Ausgabe als PDF. - Sodi
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GEGEN DAS VERDRÄNGEN UND<br />
VERGESSEN<br />
Die Arbeit der SODI-Ortsgruppen in Brandenburg zum Thema Tschernobyl ist vielfältig und mit<br />
viel persönlichem Engagement verbunden. Mitglieder der Ortsgruppen aus Eisenhüttenstadt-LOS<br />
(Landkreis Oder-Spree) und Schwedt berichten über ihre Aktionen rund um den 27. Gedenktag der<br />
Tschernobyl Katastrophe.<br />
TSCHERNOBYL-AKTIONSWOCHE<br />
• Fröhlich feiernde Menschen, spielende Kinder an<br />
einem Tag im April 1986 in Pripjat – scheinbar wie<br />
jeder andere. Plötzlich Feuer über dem havarierten<br />
Reaktorblock. Verharmlosende „Informationen“ vom<br />
GAU ... Szenen eines von ARTE kürzlich ausgestrahlten<br />
Spielfi lms, die uns erschütterten. Das, was jene<br />
schreckliche Katastrophe hinterließ, sind Erbschäden,<br />
soziale und wirtschaftliche Folgen für die betroffenen<br />
Regionen. Deshalb lautet das bestimmende Motiv<br />
des Handelns der SODI- Ortsgruppen an der Oder:<br />
Wider das Vergessen! Die diesjährige Tschernobyl-<br />
Aktionswoche (21. bis 27.4.), für die Ministerpräsident<br />
Matthias Platzeck die Schirmherrschaft übernommen<br />
hatte, trug dem auf vielfältige Weise Rechnung.<br />
Eine informative Ausstellung von SODI-Mitgliedern in<br />
der Eisenhüttenstädter Schule für Gesundheitsberufe<br />
erinnerte mit Bildern und Fakten an den GAU vor 27<br />
Jahren und machte auf akute Gefahren nach Fukushima<br />
aufmerksam. Mit der Ausstellung „Erinnerung an<br />
die Zukunft“ im Evangelischen Johanniter-Gymnasium<br />
nahmen sich Wriezener Freunde der Thematik an.<br />
Unterstützt vom IBB Dortmund und VertreterInnen des<br />
Unabhängigen Institutes für Strahlenschutz BELRAD,<br />
diskutierten Prenzlauer über erneuerbare Energien.<br />
Über Ländergrenzen hinweg schlugen die FrankfurterInnen<br />
und SchwedterInnen erneut eine Brücke in die<br />
polnischen Nachbarstädte Słubice und Chojna, um mit<br />
polnischen Jugendlichen über Probleme zum Für und<br />
Wider von Atomkraft zu debattieren. Bei bewegenden<br />
Kerzenaktionen erinnerten BürgerInnen in Prenzlau,<br />
Schwedt, Wriezen, Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt<br />
an die Tschernobyl-Katastrophe vor 27 Jahren.<br />
Diese Aktionswoche war erfolgreich und motivierend<br />
zugleich durch das engagierte Zusammenwirken von<br />
SODI-Mitgliedern, Gästen aus Belarus, Bundestagsund<br />
Landtagsabgeordneten, BürgermeisterInnen,<br />
Pfarrern und Schulleitern.<br />
Maja Klopsch und Jürgen Sobeck<br />
SODI-Ortsgruppe Eisenhüttenstadtt<br />
Unterstützen Sie mit<br />
Ihrer Spende strahlengeschädigte<br />
Kinder in<br />
Belarus und ermöglichen<br />
Sie ihnen Genesungsaufenthalte<br />
und<br />
dringend medizinisch<br />
notwendige Behandlungen.<br />
SPENDENKENNWORT<br />
!<br />
BELARUS<br />
EIN BENEFIZABEND FÜR NASTJA<br />
• Zum achten Mal kommt Nastja diesen Sommer<br />
nun nach Schwedt. Bei dem 13-jährigen Mädchen<br />
aus der belarussischen Stadt Witebsk muss eine neue<br />
Beinprothese angepasst werden. Jedes Jahr wird dann<br />
das zu Hause von Christa Dannehl der Dreh- und Angelpunkt<br />
bei der Unterstützung für Nastja. Jedes Jahr<br />
wird dafür auch fi nanzielle Unterstützung benötigt.<br />
Es entstehen Kosten für die Reise, Versicherungen,<br />
verschiedenste Therapien und für die neue Prothese,<br />
die mittlerweile ca. 4.000 Euro pro Aufenthalt betragen.<br />
So haben die Schwedterinnen und Schwedter<br />
inzwischen 22.000 Euro für Nastjas Hilfe gespendet,<br />
berichtete Gast-„Oma“ Christa Dannehl den anwesenden<br />
Gästen beim Benefi zkonzert Ende April in der<br />
Musik- und Kunstschule. Das Benefi zkonzert war in<br />
Kooperation mit Herrn Rehberg von der Musik- und<br />
Kunstschule Schwedt, der gleichzeitig durch das<br />
Programm führte, organisiert worden. Die Akteure<br />
der Musik- und Kunstschule präsentierten an diesem<br />
Abend ein sehr abwechslungsreiches Programm aus<br />
Solo-, Duett- und Chorauftritten mit klassischer und<br />
moderner Musik. Das Benefi zkonzert, welches unter<br />
dem Titel „Für Nastja und die Kinder von Sokolowka“<br />
stattfand, war vor allem ein besonderer Dank an alle<br />
UnterstützerInnen! An diesem Abend wurden von<br />
Jedes Jahr muss die Prothese von Nastja angepasst<br />
werden - das ist aufwendig und sehr kostspielig<br />
den Schwedterinnen und Schwedtern 402,80 Euro<br />
gespendet und der Lionsclub ließ Nastja eine weitere<br />
Spende in Höhe von 500 Euro für ihre neue Prothese<br />
zukommen.<br />
Julius Vogt<br />
SODI-Ortsgruppe Schwedt<br />
Jürgen Sobeck, Maja<br />
Klopsch und Julius Vogt<br />
(v.l.n.r.) von den SODI-<br />
Ortsgruppen Eisenhüttenstadt-LOS<br />
und Schwedt<br />
engagieren sich bei SODI<br />
gegen das Verdrängen<br />
und Vergessen der<br />
Tschernobyl-Katastrophe<br />
und für strahlengeschädigte<br />
Kinder in Belarus.<br />
SODI-Report 02/2013 15