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<strong>intern</strong> 5 / 20<strong>13</strong><br />

© <strong>BSK</strong><br />

<strong>BSK</strong> im Dialog mit dem Vorstand des <strong>BSK</strong>. V.l.n.r.: Kati Stephan, Friedrich Zumbusch, dahinter Anita Reichert, Dr. Inge Gräßle, Bernhard<br />

Endres, dahinter Karl Finke, Andreas Brandenburger, dahinter Helmut Fleig.<br />

<strong>BSK</strong>-Aktuell<br />

<strong>BSK</strong> im Dialog<br />

<strong>BSK</strong> fordert „Mitentscheidung für<br />

Menschen mit Behinderung“<br />

Dr. Inge Gräßle, Mitglied des Europäischen<br />

Parlaments, besuchte am Freitag,<br />

23. August 20<strong>13</strong>, den <strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>Selbsthilfe</strong> Körperbehinderter e.V. in<br />

Krautheim. Auf dem Programm stand<br />

eine Podiumsdiskussion mit Mitgliedern<br />

des <strong>BSK</strong>-Bundesvorstandes, Bewohnern<br />

des Eduard-Knoll-Wohnzentrums, Mitarbeitern<br />

der Krautheimer Werkstätten<br />

für Menschen mit Behinderung, <strong>BSK</strong>-<br />

Mitarbeitern und dem Bürgermeister der<br />

Stadt Krautheim.<br />

Die Themen lauteten Mobilität für<br />

Menschen mit Behinderung und politische<br />

Mitentscheidung in Europa, barrierefreie<br />

Fernbuslinien sowie Entwicklung<br />

der Behindertenpolitik auf Basis der<br />

EU-Richtlinie. Moderator Karl Finke,<br />

Mit glied des <strong>BSK</strong>-Bundesvorstands<br />

und Landesbehindertenbeauftragter in<br />

Nie der sachsen, stellte seine Forderung<br />

nach einer Behinderten-Quote in der<br />

Politik auch auf EU-Ebene. „Jeder zehnte<br />

Listenplatz sollte mit einem Menschen<br />

mit Behinderung besetzt sein“, betonte<br />

Finke. Als Begründung zitierte er die<br />

UN-Behindertenrechtskonvention, worin<br />

26<br />

ein Partizipationsgebot klare Vorgaben<br />

enthält, in denen Mitentscheidung<br />

und Mitbestimmung auch im politischen<br />

Raum vorgesehen sind. „Wenn es<br />

Quotenbereiche gibt, dann aber bitte für<br />

alle“, forderte Finke und sieht betroffene<br />

Menschen nicht als Teilhabende sondern<br />

als „Mitentscheider“. Dem widersprach<br />

Dr. Inge Gräßle: „Das System lebt davon,<br />

dass auch andere die Interessen wahrnehmen<br />

dürfen und können“, so ihr<br />

Veto und sie fügte hinzu: „Erobern Sie<br />

die Parteien, werden Sie politisch in den<br />

Kommunen aktiv und lassen Sie sich<br />

im kommenden Jahr in ihrer Gemeinde<br />

bei den Kommunalwahlen aufstellen.“<br />

Der Zwischenbemerkung eines Zuhörers,<br />

wonach in Krautheim nicht barrierefrei<br />

gewählt werden kann, entgegnete<br />

der anwesende Bürgermeister Andreas<br />

Köhler: „Unser Rathaus ist barrierefrei<br />

und steht Wählerinnen und Wählern<br />

mit Behinderung bei den Wahlen zur<br />

Verfügung.“ Ausgeschlossen sind allerdings<br />

Rollstuhlfahrer bei öffentlichen<br />

Gemeindesitzungen im Johannitersaal:<br />

„Ein Aufzug ist nicht finanzierbar und<br />

der Bau einer Rampe in der Höhe nicht<br />

möglich“, betonte Köhler.<br />

Dr. Inge Gräßle blickte auch auf<br />

die Themen der Podiumsdiskussion vor<br />

vier Jahren in Krautheim zurück. „Nach<br />

unserem damaligen Gespräch hatte ich<br />

mit dem Landrat und dem Buslinienbe-<br />

treiber über die hier bekannten Probleme<br />

gesprochen.“ Gemeint war damit die unbefriedigende<br />

Situation für Rollstuhlfahrer<br />

im Öffentlichen Personennahverkehr des<br />

NVH nach Umsetzung der EU-Richtlinie.<br />

„Passiert ist leider gar nichts. Es wurde<br />

nur noch schlechter für unsere betroffenen<br />

Bewohner“, so das Fazit von Norman<br />

Weyrosta, Geschäftsführer im Eduard-<br />

Knoll-Wohnzentrum. „Nehmen Sie als<br />

Organisation Einfluss auf die Politik hier<br />

vor Ort und laden Sie auch den neuen<br />

Landrat hierher ein“, so die wiederholte<br />

Empfehlung der EU-Politikerin.<br />

Karl Finke ging zum Ende der<br />

Diskussionsrunde auf das europäische<br />

Wahlrecht ein. Er fordert eine „ersatzlose<br />

Abschaffung der diskriminierenden<br />

Wahlausschlüsse und ein möglichst<br />

rasches gesetzgeberisches Handeln“ und<br />

fügte zum Thema Quotenregelung hinzu:<br />

„Wer sich für Quote und Quorum entscheidet,<br />

muss dies auch für Menschen<br />

mit Behinderung gelten lassen.“ pr<br />

info<br />

<strong>BSK</strong> im Dialog<br />

In regelmäßigen Abständen dis -<br />

kutieren <strong>BSK</strong>-Vorstandsmitglieder und<br />

hochrangige Vertreter und Vertreterinnen<br />

der Behindertenpolitik über<br />

aktuelle sozialpolitische Themen.

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