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HOME DESTINATIONS<br />

Das Tessin –<br />

Die magische Schönheit des Tessins hat Künstler zum Bleiben verführt und Reisende<br />

verzaubert. Der mediterrane Charme und das milde Klima, gewürzt mit zartem<br />

Zypressenduft, bringen jeden Besucher zum Schwärmen.<br />

Bereits in Airolo, bei der Ausfahrt aus dem Gotthard-Tunnel,<br />

eröffnet sich einem die Welt des Südens. Hier erblickt man<br />

schon «die italienischen Farben», wie der Literatur-Nobelpreisträger<br />

Carl Spitteler frohlockte.<br />

Der Übergang von der alpinen in die mediterrane Welt erfolgt<br />

ganz sanft. Stufe für Stufe senkt sich die Leventina zur Riviera<br />

hinab. In weniger als einer Stunde hat man mit dem Auto<br />

oder der Bahn mehrere Kilmazonen durchmessen und ist in<br />

Locarno oder Lugano angelangt.<br />

Unter den Arkaden einer Piazza bei einem Merlot sitzend, mag<br />

man sich überlegen, wohin es einen als nächstes zieht. Das Angebot<br />

ist enorm. Profane und sakrale Bauten bekannter und<br />

unbekannter Meister ergänzen die landschaftliche Schönheit<br />

mit einer kunsthistorischen Komponente von Weltgeltung.<br />

Bild: swiss-image.ch/Remy Steinegger<br />

wichtigste Weinregion<br />

der Schweiz<br />

Und während sich die Touristenzentren Ascona, Locarno und<br />

Lugano mondän geben und alljährlich mit ihren Musik- und<br />

Filmfestivals ins internationale Rampenlicht rücken, führen<br />

Fusswege in einsame Höhen, durch abgelegene Täler, entlang<br />

ungezähmter Flüsse und in stille Dörfer, wo Granit und Gneiss<br />

die Landschaft und die Bauweise der Menschen bestimmen.<br />

Willkommen im Tessin!<br />

Ein rubinroter Wein mit einer Note<br />

von Efeu<br />

Das Tessin ist für seinen Wein berühmt. Der Weinbau im Tessin<br />

hat eine lange Geschichte; schon die Römer bauten hier<br />

Trauben an. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es jedoch<br />

zu einer Katastrophe: hilflos mussten die Weinbauern mit ansehen,<br />

wie Reblaus und Mehltau beinahe alle Weinstöcke der<br />

Region vernichteten. Viele Winzer wanderten in der Folge<br />

nach Amerika aus.<br />

Bild: swiss-image.ch/Christoph Sonderegger Bild: swiss-image.ch/Giovanni Luisoni<br />

Die Tessiner wollten sich jedoch nicht untätig dem Schicksal<br />

beugen. Das Kantonsparlament befand, «es wäre wünschenswert,<br />

dass der Kanton wieder über eine Rebwirtschaft verfügt».<br />

Der Neustart sollte auf wissenschaftliche Grundlagen<br />

abgestützt werden. Daher wurde 1902 ein Wanderlehrstuhl<br />

für Landwirtschaft geschaffen. Dem italienischen Agronomen<br />

und Pharmakologen Alderige Fantuzzi oblag es, den Weinbau<br />

und die Herstellung zu verbessern.<br />

Fantuzzi begann mit der Analyse des Tessiner Rebsortenspektrums.<br />

Er testete Sorten wie Merlot, Pinot Noir, Cabernet,<br />

Barbera und Nebbiolo. Im Rahmen dieser Tests trafen in<br />

den Jahren 1904/1905 die ersten aus Bordeaux importierten<br />

Merlotstöcke im Tessin ein. Fantuzzi war 1906 überzeugt, die<br />

Sorte gefunden zu haben, die den Tessiner Rebbau aus seiner<br />

schweren Krise führen würde. Er sollte Recht behalten!<br />

In den Rebbergen dominiert der Merlot<br />

Heute wird Merlot auf über 80 Prozent der Rebfläche im Tessin<br />

angebaut. Der grösste Teil der Produktion entfällt auf ausgezeichnete,<br />

lagerfähige Merlot-Weine, die oft in kleinen Eichenfässern<br />

(den so genannten Barriques) ausgebaut werden.<br />

Aus Merlot werden auch Roséweine gekeltert, ausserdem gibt<br />

es als Spezialität den Bianco di Merlot, der sich wachsender Beliebtheit<br />

erfreut. Die Tessiner Weine gehören zu den Besten des<br />

Landes und erreichen internationales Niveau.<br />

Die Merlot-Traube hat dem Tessin somit eine unverwechselbare<br />

Identität verliehen. Doch was bedeutet der Name? Es wird<br />

angenommen, dass der Begriff «Merlot» von «Merlo», also der<br />

Amsel, stammt, und zwar wegen der Farbe der reifen Beere, die<br />

dem Federkleid des Vogels ähnlich sieht; eine andere Hypothese<br />

besagt, dass der Merlot eine der ersten Trauben ist, die reift,<br />

und damit die erste, die von der Amsel gefressen wird.<br />

Ideal zu Minestrone und Grillfleisch<br />

Die Trauben werden gegen Mitte September reif, mit mittelgrossen,<br />

kugelrunden Beeren und einer blau-schwarzen Farbe.<br />

Ihre Vinifizierung ergibt einen ziemlich intensiven, rubinroten,<br />

ausgeglichenen, vollen Wein mit einer eleganten Efeunote.<br />

Der Geschmack ist trocken, mit einem angenehmen, leicht<br />

bitteren Abgang.<br />

Dank seiner Struktur passt der Merlot ideal zu Minestrone,<br />

gegrilltem Fleisch, Hauptgängen ganz allgemein und gut gelagertem,<br />

aber nicht allzu würzigem Käse. Über den Daumen<br />

gepeilt ist er vier bis sechs Jahre lagerfähig. Als Trinktemperatur<br />

werden 16 bis 18 Grad empfohlen.<br />

Die Tessiner Produzenten haben mittlerweile ein bemerkenswertes<br />

Niveau erreicht, wovon die vielen Auszeichnungen an<br />

internationalen Wettbewerben zeugen. Vielfach bieten sie Degustationen<br />

in ihren Weinkellern an. Vorzüglich munden zum<br />

Merlot del Ticino typische Speisen wie Käse oder geräucherte<br />

Würste. Prost!<br />

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