DHZ 19 Kammerbezirk & Landesseite Chemnitz
DHZ 19 Kammerbezirk & Landesseite Chemnitz
DHZ 19 Kammerbezirk & Landesseite Chemnitz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
REGIONAL<br />
Deutsche Handwerks Zeitung<br />
Sachsen<br />
Beim Parlamentarischen Abend<br />
in Dresden kommen Handwerk<br />
und Politik ins Gespräch. Seite 9<br />
Ausg. <strong>19</strong> | 11. Oktober 2013 | 65. Jahrgang Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> 7<br />
Zahl des Monats<br />
322<br />
Jungmeister aus 23 Gewerken<br />
haben am 28. September 2013<br />
in <strong>Chemnitz</strong> ihren Meisterbrief erhalten.<br />
Diese Zahl zeigt, dass der Meisterbrief<br />
als anerkanntes Qualitätssiegel handwerklicher<br />
Tätigkeit nichts an seiner Attraktivität<br />
eingebüßt hat.<br />
Quelle: HWK<br />
Für die Zukunft<br />
bestens gerüstet<br />
Festrede von Diana Schmiedel<br />
Impressum<br />
Diana Schmiedel<br />
mit Tipps für<br />
die Jungmeister.<br />
Foto: W. Schmidt<br />
„Mit dem Meisterbrief sind Sie für die<br />
Zukunft bestens vorbereitet“, gab Vulkaniseur-Meisterin<br />
Diana Schmiedel<br />
den Jungmeistern mit auf den Weg. Sie<br />
zeichnete in ihrer Festrede ihren eigenen<br />
Weg zur Meisterin und der anschließenden<br />
Übernahme des elterlichen<br />
Betriebes nach.<br />
Der Weg bis zum Meister sei schon<br />
nicht leicht – „aber seien Sie sicher:<br />
auch danach wird es nicht einfacher“,<br />
sagte sie aus eigener Erfahrung. Denn<br />
mit dem Meisterbrief in der Tasche<br />
wachse auch die Verantwortung – zum<br />
Beispiel für den Berufsnachwuchs oder<br />
beim Einstieg ins Management. Ihr<br />
Tipp an die Jungmeister: „Macht Eure<br />
Arbeit stets mit der nötigen Portion<br />
Ehrgeiz, bringt euch selbst mit eigenen<br />
Ideen ein und vergesst dabei nicht das<br />
Herz und das Verständnis für andere.“<br />
Diana Schmiedel führt in 3. Generation<br />
das Reifenhaus Schmiedel. Als<br />
Frau in einer „Männerdomäne“ hat sie<br />
früh gelernt, sich zu behaupten und<br />
durchzusetzen. Der Meisterbrief hat ihr<br />
dabei geholfen.<br />
Danke für alles!<br />
Kfz-Techniker sagt danke<br />
Den Dank der Jungmeister überbrachte<br />
Christian Buschmann, Kfz-Technikermeister<br />
aus Mildenau.<br />
Die Zeit der Meisterausbildung sei<br />
eine nerven- und kräfte zehrende Zeit<br />
gewesen, die ohne<br />
die Unterstützung<br />
im Arbeits-<br />
und Familienumfeld<br />
nicht<br />
zu stemmen gewesen<br />
wäre, betonte<br />
er. Im Namen<br />
aller Meisterabsolventen<br />
Christian Buschmann.<br />
Foto: HWK Dozenten und<br />
dankte er den<br />
den Mitarbeitern<br />
der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>, den<br />
Prüfern aus den Innungen und Gewerken,<br />
den Kollegen, die oft Arbeiten mit<br />
übernehmen mussten, und den Familien,<br />
die für den Meisterabschluss viele<br />
Entbehrungen auf sich genommen haben.<br />
„Wir haben uns in der letzten Zeit eine<br />
Menge Wissen angeeignet und gehen<br />
nun voll Elan an die vor uns liegenden<br />
Aufgaben“, sagte er.<br />
09116 <strong>Chemnitz</strong>, Limbacher Str. <strong>19</strong>5,<br />
Tel. 03 71/53 64-234<br />
E-Mail: hgf@hwk-chemnitz.de<br />
Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Frederik Karsten<br />
Beeindruckendes „Bühnenbild“: Die Meisterinnen und Meister des Jahrganges 2013. <br />
