkeit zur Eigenleistung bieten.<br />

Bezüglich der erstmaligen Aufstellung des Jahresabschlusses 2010 nach den Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetztes<br />

(BilMoG) verweisen wir auf unsere Ausführungen im Geschäftsbericht;<br />

dort speziell im Anhang (Teil A: Bilanzierungs-u.Bewertungsmethoden). Organe des Unternehmens sind<br />

entsprechend dem Aktiengesetz und der Satzung der BKM der Vorstand und der Aufsichtsrat.<br />

Neben den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Kreditwesengesetzes (KWG) ist die BKM<br />

im Kontext der Säule III (Basel II) zur Offenlegung gemäß den Anforderungen aus den §§ 319 ff. bis 337<br />

der Solvabilitätsverordnung (SolvV) verpflichtet. Der vorliegende <strong>Offenlegungsbericht</strong> dient der Erfüllung<br />

dieser aufsichtsrechtlichen Transparenzvorschriften.<br />

2. Anwendungsbereich Die BKM wird in den Konzernabschluss 2010 der INTER Versicherungsgruppe in 68165 Mannheim,<br />

Erzbergerstr. 9-15, einbezogen.<br />

3


3. Eigenmittel Die Eigenmittel der BKM setzen sich nach der am 19. April 2011 erfolgten Feststellung des<br />

Jahresabschlusses 2010 wie folgt zusammen:<br />

alle Beträge in Mio. EUR <strong>31.12.2010</strong><br />

Eingezahltes Kapital (Geschäfts-, Grund-, Stamm-, Dotationskapital und Geschäfts- von<br />

Kreditinstituten emittierte gedeckte Guthaben) ohne kumulative Vorzugsaktien<br />

28,1<br />

Offene Rücklagen 76,5<br />

Bilanzgewinn, Zwischengewinn<br />

Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter<br />

Sonderposten für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB<br />

Von der BaFin anerkanntes freies Vermögen<br />

Abzugspositionen nach § 10 Abs. 2a Satz 2 KWG 0,7<br />

darin: Wertberichtigungsfehlbeträge und erwartete Verlustbeträge<br />

nach § 10 Abs. 6a Nr. 1 und 2 KWG<br />

Gesamtbetrag Kernkapital nach § 10 Abs. 2a KWG 103,9<br />

Gesamtbetrag Ergänzungskapital nach § 10 Abs. 2b KWG nach Abzug der Abzugspositionen<br />

32,3<br />

gemäß § 10 Abs. 2b Satz 2 KWG und Drittrangmittel nach § 10 Abs. 2c KWG<br />

nachrichtlich: Summe der Abzugspositionen gemäß § 10 Abs. 2b Satz 2 KWG<br />

Gesamtbetrag des modifizierten verfügbaren Eigenkapitals nach § 10 Abs. 1d Satz 1<br />

136,2<br />

KWG und der anrechenbaren Drittrangmittel nach § 10 Abs. 2c KWG<br />

Tabelle 1: Eigenkapitalstruktur nach Feststellung des Jahresabschlusses<br />

Zur Abdeckung von Adressenausfallrisiken (Kreditrisiko) nach dem Kreditrisiko-Standardansatz und<br />

der o<strong>per</strong>ationellen Risiken nach dem Standardansatz ergaben sich <strong>per</strong> <strong>31.12.2010</strong> folgende Eigen-<br />

kapitalanforderungen:<br />

Kreditrisiko- Standardansatz Eigenkapitalanforderungen in Mio. EUR<br />

_ Zentralregierungen 1,7<br />

_ Institute 6,9<br />

_ Unternehmen 1,3<br />

_ durch Immobilien besicherte Positionen 72,8<br />

_ überfällige Positionen 6,9<br />

_ Beteiligungen 0,1<br />

_ von Kreditinstituten emittierte gedeckte Schuldverschreibungen 0,1<br />

_ Investmentanteile<br />

_ sonstige Positionen 2,9<br />

_ O<strong>per</strong>ationelles Risiko 3,5<br />

Eigenmittelanforderungen (gesamt) 96,2<br />

Tabelle 2: Eigenkapitalanforderungen für das Kreditrisiko und das o<strong>per</strong>ationelle Risiko <strong>per</strong> <strong>31.12.2010</strong><br />

4


Bei einem verfügbaren Eigenkapital nach § 10 Abs. 1d Satz 1 KWG in Höhe von 134,8 Mio. EUR <strong>per</strong><br />

<strong>31.12.2010</strong> und einer Belegung dieses Eigenkapitals in Höhe von 96,2 Mio. EUR durch eigenkapitalunterlegungspflichtige<br />

Positionen waren zum Ende des abgelaufenen Jahres 71,4 % des zur Verfügung stehenden<br />

Eigenkapitals der BKM gebunden. Hinsichtlich der Konditionen und Restlaufzeiten der nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten wird auf den Geschäftsbericht 2010 Seite 38 verwiesen.<br />

Kapitalquoten<br />

Die Kapitalquoten nach § 325 Abs. 2 Nr. 5 SolvV ermitteln sich zum Bilanzstichtag <strong>31.12.2010</strong> laut abgegebener<br />

