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Ute Hoffmann, BNI Hamburg - Förderverein der Biologieolympiade

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Praktikumsbericht<br />

Praktikum am Bernhard-Nocht-Institut in <strong>Hamburg</strong> in<br />

<strong>der</strong> Abteilung für Immunologie<br />

vom 16.8. bis zum 10.9.2010<br />

<strong>Ute</strong> Homann<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Die Rahmenbedingungen des Praktikums 4<br />

2 Hintergrundwissen 5<br />

2.1 Zu den Themen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.2 Zu meinem Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3 Materialien und Methoden 9<br />

3.1 Transfektion und Handhabung <strong>der</strong> CHOs . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.1.1 Kultivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.1.2 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.1.3 Transfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

3.2 Proteinherstellung mittels <strong>der</strong> Bakterien . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.2.1 Transformation <strong>der</strong> Bakterien . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

3.2.2 Proteingewinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

3.2.3 Proteinaufreinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4 Ergebnisse 15<br />

4.1 Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den CHOs . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.1.1 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.1.2 Transfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4.2 Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den Bakterien . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.1 Proteingewinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.2 Proteinaufreinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.2.3 Western-Blot zur Identizierung von TRAP-H . . . . . 24<br />

5 Diskussion 25<br />

5.1 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den CHOs . . . . 25<br />

5.1.1 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.1.2 Transfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

5.2 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den Bakterien . . 26<br />

2


6 Fazit 28<br />

3


1 Die Rahmenbedingungen des Praktikums<br />

Mein Name ist <strong>Ute</strong> Homann und ich habe diesen Juni am Gymnasium<br />

Olching, in <strong>der</strong> Nähe von München, mein Abitur erworben. Ab Oktober 2010<br />

werde ich an <strong>der</strong> Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Biologie studieren.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> 3. Runde des Auswahlwettbewerbs zur Bestimmung des<br />

deutschen Teams für die Internationale <strong>Biologieolympiade</strong> 2010 wurden auch<br />

dieses Jahr durch den För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> Internationalen <strong>Biologieolympiade</strong><br />

e.V. Praktika an verschiedene Teilnehmer des Wettbewerbs vergeben. Aus<br />

diesem Grund bekam ich die Möglichkeit vom 16. August bis zum 10. September<br />

2010 ein vierwöchiges Praktikum am Bernhard-Nocht-Institut für<br />

Tropenmedizin in <strong>Hamburg</strong> zu absolvieren. Mein Praktikum fand in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

von PD Dr. Thomas Jacobs in <strong>der</strong> Abteilung für Immunologie<br />

statt.<br />

Vor diesem Praktikum konnte ich erst wenige Erfahrungen mit wissenschaftlichem<br />

Arbeiten sammeln. Einige Einblicke in die Arbeit im Labor<br />

erhielt ich allerdings durch mehrmalige Teilnahme an Ferienprojekten von<br />

Mädchen machen Technik, einem Programm zur För<strong>der</strong>ung von Mädchen<br />

in Wissenschaft und Technik.<br />

Die Arbeitsgruppe von PD Dr. Thomas Jacobs beschäftigt sich mit <strong>der</strong><br />

Immunologie <strong>der</strong> Malaria und als zweiten Forschungsschwerpunkt mit Trypanosoma<br />

cruzi, dem Erreger <strong>der</strong> südamerikanischen Chagas-Krankheit.<br />

Da ich nur vier Wochen in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe verbrachte und mir zudem<br />

die nötigen Grundlagen fehlten, beschäftigte ich mich während dieser<br />

Zeit damit chinese hamster ovary cells (CHOs) zu transzieren. Weiterhin<br />

stellte ich mit Hilfe von E.coli BL21 pAP lacI ein Oberächenprotein des<br />

Malariaerregers, TRAP, her. Die restliche Zeit schaute ich den verschiedenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsgruppe über die Schulter und half zum Teil auch mit,<br />

so dass ich verschiedene, vor allem immunologische, Arbeitstechniken kennen<br />

lernen konnte.<br />

4


2 Hintergrundwissen<br />

2.1 Zu den Themen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Die Malaria ist in vielen tropischen und subtropischen Gebieten unserer<br />

Erde verbreitet, wobei sie vor allem in den ärmeren Regionen Afrikas ein<br />

groÿes Problem darstellt, da dort keine ausreichende Medikamentenversorgung<br />

und Infektionsprävention möglich ist. Hier sind vor allem Kin<strong>der</strong> Opfer<br />

<strong>der</strong> Krankheit. Die Verbreitung <strong>der</strong> Malaria ist eng an den Lebensraum und<br />

den Lebenszyklus ihres Endwirts, <strong>der</strong> Anopheles-Mücke, gebunden, was zum<br />

Beispiel bedeutet, dass das Infektionsrisiko in feuchten Gebieten und während<br />

<strong>der</strong> Regenzeit erhöht ist. Die Erreger <strong>der</strong> Malaria sind Plasmodien.<br />

