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DHZ 19 Kammerbezirk & Landesseite Chemnitz

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Neue Steuerurteile<br />

mit Sparpotenzial<br />

Finanzgerichte haben<br />

zugunsten von Handwerksunternehmen<br />

geurteilt. Wie auch<br />

Sie davon profitieren können ... Seite 11<br />

Foto: Gina Sanders/Fotolia<br />

Drastische Folgen<br />

bei Schwarzarbeit<br />

Wer sich auf illegale Geschäfte<br />

einlässt, muss Razzien fürchten<br />

und mit hohen Strafen rechnen.<br />

Seite 12<br />

Foto: picture-alliance/dpa/Patrick Pleul<br />

DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND<br />

Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

Ausgabe Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong><br />

Verkaufte Auflage: 478.623 Exemplare (IVW II/2013) | Preis: 2,40 Euro<br />

<strong>DHZ</strong>-ONLINE-UMFRAGE<br />

Bundestag spart Millionen<br />

Der überdeutliche Sieg Angela Merkels<br />

bei der Bundestagswahl hat uns Steuerzahlern<br />

viele, viele Millionen gespart. Wie<br />

das, fragen Sie nun bass erstaunt? Also<br />

mal von vorne: Wegen des neuen Wahlrechts<br />

war ursprünglich befürchtet worden,<br />

dass der Bundestag auf 700 und mehr Sitze<br />

aufgebläht werden könnte. Denn jedes Überhangmandat<br />

einer Partei wird neuerdings bei<br />

den anderen Parteien mit einem weiteren Sitz<br />

ausgeglichen. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme<br />

für Politiker, sozusagen. Aber es gab<br />

bei dieser Wahl kaum Überhangmandate,<br />

weil die CDU so stark abgeräumt hat. Deswegen<br />

haben wir in den kommenden vier Jahren<br />

630 Parlamentarier – und nicht etwa 730.<br />

Rechnen wir einmal grob durch, was 100<br />

Abgeordnete mehr gekostet hätten: Ein Abgeordneter<br />

bekommt 8.252 Euro im Monat<br />

und 4.029 Euro Zulagen. Multipliziert mit<br />

zwölf Monaten das Ganze. Und multipliziert<br />

mit vier Jahren der Legislaturperiode. Und<br />

das bei 100 Mandatsträgern – macht 58,94<br />

Millionen Euro. Hinzu kommen 15.798 Euro<br />

im Monat pro Parlamentarier, die er für Mitarbeiter<br />

ausgeben kann. Das sind noch mal<br />

schlappe 75,98 Millionen Euro. Das heißt:<br />

Auch ohne weitere Ausgaben wie Fahrdienst<br />

etc. sind wir schon bei einem dreistelligen<br />

Millionen-Etat, den der jetzige Bundestag eingespart<br />

hat. Da soll noch mal einer sagen,<br />

die Politiker könnten nicht mit Geld umgehen.<br />

Danke, Mutti!<br />

(Gemessen an der Neuverschuldung der<br />

vergangenen Legislaturperiode von 100 Milliarden<br />

Euro sehen wir allerdings noch potenzial<br />

weiterer Einsparungen ...)<br />

bur<br />

QUERGEDACHT<br />

Was sollte die neue Bundesregierung<br />

zuerst anpacken?<br />

67,6<br />

DIE AKTUELLE ZAHL<br />

SCHLAGLICHTER<br />

18,3<br />

14,1<br />

Das EEG braucht<br />

dringend eine<br />

Reform.<br />

Wir müssen<br />

wissen, ob ein<br />

allgemeiner<br />

Mindestlohn<br />

kommt.<br />

Die Höhe des<br />

Spitzensteuersatzes<br />

muss schnell<br />

geklärt werden.<br />

Teilnehmerzahl: 2<strong>19</strong>, Angaben in Prozent<br />

Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de<br />

2.048,7 Mrd. Euro an<br />

öffentlichen Schulden standen Mitte<br />

dieses Jahres für Deutschland zu Buche.<br />

Einnahmen des Staats<br />

steigen weiter<br />

Die Einnahmen der öffentlichen Hand haben<br />

sich im ersten Halbjahr gegenüber<br />

Vorjahr um 3,3 Prozent auf 580,1 Mrd.<br />

Euro erhöht, die Ausgaben stiegen um<br />

3,6 Prozent auf 599,5 Mrd. Euro. Das<br />

Defizit lag um 1,9 Mrd. Euro höher. rub<br />

Wenig Wohneigentum<br />

46 Prozent aller Bewohner von deutschen<br />

Haushalten leben in den eigenen vier<br />

Wänden – wenig im Vergleich. In Europa<br />

unterschreiten nur die Schweizer den<br />

Wert, so das Institut der deutschen Wirtschaft.<br />

rub<br />

Meister-Mangel<br />

im Bundestag<br />

Zwei Meister für Berlin: Mit<br />

Alois Rainer (CSU) und Andreas<br />

Rimkus (SPD) ziehen zwei Handwerksmeister<br />

neu in den Bundestag<br />

ein. Insgesamt sind im 18.<br />

Bundestag jedoch nur sieben von<br />

630 Abgeordneten Handwerksmeister.<br />

Das sind drei weniger<br />

als in der vergangenen Legislaturperiode.<br />

Und schon damals<br />

war das Handwerk unterrepräsentiert:<br />

Nur 5,2 Prozent der<br />

Parlamentarier hatten einen<br />

handwerklichen Hintergrund. Dabei<br />

machen Handwerker fast<br />

13 Prozent aller Erwerbstätigen<br />

in Deutschland aus. Seite 3<br />

Handwerk fürchtet um Meister-Titel<br />

Die Europäische Kommission will die Berufszugänge in den Mitgliedsstaaten überprüfen. Das sorgt für Wirbel auch unter Abgeordneten.<br />

Von Hajo Friedrich<br />

Mit einem neuen Plan bringt die Europäische<br />

Kommission das deutsche Handwerk und deutsche<br />

Europa-Abgeordnete gegen sich auf. Sie werfen<br />

der Kommission vor, sie wolle die Deregulierung der<br />

deutschen Handwerksordnung vorantreiben und am<br />

Ende sogar den Meisterbrief zur Disposition stellen.<br />

Der Plan zur „Bewertung der nationalen Reglementierungen<br />

des Berufszugangs“ sieht vor, dass alle<br />

EU-Länder ihre Ausbildungssysteme überprüfen und<br />

Zugangsbeschränkungen rechtfertigen müssen. Aufgrund<br />

unterschiedlicher rechtlicher Bestimmungen<br />

sei es für Fachkräfte oft schwierig, sich um Arbeitsplätze<br />

in anderen EU-Staaten zu bewerben, wie es in<br />

einer Mitteilung der Kommission heißt. Zuständig<br />

dafür ist EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier.<br />

Zu konkreten Beschlüssen wird es auf EU-Ebene<br />

wohl aber erst in zwei bis drei Jahren kommen. Im<br />

April 2015 und im Juni 2016 sollen die EU-Länder<br />

„nationale Aktionspläne“ vorlegen, wie der Berufszugang<br />

im Interesse der europäischen Bürger wirkungsvoller<br />

geregelt werden sollte.<br />

Handwerksorganisationen reagieren mit Unverständnis<br />

auf die Ankündigung. Die EU-Kommission<br />

Beste Jungmeister geehrt<br />

Meisterfeier in <strong>Chemnitz</strong><br />

solle sich daran erinnern, dass sie selbst das deutsche<br />

duale Ausbildungssystem als „Best Practice“ gelobt<br />

hätte, so Holger Schwannecke, Generalsekretär des<br />

Zentralverbands des Deutschen Handwerks. „Die<br />

Mitteilung der Europäischen Kommission zeigt, dass<br />

die Entscheidungsträger in Brüssel keine Ahnung von<br />

der Bedeutung des Meisterbriefs für den deutschen<br />

Arbeits- und Ausbildungsmarkt haben“, kritisiert<br />

auch Bayerns Handwerkspräsident Heinrich Traublinger<br />

die Ankündigung.<br />

„Das duale System in Deutschland ist<br />

ein Exportschlager und hat uns vor hoher<br />

Jugendarbeitslosigkeit bewahrt.“<br />

Die EU-Abgeordneten Markus Pieper und Markus Ferber<br />

Auch deutsche Europa-Abgeordnete sind irritiert.<br />

„Das duale System in Deutschland ist ein Exportschlager<br />

und hat uns in Deutschland vor hoher Jugendarbeitslosigkeit<br />

bewahrt“, teilten die Brüssler<br />

Parlamentarier Markus Pieper (CDU) und Markus<br />

Ferber (CSU) mit.<br />

Die beiden Politiker fürchten, dass das Vorhaben<br />

der Kommission die Anzahl reglementierter Berufe in<br />

der EU einschränken könnte. Hierzu zählen in<br />

Deutschland neben Berufen des Handwerks etwa<br />

auch Ärzteberufe.<br />

Der Abbau von Zugangsbeschränkungen ist seit<br />

langem in der Diskussion. Der binnenmarktpolitische<br />

Sprecher der EVP-Fraktion, Andreas Schwab<br />

(CDU), sagte, in Deutschland hätte in einigen Bereichen<br />

des Handwerks bereits eine weitere „Liberalisierung“<br />

begonnen. Es sollte jedoch sorgfältig geprüft<br />

werden, wo dies überhaupt notwendig sei. Schwab:<br />

„Der Meisterbrief sichert die Qualität von Handwerksdienstleistungen<br />

und sorgt somit letztlich auch<br />

für den Schutz der Verbraucher und sollte deshalb<br />

nicht in Frage gestellt werden.“<br />

„Hände weg vom Meisterbrief!“, fordert auch der<br />

hessische CDU-Europa-Abgeordnete Thomas Mann.<br />

„Die Strategie liegt auf der Hand: Man will Deutschland<br />

durch die anderen Mitgliedsstaaten wegen des<br />

Meisterbriefs an den Pranger stellen“, so Mann.<br />

Die Europäische Kommission ist den Vorwürfen<br />

entgegengetreten und beschwichtigt. „Wir fordern<br />

keine Deregulierung und auch das erfolgreiche System<br />

der dualen Berufsausbildung soll nicht zur Disposition<br />

gestellt werden“, sagte ein hochrangiger<br />

Kommissionsbeamter. Kommentar: Seite 4<br />

Die Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> hat auf ihrer traditionellen<br />