Meldung wie folgt:<br />

• Kernkapitalquote: 8,62 %<br />

• Gesamtkapitalquote: 11,22 %<br />

4. Risikomanagement Die aus dem Geschäftsbetrieb der BKM resultierenden Risiken werden im Rahmen eines ganzheitlichen<br />

Risikomanagementprozesses überwacht und gesteuert. Die allgemeine Verantwortung für den Risikomanagementprozess<br />

der BKM liegt beim Vorstand. Dieser legt die Strategien fest, initiiert deren Implementierung<br />

und stellt den am Risikomanagementprozess beteiligten Organisationseinheiten die erforderlichen<br />

Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung. Zur Durchführung des Risikomanagementprozesses werden<br />

Risikoverantwortliche bestimmt. Diese sind im Rahmen ihrer jeweiligen Aufgabengebiete die Führungskräfte<br />

der ersten Ebene (Hauptabteilungs- und Stabsstellenleiter) der BKM. Die Überwachung des Risikomanagementprozesses<br />

obliegt der Internen Revision.<br />

Durch den Risikomanagementprozess werden alle Risiken aus der Geschäftstätigkeit der BKM erfasst,<br />

bewertet, analysiert und in konsolidierter Form an die zuständigen Organe der BKM berichtet. Dadurch<br />

stellt die BKM eine ganzheitliche Risikobetrachtung sicher, in welcher Informationen über alle bestehenden<br />

Risiken ad hoc und/oder in <strong>per</strong>iodischen Berichterstattungen zur Verfügung gestellt werden und ein<br />

adäquates Management der Risiken ermöglicht wird.<br />

Das Risikogremium der BKM führt mindestens einmal jährlich eine Risikoinventur durch. Ziel der Risikoinventur<br />

ist die Identifikation und Bewertung aller Risiken, denen die BKM in Ausübung ihrer Geschäftstätigkeit<br />

ausgesetzt ist. Im Rahmen der jüngsten Risikoinventur wurden für die BKM das Adressenausfallrisiko<br />

aus dem Kundengeschäft und den Eigenanlagen (siehe auch Kapitel 6), das Marktpreisrisiko (siehe auch<br />

Kapitel 8), das Liquiditätsrisiko (siehe auch Kapitel 9) sowie das o<strong>per</strong>ationelle Risiko (siehe auch Kapitel<br />

10) als wesentliche Risikoarten identifiziert. Risiken aus Beteiligungen und Immobilien sind aufgrund ihres<br />

geringen Volumens als nicht wesentlich bewertet.<br />

Die BKM erstellt quartalsweise einen MaRisk-Report, in dem die wesentlichen Risikoarten, deren Entwicklung<br />

und ggf. notwendige Steuerungsmaßnahmen dargestellt werden. Daneben wird auch die Auslastung<br />

der Risikodeckungsmasse durch bestehende Risikopotentiale im Rahmen der Risikotragfähigkeit bewertet.<br />

Ebenfalls werden die Ergebnisse aus Stresstests sowie aus Konzentrationsrisiken aufgezeigt. Alle Informationen<br />

werden den zuständigen Organen der BKM unverzüglich zur Verfügung gestellt. Zudem ist in der<br />

BKM ein ad hoc-Meldeverfahren etabliert, nach dem Vorkommnisse von besonders risikorelevanter Bedeutung,<br />

einschließlich bedeutender Schadensfälle, unverzüglich berichtet werden.<br />

5


5. Risikotragfähigkeit Wesentlicher Bestandteil des Risikomanagementsystems der BKM ist das Risikotragfähigkeitskonzept.<br />

Grundlage dieses Mess- und Steuerungsverfahrens sind die Anforderungen des § 25a KWG, die ein<br />

„Verfahren zur Ermittlung und Sicherstellung der Risikotragfähigkeit“ fordern.<br />

Mit Hilfe des Risikotragfähigkeitskonzepts wird sichergestellt, dass mögliche Verluste aus den verschiedenen<br />

Risikoarten von der BKM getragen bzw. abgedeckt werden können. Gleichzeitig dient die Risikotragfähigkeit<br />

der BKM als Steuerungsgröße, indem daraus Obergrenzen für einzelne Risikoarten abgeleitet<br />

werden.<br />

In das Risikotragfähigkeitskonzept fließen die vier als wesentlich identifizierten Risikoarten (Adressenausfallrisiko,<br />

Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko und o<strong>per</strong>ationelles Risiko) ein. Jede Risikoart wird dabei unter<br />

drei verschiedenen Belastungsszenarien betrachtet:<br />

• Risiko im „normalen Belastungsfall“, das mit einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit versehen ist und<br />

bei dem die Verluste im Rahmen der Erwartung bleiben.<br />

• Risiko im „negativen Belastungsfall“, das mit einer geringen bis mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

schlagend wird. Die hier angenommenen Verluste sind höher als erwartet.<br />

• Risiko im „maximalen Belastungsfall“, das den Fall außerordentlich hoher Verluste, die aber mit einer<br />

sehr geringen Wahrscheinlichkeit (1 % oder kleiner) eintreten, beschreibt.<br />

Der maximale Belastungsfall ist der steuerungsrelevante Belastungsfall für die BKM.<br />