Humanpathogen sind Plasmodium malariae, Plasmodium knowlesi, Plasmodium<br />

ovale, Plasmodium vivax und Plasmodium falciparum. Der Krankheitsverlauf<br />

kann sich bei Infektionen mit verschiedenen Parasiten unterscheiden,<br />

etwa durch die Zeitintervalle zwischen den wie<strong>der</strong>kehrenden Fieberschüben<br />

o<strong>der</strong> die Schwere <strong>der</strong> Krankheit.<br />

Die sexuelle Vermehrung <strong>der</strong> Plasmodien ndet in <strong>der</strong> Mücke statt. Bei<br />

einem Stich gelangen sie als Sporozoiten in den menschlichen Blutkreislauf<br />

durch den sie innerhalb kurzer Zeit in die Leber gelangen, in <strong>der</strong> sie Leberzellen<br />

befallen. In diesen kommt es zur asexuellen Vermehrung, Merogonie<br />

genannt, bei <strong>der</strong> pro inzierter Leberzelle innerhalb etwa einer Woche bis<br />

zu 30.000 Merozoiten entstehen. Die Leberphase endet mit einer Freisetzung<br />

<strong>der</strong> Merozoiten ins Blut, wo sie rote Blutzellen befallen. In ihnen vermehren<br />

sie sich weiterhin asexuell. Je nach Plasmodienart werden die neu entstandenen<br />

Merozoiten nach verschiedenen Zeitintervallen freigesetzt. Die für alle<br />

Formen <strong>der</strong> Malaria in <strong>der</strong> Regel in Anfällen auftretenden Fieberanfälle sind<br />

mit dieser Erythrozytenruptur assoziiert. Sie werden vermutlich als Reaktion<br />

des Immunsystems auf die Abfallprodukte des Parasitenstowechsels ausgelöst.<br />

Die Parasiten verstowechseln in den Erythrozyten Hämoglobin, aus<br />

welchem das kristalline Malariapigment Hämozoin, welches als eines <strong>der</strong> Ma-<br />

5


lariatoxine gilt, entsteht. Bei <strong>der</strong> Vermehrung innerhalb <strong>der</strong> roten Blutzellen<br />

entstehen unter an<strong>der</strong>em auch zur sexuellen Fortpanzung fähige Plasmodien,<br />

Gametozyten. Durch erneute Mückenstiche können diese weitere Mücken<br />

inzieren, in denen es wie<strong>der</strong> zur sexuellen Fortpanzung kommt.<br />

Abb.1:<br />

Der Lebenszyklus <strong>der</strong> Plasmodien<br />

Eine Infektion mit den Parasiten kann in seltenen Fällen, etwa in Endemiegebieten,<br />

durch klinische Immunität ohne Symptome verlaufen, o<strong>der</strong><br />

aufbauend auf typischen Symptomen wie Kopf- und Glie<strong>der</strong>schmerzen mit<br />

Fieber(anfällen) zu Koma und auch zum Tode führen. Schwerere Verlaufsformen<br />

werden dabei vor allem von Plasmodium falciparum ausgelöst.<br />

In <strong>der</strong> Regel kommt es bei einer Malariainfektion zu einer Vergröÿerung<br />

<strong>der</strong> Milz, einer so genannten Splenomegalie, da dort die Plasmodien aus dem<br />

6


Blut geltert werden und phagozytiert werden. P. falciparum entzieht sich<br />

dem, indem auf <strong>der</strong> Erythrozytenoberäche durch die Einlagerung von parasitären<br />

Proteinen Vorwölbungen entstehen, mit denen die Erythrozyten an<br />

den Endothelzellen <strong>der</strong> Blutgefäÿe haften bleiben können. Dies kann zu einer<br />

schlechteren Durchblutung <strong>der</strong> betreenden Gewebe führen. Zudem kommt<br />

es in dem betroenen Gewebe zu einer stärkeren Entzündungsreaktion, was<br />

etwa bei einer Malariainfektion in <strong>der</strong> Schwangerschaft fatal sein kann, da es<br />

über eine massive Einwan<strong>der</strong>ung von P. falciparum in die Plazenta zu Früho<strong>der</strong><br />

Fehlgeburten kommen kann.<br />

Durch die häugen Fieberanfälle sind die meisten Inzierten dehydriert.<br />

Das, die verschlechterte Durchblutung und die Zerstörung <strong>der</strong> inzierten Erythrozyten<br />

führen zu einer verschlechterten Sauerstoversorgung <strong>der</strong> Gewebe.<br />

Dies wird durch eine verringerte Erythropoese verstärkt, da diese vermutlich<br />

zu Gunsten <strong>der</strong> Leukopoese während <strong>der</strong> Krankheit gedrosselt wird. Die verringerte<br />

Sauerstoversorgung führt zu einer verstärkten Ausschüttung von<br />

Milchsäure. Da die Leber ebenfalls durch die anhaltende allgemeine Entzündungsreaktion<br />

in ihrer Funktion beeinträchtigt ist, kommt es in <strong>der</strong> Regel<br />

so nach kurzer Zeit zu einer Azidose. Der dadurch entstehende metabolische<br />

Stress kann zu weiteren Organschäden führen und spielt unter Umständen<br />

eine Rolle bei <strong>der</strong> cerebralen Malaria und dem dabei auftretenden Koma.<br />

Die genauen Mechanismen, die hinter den verschiedenen Verlaufsformen<br />

<strong>der</strong> Malaria stehen, sind noch nicht geklärt. Die verschiedenen Oberächenproteine<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Plasmodien spielen eine wichtige Rolle, da unter<br />

an<strong>der</strong>em etwa P. falciparum durch verschiedene Oberächenproteine mehr<br />