Meisterfeier die besten Jungmeister ausgezeichnet.<br />

Herausragend in diesem Jahr ist Robert<br />

Lommatzsch.<br />

Der Zimmerermeister schloss seine Meisteraus‐bildung<br />

nicht nur als Bester seines Gewerkes ab,<br />

sondern als bester Jungmeister überhaupt in diesem<br />

Jahr. Darüber hinaus ließ er sich noch als Betriebswirt<br />

(HWK) berufsbegleitend weiterbilden und darf<br />

sich auch hier über die Auszeichnung als Bester<br />

freuen.<br />

Mehr zur Meisterfeier lesen Sie auf unserer Kammerseite<br />

in dieser Ausgabe. Dort finden Sie auch die<br />

Namen der Besten des jeweiligen Gewerkes sowie<br />

noch mehr Fotos von überglücklichen Handwerksmeistern.<br />

Seite 7 Auf großer Bühne: Die besten Meisterabsolventen 2013 in ihrem Gewerk. Foto: W. Schmidt<br />

WIRTSCHAFT & POLITIK<br />

Deutscher Handwerkskammertag<br />

Ziele für Regierungspolitik formuliert 2<br />

Mopedfahren ab 15?<br />

Gute Erfahrungen im Osten Deutschlands 5<br />

REGIONAL<br />

<strong>Chemnitz</strong><br />

Ehrenamt: Am Tag des Handwerks hat<br />

die Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> verdienstvolle<br />

Meister ausgezeichnet 8<br />

Tag des Handwerks: Drei Fragen an<br />

Wirtschaftsminister Sven Morlok 8<br />

CamP 2013: Start am 20. Oktober 8<br />

BETRIEB<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

Betriebskostencheck<br />

Was sich bei Strom sparen lässt 13<br />

Technologietransfer<br />

Professor-Adalbert-Seifriz-Preise verliehen 13<br />

AUTO<br />

Nissan Safety Driving Academy<br />

Handwerker auf der Rennstrecke 14<br />

Ford Transit Custom<br />

Transporter jetzt auch mit Hochdach 14<br />

SERVICE<br />

LOGISTIK<br />

Stapler-Cup<br />

Deutsche Meisterschaft in Aschaffenburg 15<br />

BRANCHE<br />

Kostenrisiko bei Bauproduktmängeln<br />

Bodenleger wehren sich gegen Haftung 16<br />

Bundesbetriebsvergleich<br />

Schreinern und Tischlern geht es gut 16<br />

MEISTERSTÜCKE<br />

Die Firma Ochs<br />

Brunnenbauer mit der Glaskugel 20<br />

Impressum 18<br />

INTERNET<br />

WWW.<strong>DHZ</strong>.NET<br />

Tickets für das DTM-Finale<br />

am Hockenheimring zu gewinnen:<br />

www. dhz.net/dtm<br />

Neues aus der Video-Reihe „Azubis<br />

machen Lust aufs Handwerk“:<br />

www.dhz.net/azubifilm<br />

Eine kostenlose Donau-Reise für<br />

die <strong>DHZ</strong>-Leserinnen und -Leser:<br />

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REGIONAL<br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Sachsen<br />

Beim Parlamentarischen Abend<br />

in Dresden kommen Handwerk<br />

und Politik ins Gespräch. Seite 9<br />

Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> 7<br />

Zahl des Monats<br />

322<br />

Jungmeister aus 23 Gewerken<br />

haben am 28. September 2013<br />

in <strong>Chemnitz</strong> ihren Meisterbrief erhalten.<br />

Diese Zahl zeigt, dass der Meisterbrief<br />

als anerkanntes Qualitätssiegel handwerklicher<br />

Tätigkeit nichts an seiner Attraktivität<br />

eingebüßt hat.<br />

Quelle: HWK<br />

Für die Zukunft<br />

bestens gerüstet<br />

Festrede von Diana Schmiedel<br />

Impressum<br />

Diana Schmiedel<br />

mit Tipps für<br />

die Jungmeister.<br />

Foto: W. Schmidt<br />

„Mit dem Meisterbrief sind Sie für die<br />

Zukunft bestens vorbereitet“, gab Vulkaniseur-Meisterin<br />

Diana Schmiedel<br />

den Jungmeistern mit auf den Weg. Sie<br />

zeichnete in ihrer Festrede ihren eigenen<br />

Weg zur Meisterin und der anschließenden<br />

Übernahme des elterlichen<br />

Betriebes nach.<br />

Der Weg bis zum Meister sei schon<br />

nicht leicht – „aber seien Sie sicher:<br />

auch danach wird es nicht einfacher“,<br />

sagte sie aus eigener Erfahrung. Denn<br />

mit dem Meisterbrief in der Tasche<br />

wachse auch die Verantwortung – zum<br />

Beispiel für den Berufsnachwuchs oder<br />

beim Einstieg ins Management. Ihr<br />

Tipp an die Jungmeister: „Macht Eure<br />

Arbeit stets mit der nötigen Portion<br />

Ehrgeiz, bringt euch selbst mit eigenen<br />

Ideen ein und vergesst dabei nicht das<br />

Herz und das Verständnis für andere.“<br />

Diana Schmiedel führt in 3. Generation<br />

das Reifenhaus Schmiedel. Als<br />

Frau in einer „Männerdomäne“ hat sie<br />

früh gelernt, sich zu behaupten und<br />

durchzusetzen. Der Meisterbrief hat ihr<br />

dabei geholfen.<br />

Danke für alles!<br />

Kfz-Techniker sagt danke<br />

Den Dank der Jungmeister überbrachte<br />

Christian Buschmann, Kfz-Technikermeister<br />

aus Mildenau.<br />

Die Zeit der Meisterausbildung sei<br />

eine nerven- und kräfte zehrende Zeit<br />

gewesen, die ohne<br />

die Unterstützung<br />

im Arbeits-<br />

und Familienumfeld<br />

nicht<br />

zu stemmen gewesen<br />

wäre, betonte<br />

er. Im Namen<br />

aller Meisterabsolventen<br />

Christian Buschmann.<br />

Foto: HWK Dozenten und<br />

dankte er den<br />

den Mitarbeitern<br />

der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>, den<br />

Prüfern aus den Innungen und Gewerken,<br />

den Kollegen, die oft Arbeiten mit<br />

übernehmen mussten, und den Familien,<br />

die für den Meisterabschluss viele<br />

Entbehrungen auf sich genommen haben.<br />

„Wir haben uns in der letzten Zeit eine<br />

Menge Wissen angeeignet und gehen<br />

nun voll Elan an die vor uns liegenden<br />

Aufgaben“, sagte er.<br />

09116 <strong>Chemnitz</strong>, Limbacher Str. <strong>19</strong>5,<br />

Tel. 03 71/53 64-234<br />

E-Mail: hgf@hwk-chemnitz.de<br />

Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Frederik Karsten<br />

Beeindruckendes „Bühnenbild“: Die Meisterinnen und Meister des Jahrganges 2013. <br />

Die Wirtschaftsmacht<br />

von morgen<br />

Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> ehrt Jungmeister und übergibt Meisterbriefe als „anerkanntes Qualitätssiegel“<br />

Der 28. September 2013 war ihr großer Tag: 322<br />

Jungmeister aus dem Handwerkskammerbezirk<br />

<strong>Chemnitz</strong> erhielten an diesem Tag ihre Meisterbriefe.<br />

Vergangen die nicht einfache Zeit der beruflichen<br />

Weiterbildung,<br />

vergessen die Meister-Zahlen 2013<br />

vielen schlaflosen<br />

Nächte vor<br />

den Prüfungen.<br />

Als sich zur<br />

Meisterfeier der<br />

Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong><br />

der Vorhang im<br />

großen Saal der<br />

Stadthalle öffnete,<br />

zeigten sie<br />

allen: Hier steht<br />

die Wirtschaftsmacht<br />

von morgen!<br />

„Obwohl der<br />

Meisterbrief<br />

schon eine jahrhundertealte<br />

Tradition hat, ist<br />

er kein mittelalterliches<br />

Relikt.<br />

83 x Kraftfahrzeugtechniker<br />

34 x Maurer und Betonbauer<br />

32 x Friseur<br />

29 x Metallbauer<br />

23 x Elektrotechniker<br />

16 x Dachdecker<br />

14 x Maler und Lackierer<br />

14 x Konditor<br />

11 x Installateur und Heizungsbauer<br />

9 x Kälteanlagenbauer<br />

8 x Zupfinstrumentenmacher<br />

7 x Fleischer<br />

6 x Straßenbauer<br />

6 x Zimmerer<br />

5 x Feinwerkmechaniker<br />

5 x Geigenbauer<br />

5 x Stuckateur<br />

5 x Tischler<br />

4 x Informationstechniker<br />

3 x Bäcker<br />

1 x Bogenmacher<br />

1 x Holzblasinstrumentenmacher<br />

1 x Metallblasinstrumentenmacher<br />

Er ist nach wie vor das Qualitätssiegel für handwerkliche<br />

Leistungen“, betonte der Präsident der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong>, Dietmar Mothes. In der<br />

