16.01.2014 Aufrufe

Bereit für die WorldSkills - Handwerkskammer Chemnitz

Bereit für die WorldSkills - Handwerkskammer Chemnitz

Bereit für die WorldSkills - Handwerkskammer Chemnitz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schlafende Schätze<br />

ans Licht geholt<br />

Eine Oldtimer-Ausstellung in<br />

Kassel zeigt Hochglanzkarossen<br />

neben Rostlauben. Über den<br />

Umgang mit Oldtimern wird<br />

heftig debattiert. Seite 6<br />

Foto: Ulrich Steudel<br />

Neue Technik, <strong>die</strong><br />

begeistert<br />

Eine Drohne eröffnet<br />

Fotografen neue Perspektiven –<br />

<strong>die</strong>se und andere Neuheiten stellt<br />

<strong>die</strong> DHZ erstmals in der Rubrik<br />

„Technik“ vor. Seite 15<br />

Foto: Digital Sky Pictures<br />

DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Ausg. 9 | 10. Mai 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

AUSGABE HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ<br />

Verkaufte Auflage: 479.637 Exemplare (IVW I/2013) | Preis: 2,40 Euro<br />

DHZ-ONLINE-UMFRAGE<br />

Brauchen wir <strong>die</strong><br />

Strompreisbremse?<br />

Nein, <strong>die</strong> Pläne<br />

der Regierung<br />

gefährden den<br />

Ökostromausbau.<br />

In aller Deutlichkeit<br />

„Helmut Kohl“ muss sich umbenennen.<br />

Nein, natürlich nicht der Altkanzler<br />

selbst, sondern eine gleichnamige Bar<br />

in Berlin-Neukölln. Die Anwälte Kohls<br />

hatten den Barbetreiber darum gebeen,<br />

der hat damit kein Problem, jetzt wird<br />

ein neuer Name gesucht.<br />

Doch das ist gar nicht so einfach. Der<br />

ame „Kanzlereck“ ist ja schon vergeben.<br />

ielleicht „Bar, <strong>die</strong> nicht Helmut Kohl heißen<br />

arf“ oder „Zum Oggersheimer“? Oder einach<br />

„Saumagen“? Aber <strong>die</strong>se Vorschläge<br />

erden es nicht, der Barbesitzer möchte<br />

iemanden provozieren und will auch nichts<br />

erkrampft Witziges, wie er sagt. Daher<br />

eht auch „Zum wilden Helmut“ nicht. Nett<br />

st <strong>die</strong> Namensidee „In aller Deutlichkeit“,<br />

a schwingt schön bundesrepublikanische<br />

tagesschau“-Nostalgie mit. Oder man lässt<br />

elmut Kohl mal in Ruhe und nimmt „Merel“<br />

oder „Schröder“. Klingt aber nicht so<br />

chön wie „Helmut Kohl“. Oder gleich „Uli<br />

oeneß“. Aber der hat auch Anwälte.<br />

In München gab es einst <strong>die</strong> „Egon Bar“,<br />

ine rot-rosa Plüschkneipe, benannt nach<br />

em SPD-Politiker Egon Bahr. Dort wurde<br />

ier mit Bahrs Konterfei serviert. Bahr soll<br />

inmal dagewesen sein, sich amüsiert und<br />

twas von „Spelunke“ gemurmelt haben.<br />

Man darf also damit rechnen, dass der<br />

enannte selbst einmal vorbeischaut, das<br />

uss man stets bedenken. Wenn man zum<br />

eispiel mal Helmut Schmidt kennenlernen<br />

öchte, nennen wir <strong>die</strong> Bar doch „Helmut<br />

chmidt Bar“. Aber das gibt dann wieder Ärer<br />

wegen des Rauchverbots. bur<br />

QUERGEDACHT<br />

26,8<br />

35,7<br />

37,3<br />

DIE AKTUELLE ZAHL<br />

Ja. Nur wenn <strong>die</strong><br />

EEG-Umlage<br />

sinkt, sinken <strong>die</strong><br />

Strompreise.<br />

Sinnvoll ist sie<br />

nur, wenn auch<br />

<strong>die</strong> Stromsteuer<br />

sinkt.<br />

Teilnehmerzahl: 123, Angaben in Prozent<br />

Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

41,9 Stunden in der Woche<br />

arbeiteten vollzeitbeschäftigte Erwerbstätige<br />

in Deutschland 2012, Teilzeitbeschäftigte<br />

18,2 (Quelle: Destatis).<br />

<strong>Bereit</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>WorldSkills</strong><br />

Die Vorfreude steigt unter den<br />

43 deutschen Teilnehmern der<br />

<strong>WorldSkills</strong> 2013. Schreinermeister<br />

Christian Kemmerer<br />

(Foto) aus Seligenstadt ist<br />

einer von ihnen und vertritt<br />

Deutschland bei den Berufsweltmeisterschaften<br />

in Leipzig.<br />

Die <strong>WorldSkills</strong> finden<br />

vom 2. bis 7. Juli 2013 statt.<br />

<strong>Bereit</strong>s seit Monaten trainieren<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer. Das Nationalteam<br />

trifft sich vorab noch einmal<br />

im Trainingslager.<br />

Gleichzeitig sind <strong>die</strong> World -<br />

Skills das weltgrößte Bildungsevent,<br />

das erstmalig auch ein<br />

umfangreiches Konferenzprogramm<br />

bietet. Seite 3<br />

Handwerk: Stabile Steuern sind das Ziel<br />

Einkommen, Erbschaft, Vermögen: Der Handwerksverband kritisiert <strong>die</strong> von SPD und Grünen geforderten Steuererhöhungen massiv<br />

Von Karin Birk<br />

Das Handwerk warnt vor einem radikalen Kurswechsel<br />

in der Steuerpolitik. „Die steuerpolitischen<br />

Pläne von SPD und Grünen sind Gift <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Wirtschaft“, sagte der Generalsekretär des Zentralverbands<br />

des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke.<br />

Das Handwerk erwarte von der nächsten<br />

Bundesregierung stabile Steuern und Abgaben.<br />

Damit reagierte Schwannecke auf <strong>die</strong> Pläne von<br />

SPD und Grünen, an mehreren Steuerschrauben zu<br />

drehen: Beide wollen den Spitzensteuersatz bei der<br />

Einkommensteuer von derzeit 42 auf 49 Prozent erhöhen.<br />

Bei den Grünen gilt <strong>die</strong>s ab einem Jahreseinkommen<br />

<strong>für</strong> Alleinstehende ab 80.000 Euro, <strong>für</strong> <strong>die</strong> SPD ab<br />

100.000 Euro. Doch auch Besserver<strong>die</strong>ner sollen mehr<br />

bezahlen: So wollen <strong>die</strong> Grünen bei 60.000 Euro Einkommen<br />

einen Steuersatz von 45 Prozent und <strong>die</strong> SPD<br />

ab 64.000 Euro einen von 44 Prozent.<br />

Daneben will <strong>die</strong> SPD <strong>die</strong> Abgeltungsteuer von 25<br />

auf 32 Prozent erhöhen. Bei den Grünen sollen Kapi-<br />

Foto: Maik Reuß<br />

talerträge wie andere Einkommen besteuert werden,<br />

also in der Spitze mit knapp 50 Prozent.<br />

Auch an das Ehegattensplitting wollen beide Parteien<br />

ran. Zwar soll es bei der SPD nach den Worten ihres<br />

Spitzenkandidaten Peer Steinbrück einen Vertrauensschutz<br />

<strong>für</strong> bestehende Ehen geben und bei den<br />

Grünen sollen Paare mit einem Haushaltseinkommen<br />

bis 60.000 Euro von Belastungen verschont werden.<br />

Grundsätzlich wollen aber beide Parteien das Ehegattensplitting<br />

auslaufen lassen.<br />

Bei der Erbschaftsteuer will <strong>die</strong> SPD <strong>die</strong> Begünstigungen<br />

zurückschrauben und sie „künftig viel stärker<br />

an den dauerhaften Erhalt von Arbeitsplätzen koppeln“,<br />

heißt es im Wahlprogramm. Die Grünen halten<br />

<strong>die</strong> Befreiung von Betriebsvermögen in der Erbschaftsteuer<br />

<strong>für</strong> „ungerecht und verfassungswidrig“. Lieber<br />

wolle man auf gesonderte Freibeträge und Stundungsregelungen<br />

setzen. Insgesamt solle <strong>die</strong> Erbschaftsteuer<br />

verdoppelt werden.<br />

Die FDP be<strong>für</strong>wortet eine aufkommensneutrale<br />

Erbschaftsteuerreform. Sie glaubt nicht, dass <strong>die</strong> Ausnahmen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirtschaft vor dem Verfassungsgericht<br />

Bestand haben, und plä<strong>die</strong>rt deshalb <strong>für</strong> eine möglichst<br />

breite Basis, <strong>die</strong> niedrige Sätze zulässt.<br />

Darüber hinaus planen <strong>die</strong> Grünen, über zehn Jahre<br />

all jene, deren Vermögen größer als eine Million ist,<br />

mit einer Abgabe von jeweils 1,5 Prozent zu belasten.<br />

Für Betriebe soll dabei ein Freibetrag von fünf Millionen<br />

Euro gelten. Die SPD will eine Vermögensteuer,<br />

dabei aber eine Substanzbesteuerung von Unternehmen<br />

vermeiden und das „normale Einfamilienhaus“<br />

von der Steuer verschonen.<br />

Das Handwerk kritisiert <strong>die</strong> Pläne: „Freibeträge<br />

werden ihrem Ziel nicht gerecht, Betriebsvermögen zu<br />

verschonen“, sagte Schwannecke. Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) hat sich in der Frage zur Vermögensteuer<br />

schon festgelegt. „Es wird mit mir überhaupt<br />

keine Vermögensteuer geben.“ Und auch sonst<br />

wollen CDU und FDP <strong>die</strong> Steuern nicht erhöhen. Die<br />

Liberalen wollen in der nächsten Legislaturperiode<br />

sogar den Solidaritätszuschlag stufenweise ab -<br />

schaffen. Seite 4<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Kommt der Mindestlohn?<br />

Handwerk gegen verbindlichen Lohn . . .2<br />

Die Strompreisbremse kommt nicht<br />

Branchen be<strong>für</strong>chten steigende Preise . .5<br />

REGIONAL<br />

CHEMNITZ<br />

Mitgliederumfrage: Präsident<br />

und Hauptgeschäftsführer stehen<br />

Rede und Antwort . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Umweltallianz: Lackiererei Reber<br />

aus Zwickau aufgenommen . . . . . . . . 7<br />

Jugend schweißt: Die Sieger . . . . . 8<br />

BETRIEB<br />

STEUER<br />

Auf Kosten des Finanzamts<br />

Werbestrategien <strong>für</strong> Handwerker . . . . .11<br />

RECHT<br />

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht<br />

Abmahnungen in sozialen Netzwerken .12<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Wochenende in London zu gewinnen<br />

