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MIT LOGISTIK SIND PRODUKTE MEHR WERT - Panalpina

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EXPERTEN<br />

«Aber selbst wenn wir bald so weit sind, dass jeder seine<br />

eigenen Objekte zu Hause ohne Mehrkosten oder Qualitätseinbussen<br />

ausdrucken kann, braucht es dennoch den<br />

Transport von Rohmaterialien zu den Verbrauchern.»<br />

esten Modeartikel im Premium-Preissegment werden nahe am<br />

Markt hergestellt, während weisse Standard-T-Shirts weiterhin<br />

aus der Ferne stammen. Für das Logistikgeschäft bedeutet dies,<br />

sich zunehmend auf diejenigen Orte zu konzentrieren, an denen<br />

diese Lieferketten zusammenkommen, insbesondere die Häfen,<br />

anstatt auf die Lage des Lieferorts.<br />

Aber von wo aus der Welt werden all diese Artikel kommen?<br />

Asien bleibt sicher weiterhin der dominante Fertigungsstandort;<br />

jedoch ist das Potenzial Afrikas nicht zu unterschätzen.<br />

Angesichts der natürlichen Ressourcen in Afrika würde eine<br />

solche Verlagerung Lieferketten verkürzen. Eine Marktpräsenz<br />

dort kann Unternehmen auch dazu in die Lage versetzen,<br />

ein stärkeres Bewusstsein für die sozialen Auswirkungen<br />

ihrer Geschäfte zu entwickeln. Für den Logistikbereich liegen<br />

die wesentlichen Herausforderungen in der physischen Infrastruktur.<br />

Konzepte wie «Lean Logistics» sind auf dem Kontinent<br />

bereits präsent, und viele afrikanische Länder verfügen<br />

bereits über eine IT-Infrastruktur, die moderne Lieferkettentechnologie<br />

unterstützt.<br />

Am anderen Ende der Lieferkette begegnen uns die bereits<br />

bekannten Herausforderungen der städtischen Belieferung.<br />

Solang Lösungen noch in der Entwicklungsphase stecken, werden<br />

Konzepte wie Konsolidierungszentren mittelfristig stärker<br />

genutzt. Längerfristig könnten Ideen wie unterirdische Frachtnetzwerke<br />

das Rennen machen.<br />

Als Verbraucher werden wir weiterhin den Einzelhandel und die<br />

Haustürlieferung nutzen. Letztere wird zunehmend dominanter<br />

und könnte irgendwann den Vertriebskanal Einzelhandel ersetzen.<br />

Fahrten zum Einzelhandel dienen nur noch dazu, sich umzuschauen,<br />

während online eingekauft wird, vermutlich über<br />

ein mobiles Gerät. Dadurch erhöht sich die Komplexität der Logistik<br />

massiv. Die grössten Einzelhandelsfirmen in Grossbritannien<br />

haben etwa 1000 Geschäfte zu bedienen, während es<br />

mehr als 20 Millionen Wohnadressen gibt. Dynamische Fahrzeugplanung<br />

und kurzfristiges Umdisponieren je nach Kundenwunsch<br />

werden vermutlich immer wichtiger werden.<br />

Wie steht’s um die Technologien? Nach dem anfänglichen<br />

Hype um die Radiofrequenzidentifizierung (RFID) gibt es nun<br />

Beispiele, die ihre Vorteile für die Lieferkette und ihre zunehmende<br />

Bedeutung für ein effizientes Bestandsmanagement<br />

zeigen. Der momentane Hype gilt aber dem 3-D-Druck. Bisher<br />

erweist sich diese Technologie eher in einer Fabrikumgebung<br />

als sinnvoll, um massgeschneiderte Produkte für die Kunden zu<br />

fertigen. Aber selbst wenn wir bald so weit sind, dass jeder<br />

seine eigenen Objekte zu Hause ohne Mehrkosten oder Qualitätseinbussen<br />

ausdrucken kann, so braucht es dennoch den<br />

Transport von Rohmaterialien zu den Verbrauchern.<br />

Dem Logistikbereich steht eine spannende Zukunft bevor. Wer<br />

es schafft, diese Herausforderungen mit Bravour zu meistern,<br />

wird am stärksten profitieren.<br />

Während bislang Städte im Fokus logistischer Überlegungen<br />

standen, ist die Belieferung abgelegener Regionen eine neue<br />

Aufgabe. Angesichts steigender Kraftstoffkosten gilt es, Wege<br />

zu finden, um diese Regionen zeitnah und kosteneffizient zu<br />

bedienen. Dabei könnte eine Kooperation mit lokalen, mit<br />

dem Markt vertrauten Unternehmen attraktiv sein.<br />

ÜBER DEN AUTOR:<br />

Dr. Andrew Potter ist Dozent an der Cardiff Business School der<br />

Cardiff University. Er forscht zu Logistik und deren Rolle innerhalb<br />

von Lieferketten.<br />

CONNECT 02 | 2013<br />

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