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FOTOS: HAYEK<br />
6 APRIL 2013<br />
Im Gespräch<br />
Als Kinderärzte<br />
interessierten<br />
wir uns auch auf<br />
unserer Indochi-<br />
KORRESPONDENZ<br />
Hilfsprojekte für Kinder<br />
na-Reise besonders<br />
für Hilfsprojekte<br />
für Kinder.<br />
Der Besuch eines<br />
Waisenhauses und<br />
einer Einrichtung<br />
für Straßenkinder<br />
in der Hauptstadt<br />
von Vietnam und<br />
von Kambodscha<br />
waren im Programm<br />
vorgesehen.<br />
In Vietnam, sogar in der Vietnam<br />
Hauptstadt Saigon, sieht<br />
man selten bettelnde Kinder.<br />
Die Familienstrukturen<br />
sind so beschaffen, dass<br />
Waisenkinder meist bei Verwandten<br />
oder Nachbarn unterkommen.<br />
Aber natürlich<br />
gibt es sie. Ein sehr interessantes<br />
Projekt ist das »Dieu Kambodscha<br />
Giac House of Love« in Saigon.<br />
Und zwar in mehrfacher<br />
Hinsicht. Die buddhistische<br />
Nonne Nhu Tri hat<br />
dieses Haus 1989 gegründet. Im Allgemeinen<br />
kennt man im Buddhismus keine<br />
Waisenhäuser und eine Nonne im<br />
Buddhismus ist schon etwas Besonderes.<br />
Und schließlich ist es streng genommen<br />
auch kein Waisenhaus, denn<br />
einige Kinder kehren in ihre<br />
Familien zurück und eine<br />
Adoption , ins Ausland z. B.,<br />
ist ausgeschlossen. Betreut<br />
werden 116 Kinder: das<br />
jüngste ist 4 Monate, das älteste<br />
17 Jahre alt. Das Prinzip<br />
ist den SOS-Kinderdörfern<br />
ähnlich, nur die innere<br />
Struktur ist anders. Aber die<br />
Kinder werden von Betreuerinnen<br />
geführt, gehen in die<br />
(umliegenden) Schulen und<br />
werden auch innerhalb des<br />
Hauses unterrichtet. Regelmäßig helfen<br />
auch Frauen aus der Nachbarschaft bei<br />
der Betreuung der Allerkleinsten. Man<br />
lebt von Spenden, aber auch vom Verkauf<br />
selbst gefertigter Utensilien und von einem<br />
kleinen Restaurant-Betrieb.<br />
Wir kamen mit einem Schnellboot über<br />
den Mekong flussaufwärts von Vietnam<br />
nach Kambodscha. An den Grenzstationen<br />
konnte man bereits erkennen, dass<br />
wir von einem Land mit bescheidenem<br />
Wohlstand in ein ärmeres Land kamen.<br />
In Phnom Penh sind bettelnde Kinder<br />
auch in Gruppen auf den Straßen allgegenwärtig.<br />
Das Projekt »friends« für Straßenkinder<br />
in Phnom Penh ist teilweise staatlich unterstützt,<br />
lebt aber überwiegend von internationalen<br />
Spenden. Es wird unter<br />
den 100 besten NGO’s geführt: gilt also<br />
international als besonders verlässliche<br />
»Nicht-Regierungs Organsiation«.<br />
Die bettelnden Kinder sind nicht immer<br />
Waisen, sie stammen aus sozial schwachen<br />
Familien, die häufig aus ländlichen<br />
Regionen in die Stadt gekommen sind<br />
und dann erst recht »abstürzen«. Sie werden<br />
von den Projektleitern angesprochen,<br />
mit dem Nötigsten versorgt und<br />
ausgebildet, um im Projekt »friends« zu<br />
arbeiten. Das Restaurant mit angegliedertem<br />
Geschäft liegt im Zentrum der<br />
Irina Hayek und Hubert Hayek aus Panketal<br />