DHZ-Leseraktion „Die Geschäftsidee“ . .13<br />

BRANCHE<br />

Hightech trifft auf Faktor Mensch<br />

Hörgeräteakustik mit höherem Anspruch 14<br />

SERVICE<br />

BÜROBEDARF<br />

Das produktive Büro<br />

Durchdachte Gestaltung motiviert . . . .16<br />

GEWERBEBAU<br />

Holzbau im Holzhaus<br />

Verwaltung und Produktion kombiniert .17<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

INTERNET<br />

WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE<br />

Wählen Sie den „Chef-Kombi“:<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/<br />

chef-kombi<br />

Preis <strong>für</strong> soziale Verantwortung:<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/<br />

csr-preis<br />

Rhein-Kreuzfahrt zu gewinnen:<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/<br />

a-rosa<br />

Reise in <strong>die</strong> Schweiz zu gewinnen:<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/<br />

schweiz<br />

DHZ IST PREISTRÄGER DES JAHRES 2012<br />

SCHLAGLICHTER<br />

Zuwanderung erleichtert<br />

Der Bundesrat hat der Verordnung zur<br />

Änderung des Ausländerbeschäftigungsrechts<br />

mit Änderungen zugestimmt. Die<br />

Bundesregierung will <strong>die</strong> gezielte Zuwanderung<br />

von Facharbeitern aus Nicht-<br />

EU-Staaten unter bestimmten Voraussetzungen<br />

ermöglichen.<br />

dan<br />

Duales Studium beliebt<br />

7,5 Prozent mehr junge Menschen haben<br />

im vergangenen Jahr ihre Berufslaufbahn<br />

mit einer Ausbildung im Betrieb<br />

und gleichzeitig an einer (Fach-)Hochschule<br />

oder Berufsakademie begonnen,<br />

wie das BIBB mitteilte.<br />

dan<br />

Mädchen im Handwerk<br />

Girls’Day wirbt um weiblichen Nachwuchs<br />

Den <strong>die</strong>sjährigen Girls’Day nutzten auch <strong>die</strong> Bildungs-<br />

und Technologiezentren der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

in <strong>Chemnitz</strong> und Plauen zur Werbung um künftige<br />

Handwerkerinnen. In <strong>Chemnitz</strong> schnupperten<br />

rund 20 Mädchen der Klassenstufe 7 in den Werkstätten<br />

<strong>für</strong> Kunststoff, Holz, Konditorei, Metall, Schweißen,<br />

Elektro und Straßenbau Handwerksluft. Dabei<br />

hatten sie jeweils 25 Minuten Zeit, um Wissenswertes<br />

über <strong>die</strong> Ausbildung zu erfahren und sich selbst einmal<br />

auszuprobieren. Bei einem Workshop zum Thema<br />

„Mädchen an <strong>die</strong> Macht: Warum sind Jungen so und<br />

Mädchen ganz anders?“ wurde über Rollenbilder im<br />

Beruf diskutiert. Schließlich gab es auch noch einen<br />

kleinen „Technik-Wettbewerb“, bei dem es einen<br />

pinkfarbenen Werkzeugkoffer „Tussi on Tour“ zu gewinnen<br />

gibt. Der Test wird jetzt ausgewertet. dhz<br />

Beim Hobeln in der Holzwerkstatt: Ganz so einfach ist es nicht.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Anzeige<br />

LIEBLINGSAUTO<br />

wählen<br />

und GEWINNEN<br />

www.deutsche-handwerks-zeitung.de/chefkombi


REGIONAL<br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Sachsen<br />

Die Präsidenten der ostdeutschen Hand -<br />

werkskammern fordern <strong>die</strong> Rücknahme<br />

der Vorfälligkeit bei Sozialbeiträgen. Seite 9<br />

Ausg. 9 | 10. Mai 2013 | 65. Jahrgang HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ 7<br />

HANDWERK IN ZAHLEN<br />

Zahl des Monats<br />

Etwa jedes fünfte Mitgliedsunternehmen<br />

der Umweltallianz Sachsen ist<br />

ein Mitgliedsbetrieb der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong>. Insgesamt sind<br />

unter den 854 Umweltallianz-<br />

Teilnehmern ca. 165 Mitgliedsbetriebe<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong>.<br />

(Stand: 11.04.2013)<br />

Herausforderung<br />

Ausbildung<br />

Kultusministerin im Dialog<br />

Am 9. April fand im Bildungs- und Technologiezentrum<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> eine Veranstaltung mit<br />

der Thematik „Ausbildung in Sachsen –<br />

Herausforderungen im Zuge der demografischen<br />

Entwicklung“ statt. Unternehmer<br />

aus dem Handwerk und anderen<br />

Wirtschaftsbereichen, Leiterinnen<br />

und Leiter von beruflichen Schulzentren,<br />

Lehrlinge sowie Vertreter aus Politik<br />

diskutierten mit der sächsischen<br />

Staatsministerin <strong>für</strong> Kultus, Brunhild<br />

Kurth, über <strong>die</strong>ses wichtige Thema.<br />

In der Diskussion wurde der hohe<br />

Stellenwert der dualen Berufsausbildung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirtschaft bekräftigt.<br />

Schnell kristallisierte sich als Schwerpunktthema<br />

<strong>die</strong> Planung der Fachklassenstandorte<br />

<strong>für</strong> das kommende Schuljahr<br />

heraus.<br />

Im Ergebnis wurde vereinbart, zeitnah<br />

in einem gemeinsamem Gespräch<br />

Lösungsansätze zu besprechen.<br />

Winterfreud und<br />

Winterfrust<br />

Eric auf Wanderschaft<br />

Es ist zugegeben schon eine ganze Weile<br />

her und man mag eigentlich gar nicht<br />

mehr an Schnee denken – aber: Was<br />

macht ein Wandergeselle eigentlich,<br />

wenn alle anderen in ihren Familien gemütlich<br />

Weihnachten feiern, wenn<br />

Schnee und Eis das Zepter schwingen?<br />

Unser Wandergeselle Eric erzählt:<br />

„Das Weihnachtsfest kam und mit sechs<br />

Gesellen verbrachte ich <strong>die</strong>ses Fest auf<br />

der Schwäbischen Alb. Bei einem Trip<br />

nach Heidelberg trafen wir auf Studenten,<br />

<strong>die</strong> uns spontan einluden, mit ihnen<br />

Silvester auf der Insel Rügen zu<br />

feiern. Gesagt, getan! Wir trampten bis<br />

zum Kap Arkona und verbrachten dort<br />

<strong>die</strong> Silvesternacht am Strand bei Lagerfeuer<br />

und natürlich dem einen oder anderen<br />

Getränk, das uns <strong>die</strong> Glieder<br />

warm hielt.<br />

Wir zogen weiter wieder in Richtung<br />

Süden, zunächst an den Bodensee, wo<br />

wir einen freien Wandergesellen losbrachten,<br />

dann ging es weiter nach<br />

Saarbrücken. Stets auf der Suche nach<br />

iner warmen Unterkunft und den Blick<br />

arauf gerichtet, unsere Reisekasse aufubessern<br />

und zu befüllen. Schließlich<br />

andeten wir in Hamburg, wo wir einen<br />

hemaligen Gesellen trafen, der im letzen<br />

Jahr in Südamerika unterwegs war.<br />

us seinen Erzählungen heraus wuchs<br />

uch in uns der Wunsch, <strong>die</strong>sen Kontient<br />

zu besuchen ... und endlich Sonne<br />

u sehen!<br />

Ob sich <strong>die</strong>ser Wunsch erfüllt hat, lesen<br />

Sie in der nächsten Ausgabe.<br />

Die <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong> hatte zum Ende<br />

des vergangenen Jahres 4.500 zufällig ausgewählte<br />

Mitgliedsbetriebe der <strong>Handwerkskammer</strong> zu ihrer<br />

Zufriedenheit mit der Arbeit und dem Dienstleistungsangebot<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> befragt. 1.140<br />

Unternehmen (mehr als ein Viertel der Befragten)<br />

nahmen an der Umfrage teil. Über <strong>die</strong> Ergebnisse und<br />

<strong>die</strong> daraus resultierenden Rückschlüsse sprach <strong>die</strong><br />

DHZ mit dem Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong>, Dietmar<br />

Mothes und Dr. Frederik Karsten:<br />

DHZ: Was gab den Anlass zu <strong>die</strong>ser Mitglieder -<br />

befragung?<br />

Mothes: Wir sind als <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

natürlich ständig bemüht, unser Dienstleistungsangebot<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitgliedsunternehmen und deren Beschäftigte<br />

zu verbessern. Dazu müssen wir aber wissen,<br />

welche Erwartungen unsere Mitglieder in uns und unsere<br />

Arbeit setzen. Und wir müssen auch wissen, wo es<br />

noch Verbesserungsbedarf gibt.<br />

DHZ: Und welche Note haben Sie von Ihren Mitgliedsunternehmen<br />

erhalten?<br />

Dr. Karsten: Das kann man schlecht sagen – wir haben<br />

uns in dem Sinne ja nicht benoten lassen. Aber<br />

wenn 80 Prozent der Unternehmen in der Umfrage<br />

sagten, dass sie mit der <strong>Handwerkskammer</strong> als Ganzes<br />

zufrieden sind, dann ist das ein so schlechtes Ergebnis<br />

wohl nicht. Nur 6,7 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

sind nach ihren Angaben mit der Kammer unzufrieden<br />

– hier müssen wir ansetzen und herausfinden,<br />

woher <strong>die</strong>se Unzufriedenheit kommt.<br />

DHZ: Wie zufrieden sind denn <strong>die</strong> Mitgliedsbetriebe<br />

mit den einzelnen Leistungsangeboten der <strong>Handwerkskammer</strong>?<br />

Dr. Karsten: Lassen Sie mich hier eines vorwegnehmen:<br />

Die Leistungen der <strong>Handwerkskammer</strong> wurden<br />

in der Umfrage sehr ausgewogen beurteilt. Das heißt,<br />

dass es keinen Leistungsbereich gibt, mit dem unsere<br />

Mitgliedsunternehmen gar nicht zufrieden sind. Sicher<br />

gibt es Unterschiede, <strong>die</strong> aber wohl der ganz persönlichen<br />

Interessenlage und damit der individuellen<br />

Inanspruchnahme unserer Leistungsangebote der<br />

einzelnen Unternehmer geschuldet sind.<br />

Mothes: Die überdurchschnittlich gute Bewertung etwa<br />

in den Leistungsbereichen Lehrverträge/Ausbildungsberatung,<br />

Prüfungen, Fort- und Weiterbildung<br />

sowie Lehrlingsausbildung zeigt uns, dass unser beständiges<br />

Engagement in Richtung Fachkräfteausund<br />

Weiterbildung offenbar genau das ist, was auch<br />

unseren Unternehmern unter den Nägeln brennt.<br />

Aber auch <strong>die</strong> positiven Bewertungen unser Rechtsberatung,<br />

der Gewerbeförderung, Umweltberatung und<br />

von betriebsübergreifenden Sonderaktionen zeigt,<br />

dass wir als <strong>Handwerkskammer</strong> als kompetenter<br />

Im vergangenen Jahr erhielt <strong>die</strong> Lackiererei Reber aus<br />

Zwickau den Umweltpreis der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> – jetzt wurde der Unternehmer Alexander<br />

