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BERICHTE<br />

MONTESA COTA 4RT 260 & RR<br />

FAHRTEST<br />

Doch grau ist alle Theorie. Wir wollen dem Bericht nun<br />

mehr Farbe verpassen und uns in der Praxis mit der<br />

neuen COTA 4RT auseinandersetzen. Dazu bekamen<br />

wir, wie bereits erwähnt, direkt am Montag nach dem<br />

WM-Lauf in Italien an selber Stelle die Gelegenheit. Je<br />

zwei Montesa COTA 4RT 260 und Montesa COTA 4RT<br />

Race Replica standen den insgesamt 16 Pressevertretern<br />

zur Verfügung. Jeder durfte mit jeweils einem der<br />

beiden Modelle 30 Minuten fahren. Zwei Profifotografen<br />

sorgten für die hier gezeigten Fotos.<br />

Bevor die Journalisten allerdings selbst in die Rasten<br />

steigen durften, demonstrierten Toni Bou und Fuji nami<br />

Takahisa auf eben den selben Maschinen, wie ich sie<br />

später fahren sollte, die Leistungsfähigkeit der neuen<br />

COTA 4RT. Und ich sage nur „Holla, die Waldfee“, denn<br />

die beiden haben es so richtig fliegen lassen! Drei<br />

Meter Sprünge von Fels zu Fels, mannshohe 180°<br />

Sprungwenden und Toni glänzte wieder mit Hinterrad-<br />

Hüpf-Akrobatik vom Feinsten. Da wollte man gar nicht<br />

so recht glauben, dass die beiden nicht auf ihren<br />

Werksgeräten fuhren. Doch so oft man auch nachsah,<br />

es waren einfach „nur“ die Serienmaschinen, welche<br />

auch ich später fuhr und die im September so an die<br />

Händler ausgeliefert werden. Mit diesen Serienmotorrädern<br />

fuhren Toni und Fuji dann schließlich sogar die<br />

beiden letzten Sektionen 11 und 12 des WM-Laufes<br />

am Tag zuvor. Und das hörte sich weder gequält an<br />

noch sah es so aus, die beiden fuhren die alles andere<br />

als leichten Sektionen hingegen eher locker.<br />

Während ich die Darbietungen der Werksfahrer fasziniert<br />

verfolgte und immer noch nicht recht glauben<br />

konnte, was Toni mit der Standard 4RT 260 alles anstellte,<br />

wurde mir nochmals die echt gelungene Gestaltung<br />

von Tank, Sitzbank und Kotflügel bewusst. Es<br />

ist schon erstaunlich, wie die moderne Optik von Tank<br />

und Heckkotflügel der ganzen Maschine ein neues<br />

Erscheinungsbild gibt. Ich denke, es dürfte kaum jemanden<br />

geben, dem das neue Design nicht erheblich<br />

besser gefällt.<br />

Dann war endlich auch ich an der Reihe. Von den ersten<br />

Metern an fühlte ich gleich dem Motor auf den<br />

Zahn, denn was ich zuvor bei den Profis gesehen hatte,<br />

wäre meiner Einschätzung nach mit der alten COTA<br />

4RT nicht machbar gewesen. Und in der Tat geht das<br />

Aggregat ganz anders zur Sache als das der bisherigen<br />

4RT. Es ist geradezu spritzig, so dass man herrlich am<br />

Gas zupfen kann und die Maschine dabei jedes Mal ein<br />

Stück nach vorne schnellt. Auch legt es jetzt schneller<br />

an Drehzahlen zu, drückt die Montesa selbst im dritten<br />

Gang noch kraftvoll vorwärts und strebt leichtfüßig<br />

in hohe Drehzahlregionen. Kaum zu glauben, dass der<br />

Motor von außen aussieht wie der alte, denn vom<br />

Fahreindruck ist er definitiv um Welten anders.<br />

So enttäuschend die Eckdaten des neuen Motors<br />

von der Papierform her gesehen erscheinen – 10 cm³<br />

Hubraumvergrößerung sind ja wirklich nicht viel – umso<br />

überraschender zeigt er sich in Natura. Und ich<br />

muss zugeben, dass sich trotz – oder gerade wegen –<br />

der verhaltenen Begeisterung, mit der ich auf die<br />

neue Montesa stieg, ein regelrechtes Wow-Gefühl bei<br />

mir einstellte. Es ist ohne Zweifel ein leistungsstarker<br />

Der neue, fantastische Motor macht aus der<br />

neuen COTA 4RT ein komplett neues Motorrad.<br />