Rangfolge der Abschlüsse sei der Meisterabschluss im<br />

Deutschen Qualifikationsrahmen gleichwertig neben<br />

dem Bachelor eingeordnet worden – ein Erfolg des<br />

Handwerks, wie Mothes hervorhob. Besonders erfreulich<br />

sei die Entwicklung bei den Gewerken, bei<br />

denen seit der Novellierung der Handwerksordnung<br />

im Jahr 2004 die „Meisterpflicht“ abgeschafft wurde.<br />

So waren unter den Absolventen auch in diesem Jahr<br />

wieder 16 Musikinstrumentenbauer. „Das sind Gewerke,<br />

deren Vertreter es sich zur Ehre anrechnen,<br />

den Meisterbrief zu erwerben“, sagte Mothes.<br />

Erstmals wieder Stuckateure<br />

unter den Absolventen<br />

Und auch in Gewerken, in denen es lange keinen<br />

Meisterzuwachs gab, konnten in diesem Jahr wieder<br />

Meisterbriefe vergeben werden. Zum Beispiel bei den<br />

Stuckateuren. Erstmals seit 2008 standen fünf frischgebackene<br />

Stuckateurmeister mit auf der Bühne.<br />

Stichwort frisch gebacken: Der Meisterjahrgang 2013<br />

zählte mit 14 Konditormeistern so viele Abschlüsse<br />

wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Am stärksten vertreten<br />

war mit 83 Meisterabschlüssen erneut die<br />

Gruppe der Kraftfahrzeugtechnikermeister.<br />

Foto: W.Schmidt<br />

„Ein bisschen wehmütig macht mich, dass das<br />

Handwerk immer noch eine weitgehend männliche<br />

Domäne ist. Nur 52 Meisterinnen sind heute unter<br />

uns, das sind reichlich 16 Prozent“, konstatierte der<br />

Kammerpräsident verbunden mit dem Aufruf an junge<br />

Frauen aus dem Handwerk, Meisterinnen ihres<br />

Faches zu werden. Zwar waren unter den Meisterabsolventinnen<br />

2013 auch schon einige, die vermeintliche<br />

Männerdomänen wie Tischler, Installateur und<br />

Heizungsbauer, Kfz-Techniker, Maler und Lackierer<br />

sowie Mauer und Betonbauer erobert haben – aber<br />

„da müssen wir künftig beim Girl’s Day noch etwas<br />

zulegen, um junge Mädchen für Handwerksberufe,<br />

auch die technischen, zu begeistern“, sagte Mothes.<br />

Junge Menschen für das Handwerk zu begeistern,<br />

auch das gehöre künftig zu den Aufgaben der frisch<br />

gekürten Meister, wie Mothes betonte: „Es ist ein Privileg<br />

der Handwerksmeister, ausbilden zu dürfen. Ich<br />

bitte Sie deshalb eindringlich, diese Möglichkeit zu<br />

nutzen. Sie können Ihr Wissen und Können an die<br />

nächste Handwerkergeneration weitergeben. Mit Ihrem<br />

Vorbild können Sie junge Menschen begeistern.“<br />

Handwerk ist das Rückgrat<br />

der Berufsausbildung in Sachsen<br />

„Das Handwerk ist das Rückgrat der Berufsausbildung<br />

in Sachsen“, sagte der Wirtschaftsminister des<br />

Freistaates, Sven Morlok, zur Meisterfeier der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong>. 13.000 Auszubildende in<br />

rund 60.000 sächsischen Handwerksunternehmen<br />

seien dafür der Beweis.<br />

Ausdrücklich würdigte der Minister das Engagement<br />

der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>, möglichst<br />

jedem Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Es sei ganz natürlich, dass bei jungen Leuten während<br />

der Schulzeit schon einmal Motivationsprobleme<br />

auftreten. Aber genau dann sei es wichtig, dass sie<br />

eine zweite Chance erhielten. Mit ihren Aktivitäten<br />

wie etwa den Sommercamps biete die Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> den jungen Menschen genau diese<br />

zweite Chance, betonte Morlok.<br />

Erfolgsmodell duales System<br />

Als ein Erfolgsmodell in Sachen Berufsausbildung habe<br />

sich das duale System bewährt. Während der<br />

WorldSkills in Leipzig sei dies deutlich geworden.<br />

„Die Welt schaut auf Deutschland und sein System<br />

der Berufsausbildung“, so Morlok. Der große Vorteil<br />

des dualen Systems sei, dass die Jugendlichen von<br />

Beginn an in der Praxis integriert sind. Das ermögliche<br />

nach der Lehre einen reibungsloseren Übergang<br />

Wirtschaftsminister würdigt Engagement der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong><br />

in den Berufsalltag – oder eben auch in eine Weiterqualifikation<br />

wie den Meisterbrief.<br />

Florian Roscher, Maler- und Lackierermeister aus<br />

Penig, Frank Nestler, Kälteanlagenbauer aus Annaberg-Buchholz,<br />

und Metallbaumeister Steffen Hummer<br />

aus Meerane erhielten während der Meisterfeier<br />

aus den Händen von Staatsminister Sven Morlok ein<br />

Meisterdarlehen. Mit dem zinsverbilligten Darlehen<br />

der SAB in Höhe von jeweils maximal 100.000 Euro<br />

Weitere Bilder und Impressionen vom Tag<br />

des Handwerks und der Meisterfeier finden<br />

Sie auf unserer Internetseite unter der Rubrik<br />

Presse – Mediencenter/Pressefotos – Fotogalerie<br />

oder scannen Sie den QR-Code<br />

soll ihnen der Start in die Selbständigkeit erleichtert<br />

werden. Ausgewählt wurden die Jungmeister durch<br />

die Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>.<br />

„Gut ausgebildete Fachkräfte, die zudem wirtschaftliche<br />

Verantwortung für sich und ihre Mitarbeiter<br />

unternehmen, sind ein großer Gewinn für<br />

den Freistaat. Daher müssen wir den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit unterstützen“, betonte der Staatsminister.<br />

Drei der besten Jungmeister erhielten Starthilfe für den Sprung in die Selbständigkeit aus den Händen des Staatsministers<br />