Erythrozyten inzieren kann als P. vivax und, wie bereits erwähnt, sich die<br />

mit P. falciparum inzierten Erythrozyten über bestimmte parasitäre Ober-<br />

ächenproteine an Endothelzellen anlagern können.<br />

Ein weiterer kritischer Punkt des Krankheitsverlaufs ist das überbordende<br />

Immunsystem. Durch den allgemeinen anhaltenden Entzündungszustand<br />

wird <strong>der</strong> Körper teilweise mehr geschädigt, als dass die Reaktion bei <strong>der</strong><br />

7


Bekämpfung <strong>der</strong> Krankheit helfen würde.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Forschung kann man vielleicht in Zukunft, beispielsweise<br />

durch die genauere Kenntnis <strong>der</strong> verschieden Oberächenproteine und Infektionswege,<br />

den Beginn <strong>der</strong> Blutphase verhin<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> im späteren Krankheitsverlauf<br />

das Immunsystem so regulieren, dass es nicht mehr mehr schädigt<br />

als hilft. [1, 2]<br />

2.2 Zu meinem Projekt<br />

Während des Praktikums habe ich mich mit <strong>der</strong> rekombinanten Expression<br />

verschiedener Proteine in eukaryotischen Zellen (CHOs, chinese hamster<br />

ovary cells) und in Bakterien des Stamms E.coli BL21 pAP lacI beschäftigt.<br />

Die CHOs sollten nach <strong>der</strong> Transfektion, die mittels durchusszytometrischen<br />

Messungen überprüft wurde, das murine Zytokin IL-35 produzieren.<br />

Dessen Funktion sollte in vitro und in vivo genauer charakterisiert werden.<br />

In den Bakterien wurde P.berghei TRAP (thrombospondin-related adhesive<br />

protein) produziert. Dieses ist ein Oberächenprotein <strong>der</strong> Sporozoiten,<br />

dass eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Infektion <strong>der</strong> Hepatozyten spielt. Es wurde<br />

auf Grund seiner Gröÿe in zwei getrennten Fragmenten, TRAP-F und<br />

TRAP-H, exprimiert und über die bei <strong>der</strong> Klonierung angefügten His-Tags<br />

aufgereinigt.<br />

Das aufgereinigte TRAP sollte in immunologischen Tests als Antigen verwendet<br />

werden, um so die humorale Immunantwort von Mäusen nach einer<br />

P.berghei-Infektion zu untersuchen.<br />

8


3 Materialien und Methoden<br />

3.1 Transfektion und Handhabung <strong>der</strong> CHOs<br />

3.1.1 Kultivierung<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeit mit Zellkulturen ist es wichtig Kontaminationen mit Mikroorganismen<br />

zu vermeiden. Deswegen wurde mit sterilen Einmal-Plastikwaren<br />

und zuvor durch Autoklavierung sterilisierten Glaswaren und Lösungen unter<br />

einer Reinluft-Werkbank gearbeitet. Die Zellen wurden in RPMI1640-<br />

Medium kultiviert, welchem 10 % fötales Kälberserum (FCS), 4 mM L-<br />

Glutamin und 50 mg/ml Gentamycin zugesetzt wurden. Die Kultur <strong>der</strong> Zellen<br />

erfolgte bei 37°C im Brutschrank mit einem CO 2 -Gehalt von 5%. Die<br />

Zellen wurden in 6-Loch-Zellkulturplatten in 5 ml Medium pro Vertiefung<br />

kultiviert. Bei ausreichen<strong>der</strong> Besiedlung des Gefäÿes wurden die Zellen mit<br />

Hilfe von Trypsin-EDTA von <strong>der</strong> Platte gelöst und neu ausgesät. Im Rahmen<br />

dieses Arbeitsschrittes wurde 500 ml Trypsin-EDTA auf die Zellen gegeben,<br />

etwa 4 Minuten gewartet bis sich diese vom Untergrund gelöst hatten, das<br />

Trypsin-EDTA daraufhin wie<strong>der</strong> abgenommen und die Zellen verdünnt in<br />

neue Vertiefungen gegeben.<br />

3.1.2 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide<br />

Polymerase-Kettenreaktion Mit Hilfe <strong>der</strong> Polymerase-Kettenreaktion,<br />

kurz PCR, kann man gegebene DNA-Stücke vervielfältigen. Dazu wurde zunächst<br />

ein Mastermix, pro zu vervielfältigen<strong>der</strong> Probe bestehend aus je 2,5µl<br />

Vorwärts- und Rückwärts-Primer, 2,5µl 10x Taq-Puer, 2,5µl MgCl 2 , 2,5µl<br />

dNTP-Lösung, 0,2µl Taq-DNA-Polymerase und 11,3µl H 2 O, angesetzt. Die<br />

eingesetzte DNA-Polymerase stammte aus Thermophilus aquaticus, welche<br />

durch ihre Hitzestabilität für PCRs geeignet ist.<br />

Es wurden nun zwei Reaktionsgefäÿe mit Mastermix und je einmal 1µl <strong>der</strong><br />

Templates angesetzt. Als Templates wurden die Probe des Leerplasmids und<br />

9


die des IL-35-Plasmids verwendet. Zusätzlich wurde in einem Reaktionsgefäÿ<br />

zur Kontrolle auf Kontaminationen mit Fremd-DNA 1µl H 2 O dem Mastermix<br />

hinzugefügt.<br />

Die PCR wurde in einem Thermocycler durchgeführt. Das Programm begann<br />

mit einer 180 Sekunden dauernden initalen Denaturierung bei 95 °C, um<br />

die zunächst als Doppelstränge vorliegenden Plasmide in ihre Einzelstränge<br />

zu trennen.<br />

Danach folgten Zyklen bestehend aus <strong>der</strong> Denaturierung bei 95 °C für 30<br />

