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Rundbrief - Förderverein der Internationalen BiologieOlympiade eV

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För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong><br />

Biologieolympiade e.V.<br />

CHRISTINA GEBLER (SCHRIFTFÜHRERIN)<br />

Güntzstraße 22<br />

01307 Dresden<br />

Christina.Gebler@ibo-verein.de<br />

Mitglie<strong>der</strong>rundbrief 02/2013<br />

Dresden, 05.05.2013<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

1. Eckhard R. Lucius Preis 2012<br />

2. Bericht von <strong>der</strong> 3. Runde 2013<br />

3. Bericht vom Landesseminar Nordrhein-Westfalen<br />

4. Kuriose Geschichten: Algen können Energie aus an<strong>der</strong>en Pflanzen ziehen<br />

Seite<br />

2<br />

4<br />

5<br />

8<br />

Liebe Vereinsmitglie<strong>der</strong>,<br />

in den vergangenen Wochen konnten einige Erfolge zur Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> IBO verzeichnet<br />

werden. Zum einen gibt es nun einen offiziellen Facebookauftritt, zum an<strong>der</strong>en wurden die Aufgaben<br />

zur ersten Runde <strong>der</strong> IBO 2014 in <strong>der</strong> „Biologie in unserer Zeit“ veröffentlicht sowie die IBO<br />

vorgestellt.<br />

Weiterhin ist <strong>der</strong> För<strong>der</strong>verein jetzt offizieller Sponsor des International Summer Science Institute am<br />

Weizmann-Institut in Israel, zu dem in den vergangenen Jahren regelmäßig Schüler geschickt wurden.<br />

Wenn Sie sich selbst gerne aktiv in die Vereinsarbeit einbringen möchten, können Sie sich noch für<br />

das Ehemaligentreffen in Dresden (31.05. – 02.06.) anmelden, es sind unter an<strong>der</strong>em<br />

Diskussionsrunden zur Vereinszukunft geplant.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen des <strong>Rundbrief</strong>es.<br />

Ihre Schriftführerin Christina Gebler<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> Biologieolympiade e.V., eingetragener Verein im Amtsregister Kiel, Vorstand:<br />

Arne Jahn Dave Hartig Björn Schorch Christina Gebler<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> Schatzmeister Schriftführer<br />

Holbeinstr. 157 Karl-Schmidt-Str. 7 Glümerstr. 1 a Güntzstr. 22<br />

01309 Dresden 38114 Braunschweig 79102 Freiburg 01307 Dresden<br />

Arne.Jahn@ibo-verein.de Dave.Hartig@ibo-verein.de Bjoern.Schorch@ibo-verein.de Christina.Gebler@ibo-verein.de<br />

Bankverbindung: HypoVereinsbank, Kontonummer 387353828, Bankleitzahl 680 201 86 (Deutschland)<br />

Internetpräsenz: www.ibo-verein.de


1. Eckhard R. Lucius Preis 2012<br />

Das Pädagogium Bad Sachsa ist die beste<br />

Schule Deutschlands<br />

Nun ist es amtlich: Das Pädagogium Bad<br />

Sachsa ist in Deutschland die Schule mit den<br />

erfolgreichsten Schülern beim<br />

Schülerwettbewerb <strong>der</strong> <strong>Internationalen</strong><br />

<strong>BiologieOlympiade</strong> während <strong>der</strong> letzten drei<br />

Jahre. Aus diesem Anlass wurde das<br />

Pädagogium am 14. Februar in einer<br />

Feierstunde mit dem Eckhard R. Lucius Preis<br />

ausgezeichnet. Dieser Preis wird verliehen vom<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> Biologie-Olympiade.<br />

