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Ausgabe als PDF. - Sodi

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AKTUELLE HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR SODI<br />

Zu unserem großen Bedauern muss sich SODI aktuell mit Unterschlagung und Veruntreuung auseinandersetzen.<br />

Der Verein hat in Deutschland Strafanzeige gegen einen ehemaligen Programmmanager,<br />

der in Laos eingesetzt war, gestellt.<br />

Sylvia Werther<br />

Geschäftsführerin, SODI<br />

• Es war für SODI schockierend, bei einer internen<br />

Prüfung im Dezember letzten Jahres festzustellen,<br />

dass der verantwortliche Programmmanager für das<br />

Räumprogramm in Laos SODI anvertraute Fördermittel<br />

für private Zwecke veruntreut hatte. Als Konsequenz<br />

hat SODI dem Programmmanager fristlos gekündigt,<br />

die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit einer<br />

Tiefenprüfung zur Schadensfeststellung beauftragt.<br />

Parallel dazu ist Strafanzeige gestellt worden. Seit<br />

Anfang des Jahres ist Marion Gnanko, die Projektmanagerin<br />

für Kampfmittelräumung in der SODI-<br />

Geschäftsstelle, <strong>als</strong> amtierende Programmmanagerin<br />

in Laos eingesetzt und leitet einen umfassenden<br />

Konsolidierungsprozess. Neben der Verbesserung<br />

des Managements vor Ort und der Verteilung der<br />

Verantwortlichkeiten, um Korruption präventiv zu<br />

bekämpfen, ist es auch notwendig alle Arbeitsabläufe<br />

auf ihre Qualität und Transparenz zu überprüfen sowie<br />

die nötigen Änderungen und das Controlling umzusetzen.<br />

Für ihren engagierten Einsatz vor Ort sind der<br />

SODI-Vorstand und die SODI-Geschäftsführung Marion<br />

Gnanko sehr dankbar.<br />

In dem ganzen Prozess ist es ermutigend, dass sowohl<br />

der Fördermittelgeber <strong>als</strong> auch die Partner vor Ort<br />

zwischen dem SODI-Projekt und seinen für die Menschen<br />

vor Ort wichtigen Ergebnissen und Impulsen<br />

sowie den ungesetzlichen Handlungen einer einzelnen<br />

Person unterscheiden. Die Wertschätzung der Arbeit<br />

von SODI gilt vor Ort weiterhin uneingeschränkt.<br />

Deshalb wird das Projekt vorbehaltlich der lückenlosen<br />

Aufklärung weiter gefördert.<br />

Im Februar 2011 hat der SODI-Vorstand Richtlinien zur<br />

Prävention und Bekämpfung von Korruption verabschiedet.<br />

Diese waren in Umsetzung des VENRO-Verhaltenskodexes<br />

gemeinsam mit dem ehrenamtlichen<br />

Ombudsmann Hans-Jürgen Ebert entstanden und sind<br />

seitdem bindend für alle MitarbeiterInnen von SODI<br />

sowie seine Partnerorganisationen. Darin sind u.a.<br />

folgende Regeln verankert:<br />

- Es ist nicht gestattet, direkt oder indirekt Bestechungsgelder<br />

oder Geschenke bzw. Vorteile anzu<br />

nehmen oder zu geben.<br />

- Dienstliche bzw. Geschäftsbeziehungen dürfen nicht<br />

zur Erlangung privater Vorteile genutzt werden.<br />

- Durch interne Kontrollen und geeignete interne<br />

Kontrollsysteme ist sicherzustellen, dass Arbeitsabläufe<br />

ordnungsgemäß ablaufen, Gesetze<br />

und Verordnungen eingehalten werden, korrumpierendes<br />

und korruptes Verhalten vorgebeugt wird.<br />

- Handeln und Wirtschaften von SODI, seiner Partner<br />

sowie der geförderten Träger und Projekte wird<br />

regelmäßig von unabhängigen Stellen überprüft.<br />

- Alle verfügbaren Ressourcen sind zielorientiert und<br />

nach dem Gebot der Wirtschaftlichkeit einzusetzen.<br />

Die letzten Ereignisse haben deutlich gemacht, dass<br />

die Umsetzung der bestehenden Anti-Korruptions-<br />

Richtlinien und auch die Regelungen für das Management<br />

und das Controlling von Projekten nicht<br />

ausreichend sind. Für die Verbesserung sind folgende<br />

Maßnahmen notwendig:<br />

- Erstellung klarer Regelungen und Arbeitsanweisungen<br />

sowie Schulungen für die einzelnen MitarbeiterInnen<br />

und Kontrolle der Einhaltung der Regelungen<br />

in allen Projekten und Programmen,<br />

- stärkere schriftliche Dokumentation aller Arbeitsprozesse,<br />

- Verteilung von Verantwortlichkeiten, engmaschigeres<br />

und ausführlicheres Berichtswesen aller Bereiche<br />

und Organe,<br />

- stärkere Kontrolle der Projektfi nanzen nach einem<br />

formalisierten System auf Projektreisen,<br />

- zusätzliche externe, unabhängige Prüfungen.<br />

Zugleich muss die Einordnung der humanitären<br />

Kampfmittelräumung in die bisherige Struktur bei<br />

SODI angesichts des Vorfalls überdacht werden, auch<br />

weil die humanitäre Kampfmittelräumung im Vergleich<br />

zu den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit<br />

fi nanziell weit über den sonst üblichen Rahmen<br />

hinausgeht und von SODI vor Ort hauptverantwortlich<br />

mit vertraglich gebundenem lokalem Personal umgesetzt<br />

wird.<br />

Auf der SODI-Mitgliederversammlung am 29.06.2013<br />

ist Gelegenheit, sich zu den Ereignissen zu beraten.<br />

Sylvia Werther<br />

Geschäftsführerin<br />

12<br />

SODI-Report 02/2013

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