Sekunden, gefolgt von dem 60 Sekunden dauernden Annealing, bei dem sich<br />

bei einer Temperatur von 55°C die Primer an die Einzelstränge anlagerten.<br />

Ein Zyklus wurde vollendet durch die Elongation, bei <strong>der</strong> bei 72 °C für 60<br />

Sekunden die Polymerase die dNTPs an die Primer anbaute und somit die<br />

DNA-Stücke duplizierte.<br />

Nach 40 Zyklen folgte ein Zeitraum von 600 Sekunden bei 72 °C, in denen<br />

<strong>der</strong> DNA-Polymerase Zeit gegeben wurde unvollständige Amplikate zu<br />

vervollständigen. Nach diesem Schritt war die PCR abgeschlossen.<br />

Die Proben wurden daraufhin auf ein Agarosegel aufgetragen.<br />

Restriktionsverdau Für den Restriktionsverdau wurden jeweils 2,5µl Puffer<br />

und 1µg Plasmid vermischt. Pro Restriktionsschnittstelle wurden 1µl des<br />

jeweiligen Restriktionsenzyms zugegeben, dem Leerplasmid dementsprechend<br />

1µl Enzym und dem IL-35-Plasmid jeweils 1µl von zwei Enzymen. Diese Gemische<br />

wurden mit Wasser auf 25µl aufgefüllt.<br />

Der Verdau braucht bei 37°C etwa 10 bis 15 Minuten. Danach wurden die<br />

Proben auf ein Agarosegel aufgetragen.<br />

Agarose-Gelelektrophorese Mittels <strong>der</strong> Agarose-Gelelektrophorese kann<br />

man DNA-Moleküle anhand ihrer Gröÿe auftrennen, da diese in einem elektrischen<br />

Feld wan<strong>der</strong>n. Bedingt durch die verschiedenen Gröÿen werden die<br />

Moleküle unterschiedlich stark von dem Agarose-Gel aufgehalten, wan<strong>der</strong>n<br />

aus diesem Grund verschieden schnell und werden dadurch aufgetrennt. Um<br />

10


die Gröÿen <strong>der</strong> verschiedenen DNA-Moleküle nachvollziehen zu können, wurde<br />

<strong>der</strong> DNA-Marker GeneRuler 100 bp Plus DNA Lad<strong>der</strong> von Fermentas<br />

verwendet.<br />

Die Gele wurden mit 1% Agarose gegossen. Zudem wurde Ethidiumbromid<br />

in einer Endkonzentration von 0,2 µl/ml zugesetzt. Ethidiumbromid<br />

interkaliert in die DNA-Moleküle und macht sie so in UV-Licht sichtbar.<br />

Als Puer wurde 1x TBE verwendet. Die Elektrophorese wurde bei 80 V<br />

durchgeführt.<br />

3.1.3 Transfektion<br />

Die zu transzierenden Zellen sollten beim Zeitpunkt <strong>der</strong> Transfektion ungefähr<br />

zu 90 % konuent sein. Zum Transzieren wurde zunächst das alte<br />

Medium abgenommen und durch 4 ml frisches Vollmedium ersetzt. Pro Well<br />

wurden nun 400µl Medium mit 4µg DNA und 4µl TurboFect (Fermentas) für<br />

20 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Dieses Gemisch wurde langsam<br />

in das Well getropft.<br />

TurboFect unterstützt die Aufnahme <strong>der</strong> DNA, indem es mit <strong>der</strong> DNA<br />

Polymere bildet, die über Endocytose aufgenommen werden und nach dem<br />

Bersten <strong>der</strong> Endosomen in den Zellkern gelangen können.<br />

Die Transfektion wurde in zwei Wells mit dem Leerplasmid durchgeführt,<br />

in zwei mit dem IL-35 enthaltenden Plasmid und ein Well wurde als Negativkontrolle<br />

nur mit Medium und TurboFect behandelt.<br />

Das Ergebnis <strong>der</strong> Transfektion wurde nach jeweils 24 und 48 Stunden<br />

mittels Durchusszytometrie überprüft.<br />

Durchusszytometrie Mittels <strong>der</strong> Durchusszytometrie kann man Zellen<br />

auf verschiedene Eigenschaften hin untersuchen. Dabei werden einzelne Zellen<br />

an einem Laser vorbeigeleitet und durch die Reektion und Streuung des<br />

Lichts auf ihre Eigenschaften geschlossen. Man unterscheidet Forward- und<br />

Sidewards Scatter, entsprechend <strong>der</strong> Streuung des Lichts nach vorne und <strong>der</strong><br />

11


zur Seite. Der Forward Scatter gibt Auskunft über die Gröÿe <strong>der</strong> Zellen, <strong>der</strong><br />

Sidewards Scatter über die Granularität.<br />

Man kann neben Forward und Sidewards Scatter auch Fluoreszenzen messen.<br />

Dazu müssen die Zellen uoreszieren o<strong>der</strong>, etwa über Antikörper, mit<br />

Fluoreszenzfarbstoen verbunden sein. Diese werden durch Laser mit Licht<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Wellenlänge angeregt und die entstehende Lichtemission<br />