berichten über ihre eindrucksvolle Reise<br />
nach Vietnam und Kambodscha.<br />
Am Kinderkrankenhaus Jayavarman: Schild mit Spendenaufruf von Dr Beat Richner.<br />
Raumausstatter<br />
K. Schweer GmbH<br />
Geschäftsführer Thomas Radlach<br />
am S-Bahnhof<br />
Röntgental<br />
16341 Panketal, Heinestraße 49<br />
Tel./Fax (030) 9 44 42 87<br />
Phnom Penh – im »friends«-Restaurant-Projekt.<br />
Hauptstadt. Dort<br />
kochen und bedienen<br />
diese ehemaligen<br />
Straßenkinder<br />
meist internationale<br />
Gäste; auch<br />
wir bekamen ein<br />
ausgezeichnetes<br />
vegetarisches Gericht<br />
zu niedrigem<br />
Preis. Nebenan<br />
werden von den<br />
Kindern angefertigte<br />
Taschen aus<br />
Altpapier, bedruckte<br />
T-Shirts, Schmuck aus Altstoffen<br />
u. a. verkauft.<br />
Der charismatische Schweizer<br />
Kinderarzt Beat Richner<br />
ist bereits zu Lebzeiten eine<br />
Legende und ein kambodschanischer<br />
Volksheld im<br />
besten Sinne. Wenige Minuten<br />
von unserem Hotel in<br />
Siem Reap befindet sich eines<br />
der inzwischen fünf Kinderkrankenhäuser<br />
der Kantha<br />
Bopha-Stifung (Kan-tha<br />
Bopha war eine Tochter des<br />
2012 gestorbenen Königs Sihanouk).<br />
In den frühen 1970er Jahren<br />
kam Richner über das Rote Kreuz nach<br />
Phnom Penh. Durch die Roten Khmer<br />
wurde er vertrieben, kam aber 1991 wieder<br />
zurück und baute schließlich die Kinderkrankenhäuser<br />
auf. Einzigartig ist,<br />
dass sie für die kleinen Patienten kostenfrei<br />
sind, wobei sie die bestmögliche Therapie<br />
erhalten. Wegen dieser Behandlung<br />
auf »Westniveau« hatte Richner richtig<br />
Ärger mit der WHO. Diese trat für mehr,<br />
aber dafür billigere Medizin ein. Richner<br />
hat sich durchgesetzt. Er ist deshalb auch<br />
ein Vorbild für viele engagierte Kinderärzte<br />
weltweit. Dass gerade die kleinen Patienten<br />
oft die teuerste Behandlung benötigen,<br />
ist immer wieder schwer durchsetzbar.<br />
Und bei Richner werden die Mitarbeiter<br />
noch dazu gut bezahlt.<br />
Wie kommen nun die vielen Millionen für<br />
die Kinderkrankenhäuser zusammen? Einen<br />
kleinen Teil gibt der Staat Kambodscha,<br />
einen etwas größeren die Schweiz<br />
und der Hauptteil kommt durch Spenden<br />
zusammen. Der Zweitberuf Richners<br />
kommt dabei zum Tragen: Er spielt Cello<br />
und schuf den Musikclown Beatocello.<br />
Dieses, auch kombiniert mit Vorträgen,<br />
schafft eine gute Basis für Benefizveranstaltungen<br />
nicht nur in der Schweiz. Neben<br />
Jayavarman, dem Kantha Bopha-<br />
Krankenhaus in Siem Reap, steht das<br />
Konzerthaus »Beatocello«, in dem Richner<br />
donnerstags und am Wochenende<br />
Konzerte veranstaltet, deren Erlöse direkt<br />
ins benachbarte Krankenhaus fließen.<br />
(wird fortgesetzt)<br />
l Gardinen<br />
l Bodenbeläge<br />
l Sonnenschutz<br />
l Polsterarbeiten<br />
l Objektausstattung<br />
l Verkauf von<br />
Polstermöbeln<br />
l umfangreicher<br />
Service<br />
Die Region macht Schule<br />
Bildungseinrichtungen von<br />
