Aquanaut: Interview mit SUB AQUA Geschäftsführer Peter Aulinger

E R F O L G S G E S C H I C H T E N
Peter Aulinger – Sub Aqua
Farbenfrohe Riffe
und jederzeit ein
Hai-Light möglich:
Das ist die Unterwasserwelt
der
Malediven
Bei der Geburtsstunde von Sub Aqua im Jahr 1972
steckte der Tauchsport noch in den Kinderschuhen.
Peter Aulinger, der heutige Geschäftsführer, weiss aus
Erzählungen, wie es war, als eine Tauchbasis oft nur
aus ein paar Zelten bestand, und selbst eine Flug -
gesellschaft wie Swiss Air nicht genau wusste, wo
die Malediven eigentlich liegen. Dass der Tauchtourismus
dort heute boomt, ist in erster Linie dem
Pioniergeist der Sub Aqua Gründer zu verdanken.
Deutschland kamen wir nur kurz zurück,
um unsere Arbeitsverträge aufzulösen.
AQUANAUT: Noch heute gilt das Ari Atoll
und speziell Angaga als Dein liebstes
Tauchreiseziel. Warum hast Du die Insel
überhaupt verlassen?
PETER AULINGER: Das habe ich nur
schweren Herzens getan, und ich kehre
nach wie vor so oft es geht dorthin zurück.
Fragst Du mich heute nach meinem Lieblingsspot,
sage ich immer noch: Angaga
Thila! Aber meine Frau war damals mit
anderthalb Jahre später haben Dich die
Naturgewalten ganz schön vom Kurs abgebracht.
Was ist dort auf Saba passiert?
PETER AULINGER: Erinnerst Du Dich
noch an Hurrikan Lenny? Der ist während
der atlantischen Hurrikansaison im November
1999 von West nach Ost durch die
Karibik gerast und hat unseren Lebenstraum
dabei buchstäblich zerschmettert.
So war die Selbständigkeit erst einmal
passé und die einzige Lösung die, nach
Deutschland zurückzukehren. Mich ganz
vom Tauchen zu verabschieden und wieder
in die Gastronomie zurückzukehren,
das hätte ich mir allerdings nicht vor -
stellen können.
AQUANAUT: Gut, dass Du noch Deine
Kontakte zu Sub Aqua hattest. Konnte
Dir Georg Krose damals gleich weiter -
helfen?
PETER AULINGER: Ja, Georg und ich
hatten schon immer einen guten Draht
zueinander. Tatsächlich brauchte er jemanden,
der von München aus die Gesamtleitung
der bis dato sieben Sub Aqua
Tauchbasen übernehmen konnte. Für uns
als Familie war das eine ideale Lösung,
zumal kurz darauf unsere Tochter zur Welt
kam und sich unser „Schulproblem“ von
selbst löste. Dieser Schritt hat zwar die
Anzahl meiner eigenen Tauchgänge deut-
schend starb, war es nicht sicher, ob die
Erfolgsgeschichte weitergeht. Wie konntet
ihr die Sub Aqua Idee retten?
PETER AULINGER: Das war damals
wirklich ein grosser Schock. Sub Aqua
war Georg Krose – Georg Krose war Sub
Aqua. Doch seine Frau wollte auf jeden
Fall, dass das Lebenswerk erhalten bleibt.
Und so hat sie mit mir eine Übernahmelich
reduziert, aber ich konnte die Ent -
wicklung von Sub Aqua, die zunächst im
Sudan, dann in Ägypten und auf den
Malediven und schliesslich in Thailand
und jetzt auch im Oman weiterging, hautnah
begleiten. Das war schon eine spannende
Herausforderung!
AQUANAUT: Als Georg Krose 2003 überra-
Bilder: Michael Friedel, Gerald Nowak und Sub Aqua
Tauchpionier
Georg Krose:
1972 gründet er
Sub Aqua und
erschliesst sowohl
den Sudan als
auch die Malediven
für den Tauchtourismus
AQUANAUT: Peter, auch Deine Zeit bei Sub
Aqua hat auf den Malediven begonnen.
Warum ist aus einer kleinen Reise so viel
mehr geworden?