über Photodetektoren gemessen. So kann man weitere Aussagen über die<br />

Zellen treen.<br />

Auf dem Leerplasmid wurde humanes IgG codiert, auf dem IL-35 wurde<br />

ein Fusionsmolekül aus IgG und IL-35 codiert. Um die Transfektion nachzuweisen,<br />

wurde mittels eines mit einem Fluoreszenzfarbsto-gekoppelten-<br />

Antikörper humanes IgG und somit die jeweils exprimierten Proteine nachgewiesen.<br />

Da diese im Zellplasma vorliegen, mussten die Zellen erst mit Zellpermeabilisierungsagens<br />

behandelt werden. Vor <strong>der</strong> durchusszytometrischen<br />

Untersuchung wurden sie anschlieÿend mit den Nachweisantikörpern inkubiert,<br />

mehrmals mit FACS-Puer gewaschen und mit 1% PFA in PBS xiert.<br />

3.2 Proteinherstellung mittels <strong>der</strong> Bakterien<br />

Die Herstellung des Proteins TRAP mittels E.coli glie<strong>der</strong>te sich in drei verschiedene<br />

Zwischenschritte. Zu Beginn wurden die Bakterien mit den jeweiligen<br />

Plasmiden transformiert, um danach, zur Proteingewinnung, in gröÿere<br />

Kulturen gegeben zu werden, aus denen dann schlieÿlich über mehrere Schritte<br />

das Protein aufgereinigt werden konnte.<br />

3.2.1 Transformation <strong>der</strong> Bakterien<br />

Für die Transformation wurden jeweils 3µl Plasmid (pJC45-TRAP-F bzw.<br />

pJC45-TRAP-H) mit jeweils 50µl kompetenten Bakterien des Stammes E.coli<br />

Bl21 pAP lacI in Reaktionsgefäÿen vermengt. Die Reaktionsgefäÿe wurden<br />

nun für 30 min. auf Eis gestellt, um sie danach für 45 sek. bei 42 °C zu<br />

12


erhitzen. Danach kamen sie wie<strong>der</strong> für 2 Minuten auf Eis. Nach diesem Proze<strong>der</strong>e<br />

wurde jeweils 1 ml warmes LB-Medium zu den Bakterien gegeben und<br />

die Reaktionsgefäÿe für eine Stunde bei 37°C in den Schüttler gegeben. Im<br />

Anschluss daran wurden jeweils 200µl und 800µl <strong>der</strong> Bakterien auf Agar-<br />

Platten, die mit Kanamycin und Ampicilin versetzt waren, ausplattiert. Auf<br />

diesen wuchsen die Bakterien über 2 Tage bei Raumtemperatur.<br />

3.2.2 Proteingewinnung<br />

Nach drei Tagen wurden in zwei Reagenzgläsern jeweils 5 ml LB-Medium mit<br />

einer Konzentration von 50µl/ml Kanamycin und Ampicilin mit je einem<br />

Klon <strong>der</strong> TRAP-F und TRAP-H-Bakterien angeimpft und über Nacht bei<br />

37°C und 200 rpm inkubiert.<br />

Sowohl die TRAP-F- als auch die TRAP-H-Übernachtkultur wurden genutzt<br />

um jeweils zweimal 200 ml LB-Medium mit Kanamycin und Ampicilin<br />

anzuimpfen. Die vier Erlenmeyerkolben mit dem LB-Medium wurden bei<br />

37°C und 200 rpm inkubiert, bis die exponentielle Wachstumsphase erreicht<br />

wurde. Die OD bei 600 nm beträgt dann in etwa 0,5.<br />

Nun wurde durch die Zugabe von IPTG (1mM) die Expression <strong>der</strong> Proteine<br />

induziert. Jeweils eine TRAP-F und eine TRAP-H-Kultur wurden weitere<br />

drei Stunden bei 37°C und 200 rpm inkubiert, die verbleibenden zwei Kulturen<br />

wurden über Nacht bei 18°C und ebenfalls 200 rpm inkubiert.<br />

Anschlieÿend wurden die Bakterien mit 4000 rpm bei 4 °C für 30 Minuten<br />

abzentrifugiert und die Pellets bis zur weiteren Verwendung bei -20 °C<br />

aufbewahrt.<br />

Vor und nach <strong>der</strong> Induktion <strong>der</strong> Proteinexpression wurden Aliquots abgenommen<br />

und als Pellets bei -20°C gefroren. Die Menge <strong>der</strong> in den Aliquots<br />

bendlichen Bakterien wurde über die Messung <strong>der</strong> OD 600 abgeglichen.<br />

Vor <strong>der</strong> Proteinaufreinigung wurde eine Testlyse von jeweils 10 ml <strong>der</strong> Expressionskulturen<br />

durchgeführt um die Löslichkeit <strong>der</strong> exprimierten Proteine<br />

zu überprüfen. Die Pellets wurden mittels Ultraschall in PBS mit 1% Triton<br />

13


X-100 lysiert. Pellet und Überstand wurden getrennt und von ihnen und den<br />

vor und nach <strong>der</strong> Induktion entnommenen Aliquots wurden Coomassie-Gele<br />

angefertigt.<br />

3.2.3 Proteinaufreinigung<br />

Zur Aufreinigung <strong>der</strong> His-getaggten Proteine wurde das ProBondTM Nickel-<br />