Reber in <strong>die</strong> Umweltallianz Sachsen aufgenommen.<br />

Und das mit gleich zwei Unternehmen, in denen er<br />

hervorragendes, freiwilliges Engagement <strong>für</strong> den Umweltschutz<br />

an den Tag legt.<br />

Der Lackierermeister aus Zwickau tut <strong>die</strong>s aus<br />

Überzeugung – und natürlich auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

und Konkurrenzfähigkeit seiner Unternehmen.<br />

Alle seine Maßnahmen führen zu erheblichen<br />

Energieeinsparungen und erhöhen <strong>die</strong> Effizienz vieler<br />

Arbeitsprozesse. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei<br />

<strong>die</strong> Verringerung von Treibhausgasemissionen in seiner<br />

Lackiererei.<br />

Im zum Unternehmen gehörenden Forstbetrieb<br />

haben Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den<br />

Klimawandel sowie freiwillige Beiträge zur Waldmehrung<br />

oder zum Waldumbau zur Entscheidung geführt,<br />

Reber <strong>für</strong> sein vorbildliches Engagement <strong>für</strong> den Umweltschutz<br />

auszuzeichnen. „Umweltschutz und Ressourcenschonung<br />

sind uns schon immer ein Anliegen“,<br />

sagt Reber. „Wir haben uns frühzeitig um <strong>die</strong><br />

Einführung umweltschonender Lackierverfahren bemüht<br />

und konnten damit spürbare Effekte erzielt werden.“<br />

Und was hat eine Lackiererei mit Forstwirtschaft<br />

zu tun? „Seit 1997 bewirtschaften wir ein Waldstück<br />

Dienstleister<br />

<strong>Handwerkskammer</strong><br />

Präsident und Hauptgeschäftsführer stehen zur Mitgliederumfrage 2012 Rede und Antwort<br />

Verstehen <strong>die</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> als Dienstleister <strong>für</strong> ihre Mitglieder: <strong>Handwerkskammer</strong>präsident Dietmar<br />

Mothes (links) und Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik Karsten.<br />

Foto: HWK<br />

Dienstleister in <strong>die</strong>sen wichtigen Bereichen wahrgenommen<br />

werden.<br />

DHZ: Sie sprachen gerade das Thema Fachkompetenz<br />

an – wie wird <strong>die</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>die</strong>sbezüglich<br />

beurteilt?<br />

Mothes: 79,9 Prozent der an der Umfrage beteiligten<br />

Mitgliedsbetriebe haben der <strong>Handwerkskammer</strong> bescheinigt,<br />

eine kompetente Einrichtung zu sein.<br />

Dr. Karsten: Das heißt: Egal, ob es um Betriebs- oder<br />

Rechtsberatung, um den großen bereits angesprochenen<br />

Bereich Aus- und Fortbildung oder aber auch um<br />

<strong>die</strong> Unterstützung bei Messeteilnahmen geht – unsere<br />

Mitgliedsbetriebe wissen, dass sie in der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>für</strong> all ihre Sorgen ein offenes Ohr finden.<br />

DHZ: Gab es auch Dinge, <strong>die</strong> kritisch angesprochen<br />

wurden?<br />

Mothes: Ja natürlich. So gaben <strong>die</strong>jenigen Unternehmen,<br />

<strong>die</strong> bislang wenig Kontakt zu uns hatten, an, unsere<br />

Dienstleistungsangebote nicht zu kennen oder<br />

nicht zu wissen, an welchen Ansprechpartner sie sich<br />

wenden müssten. Die Umfrage zeigte einen deutlichen<br />

Zusammenhang zwischen der Kontakthäufigkeit<br />

und der Zufriedenheit der Mitgliedsbetriebe mit<br />

den Leistungen der Kammer.<br />

DHZ: Wie wollen Sie darauf reagieren?<br />

Dr. Karsten: Wir greifen den Wunsch nach häufigerem<br />

Kontakt – etwa ein Drittel der Unternehmen haben<br />

beispielsweise den Wunsch nach einem persönlichen<br />

Gespräch mit einem Mitarbeiter der Kammer<br />

im Unternehmen geäußert – natürlich auf. Unsere<br />

Mitarbeiter werden in <strong>die</strong>sem Jahr verstärkt Betriebsbesuche<br />

durchführen, um sich vor Ort ein Bild zu machen.<br />

Darüber hinaus werden wir mit einer Reihe von<br />

Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen<br />

Themen, zu denen <strong>die</strong> Kammer ihrerseits Leistungen<br />

anbietet, in <strong>die</strong> Regionen gehen. Geplant sind solche<br />

Veranstaltungen in vier Landkreisen sowie der Stadt<br />

<strong>Chemnitz</strong>.<br />

DHZ: Woher beziehen <strong>die</strong> Mitglieder ihre Informationen,<br />

wenn <strong>die</strong> Vertreter der <strong>Handwerkskammer</strong> gerade<br />

nicht vor Ort sind?<br />

Mothes: Ganz klar aus der Deutschen Handwerks Zeitung.<br />

Die Umfrage hat gezeigt, dass <strong>die</strong> DHZ das Informationsmedium<br />

Nummer eins <strong>für</strong> unsere Mitgliedsunternehmen<br />

ist. 81 Prozent gaben an, <strong>die</strong> DHZ gelegentlich<br />

bis regelmäßig zu lesen. Aber auch E-Mails<br />

und der Internetauftritt der <strong>Handwerkskammer</strong> sind<br />

weitere Informationsquellen.<br />

DHZ: Ihr Fazit?<br />

Mothes: Es ist gut, von Zeit zu Zeit <strong>die</strong> eigene Arbeit<br />

einmal von denen beurteilen zu lassen, <strong>die</strong> sie in Anspruch<br />

nehmen. Das gilt <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

genau so wie <strong>für</strong> ein Unternehmen.<br />

Dr. Karsten: Nur, wenn man seine Stärken und<br />

Schwächen kennt, kann man daran arbeiten, noch<br />

besser zu werden. Deshalb sind derartige Befragungen<br />

wichtig und richtig.<br />

Eine detaillierte Auswertung der Umfrage finden Sie<br />

demnächst auch auf der Internetseite der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> unter www.hwk-chemnitz.de<br />

Ökologie und Ökonomie – ein starkes Duo<br />

Nach dem Gewinn des Umweltpreises der <strong>Handwerkskammer</strong> wurde <strong>die</strong> Lackiererei Reber jetzt in <strong>die</strong> Umweltallianz aufgenommen<br />

von über 100 ha Fläche – den Wald des ehemaligen<br />

Rittergutes Oelsnitz – im Rahmen eines zweiten<br />

Unternehmens (Forstwirtschaftsbetrieb A. Reber).<br />

Auch hier sind der naturnahe Waldumbau und seine<br />

nachhaltige Bewirtschaftung unser oberstes Ziel –<br />

auch wenn der Nutzen in mehreren Generationen erst<br />

spürbar wird. Das Holz können wir aber schon jetzt als<br />

Energieträger <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lackiererei nutzen. Beide Unternehmen<br />

profitieren also ganz direkt voneinander. Und<br />

von der tatkräftigen und ergebnisorientierten Mitwirkung<br />

unserer Mitarbeiter. Ohne <strong>die</strong>s wäre all das nicht<br />

denkbar.“<br />

Unternehmer Alexander Reber (Mitte) freut sich über <strong>die</strong> Urkunde und <strong>die</strong> Glückwünsche als Anerkennung <strong>für</strong> sein betriebliches<br />

Umweltengagement.<br />

Foto: HWK<br />

Behindertenschule<br />

sucht Partner<br />

Unterstützung erbeten<br />

An der <strong>Chemnitz</strong>er Körperbehindertenschule<br />

lernen <strong>die</strong> Schülerinnen und<br />

Schüler u.a. im Unterichtsfach Wirtschaft–Technik–Haushalt<br />

(WTH). In der<br />

10. Klasse wird der Vertiefungskurs<br />

Wirtschaft durchgeführt. Ziel ist es, dabei<br />

das bereits erworbene Wissen weiter<br />

zu vertiefen und zu festigen.<br />

Im Rahmen des Vertiefungskurses<br />

Wirtschaft werden alle zwei Wochen<br />

Praxistage durchgeführt, in deren Auswertung<br />

<strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

eine fachspezifische Komplexarbeit anfertigen.<br />

Für <strong>die</strong> Durchführung der Praxistage<br />

werden durch <strong>die</strong> Körperbehindertenschule<br />

konkrete Aufgaben gestellt,<br />

welche <strong>die</strong> Schüler lösen müssen.<br />

Dabei steht <strong>die</strong> Erkundung eines Unternehmens<br />

in der Wirtschaft im Mittelpunkt.<br />

Alle Schüler sind hochmotiviert und<br />

freuen sich auf <strong>die</strong> zu lösende Aufgabe.<br />

Nicht jede Schülerin und jeder Schüler<br />

konnte jedoch bereits ein Unternehmen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Umsetzung <strong>die</strong>ser Aufgabe finden.<br />