Sven Morlok. Foto: W. Schmidt<br />

Geschafft!<br />

„Ich habe mich um<br />

ein gutes Ergebnis<br />

bemüht, dass es<br />

aber so gut wird,<br />

hatte ich nicht gedacht“,<br />

sagt Robert<br />

Lommatzsch, der<br />

als bester Zimmerermeister<br />

und bester<br />

Betriebswirt ausgezeichnet<br />

wurde. „Für meine berufliche Weiterentwicklung<br />

war dies ein wichtiger Baustein.<br />

Ich habe viel gelernt und neue Freunde gefunden.“<br />

<br />

Fotos: W. Schmidt<br />

Den Meisterbrief in<br />

der Tasche und<br />

Nachwuchs Oskar<br />

auf dem Arm – für<br />

den Kälteanlagenmeister<br />

Kay Zeunemann<br />

verlief das<br />

Jahr perfekt: „Die<br />

Weiterbildung zum<br />

Meister war mir<br />

wichtig, um mich neuen Herausforderungen<br />

in meinem Handwerk stellen zu können.“<br />

Beruf und Familie – das steht auch bei Konditormeisterin<br />

Kristin Scholz an oberster<br />

Stelle. „Den Meister habe ich gemacht, weil<br />

ich gern junge Leute ausbilden möchte“, sagt<br />

sie. Ob ihre Söhne Noah-Corell und Romeo-<br />

Pascal in ihre Fußstapfen treten, ist noch<br />

nicht klar.<br />

„Es hätte ruhig noch<br />

länger gehen können“,<br />

sagt Zimmerermeister<br />

Silvio<br />

Baumann. „Die<br />

Meisterausbildung<br />

war interessant und<br />

lehrreich, allerdings<br />

wurden zu viele Themen<br />

in zu kurzer<br />

Zeit behandelt, so dass mache interessante<br />

Themen nur angerissen wurden.“<br />

Unsere Besten<br />

Herausragend in diesem Jahr ist Zimmerermeister<br />

Robert Lommatzsch. Lommatzsch<br />

schloss seine Meisterausbildung<br />

nicht nur als Bester seines Gewerkes,<br />

sondern als bester Jungmeister überhaupt<br />

in diesem Jahr ab. Darüber hinaus<br />

ließ er sich noch als Betriebswirt (HWK)<br />

berufsbegleitend weiterbilden und darf<br />

sich auch hier über die Auszeichnung als<br />

Bester freuen.<br />

Als Beste ihres Gewerkes wurden ferner<br />

ausgezeichnet:<br />

Monika Bauer, Tischlermeisterin aus<br />

Grünhain-Beierfeld<br />

André Börner, Dachdeckermeister aus<br />

Ehrenfriedersdorf<br />

Stefan Bräunlich, Straßenbaumeister<br />

aus Lindenkreuz<br />

Christian Buschmann, Kraftfahrzeugtechnikermeister<br />

aus Mildenau<br />

André Dietz, Stuckateurmeister aus<br />

Altenburg<br />

Rico Folgner, Informationstechnikermeister<br />

aus Lugau<br />

Christian Gander, Holzblasinstrumentenmachermeister<br />

aus Markneukirchen<br />

Steffen Hummer, Metallbaumeister aus<br />

Meerane<br />

Michel Just, Fleischermeister aus Heinsdorfergrund<br />

Jenny Könnecke, Friseurmeisterin aus<br />

Gersdorf<br />

Björn Möckel, Feinwerkmechanikermeister<br />

aus Erlbach<br />

Frank Nestler, Kälteanlagenbauermeister<br />

aus Annaberg-Buchholz<br />

Florian Roscher, Maler- und Lackierermeister<br />

aus Penig,<br />

Kristin Scholz, Konditormeisterin aus<br />

Gornau<br />

Stanley Schmuck, Installateur- und Heizungsbaumeister<br />

aus Lößnitz<br />

Sven Staron, Elektrotechnikermeister<br />

aus Reinsdorf<br />

Marcel Zschirpe, Bäckermeister aus<br />

Hohndorf


200x50_HWD_PKWKleber.indd 1<br />

28.12.2009 14:40:47 Uhr<br />

8<br />

Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong><br />

Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang<br />

Fachkräfte<br />

aus dem Ausland<br />

Was ist zu beachten?<br />

Quer durch alle Bereiche sucht auch<br />

das Handwerk Personal. Doch in der<br />

Anwerbung ausländischer Fachkräfte<br />

zur Behebung des Bewerbermangels<br />

sehen Handwerker derzeit noch keine<br />

bevorzugte Lösung. Haupthemmnis ist<br />

die Sprachbarriere. Denn gerade im<br />

Handwerksbetrieb muss man ausreichende<br />

Deutschkenntnisse haben, um<br />

mit Kunden und Kollegen kommunizieren<br />

zu können.<br />

Für all jene, die sich aber angesichts<br />

der immer dünner werdenden Personaldecke<br />

doch für ausländische Fachkräfte<br />

interessieren, gibt eine Informationsveranstaltung<br />

Auskunft über das<br />

Prozedere bei der Suche nach Fachkräften<br />

im Ausland.<br />

Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit<br />

<strong>Chemnitz</strong>, der Stadt <strong>Chemnitz</strong> und<br />

weiteren regionalen Wirtschaftsakteuren<br />

lädt die Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong><br />

am 17. Oktober 2013 in der Zeit<br />

von 16 bis ca. <strong>19</strong> Uhr zu einer Informationsveranstaltung<br />

in das Bildungsund<br />

Technologiezentrum (Limbacher<br />

Straße <strong>19</strong>5, Raum 310) ein, um erste<br />

Antworten auf die Frage „Fachkräfte<br />

aus dem Ausland gewinnen?!“ zu geben.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

werden bisherige Erfahrungen von Unternehmern,<br />

Informationen zu rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen sowie Möglichkeiten<br />

der Rekrutierung und die<br />

Anerkennung von Qualifikationen stehen.<br />

Informationen zu Programmablauf<br />

und Anmeldung finden Sie auf der Internetseite<br />

der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> unter www.hwk-chemnitz.<br />

de/Termine-Veranstaltungen.<br />

Ihre Fragen dazu beantwortet Steffi Schönherr,<br />

Tel. 0371/5364-240, E-Mail: s.schoenherr@hwk-chemnitz.de<br />

Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong>, Vizepräsident<br />

des Sächsischen Handwerkstages<br />

Herr Mothes, Sie führen erfolgreich mit<br />

Ihrem Sohn ein Straßenbauunternehmen,<br />

sind Präsident der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong>, Vizepräsident des<br />

Sächsischen Handwerkstages, Sachverständiger<br />

und bekleiden noch viele andere<br />

Ehrenämter mehr. Was treibt Sie jeden<br />

Tag an, sich ehrenamtlich zu betätigen?<br />

Mich treibt an, nicht zu kritisieren,<br />

sondern mich einzumischen, etwas zu<br />

bewegen. Wir haben in der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong><br />

viele gute<br />

Projekte ins Leben<br />

gerufen,<br />

speziell in der<br />

Berufausbildung.<br />

Ich möchte<br />

hier nur unser<br />

Sommercamp<br />

ansprechen. Wir<br />

klagen nicht, dass die Leistungen der<br />

Jugendlichen in der Schule immer<br />

schlechter werden, wir schimpfen nicht<br />

auf die Lehrer, sondern wir nehmen die<br />

Jugendlichen an die Hand und versuchen<br />

sie so zu motivieren, dass sie einen<br />

Schulabschluss schaffen und dann<br />

auch einen Beruf lernen können. Und<br />

wenn ich dann mit diesen Jugendlichen<br />

spreche und zu hören bekomme,<br />

dass unser Projekt sie beflügelt hat und<br />

sie sich ins Zeug legen, um den Schulabschluss<br />

zu schaffen, ist das der<br />

schönste Dank für die ehrenamtliche<br />

Tätigkeit.<br />

Cornelia Scheuer-Barthel, Innungsobermeisterin<br />

Friseurinnung Zwickau und<br />

Landesinnungsmeisterin des Landesinnungsverbandes<br />

des Friseurhandwerkes<br />

in Sachsen<br />

Aus den Händen von Wirtschaftsminister Sven Morlok (Mitte), dem Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>,<br />

Dietmar Mothes und Dr. Frederik Karsten (v.l.), konnten Wolfgang Schulz, Udo Ehrhardt, Reiner Fritzsche, Peter Seidel, Rudolf Braune und<br />

Falk Schellenberger das Ehrenzeichen des Handwerks in Gold entgegennehmen. <br />