Chelating Resin von Invitrogen genutzt. Die näheren Informationen zu den<br />

Zusammensetzungen <strong>der</strong> Puer und <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Säule mit <strong>der</strong> Säulenmatrix<br />

sind in <strong>der</strong> Anleitung des Kits nachlesbar. [1]<br />

Die Aufreinigung wurde unter Hybridbedingungen nach den Angaben des<br />

Herstellers durchgeführt. Um eine bessere Löslichkeit <strong>der</strong> Proteine zu erreichen,<br />

wurden die Lyse und die Bindung an die Säulen <strong>der</strong> Bakterien unter<br />

denaturierenden Bedingungen durchgeführt, die Elution jedoch, um die Proteine<br />

zu schonen, unter nativen.<br />

Von den gesammelten 1 ml groÿen Fraktionen des Eluats wurden jeweils<br />

10µl mit 90µl Coomassie-Lösung vermengt. Dieser so genannte Bradford-Test<br />

dient <strong>der</strong> ungefährem Bestimmung des Proteingehalts.<br />

Die Fraktionen, die Protein enthielten, wurden daraufhin in einem Reaktionsgefäÿ<br />

vereinigt. Nach <strong>der</strong> Aufreinigung wurde das eluierte Protein in<br />

PBS umgepuert. Dies geschah mit <strong>der</strong> Hilfe von zwei PD-10-Säulen (GE<br />

Healthcare) nach dem vom Hersteller bereitgestellten Protokoll. Zur Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Proteinkonzentration wurden die Proteineluate in einer Zentrifuge<br />

mit Hilfe von Vivaspin-2-Säulen (sartorius stedim biotech) ultraltriert. Die<br />

erreichte Konzentration wurde über die Messung <strong>der</strong> OD bei 280 nm mittels<br />

des NanoDrop Spectrophotometer (Thermo Scientic) gemessen.<br />

Die Reinheit <strong>der</strong> Proteine wurde im Anschluss daran mit SDS-Polyacrylamid-<br />

Gelektrophorese und Silberfärbung überprüft.<br />

14


4 Ergebnisse<br />

4.1 Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den CHOs<br />

4.1.1 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide<br />

Abb.2: Agarose-Gel mit dem Ergebnis <strong>der</strong> PCR, ganz links auf dem Gel<br />

<strong>der</strong> Marker, in <strong>der</strong> nächsten Spalte die Probe vom Leerplasmid und ganz<br />

rechts die des Plasmids mit IL-35<br />

15


Abb.3: Agarose-Gel mit dem Ergebnis des Restriktionsverdaus, ganz links<br />

<strong>der</strong> Marker, in <strong>der</strong> mittleren Spalte die Probe des Plasmids mit IL-35 nach<br />

dem Verdau und ganz rechts die Probe des Leerplasmids<br />

4.1.2 Transfektion<br />

Bei den Ergebnissen <strong>der</strong> durchusszytometrischen Untersuchung ist <strong>der</strong> Sidewards<br />

Scatter (SSC-A) jeweils auf <strong>der</strong> y-Achse aufgetragen. In Abbildung<br />

4 ist auf <strong>der</strong> x-Achse <strong>der</strong> Forward Scatter angetragen (FSC-A), bei den darauf<br />

folgenden Abbildungen <strong>der</strong> FL2-Kanal (in <strong>der</strong> Abbildung: FL2-A, weist<br />

Licht mit Wellenlängen zwischen 546 und 602 nm nach). In Abbildung 4<br />

wird mit P1 auf Zellen gegated. P2 markiert die Zellen, die im Kanal FL2 soviel<br />

Fluoreszenz zeigen, dass Bindungen durch den verwendeten Fluoreszenzgekoppelte<br />

Antikörper an den Zellen als nachgewiesen gelten können.<br />

16


Abb.4: Negativkontrolle nach 24 h<br />

Abb.5: Negativkontrolle nach 24 h<br />

17


Abb.6: Mit dem Leerplasmid transzierten Zellen nach 24 h<br />

Abb.7: Mit IL-35-Plasmid transzierte Zellen nach 24 h<br />

18


Abb.8: Mit dem Leerplasmid transzierten Zellen nach 48 h<br />

Abb.9: Mit IL-35-Plasmid transzierten Zellen nach 48 h<br />

19


4.2 Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den Bakterien<br />

4.2.1 Proteingewinnung<br />

Auf den Gelen ist jeweils ganz links <strong>der</strong> Marker aufgetragen. ZP 1 steht<br />

für das entnommene Aliquot zum Zeitpunkt 1, also vor <strong>der</strong> Induktion <strong>der</strong><br />

Proteinproduktion, ZP 2 für das Aliquot nach <strong>der</strong> Proteinproduktion. Die<br />

Abkürzung T steht für Tagkultur, aus ihr wurden auch Pellet und Überstand<br />

1 (P1, ÜS 1) entnommen. N steht für Nachtkultur, dazu gehören Pellet und<br />

Überstand 2 (P2, ÜS 2).<br />

Abb.10:<br />

SDS-PAGE-Gel <strong>der</strong> TRAP-F-Gewinnung, mit Coomassie gefärbt<br />

20


Abb.11:<br />

SDS-PAGE-Gel <strong>der</strong> TRAP-H-Gewinnung, mit Coomassie gefärbt<br />

Abb.12:<br />

SDS-PAGE-Gel <strong>der</strong> TRAP-H-Gewinnung, mit Coomassie gefärbt<br />

21


4.2.2 Proteinaufreinigung<br />

Abb.13: SDS-PAGE-Gel mit Silberfärbung von <strong>der</strong> TRAP-F-Aufreinigung,<br />

aufgetragen sind das Lysat <strong>der</strong> Bakterien, <strong>der</strong> Durchlauf (DL), drei Waschschritte<br />