Buch und Karow<br />
auf dem Prüfstand<br />
Geballte Bildungskompetenz war auf<br />
dem jüngsten <strong>Bucher</strong> Bürgerforum im<br />
März in der Scheune des Stadtgutes Buch<br />
versammelt. Schulleiterinnen und Schulleiter<br />
sowie Bildungsträger der Region<br />
Buch und Karow stellten ihre Einrichtungen<br />
– verschiedene Grundschulmodelle<br />
die Integrierte Sekundarschule, das Gymnasium<br />
und die Akademie der Gesundheit<br />
– vor.<br />
Es waren viele Fakten, viele detailreiche<br />
Informationen, die das Publikum zu verarbeiten<br />
hatte. Die Methoden, über sich<br />
selbst zu erzählen, unterschieden sich<br />
auch in der Wahl der Medien. Bevorzugten<br />
die Leiter der Oberschulen und der Gesundheitsakademie<br />
den Power-Point-<br />
Vortrag, wählten die Grundschul-Vertreter<br />
die klassische freie Rede, teilweise gestützt<br />
von papiernen Stichwortzetteln.<br />
Alle Einrichtungen betreiben schon jetzt<br />
Kooperationsbeziehungen untereinander<br />
bzw. haben vor, diese auszubauen. Besonders<br />
im Grundschulbereich wird dies zu<br />
einer Herausforderung. Zur einzigen<br />
staatlichen Regelschule – der Grundschule<br />
Am Sandhaus – in Buch stoßen zwei weitere<br />
(private) Grundschulen in etwa 400 m<br />
Entfernung hinzu. Im Ludwig-Hoffmann-<br />
Quartier siedeln sich mit dem Schuljahr<br />
2013/14 eine Evangelische und eine Montessori-Gemeinschaftsschule<br />
an.<br />
Für Andreas Werner Grimm, den Leiter der<br />
Grundschule Am Sandhaus, Anlass, über<br />
seine Einrichtung offensiver in der Öffentlichkeit<br />
zu reden. »Wir sind eine sportbetonte<br />
Grundschule und werden diesen<br />
Schwerpunkt weiter ausbauen«, erklärte<br />
er. Ausbauen wolle man auch den naturwissenschaftlichen<br />
Bezug, insbesondere<br />
die Kooperation zum Gläsernen Labor auf<br />
dem Campus Buch. Seit einigen Jahren<br />
kümmern sich Schulklassen der Grundschule<br />
um ihren eigenen »Schulwald« im<br />
<strong>Bucher</strong> Forst. Enge Kontakte der offenen<br />
Ganztagsschule bestehen auch zum Abenteuerspielplatz<br />
»Moorwiese« gleich hinter<br />
dem Schulgebäude. »Bis 2014 wird unsere<br />
Schule eine kreidefreie Schule sein«, betonte<br />
Grimm. Dann sollen alle Klassenzimmer<br />
mit sogenannten Whiteboards<br />
ausgestattet sein. Die Howoge und die Polizei<br />
unterstützen die Grundschule insbesondere<br />
beim Thema Soziales Lernen und<br />
Gewaltprävention. (Infos: www.sandhausschule.cidsnet.de).<br />
Die neue Evangelische Grundschule, die<br />
dem langjährigen Engagement von sechs<br />
<strong>Bucher</strong> Familien zu danken ist, öffnet ab<br />
August in Trägerschaft der Evangelischen<br />
Schulstiftung. Deren Vorstand Frank Olie<br />
umriss das künftige Profil der Einrichtung<br />
in Buch. »Wir sind offen, suchen die Kooperation<br />
und sehen uns nicht in Konkurrenz<br />
zu anderen Grundschulen«, stellte er<br />
klar. Die zweizügige Grundschule mit offenem<br />
Ganztagskonzept sei ein »Haus des<br />
Lernens«, das sich am Rahmenlehrplan<br />