Die BKM geht in allen drei Belastungsfällen von einem Going-Concern-Ansatz aus. Dies spiegelt sich in<br />

der Zusammensetzung der Risikodeckungsmasse wider. Hier werden nur die frei verfügbaren Eigenmittel<br />

oberhalb einer für die Fortführung des Unternehmens notwendigen Solvabilitätskennziffer von 8,4 % in die<br />

Risikodeckungsmasse einbezogen.<br />

Die Risikodeckungsmasse wird barwertig ermittelt und setzt sich <strong>per</strong> <strong>31.12.2010</strong> wie folgt zusammen:<br />

Barwert aller zinstragenden Geschäftspositionen<br />

+ Buchwert der Beteiligungen inkl. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

+ Buchwert der Sachanlagen<br />

+ Buchwert der sonstigen Vermögensgegenstände<br />

= Bruttovermögen<br />

- Wertberichtigungen<br />

- Rückstellungen und sonstige Passiva<br />

- Prozentsatz der Betriebs- und Verwaltungskosten<br />

= Reinvermögen<br />

- Eigenkapital gesamt<br />

+ „freies“ Eigenkapital (oberhalb einer Solvabilitätskennziffer von 8,4 %)<br />

= barwertige Risikodeckungsmasse<br />

Übersicht 1: Risikodeckungsmasse<br />

6


Neben den drei Belastungsfällen bestimmt die BKM auch ein Liquidationsszenario, welches insbesondere<br />

im Kontext der Stressszenarien eingesetzt wird.<br />

Der Vorstand stellt entsprechend seiner Risikoneigung am Jahresanfang Teile der gesamten Risikodeckungsmasse<br />

zur Abdeckung der Risikopotentiale zur Verfügung. Hierbei wird eine Differenzierung<br />

zwischen der Risikodeckungsmasse für die Going-Concern-Fälle sowie für den Liquidationsansatz<br />

vorgenommen.<br />

Die regelmäßig ermittelten Risikopotentiale werden jeweils der zur Risikoabschirmung zur Verfügung<br />

gestellten Risikodeckungsmasse gegenübergestellt. Hierbei wird überprüft, ob die allokierte Risikodeckungsmasse<br />

zur Abdeckung der Risikopotentiale ausreichen. Das Überprüfungsergebnis wird im<br />

MaRisk-Report ausgewiesen und an den Vorstand berichtet. Bei Bedarf werden Handlungsvorschläge<br />

zur Risikosteuerung unterbreitet.<br />

6. Adressenausfallrisiko Definition<br />

Das Adressenausfallrisiko (AAR) beschreibt die Gefahr des Ausfalls eines Schuldners.<br />

Die BKM unterteilt diese Risikoart in zwei Bereiche:<br />

• Adressenausfallrisiko „Kundengeschäft“<br />

• Adressenausfallrisiko „Eigenanlagen“<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko „Kundengeschäft“ versteht die BKM das Risiko eines Vermögensverlustes<br />

durch den Ausfall oder die nicht vertragsgemäße Zahlung von Zinsen und Tilgungen im Rahmen<br />

eines Kreditgeschäftes mit einem Kunden.<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko „Eigenanlagen“ versteht die BKM das Risiko eines Vermögensverlustes<br />

bei einer Geldanlage im Interbankenmarkt oder in Wertpapieren bzw. Schuldscheindarlehen, der<br />

dadurch entstehen kann, dass Emittenten bzw. Kontrahenten insolvent werden und die Rückzahlung der<br />

Geldanlage einschließlich der Zinsen nicht vertragsgemäß erfolgt. Art und Umfang solcher Eigenanlagen<br />

unterliegen den Bestimmungen des <strong>Bausparkasse</strong>ngesetzes.<br />

Auf eine Betrachtung von Länderrisiken wird in der BKM aufgrund ihrer Geringfügigkeit verzichtet.<br />

Begrenzung des Adressenausfallrisikos „Kundengeschäft“<br />

Die BKM finanziert ausschließlich die nach dem <strong>Bausparkasse</strong>ngesetz zugelassenen wohnwirtschaftlichen<br />

Verwendungsarten. Das Kundenkreditgeschäft unterliegt der „Adressenausfallrisikostrategie“ der BKM<br />

sowie den Vorgaben und Regelungen im „Kredithandbuch“ der BKM, wodurch die Einhaltung der Mindestanforderungen<br />

für das Kreditgeschäft gemäß den MaRisk (BTO1) sichergestellt wird. Die Kompetenzordnung<br />

der BKM legt den Rahmen fest, innerhalb dessen Mitarbeitern der Kreditabteilung Entscheidungsbefugnisse<br />

zur Kreditbewilligung übertragen werden.<br />

Zur Unterstützung der Entscheidungen im Kreditantragsverfahren setzt die BKM ein Antragsscoringverfahren<br />

ein, um den Kreditentscheidungsprozess stärker zu systematisieren und die Risikoparameter der eingehenden<br />

Kreditanträge valide abzuschätzen. Jeder Kreditantrag wird auf seine Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

analysiert und entsprechend eingestuft. Zu diesem Zweck verwendet die BKM Scorekarten, die jährlich im<br />

Rahmen eines Validierungs- und Kalibrierungsprozesses überprüft und bei Bedarf adjustiert werden.<br />