(W1, W2, W3), verschiedene Fraktionen des Eluats (E3, E5, E7,<br />

E10, E13), das Eluat (E-P), das aufkonzentrierte Eluat (E-conc.) und <strong>der</strong><br />

Durchlauf <strong>der</strong> Vivaspin-Säule (DL-V.)<br />

22


Abb.14: SDS-PAGE-Gel mit Silberfärbung von TRAP-H-Aufreinigung, aufgetragen<br />

sind das Lysat <strong>der</strong> Bakterien, <strong>der</strong> Durchlauf (DL), drei Waschschritte<br />

(W1, W2, W3), verschiedene Fraktionen des Eluats (E3, E5, E7, E10, E13),<br />

das Eluat (E-P) und das aufkonzentrierte Eluat (E-conc.)<br />

23


4.2.3 Western-Blot zur Identizierung von TRAP-H<br />

Abb.15: Western Blot mit Proben <strong>der</strong> nicht induzierten TRAP-H-Bakterien<br />

(n.ind.Bakterien), den Lysaten <strong>der</strong> TRAP-F und TRAP-H-Bakterien (Lysat<br />

F, Lysat H), dem Durchlauf bei <strong>der</strong> Proteinaufreinigung (DL F, DL H), dem<br />

jeweils fünften Eluat <strong>der</strong> Proteinaufreinigungen (E5 F, E5 H) und den aufkonzentrierten<br />

Eluaten (TRAP F conc. und TRAP H conc.)<br />

Die schwachen Banden bei den Proben von TRAP-F rühren daher, dass<br />

<strong>der</strong> Film beim Entwickeln verrutscht ist.<br />

24


5 Diskussion<br />

5.1 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den CHOs<br />

5.1.1 Überprüfung <strong>der</strong> Plasmide<br />

Die Banden auf dem Agarose-Gel mit den Ergebnissen <strong>der</strong> PCR lassen vermuten,<br />

dass diese nicht erfolgreich war. Es hätten sowohl für das Leerplasmid<br />

als auch für das Plasmid, auf welches zusätzlich das genetische Material für<br />

IL-35 eingefügt worden ist, jeweils drei Banden sichtbar sein müssen.<br />

Auf dem Agarose-Gel mit den Ergebnissen des Restriktionsverdaus sieht<br />

man deutlich, dass das IL-35-Plasmid in zwei DNA-Stücke gespaltet worden<br />

ist, das Leerplasmid jedoch nicht. Die kleinere, weiter gewan<strong>der</strong>te und somit<br />

leichtere Bande entspricht also <strong>der</strong> DNA für IL-35, die weniger weit gewan<strong>der</strong>te<br />

Bande und somit schwerere dem Leerplasmid. Damit ist bewiesen, dass<br />

sich das Gen für IL-35 tatsächlich noch auf dem Plasmid bendet.<br />

5.1.2 Transfektion<br />

Die Negativkontrolle fungiert als Kontrolle um unspezische Bindungen des<br />

verwendeten Nachweisantikörpers zu an<strong>der</strong>en Strukturen <strong>der</strong> Zellen anzuzeigen.<br />

Bei den transzierten Zellen wurden nur geringfügig mehr Fluoreszenz<br />

nachgewiesen als bei <strong>der</strong> Negativkontrolle und somit auch nicht viel mehr<br />

Bindungen des Antikörpers gemessen. Das bedeutet dass entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nachweis<br />

<strong>der</strong> Transfektion o<strong>der</strong> die Transfektion nicht erfolgreich war.<br />

Die niedrige Transfektionsrate kann verschiedene Ursachen habe. Es können<br />

beispielsweise Fehler bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Transfektion aufgetreten<br />

sein o<strong>der</strong> das Transfektionsmedium könnte nicht mehr funktioniert haben.<br />

Die Zellen können auch aus verschiedenen Gründen nicht ausreichend kompetent<br />

gewesen sein für eine Transfektion.<br />

25


5.2 Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Arbeiten mit den Bakterien<br />

Auf dem mit Coomassie gefärbten SDS-PAGE-Gel, auf welches die Aliquots,<br />

die vor und nach <strong>der</strong> Induzierung <strong>der</strong> Proteinproduktion in den TRAP-F-<br />

Bakterien genommen worden sind, und die Proben des Probelysats aufgetragen<br />

worden sind, ist deutlich die Produktion von TRAP-F nachvollziehbar,<br />

da auf Höhe von 25 kDa sowohl in den Aliquots <strong>der</strong> Tag- und <strong>der</strong> Nachtkultur<br />

und <strong>der</strong> Probe des Pellets des Probelysats eine deutliche Zunahme <strong>der</strong><br />

Bande sichtbar ist.<br />

Während <strong>der</strong> Aufreinigung scheint TRAP-F jedoch verloren gegangen zu<br />

sein, da auf dem nach <strong>der</strong> Aufreinigung hergestellten SDS-PAGE-Gel keine<br />

Banden auf 25 kDa-Höhe zu entdecken sind. Der Verlust kann mit <strong>der</strong> schweren<br />

Löslichkeit des Proteins zusammenhängen, so dass es bei <strong>der</strong> Lyse <strong>der</strong><br />

Bakterien nicht freigesetzt worden ist. Es wäre interessant zu wissen, welches<br />