Unterstützen Sie bitte <strong>die</strong>se jungen<br />

Menschen durch eine Partnerschaft <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Praxistage. Wir beraten Sie gern und<br />

vermitteln Sie direkt an <strong>die</strong> Schule.<br />

Ansprechpartner: Kai Utech, Tel. 0371/<br />

5364-164, Fax: 0371/5364-517, E-Mail:<br />

k.utech@hwk-chemnitz.de<br />

Halten Sie Ihr<br />

Wissen aktuell<br />

Seminarreihe <strong>für</strong> Betriebswirte<br />

Wer als Betriebswirt (HWK) im Geschäftsalltag<br />

auf unbekannte Situationen<br />

des Wirtschaftslebens trifft, braucht<br />

branchenübergreifendes Wissen auf aktuellem<br />

Niveau. Fach- und Führungskräfte<br />

haben jährlich <strong>die</strong> Chance, sich in<br />

drei interessanten Seminaren mit aktuellen<br />

Themen auseinanderzusetzen<br />

und praktischen Tipps zu erhalten. In<br />

<strong>die</strong>sem Jahr haben wir folgende Inhalte<br />

<strong>für</strong> Sie vorbereitet:<br />

Im Tagesseminar „Datenschutz großgeschrieben“<br />

am 14. Juni 2013 erfahren<br />

Sie Wissenswertes zur besseren Beurteilung<br />

von rechtlichen Haftungsrahmen<br />

und dem richtigen Umgang mit Kunden-<br />

und Auftragsdaten. Mit dem Kurs<br />

„Arbeitsrecht aktuell“ am 17. Juni bringen<br />

Sie Ihr arbeitsrechtliches Wissen auf<br />

den aktuellsten Stand. Für den Bereich<br />

des Controllings gibt es am 28. Juni strategische<br />

Tricks und Kniffe, um ihre betrieblichen<br />

Abläufe effizient zu strukturieren.<br />

Alle Seminare finden von 14 bis<br />

20 Uhr statt und können einzeln gebucht<br />

werden.<br />

Fragen beantwortet Silke Gießmann,<br />

Tel. 0371/5364-262, E-Mail: s.giessmann@<br />

hwk-chemnitz.de<br />

Richtig restaurieren<br />

„Restaurator im Handwerk“<br />

Denkmalpflege liegt im großen Umfang<br />

in den Händen der Handwerker. Es waren<br />

Handwerker, <strong>die</strong> <strong>die</strong> heutigen Baudenkmäler<br />

geschaffen haben, und<br />

Handwerker sind nach wie vor <strong>die</strong> Fachleute<br />

<strong>für</strong> deren Erhaltung, Sanierung<br />

und Restaurierung.<br />

Über Fortbildungslehrgang und<br />

-prüfung sowie Fördermöglichkeiten<br />

informieren das Weiterbildungsteam<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong> und<br />

Fachdozenten im Rahmen von Informationsveranstaltungen<br />

am 15. Mai in<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong> und<br />

am 5. Juni im Bildungs- und Technologiezentrum<br />

Plauen, ab 17 Uhr.<br />

Informationen: Sibylle Wuschek, Tel.<br />

03741/160517, E-Mail s.wuschek@hwkchemnitz.de


8<br />

HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ<br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. 9 | 10. Mai 2013 | 65. Jahrgang<br />

Zukunftstrend alternative Antriebe<br />

Der Klimawandel bestimmt unsere<br />

Zeit, fossile Energieträger wie das<br />

Öl werden immer knapper und <strong>die</strong> aufwendige<br />

Förderung treibt <strong>die</strong> Energiekosten<br />

zusätzlich in <strong>die</strong> Höhe. Unsere<br />

Gesellschaft steht vor neuen Herausforderungen<br />

und <strong>die</strong> Zeit wird knapp.<br />

Jeder hat inzwischen verstanden,<br />

dass in Zukunft unsere Mobilität umwelt-<br />

und klimafreundlicher werden<br />

muss. Spricht man von der Mobilität<br />

der Zukunft, dann ist <strong>die</strong> Rede von Hybridfahrzeugen<br />

und Elektromobilität.<br />

Die Bundesregierung hat sich das<br />

ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2020 mindestens<br />

eine Million Elektrofahrzeuge in<br />

Deutschland über <strong>die</strong> Straßen fahren zu<br />

lassen. Elektrofahrzeuge fahren sauber<br />

und produzieren dabei keinen CO 2 -<br />

Ausstoß. Unser Land soll nicht nur zum<br />

Leitmarkt <strong>für</strong> alternative Antriebe werden,<br />

vielmehr werden hier <strong>die</strong> Schlüsseltechnologien<br />

entwickelt, <strong>die</strong> zukünftig<br />

unsere Mobilität bestimmen. In ca.<br />

40 Jahren sollen in Großstädten keine<br />

Fahrzeuge mit fossilen Antriebssystemen<br />

mehr unterwegs sein.<br />

Als Brückentechnologie in Richtung<br />

Elektromobilität setzen viele Hersteller<br />

Hybridfahrzeuge mit ihren neuen Antriebssystemen<br />

bestehend aus Verbrennungsmotor,<br />

Elektromotor und Hochvolt-Batterie<br />

ein. So kann ein Plug-in-<br />

Hybrid heute bereits Wegstrecken über<br />

mehrere Kilometer im Elektromodus<br />

fahren und im urbanen Bereich kann<br />

damit der CO 2 -Ausstoß deutlich reduziert<br />

werden.<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> bietet entsprechende Zusatzqualifikationen an<br />

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben stellen das Handwerk vor neue Herausforderungen.<br />

Foto: HWK<br />

Geht man einen Schritt weiter, dann<br />

ist <strong>die</strong> nächste Stufe das Elektrofahrzeug<br />

und Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb.<br />

Diese Fahrzeuge sind heute<br />

in der Lage, je nach Ausführung der<br />

Hochvolt-Batterie Wegstrecken teilweise<br />

bis ca. 180 km zurückzulegen, bevor<br />

sie erneut zum Laden der HV-Batterie<br />

ans Netz müssen. Zukünftige Fahrzeuge<br />

mit Elektroantrieb haben den<br />

Vorteil, dass 95 Prozent der eingesetzten<br />

elektrischen Energie in mechanische<br />

Antriebsenergie umgesetzt werden können!<br />

Bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

nutzt man nur ca. 33 Prozent der<br />

eingesetzten Energie, der Rest geht verloren!<br />

Die größte Herausforderung stellt<br />

dabei <strong>die</strong> Batterieentwicklung dar.<br />

Elektromobilität verändert<br />

Berufsanforderungen<br />

Die zukünftige Elektromobilität verlangt<br />

nach neuen Lösungen und<br />

Dienstleistungsangeboten und stellt<br />

damit <strong>für</strong> das regionale Handwerk eine<br />

neue Herausforderung dar. So muss<br />

sich z. B. der Kfz-Fachmann in der<br />

Werkstatt auf vollkommen neue technische<br />

Systeme der Fahrzeuge wie<br />

Elektromotor, Hochvolt-Batterie oder<br />

elektrische Klimaanlage einstellen. Am<br />

HV-System selbst oder an anderen HV-<br />

Komponenten darf man ohne Zusatzqualifizierung<br />

nicht arbeiten. Auch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Durchführung von Wartungsarbeiten<br />

an HV-Fahrzeugen benötigen <strong>die</strong><br />

Werkstattmitarbeiter Zusatzqualifikationen.<br />

Die Berufsgenossenschaften<br />

fordern, dass alle Mitarbeiter auch<br />

wenn sie keine elektrischen Arbeiten an<br />

Hybridfahrzeugen durchführen, in <strong>die</strong><br />

elektrischen Gefahren der Hochvoltsysteme<br />

unterwiesen sein müssen. Das gilt<br />

übrigens auch z.B. <strong>für</strong> Pannenhelfer<br />

welche ein liegengebliebenes Fahrzeug<br />

abschleppen müssen.<br />

<strong>Handwerkskammer</strong> bietet<br />

passende Qualifizierungen<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einhaltung der<br />

Qualifikation der Mitarbeiter ist grundsätzlich<br />

der Unternehmer. Die <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> bietet unterschiedliche<br />

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

an, so z. B. ein Zweitagesseminar<br />

zum Fachkundigen <strong>für</strong> Arbeiten<br />

an HV-eigensicheren Fahrzeugen<br />

mit Zertifikat.<br />

Zielgruppe sind verantwortliche Mitarbeiter<br />

in den Werkstätten wie z. B. Kfz-<br />

Meister. Bei Bedarf bieten wir auch<br />

Grundlagenkurse an, welche <strong>die</strong> generelle<br />

Funktionsweise und den technischen<br />

Aufbau von Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />

vermitteln.<br />

Informationen und Anmeldung bei<br />

Birgit Stürzbecher, Tel. 0371/5364-160,<br />

E-Mail: b.stuerzbecher@hwk-chemnitz.de<br />

Energie effizient nutzen<br />

Energieeffizienzpreis <strong>für</strong> Unternehmen ausgeschrieben<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr verleiht <strong>die</strong> Deutsche<br />

Energie-Agentur (dena) im Rahmen<br />

ihrer Kampagne „Initiative Energie<br />

Effizienz“ wieder den internationalen<br />

„Energy Efficiency Award“. Ausgezeichnet<br />

werden Unter nehmen, <strong>die</strong> vorbildliche<br />

Maßnahmen zur Energieverbrauchssenkung<br />

im eigenen Betrieb<br />

umgesetzt haben.<br />

Der mit insgesamt 30.000 Euro Preisgeldern<br />

dotierte Wettbewerb wird in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr mit Unterstützung der Premium-Partner<br />

DZ Bank AG, Imtech<br />

Deutschland GmbH & Co. KG und Siemens<br />

AG durchgeführt. Schirmherr des<br />

Wettbewerbs ist Bundeswirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler.<br />

Die „Initiative Energie Effizienz“ der<br />

dena wird gefördert durch das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie.<br />

Unternehmen aus Industrie und<br />

Gewerbe können sich ab sofort bis zum<br />

30. Juni 2013 bewerben. Erstmalig wird<br />

<strong>die</strong> Jury des „Energy Efficiency Awards“<br />

<strong>die</strong>ses Jahr bis zu 15 Energieeffizienz-<br />

Projekte aus Unternehmen als potenzielle<br />

Preisträger nominieren und im<br />

September veröffentlichen. Die Preisverleihung<br />

erfolgt im Rahmen des<br />

dena-Energieeffizienzkongresses am<br />

25. November in Berlin. Alle Informationen<br />

dazu finden Sie im Internet unter<br />

www.energyefficiencyaward.de.<br />

Tipp<br />

Energieeffizienz lohnt sich <strong>für</strong> Ihren<br />

Geldbeutel und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt. Informieren<br />