orientiere, reformpädagogische Methoden<br />
verwende und ein »Haus der Gemeinsamkeit«<br />
sei mit Religion als Pflichtfach. »Wir<br />
wollen Entdeckergeist fördern«, so Olie.<br />
FOTO: KRISTIANE SPITZ<br />
Schulleiter der Region Buch und Karow präsentierten ihre Bildungseinrichtungen.<br />
Die Schule werde ein evangelisches und<br />
naturwissenschaftliches Profil entwickeln.«<br />
(Infos: www.ev-schule-buch.de).<br />
Das Montessori-Kinderhaus mit 80 Plätzen<br />
und die Montessori-Gemeinschaftsschule<br />
mit gymnasialer Oberstufe für 420<br />
Schüler wurde vorgestellt durch den<br />
Schulträgervertreter Jörg Richert von Karuna<br />
e. V. und die künftige Schulleiterin<br />
Hendrikje Jakobsen. Übergangsweise hat<br />
das Montessori-Projekt Unterschlupf in<br />
der alten Schule in der Karower Chaussee<br />
gefunden, ehe es im Sommer in das neu<br />
sanierte Gebäude geht. »Die Sorge der<br />
staatlichen Grundschule, dass es zur Selektion<br />
von Schülern kommen könnte,<br />
kann ich zerstreuen: Inklusion und Integration<br />
sind bei uns groß geschrieben«, so<br />
Jörg Richert. »Bei uns lernen auch viele<br />
Kinder aus sozial schwächeren Familien.«<br />
Er wies auf ein Projekt – das künftige »Grüne<br />
Klassenzimmer« im alten Gewächshaus<br />
auf dem früheren Krankenhausgelände<br />
hin und lud die Grundschule Am Sandhaus<br />
ein, es ebenso zu nutzen. Hendrikje<br />
Jakobsen betonte, »selbstbestimmtes, individuelles,<br />
ganzheitliches Lernen sowie<br />
Lernen mit allen Sinnen, ist bei uns der<br />
Schwerpunkt.« (Infos:<br />
www.montessori-paedagogik-pankow.de).<br />
Über die Integrierte Sekundarschule (ISS)<br />
sprach die Schulleiterin der <strong>Bucher</strong> Hufeland-Schule,<br />
Christel Hildenbrand. Maximal<br />
26 Schüler lernen pro Klasse. Vier<br />
Grundpfeiler gebe es: Förderung jedes<br />
Einzelnen, Duales Lernen, gebundene<br />
Ganztagsschule und die Kooperation mit<br />
Oberstufenzentren zur Weiterführung bis<br />
zum Abitur. 50 verschiedene Kurse werden<br />
nach dem Unterricht angeboten. Die<br />
Schulleiterin stellt sich längerfristig eine<br />
Linke Außenseiter<br />
Streit in der Panketaler<br />
Gemeindevertretung<br />
Es brodelt gewaltig in der Panketaler Gemeindevertretung.<br />
Streiten die Kommunalpolitiker<br />
sonst um die Schulentwicklung,<br />
Trinkwasserfinanzierung oder<br />
Bebauungspläne, so stand bei der jüngsten<br />
Sitzung der am 25. 3. (nach Redaktionsschluss)<br />
ein grundsätzliches Thema auf<br />
der Tagesordnung: »Demokratie in Panketal«<br />
lautete ein von Jochen Bona (Grüne)<br />
angestoßener und von den Fraktionen der<br />
SPD und CDU/FDP/Unabhängige getragener<br />
Antrag. Seine Forderung: Der Gemeindevertreter<br />
Michael Wetterhahn (Linke)<br />
soll sich zu seiner Tätigkeit für das Ministerium<br />
für Staatssicherheit (MfS) sowie<br />
einer Email, die er an den Gemeindevertreter<br />
Wolfmar Messlin geschickt hat, erklären.<br />
Ferner wird der Gemeindevertreter<br />
Jürgen Elsner (Linke) aufgefordert, zu einer<br />