Die Feierstunde in <strong>der</strong> Aula des Pädagogium<br />

eröffnete <strong>der</strong> Schulleiter, OStD i. Pr. Klaus<br />

Dieter Zeug, <strong>der</strong> die anwesenden Schüler und<br />

ihre Eltern sowie die Ehrengäste herzlich<br />

willkommen hieß.<br />

Danach schil<strong>der</strong>ten vier aktuelle und ehemalige<br />

Teilnehmer/innen <strong>der</strong> Biologie-Olympiade ihre<br />

Erfahrungen. Lars Neumeyer berichtete über<br />

die aktuelle erste Runde des Wettbewerbs. In<br />

<strong>der</strong> ersten Runde wurden vier große Blöcke mit<br />

praktischen und theoretischen Aufgaben<br />

bearbeitet<br />

(www.ipn.unikiel.de/aktuell/ibo/auf-gabe.html).<br />

Fast alle<br />

Schüler/innen des Pädagogiums erreichten<br />

auch in diesem Jahr die zweite<br />

Wettbewerbsrunde, von <strong>der</strong> Maximilian Roy<br />

berichtete. 40 Multiple-Choice-Aufgaben und<br />

vier Komplexaufgaben mussten gelöst werden.<br />

Lei<strong>der</strong> blieb in diesem Jahr den Pädaschülern<br />

<strong>der</strong> Sprung in die 3. Runde verwehrt, <strong>der</strong><br />

Mareike Erdmann in den Jahren 2011 und<br />

2012 jeweils geglückt war. Sie berichtete von<br />

dem einwöchigen Trainingslager im IPN in Kiel,<br />

das gespickt war mit Vorträgen, Experimenten<br />

und Klausuren.<br />

In den Jahren 2009 und 2010 konnte Jan<br />

Krieghoff auch die 3. Runde so erfolgreich<br />

meistern, dass er sich für die vierte Runde und<br />

darüber hinaus jeweils für die vierköpfige<br />

deutsche Mannschaft qualifizierte. Im Jahr<br />

2009 errang Jan in Japan eine Silbermedaille<br />

und im Jahr 2010 in Südkorea als bester<br />

Westeuropäer eine Goldmedaille, die erste<br />

Goldmedaille eines Schülers aus den alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n. Bisher kamen alle<br />

Goldmedaillengewinner aus den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n, in denen es noch viele<br />

naturwissenschaftliche Fachgymnasien gibt.<br />

Die beiden Ehemaligen Mareike Erdmann und<br />

Jan Krieghoff stellten heraus, dass sie im<br />

Vergleich zu ihren Mitbewerbern von an<strong>der</strong>en<br />

Schulen offensichtlich am Pädagogium eine<br />

beson<strong>der</strong>e Betreuung erhalten hatten: Sie<br />

waren fachlich intensiv in <strong>der</strong> AG betreut<br />

worden und auch Schulleitung und Kollegium<br />

des Pädagogiums standen und stehen hinter<br />

dem Wettbewerb. An an<strong>der</strong>en Schulen sind die<br />

Schüler oft Einzelkämpfer und es gab für diese<br />

Schüler auch deutlich mehr Schwierigkeiten bei<br />

Beurlaubungen o<strong>der</strong> dem Nachschreiben von<br />

Klausuren. Alle vier Schüler hoben zudem<br />

hervor, wie wichtig neben <strong>der</strong> theoretischen<br />

auch die experimentelle Vorbereitung auf die<br />

Bio-Olympiade ist. Unterstützung erhielten sie<br />

dabei entwe<strong>der</strong> durch die Teilnahme an<br />

Landesseminaren in Osnabrück o<strong>der</strong> an Kursen<br />

im Schülerlabor XLAB in Göttingen. Frau<br />

Christine Battmer, zuständig für die Presse und<br />

Öffentlichkeitsarbeit des XLAB, und Herr Paul<br />

Mühlenhoff, abgeordneter Lehrer für Biologie<br />

am XLAB, gaben anschließend einen noch<br />

kurzen Überblick über die Angebote und<br />

Möglichkeiten des XLAB.<br />

Es folgten Grußworte des Landesvorsitzenden,<br />

Herrn OStR Günther Kosmann, <strong>der</strong> eigens für<br />

die Preisverleihung aus Bersenbrück angereist<br />

war. Er würdigte noch einmal die Rolle des<br />

Pädagogiums, das in den letzten Jahren immer<br />

die führende Schule in Nie<strong>der</strong>sachsen war, was<br />

die Teilnehmerzahlen <strong>der</strong> ersten und zweiten<br />

Runde angeht. Dies wäre nicht möglich<br />

gewesen, wenn es am Pädagogium nicht so<br />

viele Schüler geben würde, die sich für die<br />

Naturwissenschaften im Allgemeinen und die<br />

Biologie im Beson<strong>der</strong>en begeistern ließen.<br />

Anschließend überreichte <strong>der</strong> stellvertretende<br />

Vorsitzende des För<strong>der</strong>vereins <strong>der</strong><br />

<strong>BiologieOlympiade</strong> e.V., Herr Dave Hartig, in<br />

Anerkennung <strong>der</strong> erbrachten Leistung<br />

Jahresabonnements <strong>der</strong> Zeitschrift „Biologie in<br />

unserer Zeit“ an aktuelle und ehemalige<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> Biologie Olympiade.<br />