Sie sich im Rahmen einer Vor-<br />

Ort-Beratung über Möglichkeiten zum<br />

Energiesparen in Ihrem Unternehmen<br />

und zu Förderprogrammen zur Umsetzung<br />

von Energieeffizienzmaßnahmen.<br />

Ansprechpartnerin: Steffi Schönherr, Tel.<br />

0371/5364-240, E-Mail: s.schoenherr@hwkchemnitz.de<br />

Schweißer im Wettbewerb<br />

DVS-Bezirkswettbewerb „Jugend schweißt 2013“<br />

Handwerklich unterwegs in Tschechien<br />

KompetenzCamp Handwerk geht in nächste Runde<br />

„Handwerk grenzenlos“ – das ist das<br />

Motto des KompetenzCamps Handwerk,<br />

das <strong>die</strong> <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> in <strong>die</strong>sem Jahr wieder im Zisterzienserkloster<br />

Osek in Tschechien organisiert.<br />

Eine Woche sammeln Lehrlinge<br />

aus dem Erzgebirge im Nachbarland<br />

praktische Erfahrungen.<br />

Den Startschuss <strong>für</strong> das Abenteuer<br />

Tschechien gab es im Sommer 2012<br />

erstmalig <strong>für</strong> sechs Auszubildende aus<br />

den Berufen Zimmerer und Maurer. Unter<br />

Anleitung von Ausbildern der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

wurde an einer neuen<br />

Umzäunung <strong>für</strong> das auf dem Gelände<br />

lebende Damwild gebaut. Aber auch <strong>die</strong><br />

beschädigten Natursteinmauern rund<br />

um den Klostergarten bedurften einiger<br />

ANGEBOTE ZUR MEISTERAUSBILDUNG 2013<br />

Betriebe brauchen Profis<br />

Meister im Handwerk sind Experten in ihrem<br />

Fach und verfügen in hohem Maße über<br />

Knowhow in Unternehmensführung und der<br />

Lehrlingsausbildung. Der Titel „Meister im<br />

Handwerk“ ist weltweit anerkannt und öffnet<br />

Ihnen <strong>die</strong> Tür zum internationalen Markt, zudem<br />

ist er <strong>die</strong> Basis <strong>für</strong> ein weiterführendes<br />

Studium. Ob Neugründung, Geschäftsübernahme<br />

oder leitende Tätigkeit – mit unseren<br />

Meisterkursen starten Sie Ihre erfolgreiche<br />

berufliche Zukunft. Das Meisterstudium besteht<br />

aus vier Teilen:<br />

Teil 1/2 = gewerkespezifisch/Fachpraxis<br />

und Fachtheorie.<br />

Teil 3/4 = gewerkeübergreifend/ -<br />

Betriebswirtschaft/Recht und Arbeits -<br />

pädagogik.<br />

Diese berufsbegleitenden Meistervorbereitungskurse<br />

(Teile 1/2) starten in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr:<br />

Elektrotechniker, ab 23. August 2013<br />

(freitags ab 15 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Metallbauer, 30. August 2013 (freitags<br />

ab 14.30 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Konditoren, ab 2. September 2013 (Teil I<br />

montags bis freitags ganztags, Teil II montags<br />

ab 15.45 Uhr und samstags, ganztägig)<br />

Fleischer, ab 2. September 2013 (montags<br />

von 12 bis 19 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Installateure und Heizungsbauer, ab<br />

6. September 2013 (freitags ab 15 Uhr und<br />

samstags ganztägig)<br />

Ausbesserungen. Die Jugendlichen arbeiteten<br />

gemeinsam mit Schülern aus<br />

der Baufachschule Kada in Tschechien<br />

sehr motiviert am Erhalt der historischen<br />

Gemäuer und Gartenanlagen.<br />

Abends wurde gegrillt und <strong>die</strong> Erlebnisse<br />

des Tages am Lagerfeuer ausgewertet.<br />

Kommunikationsprobleme gab<br />

es dabei kaum, trotz wenig vorhandener<br />

Kenntnisse in der Sprache des Nachbarlandes.<br />

Der Spaß am gemeinsamen Tun<br />

beförderte <strong>die</strong> Verständigung.<br />

Kraftfahrzeugtechniker, ab 20. September<br />

2013 in Plauen (freitags ab 14 Uhr und<br />

samstags ganztägig)<br />

Kraftfahrzeugtechniker, ab 26. November<br />

2013 in <strong>Chemnitz</strong> (<strong>die</strong>nstags ab<br />

16.30 Uhr, freitags ab 15 Uhr und samstags<br />

ganztägig)<br />

Musikinstrumentenbauer, ab 25. Okto -<br />

ber 2013 (freitags ab 13 Uhr und samstags<br />

ganztägig)<br />

Friseure, ab 4. November 2013 (montags<br />

und samstags, 8 bis 16 Uhr)<br />

Maler und Lackierer, ab 8. November<br />

2013 (freitags ab 14 Uhr und samstags<br />

ganztägig)<br />

Für <strong>die</strong> folgenden Vollzeitkurse (Teile 1/2)<br />

nehmen wir gern Anmeldungen entgegen:<br />

Kraftfahrzeugtechniker, ab 2. September<br />

2013 und ab 2. Dezember 2013 (montags<br />

bis freitags von 7.30 Uhr bis 14.30<br />

Uhr)<br />

Landmaschinenmechaniker, ab 4. November<br />

2013 (montags bis freitags von<br />

7.30 Uhr bis 14.30 Uhr)<br />

Tischler, ab 4. November 2013 (montags<br />

bis freitags von 7.30 Uhr bis 14.30 Uhr)<br />

Maurer und Betonbauer, ab 2. Dezember<br />

2013 (montags bis freitags von 7.30<br />

Uhr bis 14.30 Uhr)<br />

Elektrotechniker, ab 2. Dezember 2013<br />

(montags bis freitags von 7.30 Uhr bis<br />

14.30 Uhr)<br />

Zimmerer, ab 2. Dezember 2013 (montags<br />

bis freitags von 7.30 Uhr bis 14.30<br />

Uhr)<br />

Die Teile 3/4 (Technischer Fachwirt (HWK)/<br />

Ausbildung der Ausbilder) der Meisterausbildung<br />

absolvieren Sie hier:<br />

Plauen, ab 26. August 2013 (montags bis<br />

freitags von 7.30 bis 14.30 Uhr)<br />

<strong>Chemnitz</strong>, ab 27. August 2013 (montags<br />

bis freitags von 7.30 bis 14.30 Uhr)<br />

<strong>Chemnitz</strong>, ab 30. August 2013 (freitags<br />

ab 16.30 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Aue, ab 6. September 2013 (freitags ab<br />

15 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Auerbach/Vogtland, ab 10. Januar 2013<br />

(freitags ab 14 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Döbeln, ab 13. September 2013 (freitags<br />

ab 15 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Marienberg, ab 16. September 2013<br />

(montags und mittwochs ab 16.30 Uhr)<br />

<strong>Chemnitz</strong>, 16. September 2013 (montags<br />

bis mittwochs ab 17 Uhr)<br />

Zwickau, ab 7. Oktober 2013 (montags<br />

und donnerstags ab 16 Uhr)<br />

Plauen, ab 5. November 2013 (<strong>die</strong>nstags<br />

und mittwochs ab 16 Uhr)<br />

Glauchau, ab 10. Januar 2013 (freitags<br />

ab 14 Uhr und samstags ganztägig)<br />

Förderung<br />

Die Meisterausbildung ist nach dem<br />

Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />

(AFBG), dem sogenannten „Meister-Bafög“<br />

förderfähig. Teilnehmer beantragen <strong>für</strong><br />

Lehrgangs- und Prüfungsgebühren einen<br />

rückzahlungsfreien Zuschuss in Höhe von<br />

30,5 Prozent. Über <strong>die</strong> Restsumme kann<br />

Das KompetenzCamp Handwerk findet<br />

im Rahmen des Xenos-Projektes<br />

„Perspektivraum Mittleres Erzgebirge:<br />

Grenzgänge <strong>für</strong> Vielfalt, Toleranz und<br />

Zukunft“ statt, das Bundesarbeitsministerium<br />

und durch den Europäischen<br />

Sozialfonds gefördert wird und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Jugendlichen kostenfrei ist.<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Jahr ist es wieder<br />

möglich, am KompetenzCamp Handwerk<br />

im Kloster Osek teilzunehmen.<br />

Geplant sind <strong>die</strong> Erneuerung von historischen<br />

Böden im Kloster sowie Arbeiten<br />

an den Außenanlagen. In jeweils einer<br />

Woche im Juni und September können<br />

<strong>die</strong> Azubis ihre Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten unter Beweis stellen und<br />

dabei neue Kontakte zu Jugendlichen<br />

aus Tschechien knüpfen.<br />

Weitere Informationen bei<br />

Rommy Wagner, Tel. 0371/5364-143,<br />

E-Mail: r.wagner@hwk-chemnitz.de<br />

ein zinsgünstiges Bankdarlehen in Anspruch<br />

genommen werden. Bei bestandener Meisterprüfung<br />

können 25 Prozent des Darlehens<br />

auf <strong>die</strong> Lehrgangs- und Prüfungsgebühren<br />

erlassen werden.<br />

Zusätzlich dazu wird bei Vollzeitkursen<br />

auch der Unterhalt gefördert. Die Höhe der<br />

monatlichen Unterhaltszahlungen ist abhängig<br />

von verschiedenen Faktoren (Einkommen,<br />

Vermögen, Art der Kranken- und Rentenversicherung,<br />

dem Familienstand) und<br />

beläuft sich auf max. 697 EUR <strong>für</strong> Alleinstehende<br />

(zusätzlich 210 EUR <strong>für</strong> jedes Kind,<br />

zusätzlich 215 EUR <strong>für</strong> Verheiratete). Vom<br />

jeweiligen Unterhalt werden ca. 30 Prozent<br />

als rückzahlungsfreier Zuschuss gewährt,<br />

über <strong>die</strong> Restsumme kann das Bankdarlehen<br />

aufgenommen werden.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

bei Franziska Luthardt, Tel. 0371 5364-160,<br />

E-Mail: f.luthardt@hwk-chemnitz.de<br />

Impressum<br />

09116 <strong>Chemnitz</strong>, Limbacher Str. 195,<br />

Tel. 03 71/53 64-234<br />

E-Mail: hgf@hwk-chemnitz.de<br />

Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Frederik Karsten<br />

Die Sieger beim Lichtbogenhandschweißen: Constanze Gebhardt, Daniel Stier und<br />