7


Neben dem Antragsscoring führt die BKM auch quartalsweise ein Bestandsscoring des Kundenkreditportfolios<br />

durch. Hierbei werden die Daten aus dem Antragsscoring und insbesondere das Zahlungsverhalten<br />

der Kunden berücksichtigt.<br />

Darüber hinaus führt die BKM regelmäßig Analysen des Kundenkreditportfolios hinsichtlich soziodemo-<br />

graphischer und produktspezifischer Merkmale durch.<br />

Begrenzung des Adressenausfallrisikos „Eigenanlagen“<br />

Im Bereich der Eigenanlagen werden Adressenausfallrisiken durch eine konservativ ausgerichtete<br />

Risikostrategie begrenzt. Inhalte sind u.a. ein mehrstufiger Auswahl- und Anlageprozess sowie Anlage<br />

beschränkungen auf Emittenten, die nach dem <strong>Bausparkasse</strong>ngesetz zugelassen sind.<br />

Quantifizierung des Adressenausfallrisikos<br />

Für die ökonomische Sicht wird für beide Adressenausfallrisiko-Bereiche ein erwarteter und unerwarteter<br />

Verlust bestimmt.<br />

Die entsprechenden Risikowerte für das Adressenausfallrisiko „Kundengeschäft“ werden mit Hilfe der<br />

Software „Credit Risk Analysis and Reporting“ ermittelt. Basis der Berechnungen sind die Ergebnisse der<br />

Krediteinstufungen im Bestandsscoring sowie die dort ermittelten Werte für die „Ausfallwahrscheinlichkeit“<br />

(Probability of Default (PD)) und die „Verlusthöhe bei Ausfall“ (Loss Given Default (LGD)) der einzelnen Kundenforderungen<br />

(Exposure at Default (EAD)).<br />

Die Risikowerte für das Adressenausfallrisiko „Eigenanlagen“ werden über externe Ratings ermittelt. Der<br />

unerwartete Verlust wird mit Hilfe einer Monte-Carlo-Simulation als Expected Shortfall bestimmt.<br />

Kreditrisikostandardansatz<br />

Zur Ermittlung der Eigenkapitalunterlegung des Adressenausfallrisikos wendet die BKM den Kreditrisikostandardansatz<br />

(KSA) gemäß SolvV an. Zur Ermittlung der Gewichtungsfaktoren der Forderungsklassen<br />

Staaten, Banken und Unternehmen nutzt die BKM die Ratings der Ratingagentur Fitch Deutschland GmbH.<br />

Der Bezug zu den in § 41 SolvV genannten bonitätsbeurteilungsbezogenen Forderungskategorien wurde<br />

von der BKM wie folgt an die Bankenaufsicht gemeldet:<br />

Bonitätsbeurteilungsbezogene Forderungskategorie Benannte Ratingagenturen<br />

Staaten Fitch Ratings<br />

Banken Fitch Ratings<br />

Unternehmen Fitch Ratings<br />

Investmentanteile –<br />

Verbriefungen –<br />

Übersicht 2: Verwendete Ratings<br />

Risikovorsorge Kreditgeschäft<br />

Die BKM trägt allen Risiken im Kreditgeschäft durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen, pauschalen<br />

Einzelwertberichtigungen sowie Pauschalwertberichtigungen ausreichend Rechnung.<br />

8


Quantitative Angaben zum Forderungsportfolio und dessen Performance<br />

Nachstehender Tabelle ist eine Aufteilung des Bruttokreditvolumens der BKM auf Schuldnergruppen<br />

zu entnehmen:<br />

alle Beträge in Mio. EUR Kredite, Zusagen u. nichtderivative<br />

außerbilanzielle<br />

Aktiva<br />

Hauptbranchen<br />

Wirtschaftlich selbständige<br />

217,9<br />

Privat<strong>per</strong>sonen<br />

Wirtschaftlich unselbständige<br />

1.799,6<br />

Privat<strong>per</strong>sonen<br />

Regionalregierungen und<br />

sonstige öffentliche Stellen<br />

Sonstige Privat<strong>per</strong>sonen 58,6<br />

Das Bruttokreditvolumen der BKM weist dabei folgende Restlaufzeiten auf:<br />

Wertpapiere Derivate Instrumente<br />

114,7<br />

Juristische Personen 16,8 169,1<br />

Ohne Berufsangaben 2,0<br />

Kreditinstitute 156,1 549,2<br />

Gesamtes<br />

Bruttokreditvolumen<br />

2.094,9 439,9 549,2<br />

alle Beträge in Mio. EUR Kredite, Zusagen u. nichtderivative<br />

außerbilanzielle<br />

Aktiva<br />

Restlaufzeiten<br />

Tabelle 3: Bruttokreditvolumen nach Schuldnergruppen<br />

Wertpapiere Derivate Instrumente<br />

< 1 Jahr 297,6 13,2 40,0<br />

1 Jahr - 5 Jahre 1.198,0 275,2 294,0<br />

> 5 Jahre 599,3 151,5 215,2<br />

Gesamtes<br />

Bruttokreditvolumen<br />

2.094,9 439,9 549,2<br />

Tabelle 4: Bruttokreditvolumen nach Restlaufzeiten<br />

9


Baudarlehen, Wertpapiere und derivative Instrumente sind entsprechend ihrer Restlaufzeit<br />

