Nr. 1/2013 - Humanité
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zur sache<br />
Das orange Patientenleitsystem wird auch in der Übung angewendet<br />
Mobile Sanitätshilfestelle Uri<br />
Bereit für das Unerwartete<br />
Wie kann erste Hilfe gewährleistet werden, wenn plötzlich viele Personen verletzt sind? Das<br />
seltene, aber wahrscheinliche Grossereignis erfordert in jedem Kanton einen spezifischen<br />
Notfallplan. Im Kanton Uri ist das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) mit der Organisation beauftragt<br />
worden.<br />
Text: Tanja Pauli<br />
Bilder: Tres Camenzind<br />
Ein Hausbrand, ein verunfallter Reisecar,<br />
eine Naturkatastrophe oder<br />
50 Personen an einer Veranstaltung, die<br />
eine Lebensmittelvergiftung erleiden. Jedes<br />
erdenkliche Szenario mit vielen Verletzten<br />
wird als Grossereignis bezeichnet.<br />
Im katastrophalen Sinn gemeint.<br />
Von einer Sekunde auf die nächste brauchen<br />
zahlreiche Menschen Hilfe. Sofort.<br />
Allzeit bereit<br />
Benedikt Bauer, der Präsident vom SRK-<br />
Kantonalverband Uri, und Paula Schnü-<br />
riger, seit 25 Jahren Rettungssanitäterin,<br />
gelten als die geistigen Eltern der mobilen<br />
Sanitätshilfestelle Uri. Sie blicken mit<br />
professioneller Unvoreingenommenheit,<br />
«Es ist immer ein Chaos<br />
nach einem Unfall mit vielen<br />
Verletzten.»<br />
aber stolz zurück auf das, was sie in weniger<br />
als zwei Jahren erreicht haben. Im<br />
Gebäude der Schadenwehr Gotthard in<br />
Göschenen üben heute rund 50 Frauen<br />
und Männer einmal mehr den Ernstfall.<br />
Sie alle sind das ganze Jahr rund um die<br />
Uhr unentgeltlich im Bereitschaftsdienst.<br />
Nur für Einsatzstunden werden sie vom<br />
Kanton Uri entschädigt. Benedikt Bauer<br />
hat jahrzehntelange Erfahrung im Rettungswesen.<br />
Als Leiter Rettungsdienst<br />
und Anästhesie im «Unruhestand» weiss<br />
er: «Es ist immer ein Chaos nach einem<br />
Unfall mit vielen Verletzten.» Bei einem<br />
Grossereignis bleibt keine Zeit für unnötige<br />
Fragen. Verwechslungen sind lebensgefährlich.<br />
Unklarheiten gelten als<br />
22 <strong>Humanité</strong> 1/<strong>2013</strong>