Motor, dessen Beschleunigungsvermögen an Stufen im<br />

Vergleich zu Zweitakt-Motoren niemals nur 260 cm³<br />

vermuten lassen würde. So dreht er bei gezogener<br />

Kupplung vor Stufen extrem schnell hoch und lässt das<br />

Vorderrad der Montesa beim Einrücken der Kupplung<br />

vehement nach oben schnellen. Auch Doppelstufen, an<br />

denen schnelle, knackige Gasstöße erforderlich sind,<br />

lassen sich mit diesem Antrieb perfekt fahren.<br />

Von der Leistungscharakteristik hat er mit dem vorigen<br />

Motor nichts mehr gemeinsam. So muss man dem<br />

neuen Motor deutlich mehr Leistungsausbeute attestieren,<br />

als man ihm das von den technischen Daten<br />

zutrauen würde. Trotz des für einen Viertaktmotor nur<br />

verhältnismäßig geringen Hubraums von 260 cm³, hat<br />

der Antrieb der neuen 4RT eine Leistungsfähigkeit,<br />

welche das der meisten Fahrer bei weitem übersteigt.<br />

Was Toni und Fuji im Rahmen dieser Präsentation mit<br />

der neuen Montesa gezeigt haben, lässt jedenfalls<br />

vermuten, dass man selbst WM-Läufe im Serientrimm<br />

damit bestreiten könnte.<br />

Nachdem ich also meine anfänglichen Zweifel an der<br />

bloßen Power des Motors selbst weggefahren hatte,<br />

nahm ich mir die Zeit, dem Kraftwerk weiter auf den<br />

Nerv zu fühlen. Am neuen Antrieb fühlt sich selbst das<br />

Kicken anders an: der Kickstarter lässt sich jetzt leichter<br />

runter treten. Ein angenehmer Nebeneffekt der<br />

automatischen Dekompression des Kurbelgehäuses.<br />

Doch die neue COTA springt auch besser an. Selbst<br />

nachdem man sie abgewürgt hat – was nicht leicht ist<br />

– oder sie nach einem Sturz auf der Seite lag, sprang<br />

sie oft schon auf den ersten Tritt an. Das konnte ich<br />

nicht nur selbst erfahren, sondern auch bei den anderen<br />

Testfahrern beobachten.<br />

Maßgeblich für das komplett neue Fahrgefühl der<br />

Montesa COTA 4RT 260 ist die extrem geringe Motorbremse.<br />

Sie ist zwar stärker als bei Zweitaktmotoren,<br />

aber nicht mehr sehr viel. Das macht sich in zweierlei<br />

Dingen äußerst positiv bemerkbar. Erstens fühlt sich<br />

dadurch das gesamte Motorrad in allen Fahrsituationen<br />

einiges leichter an als bisher. Und Zweitens ist nun<br />

kaum mehr eine Umgewöhnung für bisherige Zweitaktfahrer<br />

beim Umstieg auf eine neue COTA erforderlich.<br />

Dieser Motor kann am Gasgriff gefahren werden<br />

wie ein Zweitakter, ist dabei aber wesentlich präziser<br />

steuerbar. Gerade die Gasannahme nach Gaswechseln<br />

ist nochmals sanfter als an der alten 4RT, was ebenfalls<br />

der geringeren Motorbremse zuzuschreiben ist.<br />

Nachdem ich insgesamt eine ganze Stunde auf der<br />

neuen Montesa gefahren war, von Kehren über Stufen<br />

bis zu Bachdurchfahrten im Schottland-Stil, muss ich<br />

sagen, dass mich der neue Motor echt beeindruckt<br />

hat. Zunächst nur von der Leistung und Spritzigkeit,<br />

doch er gibt dem Fahrer auch eine ausgezeichnete<br />

Rück mel dung über das, was am Hinterrad passiert und<br />

bringt die Befehle am Gasgriff sehr direkt auf den<br />

Boden. Herausragend am neuen Motor der Montesa<br />

COTA 4RT 260 ist seine effektive Verbindung von<br />

ein facher Fahrbarkeit und guter Beherrschbarkeit bei<br />

dennoch sehr hoher Agilität und Leistungsfähigkeit.<br />

Während die Motoren der beiden Modelle 260 und<br />

Race Replica weiterhin identisch sind, gab es für mich<br />

bei der Testfahrt noch die Unterschiede der neuen Federelemente<br />

der Standard COTA gegenüber der Race<br />

Replica mit den bekannten Showa-Komponenten her-<br />

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