zugeordnet. Kreditzusagen sind der Restlaufzeit < 1 Jahr zugeordnet.<br />

Eine Gliederung der Kundenkredite und Kreditzusagen nach Regionen ist nachfolgender Tabelle<br />

zu entnehmen:<br />

alle Beträge in Mio. EUR Kundenkredite Kreditzusagen<br />

Ausland 4,4<br />

Deutschland<br />

Baden-Württemberg 237,9 5,4<br />

Bayern 206,9 6,3<br />

Berlin 46,6 2,3<br />

Brandenburg 120,7 5,0<br />

Bremen 9,3 0,2<br />

Hamburg 33,2 1,4<br />

Hessen 258,5 9,1<br />

Mecklenburg-Vorpommern 39,5 0,6<br />

Niedersachsen 148,3 4,6<br />

Nordrhein-Westfalen 337,6 8,8<br />

Rheinland-Pfalz 190,5 5,6<br />

Saarland 30,7 0,6<br />

Sachsen 77,3 1,1<br />

Sachsen-Anhalt 70,1 1,6<br />

Schleswig-Holstein 74,9 2,1<br />

Thüringen<br />

Andere Kundenforderungen, Sonstige<br />

149,8 4,0<br />

Gesamt 2.036,2 58,7<br />

Tabelle 5: Forderungen nach geografischen Hauptgebieten<br />

10


Die Verteilung notleidender bzw. in Verzug geratener Kundenkredite nach Regionen ergibt sich<br />

aus folgender Tabelle:<br />

alle Beträge in Mio. EUR Gesamt-<br />

inanspruchnahme<br />

Bestand EWB Bestand PWB<br />

und pEWB<br />

Kredite in Verzug<br />

(ohne Wertberichtigung)<br />

Ausland 0,3 0,1 0,4<br />

Deutschland<br />

Baden-Württemberg 7,4 2,3 17,0<br />

Bayern 4,1 1,2 15,3<br />

Berlin 0,5 0,2 3,7<br />

Brandenburg 2,5 0,5 8,5<br />

Bremen 0,1 0,7<br />

Hamburg 0,1 1,4<br />

Hessen 4,9 1,4 17,9<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1,1 0,5 2,6<br />

Niedersachsen 5,2 2,5 10,7<br />

Nordrhein-Westfalen 5,6 1,6 23,2<br />

Rheinland-Pfalz 2,8 1,1 15,3<br />

Saarland 0,5 0,2 2,2<br />

Sachsen 4,3 1,7 5,8<br />

Sachsen-Anhalt 1,5 0,6 5,7<br />

Schleswig-Holstein 0,9 0,2 4,7<br />

Thüringen 3,0 1,0 10,1<br />

Andere Kundenforderungen, Sonstige 0,3<br />

Gesamt 44,8 15,1 4,2 145,5<br />

Tabelle 6: Notleidende und in Verzug geratene Kredite nach geografischen Hauptgebieten<br />

11


In der Verteilung notleidender bzw. in Verzug geratener Kundenkredite nach Schuldnergruppen ergibt sich<br />

folgendes Bild:<br />

alle Beträge in<br />

Mio. EUR<br />

Gesamtinanspruchnahme<br />

aus not-<br />

leidenden<br />

und in Verzug<br />

geratenen<br />

Krediten (mit<br />

Wertberichtigungsbedarf)<br />

Bestand EWB Bestand PWB<br />

und pEWB<br />

Nettozuführung/Nettoauflösung<br />

von EWB/<br />

PWB in<br />

2010<br />

Direktabschreibung<br />

Eingänge<br />

auf ab-<br />

geschriebene<br />

Forderungen<br />

Kredite in<br />

Verzug (ohne<br />

Wertberichtigungsbedarf)<br />

Privat<strong>per</strong>sonen 42,7 13,9 3,2 1,4 0,6 145,2<br />

Unternehmen 2,1 1,2 0,2 0,3<br />

Öffentliche<br />

Haushalte<br />

Kreditinstitute<br />

Sonstige<br />

Gesamt 44,8 15,1 4,2 3,4 1,4 0,6 145,5<br />

Tabelle 7: Notleidende und in Verzug geratene Kredite nach Schuldnergruppen<br />

Nachstehende Tabelle zeigt die Entwicklung bei den Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie den<br />

erstmalig ab 2010 gebildeten pauschalen Einzelwertberichtigungen auf:<br />

alle Beträge in Mio.<br />

EUR<br />

Anfangsbestand<br />

der Periode<br />

Zuführung Auflösung Verbrauch Nettozuführung/<br />

Nettoauflösung<br />

von EWB/PW<br />

Rückstellungen<br />

Endbestand<br />

der Periode<br />

EWB 12,8 5,6 2,2 2,6 3,4 13,5<br />

PWB 2,2 0,4 2,6<br />

pEWB 1,6 1,6<br />

Zinskorrektur 1,5 0,5 0,2 0,2 0,1 1,6<br />

Tabelle 8: Entwicklung der Einzel- und Pauschalwertberichtigung sowie pauschale Einzelwertberichtigung<br />

Definition „notleidende“ und „in Verzug geratene“ Kredite<br />

Als notleidend gelten Kredite, die gekündigt worden sind. Das Attribut „in Verzug geraten“ erhalten Kredite,<br />

die einen Zahlungsrückstand von mindestens einer Rate aufweisen, aber noch nicht gekündigt wurden.<br />