PETER AULINGER: Ich war eigentlich
in der Gastronomie zu Hause und wollte
mir zwischen zwei Jobs eine dreimonatige
Auszeit gönnen. Claudia, meine mich begleitende
Frau, und ich waren sofort fasziniert
von der unglaublichen Unterwasser-
welt. Wir hatten zuvor schon viel getaucht,
aber das waren vor allem Süss -
wassertauchgänge in deutschen Bergseen
– kein Vergleich also! Dass aus ein paar
Wochen Malediven dann mehr als sechs
Jahre wurden, ist eigentlich Axel Horn zur
verdanken, der damals Basisleiter auf
Ellaidhoo war. So kam dann eins zum anderen,
und schon war ich Leiter der Sub
Aqua Tauchbasis auf Angaga. Nach
unserem Sohn schwanger, und wir wollten
nicht, dass er seine Kindheit im Hotel verbringt.
Spätestens im Schulalter wäre ein
normales Leben dort unmöglich geworden
– wir waren ja nicht auf Male, sondern
mitten im Ari Atoll. Also schmiedeten
wir neue Pläne und träumten von einer
eigenen Tauchbasis in der Karibik.
AQUANAUT: Gesagt, getan! Doch schon
Angaga ist
noch heute
Peter Aulingers
Lieblingsziel für
Tauchurlaub mit
der ganzen Familie
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Auf der Malediveninsel
Rangali hat
Sub Aqua ein
besonderes
Highlight für
seine Gäste:
U-Boot „Nemo”
bietet Tauchgänge
der ganz
besonderen Art
RESORT & BASIS INFO
Sub Aqua Divecenter
Worldwide
Buchungscenter Deutschland:
Tel. +49 (0)89-38476933,
booking@subaqua-divecenter.com
Reisepartner Buchung komplett:
Tel. +49 (0)89-384769-0,
tauchreisen@sub-aqua.de
SUB AQUA Divecenter Ägypten:
¬ Utopia Beach Club, El Qusier
¬ Partner Le Pacha, Hurghada
SUB AQUA Divecenter Malediven:
¬ Angaga Island Resort, Süd-Ari Atoll
¬ Thulhagiri Island Resort, Nord-Male Atoll
¬ Conrad Maldives Rangali Island, Süd-Ari Atoll
SUB AQUA Divecenter Thailand:
¬ Hilton Arcadia Resort, Phuket
¬ Partner IQ-Dive, Khao Lak
Sub Aqua legt
sehr viel Wert auf
gut ausgebildete
Tauchlehrer.
Hier das Team des
Utopia Beach Clubs
vereinbarung getroffen. Wir hatten zum
damaligen Zeitpunkt 150 Mitarbeiter –
Du kannst Dir die Erleichterung sicher
vorstellen.
AQUANAUT: Geschäftsführer zu sein bringt
viel Verantwortung, aber auch viel Gestaltungsspielraum
mit sich. Was hast Du
verändert?
PETER AULINGER: Ich wollte nichts
verändern, ich wollte die Sub Aqua Idee
weiterentwickeln. Wir waren die, die den
Tauchreisemarkt für Deutschland und
Europa mitgeprägt und später das Non-
Limit-Tauchen eingeführt haben. Wir gehörten
zu den ersten, die für ihre Basen
Tauchcomputer angeschafft und damit die
Sicherheit des Freizeittauchens deutlich
erhöht haben. Und wir haben das Abenteuer
Tauchen mit Top-Service wie zum
Beispiel Marken-Leihequipment verbunden.
Diese Pionierstellung kommt uns
nach wie vor zu Gute. Wir haben viele
Gäste, die seit mehr als 25 Jahren treue
Sub Aqua Kunden sind – eben weil wir
nicht jeden Trend mitmachen, aber gleichzeitig
sehr nah an den Bedürfnissen all
jener Menschen sind, die Tauchen als
schönste Art der Urlaubsgestaltung sehen.
Auch viele Partner, mit denen wir zusammenarbeiten,
sind seit Anfang an
dabei.
AQUANAUT: Wo siehst Du denn derzeit die
wahren Trends? Was will der tauchbe -
geisterte Urlauber wirklich?
PETER AULINGER: So pauschal lässt
sich das gar nicht sagen, denn die Bedürf-
nisse sind völlig verschieden. Die einen
wollen im Urlaub alle Viere von sich
strecken und sind froh, wenn sie ihr
Equipment nur noch anlegen und ins
Wasser springen müssen. Andere dagegen
suchen die Ursprünglichkeit, die das Tauchen
noch in den Sub Aqua Anfängen hatte:
Mit dem Jeep durch die Wüste zum
Meer, mit ein paar Flickenteppichen ein
notdürftiges Lager aufschlagen, Equipment
aufbauen und hinein in unbekannte
Unterwasserwelten...