Chris Michels (v.r.).<br />

Fotos: HWK<br />

Am 12. und 13. April fand in der Kursstätte<br />

der Dampfkesselbau Meerane<br />

GmbH der Bezirkswettbewerb des<br />

10. DVS-Bundeswettbewerbs „Jugend<br />

schweißt“ statt. 24 Schweißer traten mit<br />

dem Ziel an, Bezirkssieger in einem der<br />

vier Schweißverfahren zu werden.<br />

Am ersten Tag des Wettbewerbs starteten<br />

insgesamt elf Jungschweißer<br />

(startberechtigt bis 19 Jahre) ihren Wettbewerb<br />

in den Schweißverfahren MAG<br />

und Gasschweißen. Neben den 6 Teilnehmern<br />

aus dem Bezirksverband<br />

<strong>Chemnitz</strong> waren auch 5 junge Schweißer<br />

aus Tschechien an <strong>die</strong>sem Wettbewerb<br />

beteiligt.<br />

Die in der DVS-Kursstätte der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> in Plauen und<br />

<strong>Chemnitz</strong> ausgebildeten, ausgewählten<br />

und trainierten Starter konnten in den<br />

Schweißverfahren Gasschweißen und<br />

MAG-Schweißen jeweils den ersten<br />

Platz belegen. Dieses positive Ergebnis<br />

wurde durch einen zweiten und dritten<br />

Platz im MAG-Schweißen unter -<br />

strichen.<br />

Am zweiten Tag fand der Bezirkswettbewerb<br />

der Fortgeschrittenen<br />

(startberechtigt mit einem Alter bis<br />

23 Jahre) statt.<br />

In den Schweißverfahren WIG-,<br />

MAG-und Lichtbogenhandschweißen<br />

maßen 13 Wettbewerbsteilnehmer ihre<br />

Kräfte. Auch hier konnten <strong>die</strong> in der<br />

DVS-Kursstätte der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> in Plauen und <strong>Chemnitz</strong> aus-<br />

Bezirkswettbewerb Jungschweißer<br />

1. Platz MAG-Schweißen: Nick Hüttner,<br />

Goldbeck Bauelemente GmbH, Treuen<br />

1. Platz Gasschweißen: Günther Reichard,<br />

Karl Knüpfer Bauklempnerei, Mühlau<br />

2. Platz MAG-Schweißen: Mathias Ficker,<br />

Goldbeck Bauelemente GmbH, Treuen<br />

3. Platz MAG-Schweißen: Dominik Maier,<br />

Goldbeck Baulemente GmbH, Treuen<br />

Bezirkswettbewerb Fortgeschrittene<br />

gebildeten, ausgewählten und trainierten<br />

jungen Leute Maßstäbe setzen. In<br />

den Schweißverfahren MAG-und Lichtbogenhandschweißen<br />

wurde jeweils<br />

ein erster Platz erreicht. Zwei zweite<br />

und ein dritter Platz in den Schweißverfahren<br />

schweißen rundeten <strong>die</strong> positive Bilanz<br />

Besonders zu erwähnen ist, dass Frau<br />

Constanze Gebhardt als weibliche Teilnehmerin<br />

im Lichtbogenhandschweißen<br />

in der Leistungsklasse der Fortgeschrittenen<br />

den Bezirkssieg feiern<br />

Die Sieger in den jeweiligen Schweißverfahren<br />

haben sich <strong>für</strong> den Landeswettbewerb<br />

am 24. und 25. Mai in der<br />

Kursstätte des Volkswagen-Bildungs -<br />

institutes qualifiziert. Wir wünschen<br />

MAG-und Lichtbogenhandschweißen<br />

ab.<br />

konnte.<br />

den Vertretern hier<strong>für</strong> viel Erfolg.<br />

Die Sieger im MAG-Schweißen: Kevin<br />

Scharm, Patrick Fugmann und Carolin Dickert<br />

(v.l.).<br />

Ergebnisse der Teilnehmer der <strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

1. Platz Lichtbogenhandschweißen: Constanze<br />

Gebhardt, Horn Glass Industries AG,<br />

Plößberg<br />

1. Platz MAG-Schweißen: Kevin Scharm,<br />

Goldbeck Bauelemente GmbH, Treuen<br />

2. Platz Lichtbogenhandschweißen:<br />

Daniel Stier, Goldbeck Bauelemente<br />

GmbH, Treuen<br />

2. Platz MAG-Schweißen: Patrick Fugmann,<br />

Goldbeck Bauelemente GmbH,<br />

Treuen<br />

3. Platz Lichtbogenhandschweißen:<br />

Chris Michels, Stahlbau Lüttewitz Roßwein<br />

GmbH, Mochau


Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. 9 | 10. Mai 2013 | 65. Jahrgang SACHSEN 9<br />

Investitionen<br />

angeregt<br />

Bürgschaften und Garantien<br />

Durch Bürgschaften und Garantien der<br />

Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS)<br />

konnten mittelständische Unternehmen<br />

2012 Investitionen von 147,2 Mio.<br />

Euro (2011: 132 Mio. Euro) tätigen –<br />

rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Das geht aus dem Geschäftsbericht der<br />

BBS und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft<br />

Sachsen mbH (MBG)<br />

hervor.<br />

„Die Finanzierungssituation des<br />

Mittelstandes ist auf Grund der erfreulichen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung des<br />

Freistaates relativ stabil. Das spüren wir<br />

an der leicht rückläufigen Nachfrage<br />

nach Bürgschaften. Das durch <strong>die</strong> BBS-<br />

Bürgschaften gestiegene Investitionsvolumen<br />

zeigt sehr deutlich, dass wir<br />

<strong>die</strong> Wirtschaft nach den Krisenjahren<br />

nun auf ihrem Wachstumskurs unterstützen<br />

können“, erklärt der Geschäftsführer<br />

von BBS und MBG, Markus H.<br />

Michalow. Durch <strong>die</strong> Investitionen, <strong>die</strong><br />

durch Kredite der Hausbanken und<br />

Ausfallbürgschaften der BBS unterstützt<br />

wurden, konnten 2012 landesweit<br />

rund 5.100 Arbeitsplätze gesichert und<br />

1.200 neu geschaffen werden. Rund<br />

20 Prozent der Bürgschaftsbewilligungen<br />

entfielen auf das Handwerk.<br />

Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft<br />

Sachsen mbH (MBG) genehmigte<br />

im vergangenen Jahr 29 Beteiligungen<br />

mit 9,3 Mio. Euro (2011: 6,8 Mio.<br />

Euro), mit denen Investitionen in Höhe<br />

von 62,9 Mio. Euro (2011: 20,4 Mio. Euro)<br />

anteilig finanziert werden konnten.<br />

Die angestoßenen Investitionen trugen<br />

dazu bei, dass im Freistaat auch 2012<br />

rund 1.200 Arbeitsplätze erhalten oder<br />

geschaffen wurden. Der Schwerpunkt<br />

des Neugeschäfts lag mit rund 45 Prozent<br />

im Industriebereich, gefolgt vom<br />

Handel und vom Handwerk.<br />

Insgesamt rechnet <strong>die</strong> BBS/MBG damit,<br />

dass der Bedarf der mittelständischen<br />

Unternehmen an Bürgschaften<br />

und Beteiligungen in den kommenden<br />

Jahren weiter steigen wird. „Fehlende<br />

Sicherheiten oder zu geringes Eigenkapital<br />

sind oft der Grund, weshalb Kleinunternehmen<br />

ihre Investitionsvorhaben<br />

oder Ideen nicht umsetzen können.<br />

Die zunehmend wegfallenden EU-Fördermittel<br />

tragen dazu bei, dass Selbsthilfeeinrichtungen<br />

der gewerblichen<br />

Wirtschaft, wie <strong>die</strong> BBS und MBG, in<br />

Zukunft noch stärker gefragt werden“,<br />

sagte Michalow.<br />

KÄLTEANLAGENBAUER-HANDWERK<br />

Neue<br />

Ausbildungsvergütungen<br />

Seit dem 1. April gibt es neue Tarifempfehlungen<br />

<strong>für</strong> das Lehrlingsentgelt im Kälteanlagenbauer-Handwerk:<br />

1. Lehrjahr: 332,00 Euro<br />

. Lehrjahr: 400,00 Euro<br />

. Lehrjahr: 460,00 Euro<br />

. Lehrjahr: 525,00 Euro<br />

ir bitten alle Kälteanlagenbauer-Ausbilungsbetriebe,<br />

<strong>die</strong>se neue Empfehlung zu<br />

eachten.<br />

Auskünfte erteilt Cornelia Heinzmann,<br />

Tel. 0371/5364-157, E-Mail: c.heinzmann@<br />

hwk-chemnitz.de<br />

Impressum<br />

Ver ant wort lich: Dr. Frederik Karsten,<br />

Limbacher Straße 195,<br />

09116 <strong>Chemnitz</strong>,<br />

Telefon 0371/5364-234,<br />

Fax 0371/5364-222<br />

Wenn Politik auf Handwerk trifft<br />

<strong>Bereit</strong>s zum 15. Mal sind am 17. April<br />

Vorstand und Geschäftsführung des<br />

Sächsischen Handwerkstages in der<br />

Landesvertretung des Freistaates Sachsen<br />

in Berlin mit Bundestagsabgeordneten<br />

von CDU, FDP, SPD, LINKEN und<br />

Bündnis 90/Die Grünen zu einem „kleinen<br />

Parlamentarischen Abend“ zusammengetroffen.<br />

Im Mittelpunkt des <strong>die</strong>sjährigen Treffens,<br />

an dem 20 Abgeordnete aller im<br />

Bundestag vertretenen Parteien/Fraktionen<br />

(s. Infokasten) teilnahmen, standen<br />

<strong>die</strong> Erwartungen des Handwerks an<br />

<strong>die</strong> ab Herbst 2013 Regierenden in Berlin.<br />

Dabei hat das sächsische Handwerk<br />

<strong>für</strong> eine Wirtschafts-, Steuer- und Abgabenpolitik<br />

geworben, <strong>die</strong> kleine und<br />

mittlere Unternehmen sowie Verbraucher<br />

verstärkt zu Investitionen ermuntert.<br />

Ein Hauptanliegen der Politik müsse<br />

Abgeordnete beim Parlamentarischen Abend<br />

Baumann, Günter (CDU)<br />

Bellmann, Veronika (CDU)<br />

Brähmig, Klaus (CDU)<br />

Feist, Dr. Thomas (CDU)<br />

Hochbaum, Robert (CDU)<br />

Kretschmer, Michael (CDU)<br />

Lämmel, Andreas (CDU)<br />

Landgraf, Katharina (CDU)<br />

Luther, Dr. Michael (CDU)<br />

Michalk, Maria (CDU)<br />

Das sächsische Handwerk wirbt in Berlin <strong>für</strong> investitionsfreundliche Politik<br />