von ihm am 27. Januar vor dem Denkmal<br />
für NS-Verfolgte im Zepernicker Goethe-Park<br />
gehaltenen und in dem lokalen<br />
Linken-Blatt »Roter Adler« veröffentlichten<br />
Rede Stellung zu beziehen.<br />
Zunächst schien es fast schon wie ein Routine-Vorgang:<br />
Die Überprüfung der Gemeindevertreter<br />
auf eine frühere Tätigkeit<br />
für das MfS. In der November-Sitzung der<br />
Gemeindevertretung erfolgte die Veröffentlichung<br />
der Überprüfung ohne viel<br />
Aufhebens. Das Ergebnis: Bei vier von sieben<br />
Mitgliedern der Linken-Fraktion, darunter<br />
auch Wetterhahn und Elsner, teilte<br />
die BStU Hinweise auf eine frühere offizielle<br />
oder inoffizielle Tätigkeit für das MfS<br />
mit (»BB« berichtete). In der Gemeindevertretersitzung<br />
war Wetterhahn, der auch 1.<br />
stellv. Vorsitzender der Gemeindevertretung<br />
ist, nicht anwesend; auch in der Dezember-Sitzung<br />
äußerte er sich nicht.<br />
Anfang Januar forderte dann Gemeindevertreter<br />
Wolfmar Messlin (Grüne) Wetterhahn<br />
in einem offenen Brief auf, endlich<br />
Stellung zu beziehen. In dem Schreiben<br />
heißt es u. a.: »Es kann nicht sein, dass Sie<br />
in dieser Angelegenheit so tun, als ginge Sie<br />
das Ganze überhaupt nichts an. Ich finde es<br />
unerträglich, dass Sie (…) zugunsten des<br />
heutigen demokratischen Rechtsstaates jegliches<br />
persönliches Bekenntnis bzw. Ihre<br />
Distanzierung vom totalitären DDR-<br />
Staat – einschließlich Ihrer persönlichen<br />
Mitwirkung – konstant verweigern.«<br />
Die Antwort von Wetterhahn darauf hatte<br />
es in sich. Per Email teilte er Messlin mit:<br />
»Allerdings mache ich mir Sorgen um ihre<br />
Gesundheit. Vielleicht sollten sie mal einen<br />
Fachmann, Psychiater oder Psychologen,<br />
aufsuchen?«<br />
Für Hans-Joachim Bernhardt (CDU) ist die<br />
Wortwahl inakzeptabel. »Zur Aufarbeitung<br />
der Vergangenheit muss die Forderung nach<br />
einer Erklärung gestattet sein«, meint er an<br />
Kooperation mit dem Campus auch im<br />
Hinblick auf die Berufsausbildung vor.<br />
(Infos: www.hufeland-os.cidsnet.de).<br />
Einen pointierten Vortrag bot Thomas Josiger,<br />
Schulleiter der Robert-Havemann-<br />
Oberschule Karow (und Drummer in der<br />
Lehrerband). »Es gibt keine Konkurrzenz<br />
zwischen den Schulen, wir arbeiten seit<br />
Jahren gut zusammen«, erklärte er. Sein<br />
Gymnasium habe ein klares naturwissenschaftliches<br />
Profil, das durch eine besonders<br />
enge Kooperation mit dem Wissenschaftscampus<br />
Buch fundiert sei. »Wir<br />
sind das einzige Ganztagsgymnasium in<br />
Pankow.« Wichtige Säulen seien außerdem<br />
Fremdsprachen, Naturwissenschaften<br />
und Studienorientierung.<br />
Dr. Ulrich Scheller vom Campus Buch ergriff<br />
die Gelegenheit und dankte der Schule<br />
»für die tolle Kooperation und Einsatzfreunde<br />
von Lehrern und Schülern«. Er<br />
sehe einen wahrhaft motivierenden Geist<br />
an dieser Einrichtung. »Unsere Wissenschaftler<br />
gehen auch deshalb besonders<br />
gern in die RHOS«.<br />
(Infos: www.robert-havemann-os.de).<br />