Ausgezeichnet wurden: Sabrina Kiwitt (11.<br />

Jgst.), Alexan<strong>der</strong> Polligkeit (11. Jgst.),<br />

Charlotte Schmidt (11. Jgst.) und Leonie<br />

Neumann (12. Jgst.).<br />

Seite 2 von 8


Übergabe <strong>der</strong> Zeitschriftenabos durch Dave Hartig: Charlotte Schmidt, Alexan<strong>der</strong> Polligkeit, Sabrina<br />

Kiwitt und Leonie Neumann (v.li.)<br />

Es folgte <strong>der</strong> Höhepunkt des Abends, die<br />

Preisverleihung. Dave Hartig hob noch einmal<br />

die herausragenden Leistungen <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler des Pädagogiums<br />

hervor und bedankte sich bei Schulleiter Klaus<br />

Dieter Zeug, dass er am Pädagogium die guten<br />

Rahmenbedingungen geschaffen hat, die ein<br />

Engagement für die Biologie-Olympiade<br />

möglich machten und machen. Er verband die<br />

Auszeichnung mit <strong>der</strong> Hoffnung, dass das<br />

Pädagogium auch in Zukunft regelmäßig<br />

Teilnehmer zur Biologie-Olympiade schickt. Der<br />

Preis ist außerdem mit 500 Euro dotiert. Diese<br />

Summe wird dazu aufgewendet, mit den<br />

Biologie-Olympioniken <strong>der</strong> nächsten Runden<br />

Kurse im XLAB zu besuchen und <strong>der</strong>en<br />

Vorbereitung auf die nächsten Runden weiter<br />

zu verbessern. Diese Arbeit für die<br />

Biologieolympiade hilft natürlich auch im<br />

Alltag, bei den Schulnoten in Biologie und im<br />

Abitur.<br />

Michael Simon vom Schroedel Verlag beschloss<br />

mit einem Grußwort den offiziellen Teil des<br />

Abends. Seit vielen Jahren sind am<br />

Pädagogium Bücher des Verlagshauses<br />

Schroedel/Westermann im Einsatz und<br />

„vielleicht haben ja auch die Bücher <strong>der</strong> beiden<br />

Verlage ein bisschen dazu beigetragen, das<br />

Interesse <strong>der</strong> Biologie-Olympioniken zu<br />

wecken“. Deswegen unterstützt <strong>der</strong> Schroedel-<br />

Verlag das Engagement <strong>der</strong> Schule mit einem<br />

Klassensatz Genetik-Bände aus <strong>der</strong> Grünen<br />

Reihe für die Sek II. Den Abschluss <strong>der</strong><br />

rundum gelungenen Feier bildete ein Imbiss<br />

<strong>der</strong> hauseigenen Küche, <strong>der</strong> zum geselligen<br />

Beisammensein einlud. In vielen Gesprächen<br />

konnten Teilnehmer ihre Erfahrungen<br />

austauschen, Eltern sich über die Arbeit ihrer<br />

Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft und im XLAB<br />

informieren und Pläne für die nächste Biologie<br />

Olympiade 2014 geschmiedet werden.<br />

Andrea & Ulf Erdmann | Fotos: André Fries<br />

Übergabe des Eckhard R. Lucius Preises<br />

durch Dave Hartig (li) an Schulleiter Klaus<br />

Dieter Zeug<br />

Seite 3 von 8


2. Bericht von <strong>der</strong> 3. Runde 2013<br />

Am 17. Februar 2013 reisten wir, die 44<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> 3. Auswahlrunde für die<br />

