Kongressprogramm PDF (1.740 KB) - Zahnärztekammer ...

Seminar- und Kursbeschreibungen
PD Dr. Jan Kühnisch,
München
Vortrag
Endodontie im Milchgebiss
– Möglichkeiten und Grenzen
Der Erhalt der Milchzähne
bis zum physiologischen Zahnwechsel
ist für eine störungsfreie
Gebissentwicklung, die Kaufunktion,
die Phonetik und ein
ästhetisch ansprechendes
Erscheinungsbild des Kindes
bedeutsam. Neben diesem grundsätzlichen
Anspruch muss die klinische Umsetzbarkeit
dieses Zieles im Kontext mit dem Alter des Kindes, der
Kooperations- und Behandlungsfähigkeit und der damit
assoziierten Behandlungsstrategie (Lokalanästhesie,
Sedierung, Allgemeinanästhesie), dem Umfang der
Gebisszerstörung und dem Behandlungsaufwand,
der Wertigkeit des behandlungsbedürftigen Zahnes in
Bezug zur Gebissentwicklung, der Restaurierbarkeit des
Zahnes, der Umsetzung evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen
im häuslichen Umfeld, der Wahrnehmung
von Recallterminen und den Interessen bzw. Wünschen
der Eltern erörtert werden. Darüber hinaus setzt die
Indikation für alle endodontischen Maßnahmen immer
eine sorgfältige prä-operative Diagnostik voraus.
Als diagnostisches Ziel wird für weitgehend alle endodontischen
Maßnahmen der vitale, klinisch symptomlose
Milchzahn anzustreben sein, da dieser als Voraussetzung
für den Behandlungserfolg anzusehen ist.
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Endodontie im Milchgebiss
– Klinisch-praktische Aspekte
Während das Ziel des vorangehenden Vortrages darin
besteht, die Möglichkeiten und Grenzen und damit
Indikationen, Kontraindikationen und Rahmenbedingungen
für ein erfolgreiches endodontisches Vorgehen
im Milchgebiss darzustellen, fokussiert das
Seminar auf die praktische Vergegenständlichung der
klinischen Arbeitsschritte für die relevanten endodontischen
Behandlungsverfahren am Milchzahn.
Dabei stellt die Pulpotomie das „klassische“ endodontische
Behandlungsverfahren vor allem im Milchmolarengebiet
dar. Demgegenüber kommt die Wurzelkanalbehandlung
vornehmlich an einwurzeligen Zähnen
zum Einsatz und ist als durchaus sensitives Behandlungsverfahren
einzuschätzen. Neben den nicht pulperhaltenden
Verfahren ist die Caries-profunda-Therapie
zu diskutieren. Diese Diskussion ist aus heutiger Sicht
von einem erneuerten Verständnis zum Management
kariöser Läsionen als auch dem biologischen
Zusammenwirken von Pulpa und Dentin zu begleiten.
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