Die Wirtschaftsmacht<br />
von morgen<br />
Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong> ehrt Jungmeister und übergibt Meisterbriefe als „anerkanntes Qualitätssiegel“<br />
Der 28. September 2013 war ihr großer Tag: 322<br />
Jungmeister aus dem Handwerkskammerbezirk<br />
<strong>Chemnitz</strong> erhielten an diesem Tag ihre Meisterbriefe.<br />
Vergangen die nicht einfache Zeit der beruflichen<br />
Weiterbildung,<br />
vergessen die Meister-Zahlen 2013<br />
vielen schlaflosen<br />
Nächte vor<br />
den Prüfungen.<br />
Als sich zur<br />
Meisterfeier der<br />
Handwerkskammer<br />
<strong>Chemnitz</strong><br />
der Vorhang im<br />
großen Saal der<br />
Stadthalle öffnete,<br />
zeigten sie<br />
allen: Hier steht<br />
die Wirtschaftsmacht<br />
von morgen!<br />
„Obwohl der<br />
Meisterbrief<br />
schon eine jahrhundertealte<br />
Tradition hat, ist<br />
er kein mittelalterliches<br />
Relikt.<br />
83 x Kraftfahrzeugtechniker<br />
34 x Maurer und Betonbauer<br />
32 x Friseur<br />
29 x Metallbauer<br />
23 x Elektrotechniker<br />
16 x Dachdecker<br />
14 x Maler und Lackierer<br />
14 x Konditor<br />
11 x Installateur und Heizungsbauer<br />
9 x Kälteanlagenbauer<br />
8 x Zupfinstrumentenmacher<br />
7 x Fleischer<br />
6 x Straßenbauer<br />
6 x Zimmerer<br />
5 x Feinwerkmechaniker<br />
5 x Geigenbauer<br />
5 x Stuckateur<br />
5 x Tischler<br />
4 x Informationstechniker<br />
3 x Bäcker<br />
1 x Bogenmacher<br />
1 x Holzblasinstrumentenmacher<br />
1 x Metallblasinstrumentenmacher<br />
Er ist nach wie vor das Qualitätssiegel für handwerkliche<br />
Leistungen“, betonte der Präsident der Handwerkskammer<br />
<strong>Chemnitz</strong>, Dietmar Mothes. In der<br />
Rangfolge der Abschlüsse sei der Meisterabschluss im<br />
Deutschen Qualifikationsrahmen gleichwertig neben<br />
dem Bachelor eingeordnet worden – ein Erfolg des<br />
Handwerks, wie Mothes hervorhob. Besonders erfreulich<br />
sei die Entwicklung bei den Gewerken, bei<br />
denen seit der Novellierung der Handwerksordnung<br />
im Jahr 2004 die „Meisterpflicht“ abgeschafft wurde.<br />
So waren unter den Absolventen auch in diesem Jahr<br />
wieder 16 Musikinstrumentenbauer. „Das sind Gewerke,<br />
deren Vertreter es sich zur Ehre anrechnen,<br />
den Meisterbrief zu erwerben“, sagte Mothes.<br />
Erstmals wieder Stuckateure<br />
unter den Absolventen<br />
Und auch in Gewerken, in denen es lange keinen<br />
Meisterzuwachs gab, konnten in diesem Jahr wieder<br />
Meisterbriefe vergeben werden. Zum Beispiel bei den<br />
Stuckateuren. Erstmals seit 2008 standen fünf frischgebackene<br />
Stuckateurmeister mit auf der Bühne.<br />
Stichwort frisch gebacken: Der Meisterjahrgang 2013<br />
zählte mit 14 Konditormeistern so viele Abschlüsse<br />
wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Am stärksten vertreten<br />
war mit 83 Meisterabschlüssen erneut die<br />
Gruppe der Kraftfahrzeugtechnikermeister.<br />
Foto: W.Schmidt<br />
„Ein bisschen wehmütig macht mich, dass das<br />
Handwerk immer noch eine weitgehend männliche<br />
Domäne ist. Nur 52 Meisterinnen sind heute unter<br />
uns, das sind reichlich 16 Prozent“, konstatierte der<br />
Kammerpräsident verbunden mit dem Aufruf an junge<br />
Frauen aus dem Handwerk, Meisterinnen ihres<br />
Faches zu werden. Zwar waren unter den Meisterabsolventinnen<br />