Internationale Biologie Olympiade( IBO), aus<br />

ganz Deutschland, voller Vorfreude in Kiel an.<br />

Nachdem sich unsere Betreuer vorgestellt und<br />

uns einen Ausblick auf die kommende Woche<br />

gegeben hatten erhielten wir unsere IBO-<br />

Beutel mit Namensschildchen, Stift und<br />

Notizblock, Stadtplan und natürlich<br />

Nervennahrung.<br />

Den Rest des Abends nutzten wir um beim<br />

gemeinsamen Werwölfe spielen neue<br />

Freundschaften zu schließen und alte<br />

aufzufrischen, aber auch die ersten<br />

Lerngruppen wurden gebildet.<br />

Am nächsten Morgen ging es dann früh raus<br />

zum IPN, wo wir nach einer kurzen Belehrung<br />

mit den Crashkursen starteten. Aufgeteilt in<br />

drei Gruppen durchliefen wir die Stationen<br />

Botanik, Physiologie und Zoologie. Kamen die<br />

meisten von uns beim Anfertigen <strong>der</strong><br />

verschieden Präparate u.a. Holzschnitte längs,<br />

quer und tangential kaum hinterher, so wurde<br />

es in Physiologie und Zoologie ein wenig<br />

leichter. Hier bekamen wir nochmal den<br />

Umgang mit verschiedenen Geräten gezeigt<br />

und lernten mehr über Enzymkinetik. In<br />

Zoologie übten wir das bestimmen von<br />

Insekten und erfuhren mehr über die<br />

Entwicklungsbiologie.<br />

Nach einer Stärkung in <strong>der</strong> Mensa folgten am<br />

Nachmittag einige Übungen zur Biostatistik<br />

sowie ein wenig Gehirnjogging im Rahmen<br />

einer Studie. Danach waren wir alle ziemlich<br />

geschafft und freuten uns auf das Abendessen<br />

in <strong>der</strong> Jugendherberge.<br />

Im Anschluss berichteten Anna Laura und<br />

Clara von ihren Erfahrungen in Singapur, die<br />

verschiedenen Praktika wurden vorgestellt und<br />

wir erhielten noch einen Überblick über die<br />

Aminosäuren und Fette. Um halb zehn war <strong>der</strong><br />

wohl anstrengendste Tag <strong>der</strong> Woche für uns<br />

offiziell zu Ende, aber angesichts <strong>der</strong><br />

anstehenden Klausuren steckten wir die Nasen<br />

doch lieber noch einmal in die Bücher.<br />

Am Dienstag wurde es dann ernst und wir<br />

mussten unsere Fähigkeiten in den praktischen<br />

Klausuren wie am Vortag in den Bereichen<br />

Botanik, Biochemie und Zoologie unter Beweis<br />

stellen. Im Zoologiepraktikum mussten wir<br />

unter an<strong>der</strong>em einen Maikäfer und eine<br />

Miesmuschel<br />

bestimmen.<br />

Danach wurden schon die ersten Wetten<br />

bezüglich <strong>der</strong> Platzierungen abgeschlossen,<br />

wobei sich gleich mehrere hoffnungslos auf<br />

dem letzten Platz sahen. Am Nachmittag gab<br />

es dann noch einmal eine geballte Ladung<br />

Wissen in Form von Vorträgen von<br />

Zellphysiologie bis hin zu<br />

Evolutionsmechanismen<br />

und<br />

Populationsökologie. Abends nahmen einige<br />

von uns an <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung des<br />

IBO-Vereins teil und alle versuchten auch noch<br />

die letzte Ecke in ihrem Kopf mit hoffentlich<br />

hilfreichen Fakten für die kommende<br />

theoretische Klausur zu füllen. Ziemlich nervös<br />

ging es am Mittwoch wie<strong>der</strong> zum IPN zur 4,5h<br />

dauernden theoretischen Klausur. Mit den 80<br />

MC-Fragen und den 14 Komplexaufgaben von<br />

Biochemie über Anatomie und Ökologie wurde<br />

die Zeit aber ausreichend ausgefüllt und auch<br />

je<strong>der</strong> Themenbereich abgedeckt. Nach <strong>der</strong><br />

Arbeit kommt das Vergnügen und so war auch<br />

auf einmal bei allen jegliche Anspannung<br />

verflogen. Am Nachmittag wurden unsere<br />

praktischen Klausuren noch ausgewertet und<br />

dann ging es auf zu einem entspannten<br />

Besuch des Planetariums mit einer Vorführung<br />

über Darwin und die Geheimnisse <strong>der</strong><br />

Evolution. In einer mexikanischen Bar ließen<br />

wir dann den Abend gemeinsam mit unseren<br />

Betreuern<br />

ausklingen.<br />

Donnerstag ging es früh mit dem Bus nach<br />

Hamburg um dort das einzige Gewürzmuseum<br />

Deutschlands nicht nur zu besichtigen, son<strong>der</strong>n<br />

natürlich auch die vielen mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

schmackhaften Gewürze durch zu probieren.<br />

Anschließend erhielten wir noch eine sehr<br />

lehrreiche sowie anschauliche Führung durch<br />

das zoologische Museum. Nach dem<br />

Mittagessen zogen wir dann in unser Zuhause<br />

für die kommende Nacht – die Hamburger<br />

Jugendherberge, welche sich direkt über den<br />

Landungsbrücken befindet. Am Abend<br />

erhielten wir auf <strong>der</strong> Stadtrundfahrt einen<br />

Überblick über die vielen verschiedenen<br />

Gesichter Hamburgs, welches neben <strong>der</strong><br />

historischen Speicherstadt auch noch die<br />

Reeperbahn o<strong>der</strong> die Luxusvillen an <strong>der</strong> Alster<br />