Foto: Ulf Dahl<br />

Hinter einer starken Kammer ...<br />

Der Tag des Handwerks stand in diesem<br />

Jahr ganz unter dem Motto: „Hinter<br />

einer starken Kammer steht ein<br />

starkes Ehrenamt.“ Die Selbstverwaltung<br />

der Wirtschaft steht und fällt mit<br />

einem klaren Bekenntnis zum Ehrenamt<br />

und dem eindeutigen Willen, die<br />

Initiative für andere zu ergreifen.<br />

Sich selbst zu organisieren, ist ein<br />

wesentliches Stück Freiheit und somit<br />

grundlegend für unsere demokratische<br />

Ordnung. Ein Ehrenamt zu bekleiden<br />

ist eine Chance, sich einzumischen und<br />

etwas zu bewegen. Für eine sich stetig<br />

entwickelnde Handwerkswirtschaft ist<br />

das ehrenamtliche Engagement unverzichtbar.<br />

Viele Bereiche des öffentlichen<br />

und sozialen Lebens könnten ohne<br />

das Ehrenamt nicht existieren.<br />

Die frisch gekürten Träger des Ehrenzeichens des Handwerks in<br />

Silber. <br />

Foto: Ulf Dahl<br />

... steht ein starkes Ehrenamt<br />

Auch für das Handwerk sind viele<br />

tausend Ehrenamtsträger eine elementare<br />

Basis, ohne die weder die Handwerksorganisationen<br />

noch das Prüfungswesen<br />

funktionieren würde. Viele<br />

Betriebsinhaber und Mitarbeiter von<br />

Handwerksbetrieben leisten mit hohem<br />

Fachwissen und viel Engagement<br />

freiwillige Arbeit. Sie engagieren sich<br />

für die Gemeinschaft, für die Interessen<br />

ihrer Handwerkskollegen und für die<br />

Sicherung der Qualität beruflicher Ausund<br />

Weiterbildung durch die Mitwirkung<br />

in Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungsausschüssen.<br />

Andere<br />

vertreten als freiwillige Zusammenschlüsse<br />

die fachlichen Interessen eines<br />

Handwerkszweigs oder Handwerksberufs.<br />

Ehrenamt im Fokus<br />

Was Handwerker motiviert, ehrenamtlich tätig zu sein<br />

Sie bekleiden viele Ehrenämter, sei es als<br />

Obermeisterin der Friseurinnung Zwickau<br />

oder als Landesinnungsmeisterin<br />

des Landesinnungsverbandes des Friseurhandwerks<br />

in Sachsen. Nebenbei<br />

führen Sie aber auch noch Ihren eigenen<br />

Salon. Wie schaffen Sie das alles?<br />

Ich bin Unternehmerin und führe<br />

selbst mit einer Mitarbeiterin einen<br />

kleinen Salon.<br />

Auf meine Mitarbeiterin<br />

kann<br />

ich mich einhundertprozentig<br />

verlassen und<br />

nur so ist es mir<br />

möglich, meine<br />

Ehrenämter<br />

auch mit Leben<br />

zu erfüllen. Und was man ganz besonders<br />

für diese Aufgabe braucht, ist die<br />

Liebe zum Beruf.<br />

Olaf Leuoth, Innungsobermeister der Innung<br />

Heizung, Sanitär und Klempnertechnik<br />

Aue-Schwarzenberg, Installateur-<br />

und Heizungsbauer aus Zschorlau.<br />

Herr Leuoth, was bewegt Sie , sich trotz<br />

Ihrer vollen Auftragsbücher noch ehrenamtlich<br />

zu engagieren?<br />

Man muss sich die Zeit einfach nehmen.<br />

Wir halten unser Handwerk hoch<br />

im Zeichen des Eckrings (Anm: Der<br />

Eckring weist<br />

den SHK-Fachbetrieb<br />

als Innungsmitglied<br />

im Fachverband<br />

aus.), denn dies<br />

ist letztendlich<br />

auch für den<br />

Kunden ein Zeichen,<br />

dass hier<br />

ein Fachbetrieb tätig ist, der durch den<br />

Eckring für Qualität in sich birgt.<br />

Roland Ermer, Präsident des Sächsischen<br />

Handwerkstages und Landesinnungsmeister<br />

des Landesinnungsverbandes<br />

Saxonia des Bäckerhandwerks<br />

Sachsen<br />

Herr Ermer, Sie sind schon seit vielen<br />

Jahren ehrenamtlich und auch politisch<br />

engagiert. Was hat Sie damals bewegt,<br />

was war der Impuls, dass Sie sich über<br />

den Job hinaus engagieren?<br />

Nach der Betriebsübernahme von meinen<br />

Eltern im Jahr <strong>19</strong>88 wurde ich bereits<br />

<strong>19</strong>89 zum Obermeister gewählt.<br />

Mein Anliegen<br />

ist es, die Interessen<br />

des Handwerks<br />

gegenüber<br />

dem Staat zu<br />

wahren. Es ist<br />

nicht immer einfach,<br />

aber gerade<br />

weil es so<br />

wichtig ist, habe<br />

ich mich dem Ehrenamt verschrieben.<br />

Ich finde es toll, dass die Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> heute ihre Ehrenämtler<br />

mit diesem Fest würdigt. Gerade<br />

das Engagement in den Innungen wird<br />

in der Öffentlichkeit viel zu wenig<br />

wahrgenommen und wenn dieses Engagement<br />

verloren gehen würde, wäre<br />

es damit wie mit so vielen Sachen im<br />

Leben: Man würde erst im Nachhinein<br />

merken, was man hatte.<br />

Udo Ehrhardt, Innungsobermeister der<br />

Dachdeckerinnung <strong>Chemnitz</strong><br />

Wer sollte ein Ehrenamt übernehmen<br />

und was ist das Besondere an einer Innungsmitgliedschaft?<br />

Innungsobermeister kann man ja nur<br />

werden, wenn man selbst eine Firma<br />

hat und weiß, wo es klemmt, wo der<br />

Schuh drückt, wo die Probleme sind.<br />

Dieses Ehrenamt sollte nur jemand<br />

übernehmen, der selbst einen Handwerksbetrieb<br />

hat, denn nur so kennt er<br />

Die Ehrenamtsträger der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> stehen für die<br />

Vielfalt des Wirtschaftszweiges Handwerk.<br />

Sie sind der Motor für das Handwerk<br />

in unserem <strong>Kammerbezirk</strong>.<br />

In unserer Region engagieren sich<br />

rund 2.600 Ehrenamtsträger für das<br />

Handwerk z.B. in Gesellen-, Fortbildungs-<br />

und Meisterprüfungsausschüssen<br />

und im Berufsbildungsausschuss.<br />

In Innungen und den Kreishandwerkerschaften<br />

und nicht zuletzt als Vertreter<br />

unserer Mitgliedsbetriebe und deren<br />

Arbeitnehmern in der Vollversammlung.<br />

In der letzten Ausgabe hatten wir eine<br />

Übersicht über die Ehrungen am<br />

Tag des Handwerks veröffentlicht. Dem<br />

sollen nun heute Bilder folgen.<br />

Auch mit dem Ehrenzeichen des Handwerks in Bronze wurde<br />

ehrenamtliches Engagement gewürdigt. <br />

Foto: Ulf Dahl<br />

die Probleme und die Schwierigkeiten<br />

seiner Berufskollegen. Eine Innung ist<br />

eine eingeschworene Gemeinschaft,<br />

wo auch jeder vom anderen profitiert.<br />

Der Vorteil einer<br />

Innungsmitgliedschaft<br />

ist,<br />

dass die Mitglieder<br />

untereinander<br />

von der Erfahrung<br />

anderer<br />

profitieren. Die<br />

Jüngeren können<br />

aus dem Erfahrungsschatz<br />

der Älteren schöpfen,<br />

aber die Älteren können auch immer<br />

wieder von den Jüngeren lernen. Jedes<br />

Innungsmitglied bringt sich aktiv ein<br />

und das ist das Schöne an unserer Gemeinschaft.<br />

Thomas Queck, Innungsobermeister der<br />

Maurer- und Betonbauerinnung Aue-<br />

Schwarzenberg<br />

Sie werden ja heute ausgezeichnet. Als<br />

Innungsobermeister machen Sie ja ganz<br />

viele Sachen, die eigentlich mit der eigenen<br />

Firma so direkt gar nichts zu tun<br />

haben. Wie kriegen Sie das alles unter<br />

einen Hut, Sie haben ja auch Familie?<br />

Ich bin sehr froh, dass mich meine Familie<br />

bei Ausübung<br />

meines<br />

Ehrenamtes unterstützt.<br />

Meine<br />

Motivation liegt<br />

in der Geschichte<br />

des Handwerks.<br />

Die Innungsgeschichte<br />

ist eine sehr alte<br />

Geschichte und mit tut es ein bisschen<br />

leid, dass viele Firmen heute davon<br />

nichts mehr wissen wollen. Mein Bestreben<br />

ist es, mehr Betriebe zu motivieren,<br />

bei uns mitzumachen.<br />

Die beste Motivation<br />

ist das Vorbild<br />

Drei Fragen an Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok<br />

<strong>DHZ</strong>: Herr Staatsminister, welche Eindrücke<br />

nehmen Sie von unserer Festveranstaltung<br />

zum Tag des Handwerks<br />

mit?<br />

Sven Morlok: Ich habe hier sehr positive<br />

Eindrücke gesammelt. Man sieht,<br />

dass die Kammer lebt. Viele Handwerker<br />

engagieren sich hier über Jahre hinweg<br />

im Ehrenamt. Die Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> ist mit ihren zahlreichen<br />

Aktivitäten zur Berufsnachwuchsgewinnung<br />

wie zum Beispiel den Sommercamps<br />

überdies ein Beispiel dafür,<br />

dass Jugend motiviert werden kann,<br />

wenn man selbst für einen Beruf, eine<br />

Aufgabe brennt.<br />

<strong>DHZ</strong>: Worin sehen Sie die Bedeutung<br />

des Ehrenamtes sowohl für die Gesellschaft<br />

auf der einen Seite als auch für<br />

die Wirtschaft – zum Beispiel in Sachsen<br />

– auf der anderen Seite?<br />

Sven Morlok: Wir wollen einen schlanken<br />

Staat, das geht nur, wenn wir uns<br />

alle ehrenamtlich engagieren. Ehrenamtliches<br />

Engagement ist nicht hoch<br />

genug einzuschätzen. Es ist daher eine<br />

wichtige Aufgabe der Staatsregierung,<br />

dieses Engagement zu würdigen und<br />

zu fördern.<br />

<strong>DHZ</strong>: Denken wir einmal an den Nachwuchs:<br />

Wie kann man junge Menschen,<br />

Ihrer Meinung nach, am besten<br />

für die Bekleidung eines Ehrenamtes<br />

motivieren?<br />

Sven Morlok: Die beste Motivation ist<br />

das Vorbild. Wer sieht, wie sich andere<br />

engagieren und wie positiv die Rückkopplung<br />

auf das Engagement ist, wird<br />

eher darüber nachdenken, sich ebenfalls<br />

einzubringen. Ehrenamtlich Tätige,<br />

die glaubhaft vermitteln, dass ihr<br />

Der Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Verkehr des Freistaates Sachsen, Sven<br />

Morlok, war Ehrengast zum Tag des Handwerks<br />

am 21. September 2013 in <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Foto: Ulf Dahl<br />

Engagement nicht nur Belastung ist,<br />

sondern dass es auch motivierend für<br />

die eigene Tätigkeit ist, sind die besten<br />

„Werbeträger“ für das Ehrenamt. Das<br />

ist mit dem Tag des Handwerks hier in<br />

<strong>Chemnitz</strong> gelungen. Dass das Ehrenamt<br />

auch Wichtiges bewegen kann,<br />

zeigt sich zum Beispiel auch auf politischer<br />

Ebene. Verschiedene Ehrenämter<br />

haben sich in die Diskussion um die<br />

Abschaffung der Vorverlegung der Fälligkeit<br />

der Sozialversicherungsbeiträge<br />

eingebracht. Wir sind auch durch die<br />

Stellungnahmen der Ehrenamtsträger<br />

im Handwerk zu der Entscheidung gekommen,<br />

dass die sächsische Staatsregierung<br />

einen Antrag in den Bundesrat<br />

zur Änderung dieses Gesetzes und damit<br />

zur Rückkehr der Fälligkeit der SV-<br />

Beiträge stellen wird. Hier zeigt sich<br />

ganz deutlich, wie nah und wichtig die<br />

Arbeit des Ehrenamtes auch mit der<br />

Staatsregierung ist.<br />

Handwerks-Biker on Tour<br />

Motorradtour zum Tag des Handwerks<br />

Mit nahezu verdoppelter Teilnehmerzahl<br />

starteten motorradbegeisterte<br />

Handwerker zur diesjährigen Motorradtour<br />

anlässlich des Tages des Handwerks.<br />

Von <strong>Chemnitz</strong> aus, wo Kammerpräsident<br />

Dietmar Mothes und Kammer-<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik<br />