Beschreibung der Risikovorsorgeverfahren<br />

Für leistungsgestörte Engagements wird die erforderliche Einzelwertberichtigung (EWB) grundsätzlich ab<br />

einem Rückstand von 6 Raten gebildet. Leistungsgestörte, grundpfandrechtlich gesicherte Engagements<br />

werden prinzipiell bei einem Rückstand von drei Raten gekündigt. In diesem Segment werden auf Basis<br />

der bewerteten Sicherheiten ermittelte Blankoanteile der Forderung in voller Höhe wertberichtigt. Latente<br />

Risiken im Kreditgeschäft werden durch Bildung von Pauschalwertberichtigungen (PWB) berücksichtigt.<br />

12


Zusätzlich wurde im Geschäftsjahr 2010 für Kreditengagements mit Rückständen von 3,00 bis 5,99 Leistungsraten<br />

und einer saldierten Inanspruchnahme bis zu TEUR 500 eine pauschale Einzelwertberichtigung<br />

gebildet, deren Höhe über ein internes Modell abgeleitet wurde.<br />

Der Vorstand der BKM wird monatlich über die Entwicklungen aller Wertberichtigungen informiert.<br />

Nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Verteilung der ausstehenden Forderungsbeträge<br />

nach Risikogewichten gemäß Kreditrisiko-Standardansatz:<br />

alle Beträge in Mio. EUR Gesamtsumme der ausstehenden Forderungsbeträge (Standardansatz)<br />

Risikogewicht vor Kreditrisikominderung nach Kreditrisikominderung<br />

0 % 48,8 48,8<br />

10 % 7,4 7,4<br />

20 % 393,8 393,8<br />

35 % 495,0 495,0<br />

50 % 1.526,0 1.526,0<br />

70 %<br />

75 %<br />

90 %<br />

0,4 0,4<br />

100 %<br />

115 %<br />

122,0 122,0<br />

150 %<br />

350 %<br />

22,5 22,5<br />

Ohne Bonitätsbeurteilung<br />

einer anerkannten Ratingagentur<br />

Sonstige Risikogewichte<br />

6,0 6,0<br />

Tabelle 9: Risikogewichte der Forderungsbeträge<br />

Bauspardarlehen, Vorfinanzierungs- und Zwischenfinanzierungskredite gewichtet die BKM mit dem Mischsatz<br />

für <strong>Bausparkasse</strong>n (50 %). Mit der Wahl dieses Ansatzes ist die Anwendung von Kreditrisikominderungstechniken<br />

ausgeschlossen.<br />

7. Beteiligungen Die BKM unterhält eine strategische Beteiligung an der Tochtergesellschaft <strong>Mainz</strong>er Haus Vertriebs GmbH,<br />

im Anlagebuch <strong>Mainz</strong> (am 19.04.2011 umbenannt in BKM Immobilien Service GmbH), in Höhe von 100 %. Die Beteiligung<br />

an dieser Gesellschaft ist nach § 4 Abs. 1 Nr. 6 Satz 1 i.V.m. § 19 Abs. 5 BSpKG zulässig. Der Buchwert<br />

der Beteiligung beläuft sich auf 380 TEUR und hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Die Beteiligung<br />

wird unter Risikogesichtspunkten als nicht wesentlich eingestuft.<br />

Die BKM hat an einer Branchenlösung für die ehemalige Quelle Bauspar <strong>AG</strong>, Fürth (nach Namensänderung<br />

nunmehr BSQ Bauspar <strong>AG</strong>) mitgewirkt und über die Domus Beteiligungsgesellschaft der privaten <strong>Bausparkasse</strong>n,<br />

Berlin, eine Beteiligung in Höhe von 5,17 % an dem Institut erworben. Die Mitwirkung ist nicht<br />

wesentlich für die Ertrags- und Vermögenslage der <strong>Bausparkasse</strong>.<br />

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8. Marktpreisrisiko Definition<br />

Die Vorgaben des <strong>Bausparkasse</strong>ngesetzes begrenzen die zulässigen Geschäfte für <strong>Bausparkasse</strong>n.<br />

Marktpreisrisiken aus Aktienpositionen, Rohstoffen oder ähnlichen Vermögensgegenständen können daher<br />

nicht entstehen. Zudem ist die BKM ein Nichthandelsbuchinstitut und tätigt sämtliche Geschäfte in EURO.<br />

Wesentliche Marktpreisrisiken für die BKM bestehen daher nur in Form des Zinsänderungsrisikos.<br />

Ermittlung des Zinsänderungsrisikos<br />

Die BKM misst und steuert das Zinsänderungsrisiko (ZÄR) unter Anwendung von zwei barwertorientierten<br />

Verfahren.<br />

Zum einen wendet die BKM das „Zinsschockverfahren“ nach Basel II an. Bei diesem aufsichtsrechtlich<br />

vorgeschriebenen Verfahren zur Berechnung des ZÄR wird zunächst der Barwert aller zinstragenden Aktiva<br />

und Passiva des Unternehmens durch Abdiskontierung der Cash Flows mit der aktuellen Zinskurve ermittelt.<br />