zu bieten hat. Daraufhin gingen wir alle<br />

gemeinsam in das Hamburger Hard Rock Cafe<br />

und nutzten den Rest des Abends für<br />

Stadterkundungen in kleinen Gruppen. Zurück<br />

in <strong>der</strong> Jungendherberge fanden sich dann noch<br />

einmal viele von uns im Gemeinschaftssaal ein<br />

um die letzte Nacht mit Werwölfe spielen o<strong>der</strong><br />

einfach nur beim Quatschen mit neu<br />

gewonnenen Freunden zu verbringen.<br />

Seite 4 von 8


Am Freitag den 22. Februar war es dann auch<br />

schon so weit – unser letzter Tag war<br />

angebrochen. Doch trotz <strong>der</strong> langen Nacht für<br />

einige waren wir doch alle sehr aufgeregt. Die<br />

Preisverleihung fand im Festsaal <strong>der</strong> Eppendorf<br />

AG statt. Aber bevor es soweit war wurden wir<br />

natürlich erst einmal begrüßt und erhielten<br />

unsere IBO-T-Shirts. Anschließend erhielten<br />

wir noch einen spannenden Einblick in die<br />

Stammzellenforschung. Nach einer kurzen<br />

Stärkung war es endlich soweit. Dabei hoffte<br />

je<strong>der</strong> erst einmal seinen Namen möglichst<br />

nicht zu hören, denn zuerst wurden diejenigen<br />

von uns aufgerufen, die es nicht weiter<br />

geschafft hatten. Aber da es am Ende doch<br />

keine 20 letzten Plätze gab, war auch hier<br />

vielen die Freude über ihre erreichten<br />

Platzierungen sowie über die Büchergutscheine<br />

anzumerken. Noch größer war die Freude<br />

natürlich bei den anschließend genannten 12<br />

Qualifizierten für die 4. Runde. Als dann noch<br />

die vier Forschungspraktika vergeben wurden<br />

kamen noch ein paar überraschte und<br />

glückliche Gesichter dazu. Nach dem<br />

musikalischen Ausklang und <strong>der</strong><br />

Verabschiedung mussten wir uns allerdings<br />

ziemlich beeilen um noch rechtzeitig zum<br />

Bahnhof zu gelangen, denn eigentlich wollte<br />

sich noch niemand verabschieden und wir<br />

hätten gerne alle noch ein paar gemeinsame<br />

Tage<br />

verbracht.<br />

An dieser Stelle noch einmal ein großes<br />

Dankeschön an unsere Betreuer, die diese tolle<br />

Woche durch ihr Engagement erst ermöglicht<br />

haben und den 12 Glücklichen viel Spaß bei<br />

einer erneuten Woche in Kiel.<br />

Michelle Schieber besucht <strong>der</strong>zeit die 12.<br />

Klasse am Max-Steenbeck-Gymnasium in<br />

Cottbus. Wir wünschen ihr alles Gute für die<br />

Zukunft und viel Spaß bei ihrem Praktikum auf<br />

Helgoland.<br />

3. Bericht vom Landesseminar Nordrhein-Westfalen<br />

Welche Wirkung hat Allicin, wo befindet sich<br />

das Herz bei einer Forelle und wie bedient man<br />

eine Eppendorf-Pipette? Das alles und noch<br />

viel mehr durften wir beim diesjährigen NRW-<br />

Landesseminar vom 20. bis 22.01.13 erfahren<br />

und erproben.<br />

Als wir – die 10 besten Teilnehmer <strong>der</strong> 2. IBO-<br />

Runde 2013 – am Sonntagvormittag im<br />

Jugendgästehaus Dortmund eintrafen,<br />

begrüßte uns dort sogleich unsere<br />

Landesbeauftragte Ulrike Hölting. Mit <strong>der</strong> Hilfe<br />

unserer Betreuer – zwei ehemaligen IBO-<br />

Teilnehmern - sollten wir uns in den nächsten<br />