Vaatz, Arnold (CDU)<br />

Wanderwitz, Marco (CDU)<br />

Deutschmann, Reiner (FDP)<br />

Haustein, Hans-Peter (FDP)<br />

Mücke, Jan (FDP)<br />

Kolbe, Daniela (SPD)<br />

Tiefensee, Wolfgang (SPD)<br />

Kühn, Stephan (B90/Die Grünen)<br />

Lazar, Monika (B90/Die Grünen)<br />

Zimmermann, Sabine (DIE LINKE)<br />

Positionspapier übergeben<br />

Faire Rahmenbedingungen, klare Lösungen<br />

und angemessene Unterstützung – das sind<br />

<strong>die</strong> Kernforderungen des sächsischen<br />

Handwerks an <strong>die</strong> künftige Bundesregierung<br />

<strong>für</strong> alle handwerksrelevanten Politik-<br />

Bereiche. In einem Positionspapier, das den<br />

Abgeordneten zum Parlamentarischen<br />

Abend übergeben wurde, sind <strong>die</strong> Erwartungen<br />

des Handwerks an <strong>die</strong> künftig Regierenden<br />

klar formuliert.<br />

Faire Rahmenbedingungen, das heißt<br />

<strong>für</strong> das sächsische Handwerk:<br />

Konjunktur stärken, öffentliche Investitionen<br />

sichern – Investitionsquote im<br />

Bund von 20 Prozent ins Auge fassen!<br />

Sicherung der Geldwertstabilität – keine<br />

gesamtschuldnerische Haftung aller EU-<br />

Mitgliedstaaten und deren Bürger!<br />

Eigenverantwortung durch Tarifautonomie<br />

– <strong>die</strong> Allgemeinverbindlichkeit von<br />

Tarifverträgen sichert Handwerksbetrieben<br />

tarifvertragliche Lohn- und Arbeitsbedingungen,<br />

bei der regionale und branchenspezifische<br />

Besonderheiten berücksichtigt werden<br />

können. Dieses Ordnungsinstrument ist<br />

zu stärken!<br />

Arbeitsrecht – klare Regelungen bei befristeten<br />

Arbeitsverträgen. Das Vorbeschäftigungsverbot<br />

ist auf ein Jahr zu begrenzen!<br />

Zahlungsmoral verbessern – keine Verlängerung<br />

der Fälligkeitsfristen. Bestehende<br />

Fälligkeitsfristen sind Vorbild <strong>für</strong> Europa.<br />

Die Verlängerung ist unionsrechtlich nicht<br />

notwendig, würde aber <strong>die</strong> Zahlungsmoral<br />

weiter schwächen. Keine Verkürzung der<br />

Restschuldbefreiungsfrist. Eine Restschuldbefreiung<br />

nach drei Jahren schwächt ebenfalls<br />

<strong>die</strong> Zahlungsmoral erheblich. Jede<br />

Bundesregierung sollte von <strong>die</strong>ser geplanten<br />

Änderung Abstand nehmen.<br />

Bürokratieaufwand zurückfahren –<br />

Unternehmen von unnötigen Melde- und Statistikpflichten<br />

entlasten. Verfallsklauseln in<br />

Gesetzen und Verordnungen verankern!<br />

Konkurrenz durch kommunale Eigenbetriebe<br />

– Kommunen dürfen mit ihren Eigenbetrieben<br />

nicht über das Ziel der Daseinsvorsorge<br />

hinausschießen und in den<br />

Wettbewerb zur freien Wirtschaft treten.<br />

Keine Leistungen <strong>für</strong> Privatunternehmen<br />

oder andere Kommunen anbieten! Bei neuen<br />

wirtschaftlichen Aktivitäten sollen Kommunen<br />

künftig <strong>die</strong> Kammern anhören.<br />

Handwerksgerechte Verkehrspolitik –<br />

Umweltzonen nach Möglichkeit abschaffen<br />

und Ausnahmeregelungen an den verbleibenden<br />

Stellen großzügig umsetzen. Keine<br />

Ausdehnung der LKW-Maut auf Fahrzeuge<br />

zwischen 3,5 und 12 Tonnen!<br />

Rundfunkgebühren – <strong>die</strong> angekündigte<br />

Evaluierung ist zügig durchzuführen. Unbillige<br />

Härten sind zu beseitigen!<br />

Keine Wiedereinführung der Vermögenssteuer<br />

– jedes Vermögen wird bereits<br />

bei seiner Bildung im Rahmen der Einkommensteuer<br />

besteuert!<br />

Umsetzung von EU-Regeln – um Belastungen<br />

<strong>für</strong> das Handwerk zu vermeiden,<br />

dürfen bürokratische Regeln aus Brüssel<br />

nur mit Augenmaß übernommen werden!<br />

Klare Lösungen, das heißt<br />

<strong>für</strong> das sächsische Handwerk:<br />

Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge<br />

– <strong>die</strong> Fälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge<br />

muss sich wieder an der<br />

Fälligkeit des Entgeltanspruchs orientieren!<br />

Die Rückkehr zu zwölf Abrechnungen pro<br />

Jahr muss das Ergebnis sein.<br />

Vergaberecht novellieren – <strong>die</strong> Einführung<br />

eines Primärrechtsschutzes unterhalb<br />

der EU-Schwellenwerte sorgt <strong>für</strong> Transparenz<br />

und fairen Wettbewerb!<br />

Reform des Einkommensteuerrechts –<br />

um eine Steuermehrbelastung durch <strong>die</strong><br />

„kalte Progression“ zu vermeiden, ist der<br />

Tarifverlauf regelmäßig anzupassen, der<br />

„Mittelstandsbauch“ ist abzuschaffen!<br />

Reform des Umsatzsteuerrechts – Ermäßigungstatbestände<br />

überprüfen und<br />

Wertungswidersprüche beseitigen. Die<br />

Kleinunternehmerregelung darf nicht zu<br />

Wettbewerbsverzerrungen führen!<br />

Reform der gesetzlichen Unfallversicherung<br />

– es darf <strong>für</strong> Schwarzarbeiter keinen<br />

Leistungsanspruch geben!<br />

Reform der Sozialversicherungssysteme<br />

– Absenkung der Lohnnebenkosten.<br />

Abbau von Belastungen der Arbeitgeber<br />

(bspw. <strong>die</strong> Finanzierung des Mutterschutzes<br />

und des Insolvenzgelds durch Arbeitgeber).<br />

Stärkung der Eigenverantwortung der Arbeitnehmer.<br />

Brachte <strong>die</strong> Positionen des sächsischen<br />

Handwerks auf den Punkt: SHT-Präsident<br />

Roland Ermer.<br />

Foto: SHT<br />

sein, <strong>die</strong> Binnenkonjunktur langfristig<br />

zu stabilisieren. „Angesichts der in<br />

jüngs ter Zeit wiederholt gemeldeten<br />

Rekordeinnahmen bei Steuern und Abgaben<br />

halten wir <strong>die</strong>s <strong>für</strong> möglich. Völlig<br />

unerklärlich ist <strong>für</strong> uns, weshalb einige<br />

Parteien trotzdem mit Ankündigungen<br />

von Steuererhöhungen in den Wahlkampf<br />

ziehen“, sagte Handwerkstag-<br />

Präsident Roland Ermer. Er lehnte jegliche<br />

„Pläne <strong>für</strong> neue oder höhere Steuern“<br />

ab. Weder <strong>die</strong> Wiedereinführung<br />

der Vermögensteuer noch eine Verschärfung<br />

der Erbschaftsteuer noch eine<br />

Besteuerung ertragsunabhängiger<br />

Kosten bei der Gewerbesteuer trügen<br />

dazu bei, mehr Steuergerechtigkeit<br />

herzustellen. Aber mehrheitlich Handwerk<br />

und Mittelstand würden damit<br />

vom Fiskus zusätzlich belastet.<br />

Vordringlich ist aus Handwerkssicht,<br />

endlich mit der versprochenen „grundlegenden<br />

Reform der Einkommensteuer<br />

Ernst zu machen“. Aufgrund der „kalten<br />

Progression“ bei <strong>die</strong>ser Steuer würden<br />

kleine und mittlere Einkommen<br />

überproportional belastet, ergo Angehörigen<br />

der Mittelschicht ein Mehr an<br />

Netto vom Brutto vorenthalten. Würden<br />

<strong>die</strong>se wie „heimliche Steuererhöhungen“<br />

wirkenden Belastungen <strong>für</strong> Einkommensteuerpflichtige<br />

zurückgefahren,<br />

wäre <strong>die</strong>s „ein echter Beitrag zu<br />

mehr Steuergerechtigkeit in Deutschland“.<br />

Energieversorgung – <strong>die</strong> Energiewende<br />

kann nur gelingen, wenn <strong>die</strong> Versorgungssicherheit<br />

gewährleistet ist und es eine faire<br />

Preisgestaltung gibt!<br />

EEG-Umlage – das EEG bedarf einer<br />

grundlegenden Überarbeitung. Die Belastung<br />

durch <strong>die</strong> EEG-Umlage darf nicht steigen!<br />

Energetische Gebäudesanierung –<br />

steuerliche Anreize <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderung der<br />

energetischen Gebäudesanierung bleiben<br />

unverzichtbar!<br />

Angemessene Unterstützung, das<br />

heißt <strong>für</strong> das sächsische Handwerk:<br />

Finanzierung sichern – <strong>die</strong> Finanzmarktregulierung<br />

darf <strong>die</strong> Ausreichung von Krediten<br />

an Handwerk und Mittelstand nicht gefährden!<br />

Steuerbonus <strong>für</strong> Handwerksleistungen<br />

weiterentwickeln – Handwerkerleistungen<br />

und haushaltsnahe Dienstleistungen<br />

sollten in einem einheitlichen Fördertatbestand<br />

zusammengefasst werden!<br />

Stabilisierung der Städtebauförderung<br />

– <strong>die</strong> Städtebauförderung ist wieder<br />

auf einem Niveau von 600 Millionen Euro in<br />

der Haushaltsplanung des Bundes zu berücksichtigen!<br />

Ausbildungsreife Jugendliche – leistungsschwache<br />

Schüler müssen gefördert<br />

werden. Die Berufs- und Stu<strong>die</strong>norientierung<br />

sollte weiterhin ein wichtiger Fördertatbestand<br />

sein. Keinen Jugendlichen ohne<br />

Schulabschluss zurücklassen.<br />

Duale Berufsausbildung stärken – <strong>die</strong><br />

Bildungszentren des Handwerks leisten einen<br />

wesentlichen Beitrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erreichung<br />