Anschließend wird die Berechnung auf Basis einer Zinskurve wiederholt, deren Stützwerte um 1,30 %<br />

parallel nach oben bzw. um 1,90 % parallel nach unten verschoben wurden. Die so ermittelten Barwerte<br />

aller zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen werden nun mit dem Ursprungswert verglichen, wobei der<br />

Barwert infolge der Veränderung der Zinskurve um nicht mehr als 20 % der regulatorischen Eigenmittel<br />

absinken darf.<br />

Zum anderen ermittelt die BKM ihr ZÄR durch ein Value at Risk (VaR) Verfahren auf Basis der historischen<br />

Simulation. Parameter für dieses Verfahren sind ein historischer Betrachtungszeitraum von 1.250<br />

Tagen, eine Haltedauer aller zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (Zinsbuchpositionen) von 30 Tagen<br />

und ein Konfidenzniveau von 99 %. Mit dem VaR Verfahren auf Basis der historischen Simulation werden<br />

mögliche Wertänderungen des Zinsbuchs approximiert, indem tatsächlich eingetretene Zinsentwicklungen<br />

der Vergangenheit auf die Zukunft adaptiert werden. Das Ergebnis beschreibt ein Verlustrisiko im Zinsbuch<br />

der BKM, das mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit innerhalb der Halte<strong>per</strong>iode nicht überschritten wird.<br />

Für die o. g. Berechnungen setzt die BKM die Software „Ziris“ der parcIT GmbH ein.<br />

Angaben zum Zinsänderungsrisiko<br />

Die Ermittlung des ZÄR erfolgt monatlich, bei Bedarf auch ad hoc. Über die Berechnungsergebnisse wird<br />

der Vorstand der BKM im Rahmen entsprechender Risikoreports regelmäßig informiert.<br />

Nachstehender Tabelle ist das ZÄR der BKM auf Basis des „Zinsschockverfahrens nach Basel II“<br />

zu entnehmen:<br />

Gesamt<br />

Zinsänderungsrisiken <strong>per</strong> <strong>31.12.2010</strong><br />

Änderung des ökonomischen Wertes des Zinsbuches der BKM in Prozent des regulatorischen Eigenkapitals<br />

Bei einem Zinsschock von + 130 BP Bei einem Zinsschock von - 190 BP<br />

-17,3 % +31,7 %<br />

Tabelle 10: Zinsänderungsrisiken im Anlagebuch<br />

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Das ZÄR der BKM auf Basis des Value at Risk Verfahren nach historischer Simulation belief sich <strong>per</strong><br />

<strong>31.12.2010</strong> auf 9,8 Mio. EUR.<br />

Derivate<br />

Die Steuerung des Marktpreisrisikos aus Derivategeschäften erfolgt unter Nutzung des Programms „Ziris“<br />

von parcIT GmbH. Dazu sind alle Derivategeschäfte im Bereich der Eigengeschäfte erfasst.<br />

Die Auswertung der Marktpreisrisiken erfolgt anhand der in „Ziris“ hinterlegten Zinssimulation als Barwertveränderung.<br />

Der Veränderungseffekt wird im Rahmen des gesamten Zinsbuches betrachtet, da die<br />

<strong>Bausparkasse</strong> aufgrund der Vorgaben aus dem <strong>Bausparkasse</strong>ngesetz Derivate lediglich als Sicherungsinstrument<br />

einsetzt.<br />

Das Reporting der Marktpreisrisiken aus Derivaten erfolgt turnusmäßig im Rahmen des Berichtes zum barwertigen<br />

Zinsänderungsrisiko.<br />

Weitere Informationen zu Derivaten finden Sie im Anhang des Geschäftsberichtes 2010 unter der Rubrik<br />

„E. Sonstige Angaben“, dort insbesondere im Kapitel „Derivate“.<br />

9. Liquiditätsrisiko Definition<br />

In der BKM ist das Liquiditätsrisiko als Gefahr definiert, dass die <strong>Bausparkasse</strong> keine ausreichenden<br />

liquiden Mittel zur Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtungen zur Verfügung hat. Zahlungsverpflichtungen<br />

können durch Fälligkeiten von Verbindlichkeiten, den (unerwarteten) Abzug von Einlagen, Inanspruchnahme<br />

zugesagter Darlehen oder anderen Verpflichtungen aus dem Geschäftsbetrieb entstehen.<br />

Für die BKM ist innerhalb des Liquiditätsrisikos in erster Linie das Refinanzierungsrisiko von Bedeutung.<br />

Unter dem Refinanzierungsrisiko wird die Gefahr subsumiert, benötigte Zahlungsmittel nicht oder nur<br />

zu erhöhten Kosten aufnehmen zu können. Auch die Gefahr eines unvorhergesehenen Abzugs von Kundengeldern<br />

wird beachtet. Die Gefahr eines unvorhergesehenen Abrufs von Geldmitteln im Kreditgeschäft<br />

besteht hingegen kaum, da fest zugesagte Darlehensauszahlungen in ihrer Höhe bekannt sind und i.d.R.<br />

in überschaubaren, bekannten Zeiträumen stattfinden. Die BKM betreibt – mit Ausnahme des Darlehensproduktes<br />

<strong>Mainz</strong>er Rahmenkredit (MRK) – kein Geschäft mit aktivischen Kreditlinien.<br />

