15.01.2014 Aufrufe

Christkindle- markt 2013 - Dornbirn Online

Christkindle- markt 2013 - Dornbirn Online

Christkindle- markt 2013 - Dornbirn Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Dornbirn</strong>er Gemeindeblatt<br />

13. Dezember <strong>2013</strong> – Seite 11<br />

information<br />

Bisher erschienen die Dokumentationen über <strong>Dornbirn</strong><br />

bereits fünf Mal als großformatige Bücher. Mit dem neuen<br />

<strong>Dornbirn</strong> Buch wurde ein neues Konzept entwickelt. Ziel<br />

war es, mehr Inhalte über die Stadt anbieten zu können.<br />

Insgesamt werden in den Büchern acht verschiedene<br />

Themenbereiche behandelt: die Geschichte der Stadt, der<br />

Naturraum, eine Dokumentation zur Stadtentwicklung, die<br />

Wirtschaftsgeschichte, das innovative <strong>Dornbirn</strong>, die<br />

Zuwanderer nach <strong>Dornbirn</strong> und – aus aktuellem Anlass –<br />

eine Dokumentation der Auswanderer aus <strong>Dornbirn</strong> in die<br />

USA sowie mehrere Portraits von typischen <strong>Dornbirn</strong>erinnen<br />

und <strong>Dornbirn</strong>ern.<br />

Die Autoren stammen fast ausnahmslos aus <strong>Dornbirn</strong>. Die<br />

Gestaltung wurde – wie schon bei den vorangegangenen<br />

<strong>Dornbirn</strong> Büchern – vom preisgekrönten Grafiker Reinhold<br />

Luger übernommen.<br />

Das <strong>Dornbirn</strong> Buch ist im Buchhandel zum Preis von<br />

Euro 37,– erhältlich.<br />

inatura<br />

Vor 110 Millionen Jahren aus dem Kaukasus<br />

eingewandert<br />

„Armkiemer“ brauchte für die Wanderung rund<br />

12 Millionen Jahre<br />

Vor 110 bis 100 Millionen Jahren wurde in Vorarlberg eine<br />

Gesteinsschicht abgelagert, in der bereits mehrere<br />

außergewöhnliche Versteinerungen gefunden wurden.<br />

In einer kürzlich in der internationalen Fachzeitschrift<br />

„Swiss Journal of Geosciences“ veröffentlichten Studie<br />

identifiziert der Paläontologe Heinz Sulser nun einen<br />

„Armkiemer“ aus dieser Schicht aus der Sammlung der<br />

inatura Erlebnis Naturschau <strong>Dornbirn</strong> als Einwanderer<br />

aus dem Kaukasus. Eine zeitliche Lücke von rund<br />

12 Millionen Jahren verhinderte bisher die korrekte<br />

Bestimmung des Fossils.<br />

„Armkiemer“ (in der Fachsprache: Brachiopoden) sind mit<br />

einem fleischigen Stiel am Meeresboden festgewachsen.<br />

Daher wurde ihnen bisher eine eher geringe Mobilität<br />

zugeschrieben. Doch die Neubestimmung eines alten<br />

Fundes aus der Studiensammlung der inatura beweist,<br />

dass selbst die Entfernung von rund 2.700 km zwischen<br />

Kutaissi in Georgien und dem Vorarlberger Rheintal für die<br />

Art Tulipina koutaisensis – günstige Meeresströmungen<br />

vorausgesetzt – kein Problem war. Der Brachiopode ist<br />

bisher ausschließlich von diesen beiden Fundorten<br />

bekannt.<br />

Das seltene Fossil entzog sich bisher der korrekten<br />

Identifikation. Selbst der erfahrene Fachmann Heinz<br />

Sulser wäre nie auf die Idee gekommen, in 12 Millionen<br />

Jahren älteren Gesteinen im Kaukasus nach Vergleichsmaterial<br />

zu suchen. Noch vor 10 Jahren klassifizierte er<br />

den Armkiemer als unbestimmbar. Erst ein Neufund<br />

ermöglichte das Studium des namensgebenden Armgerüstes<br />

im Inneren der Schale. Dieses trägt Kiemen und<br />

Nahrungsfilter und ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.<br />

Um es untersuchen zu können, hätte das Fossil<br />

zerstört werden müssen – was bei einem einzigen Exemplar<br />

in der Museumssammlung unverantwortlich gewesen<br />

wäre.<br />

„Die Neubestimmung des Fossils enthüllt einen sensationellen<br />

Puzzlestein zum Gesamtbild der Meereslandschaft<br />

vor 110 Millionen Jahren. Die Einwanderung des Brachiopoden<br />

aus Georgien ist ein Beweis für westgerichtete<br />

Meeresströmungen parallel zur Küste“ meint Georg Friebe,<br />

Sammlungskurator der inatura und Mitautor der Studie.<br />

Für künftige Studien der Fossilienwelt Vorarlbergs muss<br />

der Blick jedenfalls auch nach Osten gerichtet werden.<br />

Die Studie<br />

Sulser, H; Friebe, G. & Kürsteiner, P. (<strong>2013</strong>): Little-known<br />

brachiopods from the Cretaceous of the Helvetic realm<br />

of NE Switzerland (Alpstein) and W Austria (Vorarlberg).<br />

– Swiss Journal of Geosciences, 106/2: 397-408.<br />

http://www.springerlink.com/openurl.asp?genre=article&<br />

id=doi:10.1007/s00015-013-0144-6<br />

Tulipina koutaisensis<br />

links (a) aus dem Vorarlberger Rheintal<br />

rechts (b) ein Vergleichsstück aus dem Kaukasus bei Kutaissi (Georgien)<br />

Balkenlänge: 1 cm

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!