höherer Ausbildungsqualität im Handwerk<br />

und sind daher kontinuierlich zu unterstützen.<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise wird auch <strong>die</strong> Innovation<br />

im Handwerk gestärkt! Europäische Bildungskooperation<br />

im Handwerk unterstützen!<br />

Fachkräftesicherung ermöglichen –<br />

das Handwerk darf bei der Integration von<br />

Ungelernten und von Langzeitarbeitslosen<br />

in das Berufsleben nicht alleingelassen werden!<br />

Ostdeutsche Regionen stärken – EU-<br />

Strukturfondsförderung <strong>für</strong> <strong>die</strong> neuen<br />

Bundesländer strategisch ausrichten!<br />

Denkmalpreis <strong>für</strong> Handwerk<br />

ausgeschrieben<br />

Restaurierung von Denkmalen soll gefördert werden<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr loben der Zentralverband<br />

des Deutschen Handwerks und<br />

<strong>die</strong> Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

den „Bundespreis <strong>für</strong> Handwerk in der<br />

Denkmalpflege“ in den Bundesländern<br />

Sachsen und Schleswig-Holstein aus.<br />

Ausgezeichnet werden private Denkmaleigentümer,<br />

<strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Hinzuziehung<br />

qualifizierter Handwerksbetriebe<br />

bei der Erhaltung des kulturellen Erbes<br />

Vorbildliches geleistet haben. Für <strong>die</strong><br />

Restaurierungsmaßnahmen stehen Zuschüsse<br />

in Höhe von insgesamt 15.000<br />

Euro pro Bundesland zur Verfügung, <strong>die</strong><br />

ausführenden Handwerker erhalten eine<br />

Urkunde.<br />

Durch den Preis versprechen sich<br />

Handwerk und Denkmalschutz eine<br />

weitere Qualitätsverbesserung bei Restaurierungsarbeiten<br />

an Kulturdenkmalen<br />

in Privatbesitz. Die <strong>Handwerkskammer</strong>n<br />

hoffen, mit <strong>die</strong>ser Aktion <strong>die</strong><br />

Handwerker zu motivieren, sich verstärkt<br />

in den Fortbildungszentren <strong>für</strong><br />

Handwerk in der Denkmalpflege zu<br />

qualifizieren.<br />

In der Jury sitzen auch zwei Sachsen:<br />

Frank Wagner (Wagner Bau Wechselburg),<br />

Vizepräsident der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> und Innungsobermeister<br />

der Bauinnung Mittweida, sowie<br />

Andreas Hübner, technischer Berater<br />

der <strong>Handwerkskammer</strong> Dresden.<br />

Vorschläge und Bewerbungen aus Sachsen<br />

können bis zum 24. Mai an den Zentralverband<br />

in Berlin gerichtet werden<br />

Kammerpräsidenten<br />

verabschieden Resolution<br />

Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialbeiträge gefordert<br />

Die Präsidenten der ostdeutschen<br />

<strong>Handwerkskammer</strong>n haben auf ihrer<br />

Tagung am 15. April 2013 in Schwerin<br />

eine Resolution verabschiedet, in der<br />

sie <strong>die</strong> Rücknahme der vorgezogenen<br />

Zahlungspflicht <strong>für</strong> Sozialversicherungsbeiträge<br />

fordern. Zugleich sprechen<br />

sie sich darin <strong>für</strong> eine „praktikable<br />

Regelung“ aus, „bei der der Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />

in zwölf Tranchen<br />

im Jahr zu entrichten ist“.<br />

Zur Begründung heißt es in der Resolution:<br />

„Zum 1.1.2006 hatte <strong>die</strong> damalige<br />

rot-grüne Bundesregierung zur Stabilisierung<br />

des Rentenversicherungsbeitrages<br />

<strong>die</strong> sogenannte Vorfälligkeit<br />

bei der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge<br />

eingeführt. Anstatt bis<br />

zum 15. des Folgemonats müssen Arbeitgeber<br />

seitdem <strong>die</strong> Sozialversicherungsbeiträge<br />

bereits zum drittletzten<br />

Bankarbeitstag <strong>für</strong> den Folgemonat<br />

zahlen. Bis heute sorgt <strong>die</strong>s <strong>für</strong> einen<br />

enormen bürokratischen Mehraufwand<br />

und Liquiditätsprobleme bei kleineren<br />

und mittleren Handwerksbetrieben.<br />

Einerseits fehlen dem Handwerk Mittel<br />

<strong>für</strong> laufende Zahlungsverpflichtungen.<br />

Zudem müssen <strong>die</strong> Arbeitgeber <strong>die</strong><br />

Lohnkosten zahlen, wenn <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Höhe, insbesondere bei Abrechnungen<br />

nach erbrachten Arbeitsstunden,<br />

noch gar nicht bekannt ist. Im Folgemonat<br />

müssen <strong>die</strong> Erklärungen der<br />

Arbeitgeber dann entsprechend den<br />

tatsächlichen Entgelten korrigiert werden.<br />

Der finanzielle Engpass in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung als<br />

Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong> damalige Einführung der<br />

Vorfälligkeit ist inzwischen mehr als behoben,<br />

denn 2012 betrug der Überschuss<br />

der Sozialversicherung 15,8 Mrd.<br />

Euro. Bei der Einführung der Vorfälligkeitspflicht<br />

hatte sich <strong>die</strong> CDU zu Recht<br />

gegen <strong>die</strong>se mittelstandsfeindliche Regelung<br />

ausgesprochen und angekündigt,<br />

das Gesetz zurückzunehmen,<br />

wenn sie in der Regierungsverantwortung<br />

ist. Die Präsidenten der ostdeutschen<br />

<strong>Handwerkskammer</strong>n fordern <strong>die</strong><br />

Bundesregierung und <strong>die</strong> Ministerpräsidenten<br />

der Länder daher auf, <strong>die</strong> Vorfälligkeit<br />

noch in der laufenden Legislaturperiode<br />

rückgängig zu machen. Angesichts<br />

der gut gepolsterten Sozialkassen<br />

ist es ein Gebot der Stunde, <strong>die</strong> vorgezogene<br />

Fälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge<br />

zurückzunehmen und<br />

<strong>die</strong> Unternehmen dadurch spürbar zu<br />

entlasten.“<br />

Die Präsidenten der ostdeutschen <strong>Handwerkskammer</strong>n bei ihrem Treffen in Schwerin.<br />

Foto: HWK Schwerin<br />

Mehr Ausbildungsstellen<br />

als Bewerber<br />

Wettbewerb um Nachwuchskräfte hält an<br />

Unternehmerfrauen im Handwerk bewältigen<br />

in besonderem Maße <strong>die</strong> tägliche<br />

Gratwanderung zwischen Beruf<br />

und Privatleben. Nicht immer bleibt genug<br />

Raum <strong>für</strong> eigene Bedürfnisse.<br />

„Frauen und Gesundheit“ stehen desalb<br />

beim IKK-Forum am 12. Juni bereits<br />

zum 8. Mal im Mittelpunkt einer<br />

anztägigen Veranstaltung.<br />

IKK lädt Unternehmerfrauen ein<br />

Forum „Frauen und Gesundheit“ am 12. Juni in <strong>Chemnitz</strong><br />

Gemeinsam mit dem Landesverband<br />

der Unternehmerfrauen im Handwerk<br />

Sachsen lädt <strong>die</strong> IKK classic von 9.30 bis<br />

16 Uhr in <strong>die</strong> Mensa des BTZ der <strong>Handwerkskammer</strong><br />

<strong>Chemnitz</strong> zu zwei interessanten<br />

Vorträgen und einem regen<br />

Gedankenaustausch ein. Am Vormittag<br />

geht es um Pflege. Was, wenn der Ernstfall<br />

eintritt? Tatsache ist: Wer sich helfen<br />

lässt, kann besser helfen. Sven Glaser,<br />

Pflegeberater der IKK classic, informiert,<br />

wo und wie man Hilfe bekommt.<br />

Am Nachmittag nehmen Naturheilpraktiker<br />

Alexander Schmidt und das<br />

Team vom Thermalbad Wiesenbad <strong>die</strong><br />

Frauen mit auf eine gedankliche „Kräuterwanderung“,<br />

in der es um <strong>die</strong> natürliche<br />

Hausapotheke geht.<br />

Die Teilnahme am IKK-Forum ist <strong>für</strong><br />

Mitglieder des Landesverbandes der<br />

Unternehmerfrauen kostenfrei. Nichtmitglieder<br />

zahlen 20 Euro (inklusive<br />

Speisen und Getränke). Eine Anmeldung<br />

bis zum 31. Mai ist erforderlich.<br />

Ansprechpartnerin ist Anita Hantsch, Tel.<br />

0351/429213214, E-Mail: anita.hantsch@<br />

ikk-classic.de<br />

„Die Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt<br />

zeigt folgendes Bild: Bis<br />

März wurden mehr freie Ausbildungsstellen<br />

von der sächsischen Wirtschaft<br />

gemeldet, als sich Bewerber bei der Berufsberatung<br />

angemeldet haben. Ein<br />

Signal, dass auch in <strong>die</strong>sem Jahr der<br />

Wettbewerb um Nachwuchskräfte anhält“,<br />

sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der<br />

Geschäftsführung der Regionaldirektion<br />

Sachsen der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />

in <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Demnach haben von Oktober 2012<br />

bis März 2013 insgesamt 14.606 Mädchen<br />

und Jungen mit Hilfe der Berufsberatung<br />

eine Ausbildungsstelle gesucht.<br />

Gleichzeitig wurden den Arbeitsagenturen<br />

15.124 betriebliche Ausbildungsstellen<br />

gemeldet. Derzeit warten<br />

noch rund 11.200 Ausbildungsplätze in<br />

Sachsen darauf, besetzt zu werden. Ergo<br />

dürfte es <strong>für</strong> <strong>die</strong> noch etwa 9.800 Lehrstellensuchenden<br />

kein Problem sein,<br />

eine passende Ausbildungsstelle zu finden.<br />

Beispielsweise stimmten <strong>die</strong> Leistungen<br />

der Schüler nicht immer mit den<br />

Vorstellungen der Ausbildungsbetriebe<br />

überein – ein Problem, auf das <strong>die</strong><br />

<strong>Handwerkskammer</strong> <strong>Chemnitz</strong> schon<br />

häufig hingewiesen hat und an dessen<br />

Lösung sich <strong>die</strong> <strong>Handwerkskammer</strong> mit<br />

entsprechenden Camp- und Kursangeboten<br />

aktiv beteiligt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!