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Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University

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1.1. Intermetallische Boride<br />

1.1. Intermetallische Boride<br />

Mit dem Beginn der Industrialisierung stieg zeitgleich auch der Bedarf an neuen Materialien<br />

mit herausragenden physikalischen Eigenschaften. Chemikern, Physikern und<br />

Materialwissenschaftlern gelang es in Vergangenheit immer wieder durch geschicktes<br />

Kombinieren von Metallen mit Nicht- oder Halbmetallen, Stoffe zu synthetisieren, die<br />

diesen Anforderungen gerecht wurden. Die Verwendung von Metallen und dem Halbmetall<br />

Bor führte dabei zu den intermetallischen Boriden.<br />

Intermetallische Boride kennzeichnen sich durch eine Vielzahl von physikalischen Eigenschaften<br />

aus. Die chemische Beständigkeit und die hohe mechanische Belastbarkeit<br />

einiger intermetallischer Boride wie z. B. TiB 2 führte dazu, dass diese Stoffe immer größere<br />

Verwendung als Hartwerkstoffe finden [1]. Neben den mechanischen Eigenschaften<br />

sind aber auch Boride mit herausragenden magnetischen Eigenschaften zu nennen. So<br />

ist z. B. Nd 2 Fe 14 B bis heute der stärkste Permanentmagnet bei Zimmertemperatur [2].<br />

Aufsehen erregte 2001 die Entdeckung, dass das lange bekannte MgB 2 Supraleitung bei<br />

einer Sprungtemperatur von 39 K zeigte [3].<br />

Die oben genannten physikalischen Eigenschaften hängen unmittelbar mit der Kristallstruktur<br />

der jeweiligen Verbindung zusammen. Die Aufklärung und das Verständnis dieser<br />

Strukturen ist somit eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Synthese und<br />

Charakterisierung neuer intermetallischer Verbindungen. Im Jahr 1950 hat Kiessling die<br />

bis dahin bekannten binären intermetallischen Boride gemäß ihres Bor-Gehalts strukturell<br />

klassifiziert [4]. In Abhängigkeit des Metall-zu-Bor-Verhältnisses (M:B) verändert<br />

sich der Vernetzungsgrad der Bor-Atome innerhalb dieser Strukturen. In metallreichen<br />

Boriden liegen die Bor-Atome isoliert vor und in borreichen Verbindungen finden sich<br />

dreidimensionale Netzwerke aus Bor-Atomen. Tabelle 1.1 gibt einen Überblick, wie sich<br />

der Vernetzungsgrad der Bor-Atome in Abhängigkeit des M:B-Verhältnisses in binären<br />

Boriden ändert. Die Arbeit von Hoffmann et al. enthält eine vollständige Übersicht von<br />

binären intermetallischen Boriden [5].<br />

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