2013 auch schon einige, die vermeintliche<br />
Männerdomänen wie Tischler, Installateur und<br />
Heizungsbauer, Kfz-Techniker, Maler und Lackierer<br />
sowie Mauer und Betonbauer erobert haben – aber<br />
„da müssen wir künftig beim Girl’s Day noch etwas<br />
zulegen, um junge Mädchen für Handwerksberufe,<br />
auch die technischen, zu begeistern“, sagte Mothes.<br />
Junge Menschen für das Handwerk zu begeistern,<br />
auch das gehöre künftig zu den Aufgaben der frisch<br />
gekürten Meister, wie Mothes betonte: „Es ist ein Privileg<br />
der Handwerksmeister, ausbilden zu dürfen. Ich<br />
bitte Sie deshalb eindringlich, diese Möglichkeit zu<br />
nutzen. Sie können Ihr Wissen und Können an die<br />
nächste Handwerkergeneration weitergeben. Mit Ihrem<br />
Vorbild können Sie junge Menschen begeistern.“<br />
Handwerk ist das Rückgrat<br />
der Berufsausbildung in Sachsen<br />
„Das Handwerk ist das Rückgrat der Berufsausbildung<br />
in Sachsen“, sagte der Wirtschaftsminister des<br />
Freistaates, Sven Morlok, zur Meisterfeier der Handwerkskammer<br />
<strong>Chemnitz</strong>. 13.000 Auszubildende in<br />
rund 60.000 sächsischen Handwerksunternehmen<br />
seien dafür der Beweis.<br />
Ausdrücklich würdigte der Minister das Engagement<br />
der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>, möglichst<br />
jedem Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Es sei ganz natürlich, dass bei jungen Leuten während<br />
der Schulzeit schon einmal Motivationsprobleme<br />
auftreten. Aber genau dann sei es wichtig, dass sie<br />
eine zweite Chance erhielten. Mit ihren Aktivitäten<br />
wie etwa den Sommercamps biete die Handwerkskammer<br />
<strong>Chemnitz</strong> den jungen Menschen genau diese<br />
zweite Chance, betonte Morlok.<br />
Erfolgsmodell duales System<br />
Als ein Erfolgsmodell in Sachen Berufsausbildung habe<br />
sich das duale System bewährt. Während der<br />
WorldSkills in Leipzig sei dies deutlich geworden.<br />
„Die Welt schaut auf Deutschland und sein System<br />
der Berufsausbildung“, so Morlok. Der große Vorteil<br />
des dualen Systems sei, dass die Jugendlichen von<br />
Beginn an in der Praxis integriert sind. Das ermögliche<br />
nach der Lehre einen reibungsloseren Übergang<br />
Wirtschaftsminister würdigt Engagement der Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong><br />
in den Berufsalltag – oder eben auch in eine Weiterqualifikation<br />
wie den Meisterbrief.<br />
Florian Roscher, Maler- und Lackierermeister aus<br />
Penig, Frank Nestler, Kälteanlagenbauer aus Annaberg-Buchholz,<br />
und Metallbaumeister Steffen Hummer<br />
aus Meerane erhielten während der Meisterfeier<br />
aus den Händen von Staatsminister Sven Morlok ein<br />
Meisterdarlehen. Mit dem zinsverbilligten Darlehen<br />
der SAB in Höhe von jeweils maximal 100.000 Euro<br />
Weitere Bilder und Impressionen vom Tag<br />
des Handwerks und der Meisterfeier finden<br />
Sie auf unserer Internetseite unter der Rubrik<br />
Presse – Mediencenter/Pressefotos – Fotogalerie<br />
oder scannen Sie den QR-Code<br />
soll ihnen der Start in die Selbständigkeit erleichtert<br />
werden. Ausgewählt wurden die Jungmeister durch<br />
die Handwerkskammer <strong>Chemnitz</strong>.<br />
„Gut ausgebildete Fachkräfte, die zudem wirtschaftliche<br />
Verantwortung für sich und ihre Mitarbeiter<br />