drei Tagen beson<strong>der</strong>s auf die praktischen<br />

Klausuren vorbereiten, die einige von uns in<br />

<strong>der</strong> 3. Runde in Kiel erwarten würde.<br />

Seite 5 von 8


So folgte auf das gemeinsame Mittagessen<br />

direkt die erste Exkursion ins Dortmun<strong>der</strong><br />

Schülerlabor „KITZ.do“, wo schon einige<br />

Versuche für uns aufgebaut waren, bei denen<br />

wir sekundäre Pflanzenstoffe untersuchen<br />

konnten. Ausgerüstet mit Kitteln und<br />

Schutzbrillen bestimmten wir den Vitamin C-<br />

Gehalt von Lebensmitteln und isolierten<br />

Pflanzenfarbstoffe<br />

durch<br />

Dünnschichtchromatographie. Dazu kamen<br />

Versuche zur Enzymkinetik, die uns am Beispiel<br />

<strong>der</strong> Ureasehemmung durch Allicin aus<br />

Knoblauch erläutert wurde.<br />

Die neuen Erkenntnisse, die wir durch das<br />

Experimentieren gewannen, ließen uns dabei<br />

über den penetranten Knoblauchgeruch<br />

hinweg riechen.<br />

Chlorophyllextraktion für Fluoreszenzversuche<br />

Wir verließen das „KITZ.do“ mit einer Reihe<br />

neuer Erfahrungen und kehrten zur<br />

Jugendherberge zurück, um uns mit einem<br />

leckeren Abendessen zu stärken.<br />

Schließlich wartete am Abend noch eine<br />

weitere Aufgabe auf uns. 6 frische Forellen<br />

lagen im Seminarraum bereit, um von uns<br />

fachgerecht seziert zu werden. Obwohl nur die<br />

wenigsten von uns Fische schon einmal auf<br />

diese Weise betrachtet hatten, scheuten wir<br />

uns nicht, Schere und Skalpell anzuwenden,<br />

um die inneren Organe <strong>der</strong> Forelle freizulegen.<br />

Schließlich gelang es uns sogar, durch<br />

Kompression <strong>der</strong> Schwimmblase Luftblasen aus<br />

dem Fischmaul aufsteigen zu lassen, was<br />

beson<strong>der</strong>s bei unserer Landesbeauftragten<br />

spontane Begeisterung auslöste.<br />

Forellensektion<br />

Seinen Abschluss fand <strong>der</strong> erste, ereignisreiche<br />

Tag in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Hövelsbrauerei, wo wir<br />

die Möglichkeit hatten, uns abseits <strong>der</strong><br />

biologischen Aufgaben besser kennenzulernen.<br />

Es stellte sich schnell heraus, dass zwischen<br />

uns Biologen auch die Chemie stimmte, und<br />

aus dem Abend wurde eine lange Nacht mit<br />

Gruppen-UNO und Werwolfmorden.<br />

Daher war uns am nächsten Morgen bei <strong>der</strong><br />

Abfahrt zur Bayer Pharma AG. Supplycenter<br />

Bergkamen die Müdigkeit aus den Gesichtern<br />

abzulesen. Allerdings fiel es nicht schwer,<br />

diese im Laufe des Vormittags zu überwinden,<br />

da die Arbeit im Bayer-Ausbildungslabor volle<br />

Konzentration for<strong>der</strong>te. Im Laufe des Tages<br />

sollten wir verschiedene mikrobielle<br />

Arbeitstechniken ausprobieren und erhielten so<br />

einen Einblick in den Alltag im Labor.<br />

Bakterienausstriche im Bayer Ausbildungslabor<br />

Dafür stand jedem Teilnehmer ein eigener<br />

Arbeitsplatz zur Verfügung, an dem wir<br />

zunächst das Erstellen von<br />

Verdünnungsausstrichen übten. Nachdem das<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger funktionierte, wurden uns<br />