Jens Reinwardt, Vorsitzender der Akademie<br />
der Gesundheit, wies auf die Schwerpunkte<br />
seines Bildungsangebots hin: Ausbildung<br />
in elf Berufen, private Berufsfachschule<br />
für Altenpflege, berufliche Weiterbildung<br />
und Hochschulausbildung. Praxisbezug,<br />
Individualisierung, Modulsystem<br />
und europäische Vergleichbarkeit<br />
seien der Akademie wichtig. (Infos:<br />
www.gesundheit-akademie.de)<br />
Prof. Elvira Wenda, die das Forum kenntnisreich<br />
moderierte, fasste zusammen: »Es<br />
ist eine erstaunliche Vielfalt in den Bildunsgangeboten<br />
der Region sichtbar geworden.«<br />
Kristiane Spitz<br />
Runder Tisch: Geschichte in Buch<br />
Interessierte Bürger sind eingeladen<br />
zum nächsten Treffen des Runden Tisches<br />
zur Geschichte in Buch am 11.<br />
April um 17 Uhr im <strong>Bucher</strong> Beratungshaus,<br />
Franz-Schmidt-Str. 8-10 (EG).<br />
Der Runde Tisch besteht aus interessierten<br />
Menschen aus Buch sowie dem Museumsverbund<br />
Pankow, der evangelischen<br />
Kirchengemeinde, der Integrationsbeauftragten<br />
Pankows und dem Jugendamt.<br />
Er beschäftigt sich mit historischen<br />
Themen, zur Zeit besonders »Euthanasie«<br />
und Zwangsarbeit in Buch.<br />
Am 11. 4. sind als Programmpunkte<br />
geplant: Gedenktafel in Buch, <strong>Bucher</strong><br />
Zeitzeugen, Stand der Opferdatei, Projekte<br />
und Lokaler Aktionsplan gegen<br />
Rechts und Sonstiges.<br />
die Adresse von Wetterhahn gerichtet.<br />
Der ebenfalls in die Kritik geratene Gemeindevertreter<br />
Jürgen Elsner hatte sich<br />
im »Roten Adler« im Hinblick auf die politischen<br />
und sozialen Verhältnisse der Gegenwart<br />
mit den Worten zitieren lassen:<br />
»Heute ist Deutschland keinen wesentlichen<br />
Schritt in der Entwicklung von tatsächlicher<br />
Demokratie und gesellschaftlicher<br />
Entwicklung vorwärts gekommen.<br />
Allein schon der quasi halbkoloniale Status<br />
des Gebietes der feindlich übernommenen<br />
kollabierenden DDR spricht für diese Einschätzung.«<br />
Uwe Voß (SPD) glaubte, »seinen<br />
Augen nicht zu trauen«, als er die Zeilen<br />
las. »Wer den freien Willen der DDR-<br />
Bürger zur Vereinigung diskreditiert und<br />
von einer feindlich übernommenen, kollabierenden<br />
DDR spricht, hat nichts begriffen.<br />
Er sucht nach Rechtfertigung seines<br />
verqueren Weltbildes«, so der langjährige<br />
Gemeindevertreter.<br />
Doch auch die Linken sind empört. So beschwerte<br />
sich Michael Wetterhahn bei<br />
Bürgermeister Rainer Fornell (SPD) über<br />
die rechtliche Zulässigkeit des Antrags.<br />
Dabei verwies er auf die Meinungsfreiheit<br />
und stelle einen historischen Bezug zur<br />
Bücherverbrennung der Nazis 1933 her.<br />
Fornell antworte in einer Email kühl: »Ob<br />
Sie mit der Heranziehung des historisch<br />
einmaligen Ereignisses Bücherverbrennung<br />
von 1933 richtig liegen, bezweifele ich<br />
entschieden. Wo hier eine Beschränkung<br />
der Meinungsfreiheit liegen soll, erschließt<br />
sich in keinster Weise.« Martin Jehle