unternehmen, sind ein großer Gewinn für<br />
den Freistaat. Daher müssen wir den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit unterstützen“, betonte der Staatsminister.<br />
Drei der besten Jungmeister erhielten Starthilfe für den Sprung in die Selbständigkeit aus den Händen des Staatsministers<br />
Sven Morlok. Foto: W. Schmidt<br />
Geschafft!<br />
„Ich habe mich um<br />
ein gutes Ergebnis<br />
bemüht, dass es<br />
aber so gut wird,<br />
hatte ich nicht gedacht“,<br />
sagt Robert<br />
Lommatzsch, der<br />
als bester Zimmerermeister<br />
und bester<br />
Betriebswirt ausgezeichnet<br />
wurde. „Für meine berufliche Weiterentwicklung<br />
war dies ein wichtiger Baustein.<br />
Ich habe viel gelernt und neue Freunde gefunden.“<br />
<br />
Fotos: W. Schmidt<br />
Den Meisterbrief in<br />
der Tasche und<br />
Nachwuchs Oskar<br />
auf dem Arm – für<br />
den Kälteanlagenmeister<br />
Kay Zeunemann<br />
verlief das<br />
Jahr perfekt: „Die<br />
Weiterbildung zum<br />
Meister war mir<br />
wichtig, um mich neuen Herausforderungen<br />
in meinem Handwerk stellen zu können.“<br />
Beruf und Familie – das steht auch bei Konditormeisterin<br />
Kristin Scholz an oberster<br />
Stelle. „Den Meister habe ich gemacht, weil<br />
ich gern junge Leute ausbilden möchte“, sagt<br />
sie. Ob ihre Söhne Noah-Corell und Romeo-<br />
Pascal in ihre Fußstapfen treten, ist noch<br />
nicht klar.<br />
„Es hätte ruhig noch<br />
länger gehen können“,<br />
sagt Zimmerermeister<br />
Silvio<br />
Baumann. „Die<br />
Meisterausbildung<br />
war interessant und<br />
lehrreich, allerdings<br />
wurden zu viele Themen<br />
in zu kurzer<br />
Zeit behandelt, so dass mache interessante<br />
Themen nur angerissen wurden.“<br />
Unsere Besten<br />
Herausragend in diesem Jahr ist Zimmerermeister<br />
Robert Lommatzsch. Lommatzsch<br />
schloss seine Meisterausbildung<br />
nicht nur als Bester seines Gewerkes,<br />
sondern als bester Jungmeister überhaupt<br />
in diesem Jahr ab. Darüber hinaus<br />
ließ er sich noch als Betriebswirt (HWK)<br />
berufsbegleitend weiterbilden und darf<br />
sich auch hier über die Auszeichnung als<br />
Bester freuen.<br />
Als Beste ihres Gewerkes wurden ferner<br />
ausgezeichnet:<br />
Monika Bauer, Tischlermeisterin aus<br />
Grünhain-Beierfeld<br />
André Börner, Dachdeckermeister aus<br />
Ehrenfriedersdorf<br />
Stefan Bräunlich, Straßenbaumeister<br />
aus Lindenkreuz<br />
Christian Buschmann, Kraftfahrzeugtechnikermeister<br />
aus Mildenau<br />
André Dietz, Stuckateurmeister aus<br />
Altenburg<br />
Rico Folgner, Informationstechnikermeister<br />
aus Lugau<br />
Christian Gander, Holzblasinstrumentenmachermeister<br />
aus Markneukirchen<br />
Steffen Hummer, Metallbaumeister aus<br />
Meerane<br />
Michel Just, Fleischermeister aus Heinsdorfergrund<br />
Jenny Könnecke, Friseurmeisterin aus<br />
Gersdorf<br />
Björn Möckel, Feinwerkmechanikermeister<br />
aus Erlbach<br />
Frank Nestler, Kälteanlagenbauermeister<br />
aus Annaberg-Buchholz<br />
Florian Roscher, Maler- und Lackierermeister<br />
aus Penig,<br />
Kristin Scholz, Konditormeisterin aus<br />
Gornau<br />
Stanley Schmuck, Installateur- und Heizungsbaumeister<br />
aus Lößnitz<br />
Sven Staron, Elektrotechnikermeister<br />
aus Reinsdorf<br />
Marcel Zschirpe, Bäckermeister aus<br />
Hohndorf