jeweils drei Bakterienkulturen ohne<br />

Namensbeschriftungen ausgehändigt, die wir<br />

nun im Rahmen eines „Wer bin ich?“-<br />

Experiments über ihr Wachstum auf<br />

verschiedenen Agarsorten bestimmen sollten.<br />

Seite 6 von 8


Es folgte die Erstellung von PCR-Ansätzen mit<br />

Hilfe von Eppendorf-Pipetten, was sehr<br />

genauen Arbeitens sowie Geduld bedurfte,<br />

sodass wir froh waren, uns beim gemeinsamen<br />

Mittagessen in <strong>der</strong> Bayer-Kantine ein wenig<br />

entspannen zu können.<br />

Hiernach setzten wir unsere Laborarbeiten mit<br />

dem Eintragen unserer PCR-Ansätze ins<br />

Agarosegel zur Gelelektrophorese fort. Als<br />

letzter Versuch des Tages stand uns noch die<br />

Durchführung eines Hemmhoftests bevor,<br />

wofür jedoch zunächst eine Verdünnungsreihe<br />

einer Antibiotikum-Lösung notwendig war. Auf<br />

einer Agarplatte mit Bacillus subtilis wurde nun<br />

unterschiedlich stark konzentriertes<br />

Antibiotikum auf Hemmhofplättchen bzw. in<br />

ausgestanzte Löcher gegeben. Nun sollte sich<br />

je nach Konzentration ein unterschiedlich<br />

großer Hemmhof bilden, welcher nach dem<br />

Bebrüten <strong>der</strong> Bakterien zu erkennen sein<br />

sollte. Wie bei den vorherigen Versuchen war<br />

uns die Auswertung jedoch für den nächsten<br />

Tag vorbehalten.<br />

Nach einem anstrengenden, aber sehr<br />

interessanten Tag bei Bayer waren wir also<br />

gespannt, wie uns die Experimente gelungen<br />

waren.<br />

Den Ausgleich zur intensiven Laborarbeit<br />

bildete <strong>der</strong> abendliche Besuch des<br />

mexikanischen Restaurants „Bodega Atlantico“<br />

in Dortmund welcher jedes Jahr ein kleines<br />

Highlight des Seminars darstellt. Schließlich<br />

wird man nicht jeden Tag von Bayer zu<br />

Burritos, Enchilladas und Co. eingeladen.<br />

Der dritte und letzte Tag bildete den feierlichoffiziellen<br />

Abschluss des Landesseminars,<br />

welcher von verschiedenen Vorträgen geprägt<br />

war.<br />

Neben uns 10 Landesbesten waren zudem die<br />

30 nächstbesten Zweitrunden-Teilnehmer aus<br />

NRW eingeladen.<br />

Zuvor kam es jedoch noch zur Auswertung<br />

unserer Versuche vom Vortag. Mit Freude<br />

stellten wir fest, dass nicht alle, aber die<br />

meisten Ansätze zufriedenstellende Ergebnisse<br />

hervorgebracht hatten.<br />

Den Beginn des offiziellen Teils des Tages<br />

bildete <strong>der</strong> Vortag eines Doktoranden über<br />

seine Arbeit am Max-Planck-Institut für<br />

molekulare Physiologie in Dortmund. Im<br />

Anschluss erwartete die 40 NRW-Besten eine<br />

Werksführung durch das Supply Center<br />

Bergkamen <strong>der</strong> Baye rPharma AG mit einem<br />

gemeinsamen Mittagessen, bevor am<br />

Nachmittag die Preisverleihung im Rahmen<br />

einer Feierstunde auf dem Programm stand.<br />

Hier wurde uns nach Begrüßung durch u.a.<br />

Vertreter von Bayer und des<br />

Landesministeriums für Bildung sowie einer<br />

Präsentation unserer Aktivitäten während des<br />

Landesseminars eine Einführung in die<br />

Stammzellforschung durch den Direktor Prof.<br />

Hans Schöler des MPI für molekulare<br />

Biomedizin in Münster gegeben.<br />

Schließlich erhielten wir noch Urkunden und<br />

Buchpreise, bevor unser Landesseminar<br />

offiziell beendet war und wir uns auf den<br />

Heimweg machten.<br />

Die Tage waren wohl für uns alle eine<br />

bereichernde Erfahrung, durch die wir Biologie<br />

von einer ganz neuen Seite kennen lernen<br />

durften. Wir haben viel Neues gelernt,<br />

Einblicke in das Berufsfeld Biowissenschaften<br />

erhalten und interessante Kontakte knüpfen<br />

können.<br />

Dafür gilt unser Dank <strong>der</strong> Bayer Pharma AG für<br />

die finanzielle, unseren Betreuern Franzi und<br />

Martin für die ideelle Unterstützung und<br />

beson<strong>der</strong>s Frau Hölting für die Organisation.<br />

Das Landesseminar wird durch ihr Engagement<br />

hoffentlich noch für viele Jahrgänge in<br />

gleichermaßen erfolgreicher Weise<br />

durchgeführt werden können.<br />

Anna Theresa Cavasin nahm dieses Jahr<br />

wie<strong>der</strong>holt an <strong>der</strong> 3. IBO-Auswahlrunde teil.<br />

Wir bedanken uns für ihr umfangreiches<br />

Engagement für den För<strong>der</strong>verein und<br />

wünschen ihr viel Erfolg bei <strong>der</strong> 4.<br />

Auswahlrunde, zu <strong>der</strong> sie sich qualifiziert hat.<br />

Seite 7 von 8


4. Kuriose Geschichten: Algen können Energie aus an<strong>der</strong>en Pflanzen ziehen<br />

Überraschendes Forschungsergebnis von<br />

Biologen <strong>der</strong> Universität Bielefeld in Online-<br />

Journal „Nature Communications“<br />

veröffentlicht<br />

Blumen brauchen zum Wachsen Wasser und<br />

Licht: Schon Kin<strong>der</strong> lernen, dass Pflanzen<br />

Sonnenlicht nutzen, um aus Erde und Wasser<br />

Energie zu gewinnen. Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler um den Bielefel<strong>der</strong><br />