Unter dem Spreadrisiko versteht die BKM die Gefahr, dass sich die individuellen Refinanzierungszuschläge<br />

erhöhen (z.B. aufgrund einer veränderten Marktlage; aufgrund einer eigenen Bonitäts-<br />

verschlechterung).<br />

Das Liquiditätsmanagement (im Sinne der MaRisk) umfasst alle Maßnahmen, Verfahren und Prozesse,<br />

welche die jederzeitige Liquidität (Zahlungsfähigkeit) des Instituts sicherstellen bzw. das Liquiditätsrisiko<br />

begrenzen. Die Liquiditätsrisiken der BKM sind dabei auch durch die Verhaltensweisen der Bausparer im<br />

Kollektiv geprägt.<br />

Ermittlung des Liquiditätsrisikos<br />

Die BKM ermittelt regelmäßig die aufsichtsrechtlich vorgeschriebene Liquiditätskennziffer nach den Vorgaben<br />

der Liquiditätsverordnung. Per <strong>31.12.2010</strong> lag die Liquiditätskennziffer bei 2,96. Über die Berechnung<br />

der aktuellen Liquiditätskennziffer hinaus wird deren Entwicklung über die nächsten 12 Monate im Rahmen<br />

einer Prognoserechnung dargestellt.<br />

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Weiterhin ermittelt die BKM ihren Liquiditätsaufnahme oder -anlagebedarf unter Cash Flow Gesichtspunkten.<br />

Hierzu werden die Zahlungsströme der nächsten 12 Monate simuliert. Im Rahmen dieser Simulation<br />

werden alle vertraglich fixierten Zahlungsein- und -ausgänge sowie die über den Zeithorizont erwarteten<br />

Zahlungsein- und -ausgänge berücksichtigt. Dabei werden verschiedene Szenarien analysiert. Ergänzendes<br />

Element in diesem Verfahren sind die Liquiditätsreserven der BKM, die hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit<br />

in schriftliche Kreditzusagen und liquidierbare Schuldtitel (Wertpapiere) einerseits sowie nicht schriftlich<br />

zugesagte Kreditlinien andererseits unterschieden werden.<br />

Zudem weist die BKM der Bankenaufsicht durch regelmäßige Kollektivsimulationen nach, dass es aufgrund<br />

einer nachhaltig gesicherten Liquidität des Bausparkollektives jederzeit möglich ist, die Ansprüche der<br />

Bausparer auf Auszahlung von Bauspardarlehen und Bausparguthaben zu befriedigen. Diese Berechnungen<br />

werden mit Hilfe eines zertifizierten Systems zur Kollektivsimulation erstellt.<br />

Die Liquiditätsrisiken werden bei Ermittlung der Risikotragfähigkeit der BKM berücksichtigt.<br />

10. O<strong>per</strong>ationelles Risiko Definition<br />

O<strong>per</strong>ationelle Risiken beinhalten die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens<br />

von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse eintreten können.<br />

Die BKM unterteilt die o<strong>per</strong>ationellen Risiken in sieben Kategorien: IT-Risiken, Personalrisiken, Betrugsrisiken,<br />

Abwicklungs- und Prozessrisiken, Produktrisiken, Rechtsrisiken und sonstige Risiken. Das strategische<br />

Risiko und das Reputationsrisiko werden den o<strong>per</strong>ationellen Risiken nicht zugeordnet.<br />

Ermittlung des o<strong>per</strong>ationellen Risikos<br />

Die Erfassung des o<strong>per</strong>ationellen Risikos erfolgt über eine Datenbankanwendung, die eine genaue Analyse<br />

aufgetretener Schadensfälle ermöglicht. Die Analyseergebnisse zu den in dieser Schadensfalldatenbank<br />

erfassten Schadensfällen werden im Rahmen der quartalsweisen Risikoberichterstattung an die Organe<br />

der BKM berichtet. Bedeutende Schadensfälle ab einer Schadenssumme von 15.000 Euro werden ad hoc<br />

analysiert und unverzüglich an den Vorstand berichtet.<br />

Die Erkenntnisse aus den in der Schadensfalldatenbank hinterlegten Schadensfällen werden im Rahmen<br />

einer quartalsweisen Risikotragfähigkeitsberechnung unter dem Normalbelastungsfall berücksichtigt.<br />

Für den negativen sowie den maximalen Belastungsfall wurden die Risikopotentiale zum Stichtag<br />

<strong>31.12.2010</strong> auf Basis des Standardansatzes (STA) sowie des Basisindikatoransatzes (BIA) bestimmt.<br />

Im Zuge der Implementierung der Schadensfalldatenbank hat die BKM die Voraussetzungen für die Ermittlung<br />

der Eigenmittelunterlegung der o<strong>per</strong>ationellen Risiken nach dem Standardansatz geschaffen. Seit dem<br />

01. Januar 2010 ermittelt die BKM die aufsichtsrechtlich geforderte Eigenkapitalunterlegung unter Anwendung<br />

des Standardansatzes. Zum <strong>31.12.2010</strong> betrug der zu berücksichtigende Anrechnungsbetrag für das<br />

o<strong>per</strong>ationelle Risiko 3,5 Mio. EUR.<br />

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