Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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1.4. Der Ti 1+x Os 2−x RuB 2 -Strukturtyp<br />
Atome in ihrer Umgebung, die zu einem zweifach überkappten, verzerrten pentagonalen<br />
Prisma M2[M 8<br />
B 4 ] angeordnet sind. In der Nachbarschaft der M1-Atome befinden sich<br />
zwölf Atome, die sich zu einem stark verzerrten Ikosaeder M1[M 7<br />
Ru 2 B 3 ] zusammenfügen.<br />
Der B−B-Abstand im trigonal planaren B 4 -Fragment beträgt d(B−B) = 1.89 Å, somit<br />
dürfte es sich erwartungsgemäß um eine starke Bindung handeln (siehe Abbildung 1.4b).<br />
Quantenmechanische Berechnungen mit einer anschließenden Bindungsanalyse basierend<br />
auf COHP-Rechnungen haben diesen Sachverhalt bestätigt [23]. Der B2−B1−B2-<br />
Winkel beträgt 120 ◦ . Die Bor−Metall-Abstände zeigen den üblichen Trend für Boride,<br />
in denen B−B-Bindungen vorliegen: Das B1-Atom im trigonalen Prisma B1[Ru 6<br />
B 3 ] mit<br />
einem Abstand d(B1−Ru) = 2.16 Å bindet stark an die Ruthenium-Atome, wie ein<br />
Vergleich mit der Summe der Kovalenzradien [30] zeigt. Das B2-Atom dagegen zeigt<br />
einen längeren Abstand zum Ruthenium d(B−Ru) = 2.31 Å. Die Abstände zwischen<br />
den Bor-Atomen und den mischbesetzten Metalllagen bewegen sich in einem Bereich<br />
von d(B−M) = 2.21-2.37 Å und sind somit etwas größer als die Summe ihrer Atomradien.<br />
Alle Metall−Metall-Kontakte (Ru−Ru, Ru−M1 und M1−M1) variieren in einem<br />
Bereich von 2.66 Å bis zu 2.78 Å und liegen somit in dem erwarteten Bereich. Obwohl<br />
der Ti 1+x Os 2−x RuB 2 -Strukturtyp anhand einer quaternären Verbindung entdeckt wurde,<br />
existiert auch ein ternärer Vertreter: Ti 1.6 Os 2.4 B 2 . Eine quinäre Variante mit Rhodium<br />
anstelle von Ruthenium ist Ti 1−x Fe x Os 2 RhB 2 [31].<br />
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