Protein stattdessen aufgereinigt worden ist, da im konzentrierten Eluat auf<br />

Höhe von 70 kDa eine deutliche Bande sichtbar ist.<br />

Auf dem SDS-PAGE-Gel mit den Aliquots, die vor und nach <strong>der</strong> Induzierung<br />

<strong>der</strong> Proteinproduktion in den TRAP-H-Bakterien genommen wurden,<br />

ist nur auf dem zweiten angefertigten Gel im Pellet <strong>der</strong> Übernachtkultur die<br />

70 kDa schwere Bande, im Verhältnis zu den an<strong>der</strong>en Banden, dicker geworden.<br />

Dies lässt darauf schlieÿen, dass entwe<strong>der</strong> kein TRAP-H hergestellt<br />

wurde o<strong>der</strong> dieses im Verhältnis zu dem ansonsten in den Bakterienzellen<br />

vorhandenen Protein nicht viel ausmacht.<br />

Da auf dem nach <strong>der</strong> Proteinaufreinigung hergestellten SDS-PAGE-Gel<br />

in <strong>der</strong> Probe des konzentrierten Eluats eine deutliche Bande in Höhe von 70<br />

kDa sichtbar ist, könnte man davon ausgehen, dass es sich dabei um TRAP-H<br />

handelt. Da sich allerdings auch auf dem nach <strong>der</strong> Aufreinigung von TRAP-F<br />

hergestellten SDS-PAGE-Gel eine Bande in Höhe von 70 kDa bendet und<br />

diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von TRAP-H stammt, wäre auch<br />

an <strong>der</strong> Identität des aufgereinigten TRAP-H zu zweifeln.<br />

26


Gewissheit darüber konnte ein nach meiner Abreise angefertigter Western<br />

Blot geben. Es wurde TRAP-spezisches Mausserum eingesetzt, welches nur<br />

TRAP-H nachweist. Man sieht, dass TRAP-H bereits vor <strong>der</strong> Induzierung<br />

<strong>der</strong> Proteingewinnung in den Bakterien zu nden ist und dass das aufkonzentrierte<br />

Protein TRAP-H ist. Es bleibt unklar welches Protein an Stelle<br />

von TRAP-F aufgereinigt wurde.<br />

27


6 Fazit<br />

Durch mein Praktikum habe ich weitere Einblicke in die Arbeit im Labor<br />

und an einem Institut erhalten. Mein Bild eines durchaus interessanten und<br />

abwechslungsreichen Berufs hat sich dadurch bestätigt. Beson<strong>der</strong>s gefällt mir<br />

an <strong>der</strong> Arbeit, dass es sich nicht um einen reinen Schreibtischjob handelt<br />

und man vielfältige Tätigkeiten auszuführen hat, wie etwa Recherche zum<br />

jeweiligen Thema, die Arbeit im Labor und die Verarbeitung <strong>der</strong> Ergebnisse.<br />

Zudem wurde mir die Problematik <strong>der</strong> Verwendung von Mäusen und an<strong>der</strong>en<br />

Tieren als Modellorganismen bewusster, da sie zwar für viele Experimente<br />

unverzichtbar sind, aber man dennoch nicht vergessen darf dass es sich um<br />

zu respektierende Lebewesen handelt.<br />

In <strong>der</strong> Arbeitsgruppe wurde ich sehr freundlich aufgenommen und habe<br />

am Anfang vor allem den An<strong>der</strong>en über die Schulter geschaut, nach kurzer<br />

Zeit habe ich aber unter <strong>der</strong> Betreuung von Dr. Susanne Tartz und Marthe<br />

Janÿen mit den oben näher beschriebenen Arbeiten mit den CHOs und den<br />

Bakterien begonnen. Während ich mit den CHOs und den Bakterien gearbeitet<br />

habe, wurden mir auch weiterhin allgemeine Arbeitstechniken vorgestellt,<br />

die sonst noch in <strong>der</strong> Gruppe verwendet werden, wie etwa die Herstellung von<br />

Gewebsschnitten mit dem Kryostat und ich konnte je<strong>der</strong>zeit überall Fragen<br />

stellen, die mir immer mit sehr viel Mühe und Geduld erklärt wurden.<br />

Mein Dank geht an PD Dr. Thomas Jacobs für die Organisation des<br />

Praktikums und die Aufnahme in seine Arbeitsgruppe, sowie an die gesamte<br />

Arbeitsgruppe, speziell Dr. Susanne Tartz und Marthe Janÿen, die sich die<br />

meiste Zeit um mich gekümmert haben. Weiterhin geht mein Dank an den<br />

För<strong>der</strong>verein <strong>der</strong> Bioolympiade e.V. für die Finanzierung und Organisation<br />

des Praktikums und speziell an Dennis Kappei, <strong>der</strong> von Seiten des Vereins<br />

mein Praktikum und mich betreut hat.<br />

28


Literatur<br />

[1] Löscher, T.; Burchard, G.-D. (Hrsg.), Tropenmedizin in Klinik und Praxis,<br />

Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag 2010 4 .<br />

[2] Wenk, P.; Renz, A., Parasitologie. Biologie <strong>der</strong> Humanparasiten, Stuttgart,<br />

New York: Georg Thieme Verlag 2003 6 .<br />

[3] Anleitung zur verwendeten Proteinaufreingungssäule:<br />

tools.invitrogen.com/content/sfs/manuals/xprpur_man.pdf, letzter<br />

Zugri am 9.9.2010<br />

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