Karsten den Start freigaben, ging es<br />

über Erdmannsdorf, Augustusburg,<br />

Leubsdorf, Eppendorf, Langenau,<br />

Brand-Erbisdorf, Freiberg, Halsbrücke,<br />

Großschirma, Pappendorf, Hainichen<br />

und Frankenberg zurück nach <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Hier wurden die 24 vom Nieselregen<br />

leicht durchfeuchteten, etwas fröstelnden,<br />

aber bestens gelaunten Biker<br />

von Familien und Kollegen gebührend<br />

in Empfang genommen. Danke an alle,<br />

die aufs Motorrad gestiegen sind und<br />

so Werbung für das Handwerk gemacht<br />

haben!<br />

Auf die Plätze, fertig, los: Kammerpräsident Dietmar Mothes und Kammer-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Frederik Karsten (li.) geben den Start zur Motorradtour frei. Foto: HWK<br />

Lernen Sie Ihren Azubi<br />

schon heute kennen<br />

„CamP 2013“ startet am 20. Oktober 2013<br />

Für lernschwache Schüler der Abgangsklassen<br />

in Haupt- und Realschule<br />

soll am 20. Oktober 2013 erneut das<br />

Projekt „CamP – Chance auf meinen<br />

Prüfungserfolg“ starten. Nachdem bereits<br />

im Vorjahr alle Teilnehmer ihre<br />

Ziele erfolgreich gemeistert haben,<br />

werden auch in diesem Jahr 13 Jugendliche<br />

die Herausforderung „Erfolgreicher<br />

Schulabschluss“ annehmen. Ziel<br />

ist es, die schulischen Leistungen zu<br />

verbessern, die Schule gut abzuschließen<br />

und eine Ausbildung in der gewünschten<br />

Berufsrichtung zu starten.<br />

In zwei Schülercamps und Praktika<br />

sollen schulische Inhalte mit praktischen<br />

Arbeiten verknüpft und die<br />

Lernmotivation mit Blick auf die Abschlussprüfungen<br />

gesteigert werden.<br />

Individuell wird an Lernstrategien gearbeitet<br />

und Etappenziele werden herausgearbeitet.<br />

Durch die Kooperation<br />

von Schülern und regionalen Handwerksbetrieben<br />

wird schulisches Wissen<br />

erlebbar nachbereitet und trägt<br />

zum besseren Verständnis bei.<br />

Dazu laden wir Sie recht herzlich<br />

ein, am 24. Oktober 2013, ab 18 Uhr Ihrem<br />

potentiellen Auszubildenden auf<br />

den Zahn zu fühlen. Bei Lagerfeuer<br />

und Kesselgulasch können Kontakte<br />

geknüpft und Praktika für die Folgewoche<br />

angebahnt werden.<br />

Informationen und Anmeldungen bei<br />

Susanne Schneider, Tel. 0371/ 5364-161,<br />

E-Mail: s.schneider@hwk-chemnitz.de


Deutsche Handwerks Zeitung<br />

Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang Sachsen 9<br />

Neuer Mindestlohn<br />

Bildhauer und Steinmetze<br />

Für die Beschäftigten im Steinmetzund<br />

Steinbildhauerhandwerk gelten<br />

seit 1. Oktober erstmals tarifliche Mindestlöhne.<br />

In den alten Bundesländern<br />

und Berlin verdienen sie künftig 11 Euro<br />

pro Stunde, ab 1. Mai 2014 sind es<br />

11,25 Euro.<br />

In den neuen Bundesländern erhalten<br />

die Beschäftigten 10,13 Euro ab<br />

Oktober, ab Mai 2014 sind es dann<br />

10,66 Euro. Der Tarifvertrag gilt bis<br />

zum 30. April 2015. Die Rechtsverordnungen<br />

legen die Mindestlöhne verbindlich<br />

fest. Damit werden in- und<br />

ausländische Arbeitgeber von Steinmetzen<br />

und Steinbildhauern verpflichtet,<br />

den tariflichen Mindestlohn zu<br />

zahlen.<br />

Den Winter für<br />

die Weiterbildung nutzen<br />

Schon bald gehen die Temperaturen wieder<br />

in den eisigen Bereich. Damit sind dann etliche<br />

auszuführenden Arbeiten auf den Baustellen<br />

nur eingeschränkt möglich oder kommen<br />

ganz zum Erliegen. Diese Zeitgilt es, zur<br />

Weiterbildung zu nutzen.<br />

Bis Ende des Jahres starten in der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> folgende Kurse:<br />

Meisterlehrgang Maurer und Betonbauer,<br />

Vollzeit Teil I/II vom 02.12.2013–<br />

23.05.2014,<br />

Meisterlehrgang Zimmerer, Vollzeit Teil I/II<br />

vom 02.12.2013–20.06.2013,<br />

Meisterlehrgang Maler und Lackierer, Vollzeit<br />

Teil II vom 04.11.2013–28.02.2014,<br />

Meisterlehrgang Maler und Lackierer, Teilzeit<br />

Teil II vom 08.11.2013–18.10.2014,<br />

VOB/B 2012, Basisseminar am<br />

16.11.2013,<br />

Ladungssicherung in Transportern und<br />

Baustellenfahrzeugen am 16.11.2013.<br />

Ab dem kommenden Jahr plant die Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> des Weiteren in der<br />

kalten Jahreszeit eine Winterakademie Bau<br />

mit weiteren interessanten Bildungsangeboten<br />

für Bau- und Ausbaugewerke. Wir werden<br />

rechtzeitig darüber berichten.<br />

Informationen und Anmeldungen:<br />

Mike Bernhardt, Tel. 0371/5364-170,<br />

E-Mail: m.bernhardt@hwk-chemnitz.de<br />

Jetzt ans nächste<br />

Lehrjahr denken<br />

Börse hilft bei der Suche<br />

Auch wenn der Beginn des nächsten<br />

Ausbildungsjahrs noch in weiter Ferne<br />

scheint, sind die Ausbildungsunternehmen<br />

gut beraten, schon jetzt ihre freien<br />

Ausbildungsplätze für das kommende<br />

Ausbildungsjahr zu präsentieren. Die<br />

Lehrstellenbörse der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> bietet dazu die beste<br />

Möglichkeit.<br />

Die Lehrstellenbörse gilt mittlerweile<br />

bei den Schülern als gern in Anspruch<br />

genommenes Informationsund<br />

Suchinstrument, wenn es um freie<br />

Lehrstellen geht.<br />

Des Weiteren bieten die „Passgenauen<br />

Vermittler“ der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> auf Grundlage der Inserate<br />

der Lehrstellenbörse die Lehrstellen<br />

den Schülerinnen und Schülern der<br />

Abgangsklassen, welche auf der Suche<br />

nach freien Ausbildungsplätzen sind, je<br />

nach Interessenlage und individuellen<br />

Wünschen an.<br />

So konnten in der Vergangenheit bereits<br />

viele Ausbildungsplätze erfolgreich<br />

vermittelt werden.<br />

Viele Schüler nutzen die letzten<br />

Ferienphasen, um in Betriebe über<br />

Praktika und eventuelle Ferienjobs<br />

reinzuschnuppern. Unternehmen sollten<br />

deshalb ihre freien Praktikumsplätze<br />

in der Praktikumsbörse der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> ebenfalls kostenlos<br />

einstellen lassen.<br />

Informationen zur Lehrstellen- und Praktikumsbörse<br />

sowie zur Passgenauen Vermittlung:<br />

Yvonne Wollschläger, Tel. 0371/5364-264,<br />

E-Mail: y.wollschlaeger@hwk-chemnitz.de<br />

Impressum<br />

Ver ant wort lich: Dr. Frederik Karsten,<br />

Limbacher Straße <strong>19</strong>5,<br />

09116 <strong>Chemnitz</strong>,<br />

Telefon 0371/5364-234,<br />

Fax 0371/5364-222<br />

Mit der Politik im Gespräch<br />

Deutschland hat gewählt und Kanzlerin<br />

Angela Merkel und mit ihr<br />

der CDU/CSU erneut das Vertrauen<br />

ausgesprochen. Unklar bleibt derzeit,<br />

wie die nun zu bildende Koalition aussehen<br />

wird. Doch ganz egal, wie die<br />

Protagonisten in Berlin entscheiden:<br />

Das Handwerk braucht vor allem eines:<br />

klare Verhältnisse und eine verlässliche<br />

Politik im Sinne des Mittelstandes.<br />

Das machte SHT-Präsident Roland<br />

Ermer auch schon vor der Bundestagswahl<br />

deutlich. Zum traditionellen parlamentarischen<br />

Abend des Sächsischen<br />

Handwerkstages (SHT) zum Abschluss<br />

der Sommerpause im Sächsischen<br />

Landtag forderte er genau das bei der<br />

Politik ein – und rannte damit offene<br />

Türen ein: Sachsens Ministerpräsident<br />

Stanislaw Tillich (CDU) hat den Beitrag<br />

des Handwerk beim Auf- und Ausbau<br />

des Freistaats zu einem prosperierenden<br />

Wirtschafts- und Wissensstandort<br />

gewürdigt. Leistungsbereitschaft und<br />

Leistungsfähigkeit hätten Handwerkerinnen<br />

und Handwerker nicht zuletzt<br />

bei der Überwindung der Folgen der<br />

Hochwasserkatastrophe vom Juni 2013<br />

unter Beweis gestellt, wie der Regierungschef<br />

vor Abgeordneten und<br />

Handwerksvertretern hervorhob. Generell<br />

ist und bleibe das Handwerk ein<br />

Parlamentarischer Abend: Handwerk braucht stabile Verhältnisse<br />

Familienfreundlichkeit<br />

lockt Fachkräfte<br />

Qualitätssiegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber“ – eine gute Offerte<br />

Bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers<br />

spielt die Frage der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf eine ebenso wichtige<br />

Rolle wie das Gehalt. Laut Personalmarketingstudie,<br />

die die Gesellschaft<br />

für Konsumforschung (GfK) 2010 im<br />

Auftrag des Bundesfamilienministeriums<br />

durchgeführt hat, beantworteten<br />

90 Prozent der jungen Beschäftigten<br />

mit Kindern unter 18 Jahren und immerhin<br />

70 Prozent der jungen Beschäftigten<br />

ohne Kinder diese Frage positiv.<br />

Bereits <strong>19</strong>98 wurde von der Hertie<br />

Stiftung das Audit „familieundberuf“<br />

gegründet, das den Unternehmen als<br />

strategisches Manage ment instrument<br />

dienen soll. Jetzt können sich Unternehmen<br />

in Sachsen auch für die Verleihung<br />

des Qualitätssiegels „Familienfreundlicher<br />

Arbeitgeber“ zertifizieren<br />

lassen. Grundlage dafür ist ein Kooperationsvertrag,<br />

den das Sächsische Sozialministerium<br />

und die Bertelsmann<br />

Stiftung kürzlich vereinbarten. Dieses<br />

Zertifikat bietet für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen die Möglichkeit,<br />

in der Öffentlichkeit zu zeigen,<br />

dass sie in ihrer Personalarbeit die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf im<br />

Unternehmensalltag praktizieren.<br />

„Der demographische Wandel und<br />

der dadurch verstärkte Fachkräftebedarf<br />

verlangen Arbeitgebern heute viel<br />

ab. Die Vorteile einer familienfreundlichen<br />

Personalpolitik liegen klar auf der<br />

Hand: Familienfreundliche Arbeitgeber<br />

binden und gewinnen Fach- und Führungskräfte.<br />

Ihre Mitarbeiter sind motiviert<br />

und produktiv“, sagt dazu Sachsens<br />

Sozialministerin Christine Clauß.<br />

Der Weg zum Qualitätssiegel<br />

Für die Durchführung des Prüfverfahrens<br />

kann bundesweit unter verschiedenen<br />

Prüfern gewählt werden. Im<br />

Freistaat Sachsen hat sich Grit Mestenhauser<br />

als Prüferin ausbilden lassen.<br />

Sie antwortet auf die Fragen der Redaktion:<br />

<strong>DHZ</strong>: Was ist das Besondere an dem<br />

Qualitätssiegel und warum wurde es<br />

speziell für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen konzipiert?<br />

Grit Mestenhauser: Gerade in den inhabergeführten,<br />

kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen wird Familienfreundlichkeit<br />

– auch ohne Siegel –<br />

häufig ganz selbstverständlich gelebt.<br />

Oftmals fehlt es diesen Betrieben jedoch<br />

an gezielten Strategien, um sich<br />

Im Gespräch: Der Präsident des SHT, Roland Ermer (2.v.l.), und der Präsident der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong>, Dietmar Mothes (2.v.r.), mit Landtagspräsident Matthias Rößler<br />

(1.v.l.) und CDU-Fraktionschef Steffen Flath (ganz rechts). <br />

Foto: SHT<br />

Grit Mestenhauser<br />

führt das Prüfverfahren<br />

zur Vergabe<br />

des Qualitätssiegels<br />

„Familienfreundlicher<br />

Arbeitgeber“.<br />

Foto: privat<br />

als attraktiver Arbeitgeber gegenüber<br />

den Beschäftigten und im Wettbewerbsumfeld<br />

der konkurrierenden Betriebe<br />

zu positionieren. Mit dem Qualitätssiegel<br />

„Familienfreundlicher Arbeitgeber“<br />

können Unternehmen ganz<br />

einfach und sehr wirksam zeigen, dass<br />

sie ihr Unternehmen familienbewusst<br />

führen. Ohne zusätzlichen Aufwand<br />

können sie so im Wettbewerb um die<br />

besten Fach- und Führungskräfte, die<br />

heute beides wollen, nämlich Familie<br />

und Beruf, erfolgreich punkten.<br />

<strong>DHZ</strong>: Was spricht für das Qualitätssiegel<br />

„Familienfreundlicher Arbeitgeber“<br />

der Bertelsmann Stiftung?<br />

Grit Mestenhauser: Das Qualitätssiegel<br />

ist deutschlandweit gültig und anerkannt.<br />

Das Prüfverfahren und die dazugehörigen<br />

Prüfkriterien berücksichtigen<br />

bewusst die Anforderungen vor allem<br />

kleiner und mittelständischer Unternehmen,<br />

die verständlicherweise<br />

häufig weniger Ressourcen zur Verfügung<br />

haben, um sich dieser Thematik<br />

zu widmen. Das Prüfverfahren ist demzufolge<br />

auch schlank gehalten und darauf<br />

ausgerichtet, die finanziellen und<br />

zeitlichen Ressourcen der Unternehmen<br />

möglichst wenig zu belasten. Und<br />

Die Kosten des Zertifizierungsverfahrens<br />

Mitarbeiter<br />

bis 10<br />

bis 30<br />

bis 50<br />

bis 100<br />

bis 250<br />

bis 500<br />

bis 1.000<br />

über 1.000<br />

„Garant für eine hohe Beschäftigung<br />

und Ausbildung“. Lob und Anerkennung<br />

für das Engagement der „Wirtschaftsmacht<br />

von nebenan“ äußerte<br />

ebenso Landtagspräsident Dr. Matthias<br />

Rößler, der wiederum die Schirmherrschaft<br />

über die Veranstaltung übernommen<br />

hatte.<br />

Neben Landtagsabgeordneten aus<br />

CDU, FDP, LINKEN, SPD und Bündnis<br />

90/Die Grünen – darunter der 2. Vizepräsident<br />

des Landtags, Horst Wehner<br />

(LINKE), die Fraktionschefs von CDU,<br />

FDP und SPD, Steffen Flath, Holger<br />

Zastrow und Martin Dulig – nahmen in<br />

diesem Jahr ebenfalls Kabinettsmitglieder<br />

die Gelegenheit wahr, mit Repräsentanten<br />

des Sachsen-Handwerks ins<br />

Gespräch zu kommen: Finanzminister<br />

Prof. Dr. Georg Unland (CDU) und Kultusministerin<br />

Brunhild Kurth (parteilos).<br />

das Beste: Das Siegel schafft mit geringerem<br />

Aufwand für die Unternehmen<br />

den gleichen Mehrwert wie vergleichbare<br />

Konkurrenzprodukte. Davon bin<br />

ich überzeugt.<br />

<strong>DHZ</strong>: Wie erhält man das Qualitätssiegel?<br />

Grit Mestenhauser: Das Qualitätssiegel<br />

erhalten Unternehmen nach erfolgreich<br />

durchlaufenem Prüfverfahren.<br />

Dazu ist es zunächst erforderlich, dass<br />

sich das Unternehmen unter www.familienfreundlicher-arbeitgeber.de<br />

für<br />

das Prüfverfahren anmeldet. Dann<br />

kann das Prüfverfahren starten. Erfahrungsgemäß<br />

ist das gesamte Verfahren<br />

in einem Zeitraum von drei bis vier<br />

Monaten durchlaufen. Kerninstrumente<br />

der Datenerhebung und Prüfung<br />

sind ein ausführlicher Unternehmensfragebogen,<br />

ein Kurzfragebogen für die<br />

Mitarbeiter und ein Vor-Ort-Termin,<br />

bei dem ich mir als Prüfer im Dialog<br />

mit Unternehmensleitung, Führungskräften<br />

und Mitarbeitern ein Bild von<br />

der Wirklichkeit der Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf mache. Auf Basis der<br />