AQUANAUT: Klingt ganz so, als hättest Du
diese Zeit intensiv erlebt. Was hat sich
verändert, seitdem Du als Profi im Tauchsport
arbeitest?
PETER AULINGER: Wer heute taucht,
ist deutlich anspruchsvoller. Ich kenne die
Malediven, lange bevor sie zu einer
Luxusdestination geworden sind. Da ist
man dorthin geflogen, um zu tauchen, und
hat sich nicht daran gestört, wenn es mal
wieder Brackwasser statt frischem Süsswasser
gab, die Duschen kalt und das
Essen einfach, aber nahrhaft war. Dafür
würdest Du heute als Reiseanbieter ganz
schnell verklagt! Um die Jahrtausendwende
hat sich das geändert, als die ersten
First-Class-Ketten auf den Inseln eingezogen
sind. Damit wurde das Archipel auch
für Nicht-Taucher attraktiv. Aber auch die
Taucher haben sich an den neuen Komfort
schnell gewöhnt – was ja auch nicht weiter
schwierig ist.
AQUANAUT: Es heisst, wer heute auf Luxus
setzt, hat am Markt schon gewonnen.
PETER AULINGER: Nein, ich denke,
unterm Strich macht´s die Mischung.
Denn es gibt ja auch Leute, die sich die
„alten“ Zeiten zurückwünschen und nach
einsamen Tauchplätzen sehnen. Das war
mit ein Grund, warum wir die Sub Aqua
Tauchbasis Salalah im Oman eröffnet
haben und das Engagement auch noch
weiter ausbauen. Dort findest Du tatsächlich
noch diese Ursprünglichkeit. Das
Land ist touristisch wenig erschlossen,
und entsprechend sind auch die Tauchgebiete
noch echte Geheimtipps. Dass wir
uns hier vor 5 Jahren angesiedelt haben,
war wirklich eine ausgesprochen gute
Idee. Dazu kommt, dass Oman auch noch
relativ nah ist. Der Flug dauert nur sechs
Stunden und damit kaum länger als nach
Ägypten. Auch wenn man nur ein paar
Tage frei hat, ist das eine attraktive Alternative.
AQUANAUT: Gab es denn auch schon mal
Destinationen, die sich nach einer Weile
als Flop erwiesen haben?
PETER AULINGER: Na klar, die gab
es. Auf den Kapverden zum Beispiel
haben wir schnell wieder aufgegeben.
Die Anreise dauert einfach zu lang, was es
sehr schwer macht, unsere Qualität und
unseren Service aufrecht zu halten. Da ist
der südostasiatische Raum aus meiner
Sicht erschliessenswerter. Sub Aqua hat
zwar schon zwei Tauchbasen in Thailand,
aber wer weiss, was sich dort noch ergibt?
Der Indik hat viele tolle Ecken.
AQUANAUT: Bei Thailand fällt mir der verheerende
Tsunami von 2004 ein. War Sub
Aqua davon auch betroffen?
PETER AULINGER: Du erinnerst mich
an das schlimmste Erlebnis meiner Sub
Aqua Karriere. Vier Tage lang waren wir
in München ohne Nachricht aus Thailand.
Wir wussten nicht, ob unter unseren Mitarbeitern
Tote oder Verletzte zu beklagen
SUB AQUA Divecenter Oman:
¬ 5* Hilton Resort, Salalah
¬ Crown Plaza Resort, Salalah
SUB AQUA Divecenter Ecuador:
¬ Partner Hotel Silberstein, Galapagos
Webseite:
www.subaqua-divecenter.com
waren, und wir wussten ebenfalls nicht,
wie es unseren Gästen ging. Die Monsterwelle
hatte einfach die ganze Infrastruktur
hinweggefegt. Als wir dann endlich hörten,
dass alle wohlauf sind, hätte ich vor
Freude heulen können.
AQUANAUT: Wann wirst Du das nächste
Mal tauchen gehen?
PETER AULINGER: Am liebsten sofort.
Nahe Angaga wurden vor kurzem
über 100 Mantas gesichtet. Inzwischen
sind wir allerdings vier Taucher in der
Familie – auch meine Tochter hat gerade
ihren Schein gemacht. Insofern müssen
wir erst auf die Ferien warten.
Flagge zeigen:
Drei Mitglieder der
Angaga-Tauch-Crew
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