Dokument 1.pdf - RWTH Aachen University
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2. Experimenteller Teil<br />
den Ionen sehr leichten und beweglicheren Elektronen. Durch die Gasentladung wird<br />
thermische Energie freigesetzt, die es ermöglicht, die geforderten hohen Temperaturen<br />
zu erreichen.<br />
Die Lichtbogenmethode birgt jedoch einige Nachteile: So ist es z. B. schwierig, die Reaktionstemperatur<br />
zu kontrollieren und zu messen. Zudem können in der Probe während<br />
der Reaktion Temperaturgradienten auftreten, so dass es zu unvollständigen Umsetzungen<br />
oder unerwünschten Nebenreaktionen kommen kann. Das Aufheizen und Abkühlen<br />
des Reaktionsgemisches erfolgt innerhalb weniger Sekunden, was dem Kristallwachstum<br />
entgegenwirkt. Das schnelle Abkühlen der Probe von der Reaktionstemperatur von<br />
über 2000 ◦ C auf Zimmertemperatur kommt einem Quenchen der Probe gleich. Somit<br />
ist nicht gewährleistet, dass sich nach dem Abkühlen ein thermodynamisch stabiler<br />
Gleichgewichtszustand eingestellt hat. Vielmehr kann es dazu kommen, dass sich nicht<br />
die thermodynamisch günstigsten Produkte bilden, sondern dass das schnelle Abkühlen<br />
Hochtemperaturphasen begünstigt. Letzterer Punkt kann aber auch als Vorteil betrachtet<br />
werden, da anhand dieser Methode metastabile Verbindungen zugänglich sind.<br />
Der entscheidende Vorteil des Lichtbogenofens ist, dass die erforderlichen hohen Temperaturen<br />
erreicht werden können. Zudem kann die Reaktion problemlos in Schutzgasatmosphäre<br />
durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil sind die sehr kurzen Reaktionszeiten,<br />
die üblicherweise im Bereich von wenigen Minuten liegen.<br />
2.1.2. Versuchsdurchführung<br />
Zur Synthese im Lichtbogen werden die Edukte (Elemente in Pulverform) gemäß dem<br />
gewünschten Verhältnis eingewogen. Die Ansätze wurden jeweils auf eine Gesamtmasse<br />
von 0.2 g berechnet. Nach der Einwaage wurden die Elemente sehr gründlich durchmischt<br />
und mit Hilfe einer Presse zu einer Pille gepresst. Anschließend wurde das Gewicht<br />
der Pille bestimmt. Bei luft- und feuchtigkeitsempfindlichen Substanzen erfolgten<br />
diese Schritte in einem Handschuhkasten unter Argonatmosphäre. Die Versuchsapparatur<br />
wurde vor der Reaktion dreimal evakuiert und anschließend mit Argon gespült.<br />
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