Ergebnisse aus meinem Prüfbericht<br />

entscheidet dann die Bertelsmann Stiftung<br />

über die Vergabe des Qualitätssiegels.<br />

<strong>DHZ</strong>: Was kostet das Prüfverfahren<br />

und in welchem Rhythmus muss ein<br />

Erneuerungsverfahren ablaufen?<br />

Grit Mestenhauser: Die Kosten des<br />

Prüfverfahrens richten sich nach der<br />

Größe des Betriebes (Anzahl der Mitarbeiter),<br />

Anzahl der dezentralen Niederlassungen<br />

und dem Prüfaufwand (siehe<br />

Tabelle). Unternehmen in Sachsen erhalten<br />

bis Jahresende einen Einführungsrabatt<br />

in Höhe von zehn Prozent.<br />

Das Qualitätssiegel ist drei Jahre gültig.<br />

Die Verlängerung der Gültigkeit um jeweils<br />

drei Jahre ist durch ein Erneuerungsverfahren<br />

möglich.<br />

<strong>DHZ</strong>: Wir danken für das Gespräch.<br />

Das Gespräch führte Cornelia Pretzsch.<br />

Preis (zzgl. MwSt.)<br />

980 Euro<br />

1.480 Euro<br />

2.250 Euro<br />

4.450 Euro<br />

6.450 Euro (inkl. 1 Workshop)<br />

7.980 Euro (inkl. 1 Workshop)<br />

9.980 Euro (inkl. 2 Workshops)<br />

auf Anfrage<br />

(Quelle: Bertelsmann Stiftung, Stand 1. Juni 2013)<br />

Mit ruhiger Hand<br />

zum Bundessieg<br />

Constanze Gebhardt beweist: Schweißen ist keine Männerdomäne<br />

Ein hohes Maß an Konzentration, ein<br />

guter Blick und eine ruhige Hand – das<br />

sind, neben einem hohen fachlichen<br />

Wissen, wohl die wichtigsten Grundvoraussetzungen,<br />

um den Bundeswettbewerb<br />

im Lichtbogenhandschweißen<br />

zu gewinnen. Der erst 20 Jahre jungen<br />

Constanze Gebhardt ist jetzt genau das<br />

gelungen. Die junge Frau, die bereits<br />

die Vorentscheide bei „Jugend<br />

schweißt“ auf Bezirks- und Landesebene<br />

für sich entscheiden konnte, mischte<br />

mit ihrem Sieg eine Männerdomäne<br />

auf.<br />

Vorbereitet wurde die gelernte Metallbauerin<br />

dafür an der Handwerkskammer<br />

<strong>Chemnitz</strong> unter anderem von<br />

Bork Lippold, einem Mann, der seit<br />

Jahren junge Leute fit macht für den<br />

anspruchsvollen Wettbewerb, bei dem<br />

theoretisches Wissen ebenso gefragt<br />

ist, wie die praktische Ausführung des<br />

Handwerks. Und das ist kein Leichtes:<br />

Das Elektrodenhandschweißen gilt als<br />

das schwerste Schweißverfahren überhaupt.<br />

Dabei geht es nicht so sehr um<br />

die körperliche Anstrengung. Vielmehr<br />

erfordert es ein hohes Maß an Konzentration<br />

über einen langen Zeitraum.<br />

„Denn immerhin arbeite ich mit flüssigem<br />

Metall – da sollte man schon genau<br />

wissen, was man tut, um ein perfektes<br />

Ergebnis zu erzielen“, sagt die<br />

junge Frau selbstbewusst.<br />

Und das darf sie auch sein. Sie war<br />

nicht nur die erste Frau, die den Landessieg<br />

bei „Jugend schweißt“ errang,<br />

sondern sie ist nun auch die erste Frau,<br />

die im Wettbewerb einen Bundessieg<br />

in der Tasche hat.<br />

80 bis 120 Stunden Vorbereitung an<br />

der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> waren<br />

der Preis für den Sieg. Unterstützt<br />

wurde die junge Frau dabei von ihrem<br />

Arbeitgeber, der Horn Glas Industries<br />

AG aus Bayern. Horn Glas stellte Constanze<br />

Gebhardt für die Wettbewerbsvorbereitung<br />

frei.<br />

Der Erfolg von Constanze Gebhardt<br />

sorgte also bei vielen für Stolz: Bei der<br />

Siegerin selbst, beim Arbeitgeber und<br />

natürlich auch beim Ausbilderteam der<br />

Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>. Sie ist<br />

schon seit Jahren erfolgreich beim<br />

Wettbewerb dabei und konnte bereits<br />

viele „Bundessieger“ stellen oder Teilnehmer<br />

auf vorderen Plätzen für sich<br />

verbuchen. Eine Bundessiegerin gab es<br />

aber in der Männerdomäne Schweißen<br />

bislang noch nie!<br />

Eine junge Frau zeigt den Männern, wo es<br />

langgeht: Constanze Gebhardt in ihrem<br />

Element. <br />

Foto: HWK<br />

Wenn Form und Funktion<br />

stimmen<br />

<strong>Chemnitz</strong>er Tischler dominieren Landesausscheid<br />

Mit 15 anspruchsvollen Gesellenstücken<br />

war der <strong>Kammerbezirk</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

beim landesweiten Wettbewerb des<br />

sächsischen Tischlerhandwerks am<br />

stärksten vertreten.<br />

Sieger im Wettbewerb „Originell<br />

und Technik“ wurde Willi Roscher vom<br />

Ausbildungsbetrieb Innenausbau Windisch<br />

aus Burkhardtsdorf, er baute einen<br />

Schreibtisch. Philipp Möckel vom<br />

Ausbildungsbetrieb Crottendorfer<br />

Tischlerhandwerk GmbH überzeugte<br />

mit seinem Highboard die Jury und<br />

landete im Wettbewerb „Die Gute<br />

Form“ auf dem ersten Platz. Möckel<br />

wird nun Sachsen im gleichnamigen<br />

Wettbwerb auf Bundesebene vertreten.<br />

Die Wettbewerbe auf Landesebene<br />

fanden im Rahmen der Fachmesse für<br />

Raumgestaltung COMFORTEX vom<br />

14. bis 16. September 2013 statt. Insgesamt<br />

stellten sich 30 frisch ausgelernte<br />

Junggesellen und Junggesellinnen<br />

Sachsens, darunter auch einige Teilnehmer<br />

der Kreativlehrgänge der sächsischen<br />

Handwerkskammern, mit ihren<br />

Gesellenstücken der strengen Jury.<br />

Bei den Teilnehmern handelte es<br />

sich um die besten Absolventen der<br />

Tischlerausbildung in Sachsen, die mit<br />

ihren Arbeiten das hohe Niveau handwerklicher<br />

Qualität und die vielfältige<br />

Kreativität im sächsischen Tischlerhandwerk<br />

sehr anschaulich demonstrierten.<br />

Der Austragungsort des Ausscheides<br />

bekam mit der Glashalle in<br />

der Messe Leipzig ein einzigartiges und<br />

würdiges Ambiente und wurde von vielen<br />

Messebesuchern mit ausgiebigem<br />

Verweilen und Fachsimpeln honoriert.<br />

Ausbildung braucht Kompetenz<br />

Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifizierung<br />

Wer sich mit der Ausbildung Jugendlicher<br />

befasst, benötigt Kompetenz auf<br />

vielen Gebieten. Die Herausforderung,<br />

einem angehenden Azubi den Weg von<br />

der Schule bis zum Gesellenbrief zu ebnen,<br />

ist keineswegs leicht. Stellt sich<br />

diese anspruchsvolle Aufgabe zudem<br />

für junge Leute, die eine Behinderung<br />

in besonderem Maße mit sich bringen,<br />

braucht es engagierte, motivierte und<br />

gut geschulte Fachkräfte.<br />

Dazu wurde die rehabilitationspädagogische<br />

Zusatzqualifikation für Menschen<br />

mit Behinderung in Ausbildungsberufen<br />

gemäß § 66 BBiG bzw.<br />

§ 42m HwO entwickelt. In 320 Unterrichtseinheiten<br />

lernen Ausbilder alle<br />

notwendigen Kenntnisse zu Medizin,<br />

Psychologie und rechtlichen Rahmenbedingungen.<br />

Zudem werden die Fähigkeiten<br />

der betrieblichen Ausbildungspraxis,<br />

interdisziplinärer Arbeiten<br />

und Arbeitspädagogik erweitert.<br />

Der Ausbilder lernt, die Voraussetzungen<br />

innerhalb der Arbeitsstätte zu<br />

prüfen, bei der Einstellung von Auszubildenden<br />

mitzuwirken und den Ausbildungsverlauf<br />

entsprechend den individuellen<br />

Bedürfnissen des Lehrlings<br />

zu planen. Mit Hilfe der im Lehrgang<br />

erworbenen pädagogischen, didaktischen<br />

und methodischen Kompetenzen<br />

arrangiert er die organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen für eine passende<br />

Arbeitsplatzgestaltung und zielgruppenspezifische<br />

Lernprozesse unter Berücksichtigung<br />

der Handicaps des Auszubildenden.<br />

Der Ausbilder setzt sich während des<br />

Lehrgangs mit verschiedenen Behinderungsarten<br />

auseinander, wie etwa<br />

Menschen mit Lernbehinderungen,<br />

Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten<br />

oder leichteren psychischen Störungen.<br />

Durch angemessene Ausbildungsbedingungen<br />

unterstützt er junge Menschen<br />

bei ihrem Weg zu einer qualifizierten<br />

Fachkraft.<br />

Fragen beantwortet Kathrin Rudolph telefonisch<br />

unter 0371/5364-250 oder per E-Mail:<br />

k.rudolph@hwk-chemnitz.de

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