Biologen Professor Dr. Olaf Kruse haben nun<br />

eine bahnbrechende Entdeckung gemacht, die<br />

zeigt, dass es auch an<strong>der</strong>s geht: Sie wiesen<br />

erstmals nach, dass die Grünalge<br />

Chlamydomonas reinhardtii nicht nur<br />

Photosynthese betreibt, son<strong>der</strong>n ihre Energie<br />

zum Wachsen alternativ auch aus an<strong>der</strong>en<br />

Pflanzen ziehen kann. Auch auf die Zukunft <strong>der</strong><br />

Bioenergie könnte diese Erkenntnis großen<br />

Einfluss haben. Die Forschungsergebnisse sind<br />

heute (20. November), im Online-Journal<br />

„Nature Communications“ <strong>der</strong> renommierten<br />

Fachzeitschrift „Nature“ erschienen.<br />

Die Alge Chlamydomonas reinhardtii ist<br />

ein Einzeller - kann aber etwas, das an<strong>der</strong>e<br />

Pflanzen nicht können, wie Biologen <strong>der</strong><br />

Universität Bielefeld nachgewiesen haben.<br />

Universität Bielefeld<br />

Bislang galt: Nur Würmer, Bakterien und Pilze<br />

können pflanzliche Zellulose verdauen und sie<br />

so als Kohlenstoffquelle zum Wachsen und<br />

Überleben nutzen. Pflanzen hingegen<br />

betreiben Photosynthese aus Kohlendioxid,<br />

Wasser und Licht. In Versuchen haben<br />

Professor Dr. Olaf Kruse und seine Mitarbeiter<br />

die mikroskopisch kleine Grünalgenart<br />

Chlamydomonas reinhardtii in einer<br />

Kohlendioxid-armen Umgebung aufwachsen<br />

lassen und beobachtet, dass <strong>der</strong> Einzeller in<br />

einer solchen Mangelsituation Energie<br />

stattdessen aus benachbarter pflanzlicher<br />

Zellulose ziehen kann. Dafür son<strong>der</strong>t die Alge<br />

Enzyme (sogenannte Zellulasen) ab, die die<br />

Zellulose „verdauen“ und in kleinere Zucker-<br />

Bestandteile aufspalten. Diese werden dann in<br />

die Zellen transportiert und in eine<br />

Energiequelle umgewandelt. Die Alge kann<br />

weiterwachsen.„Dieses Verhalten ist damit<br />

erstmals für einen pflanzlichen Organismus<br />

nachgewiesen worden“, sagt Professor Kruse.<br />

„Dass Algen Zellulose verdauen können,<br />

wi<strong>der</strong>spricht bisher je<strong>der</strong> Lehrbuchmeinung.<br />

Gewissermaßen fressen Pflanzen hier<br />

Pflanzen.“ Derzeit untersuchen die<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob<br />

dieser Mechanismus auch auf an<strong>der</strong>e<br />

Algenarten zutrifft. Erste Ergebnisse sprechen<br />

dafür.<br />

Zukünftig könnte die „neue“ Eigenschaft <strong>der</strong><br />

Algen auch für die Bioenergiegewinnung<br />

interessant sein. Denn <strong>der</strong> biologische Abbau<br />

pflanzlicher Zellulose ist eine ihrer wichtigsten<br />

Aufgaben. Schließlich ist zellulosehaltiges<br />

Abfallmaterial zum Beispiel von Feldfrüchten in<br />

großen Mengen vorhanden – in dieser Form<br />

aber nicht für die Umwandlung zu<br />

Biotreibstoffen zu gebrauchen. Zellulasen<br />

müssen das Material erst „aufbrechen“ und<br />

aufbereiten. Derzeit werden die Zellulasen<br />

hierfür aus Pilzen gewonnen, die wie<strong>der</strong>um<br />

organisches Material benötigen, um zu<br />

wachsen. Ließen sich die Zellulasen künftig aus<br />

Algen gewinnen, könnte man sich diesen<br />

Grundstoff sparen. Denn auch wenn nun<br />

erwiesen ist, dass sie alternative Nährstoffe<br />

nutzen können, reichen ihnen im Normalfall<br />

Wasser und Licht zum Gedeihen.<br />

Originalpublikation:<br />

Blifernez-Klassen O et al.,<br />

Cellulose degradation and assimilation by the<br />

unicellular phototrophic eukaryote<br />

Chlamydomonas reinhardtii, 2012, Nature<br />

Communications, doi:10.1038/ncomms2210<br />

Universität Bielefeld<br />

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