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Nr. 290 | 15. 11. 2013<br />

A‘KOMMENTAR<br />

Bonus oder Malus<br />

für die Betriebe<br />

von AK-Präsident Erwin Zangerl<br />

Dramatische Entwicklungen spiegeln die aktuellen Zahlen vom<br />

AMS wider: 26.825 Tiroler waren Ende Oktober arbeitslos, um<br />

2.894 (oder 12,1 %) mehr, als noch 2012. Und glaubt man der Prognose<br />

vom Institut Synthesis fürs AMS, steuern wir auf einen beängstigenden<br />

60-Jahres-Rekord zu: Bei österreichweit 380.000 Arbeitslosen<br />

hätten wir 2014 mit 7,9 % die zweithöchste Arbeitslosenquote<br />

seit 1945. Welche Altersgruppe es am stärksten trifft, ist leider längst<br />

keine Überraschung mehr: Die Beschäftigten über 50 Jahren. 6.292<br />

Tiroler waren Ende Oktober ohne Arbeit, um 1.214 (oder 23,9 %)<br />

mehr als im Vorjahr. Mit solchen Zahlen vor Augen kann man über<br />

verschiedenste abstruse Ideen von Arbeitgeberseite eigentlich nur<br />

noch ungläubig den Kopf schütteln: So fordert IV-Präsident Georg<br />

Kapsch doch allen Ernstes ein Bonus-Malus-System für Mitarbeiter!<br />

Sein Vorschlag: Beschäftigte sollen doch selbst entscheiden, wann sie<br />

in Pension gehen wollen. Dementsprechend würden sie halt mehr<br />

oder weniger Pension erhalten.<br />

Wir glauben, dass so viel Zynismus wohl kaum zu überbieten ist –<br />

ausgerechnet in einer Zeit, in der sich Menschen schon ab 40 schwer<br />

tun, Arbeit zu finden.<br />

Ja, ein Bonus-Malus-System wäre ein wichtiges Instrument. Allerdings<br />

nicht das vom IV-Präsidenten vorgeschlagene, sondern eines<br />

für Betriebe, wie es 2009 verfrüht abgeschafft wurde! Für Unternehmer<br />

muss es empfindlich teurer werden, wenn sie Ältere auf die Straße<br />

setzen. Wer keine oder zu wenig Ältere beschäftigt, soll wieder einen<br />

Malus zahlen, und jene Betriebe, in denen überdurchschnittlich<br />

viele arbeiten, müssen mit Boni belohnt werden!<br />

erwin.zangerl@ak-tirol.com<br />

ADLER feiert 455 Jahre<br />

Unternehmenstreue<br />

Unternehmen. Bei der AD-<br />

LER-Werk Lackfabrik wurden<br />

vergangene Woche beim<br />

Betriebsabend langjährige<br />

Mitarbeiter gefeiert: Einmal<br />

40 Jahre, einmal 35, zehnmal<br />

25 und dreizehnmal 10 Jahre<br />

– insgesamt 455 Jahre Unternehmenstreue<br />

– gaben dazu<br />

auch jeden Anlass. „Dass wir<br />

so viele langjährige Mitarbeiter<br />

haben, ist gut für unser<br />

Unternehmen, es macht mir<br />

persönlich eine große Freude,<br />

und es zeigt, dass bei ADLER<br />

der Mensch im Mittelpunkt<br />

steht , sagte Geschäftsführerin<br />

Andrea Berghofer. Ihre Wertschätzung<br />

für die langjährige<br />

Mitarbeit drückt die ADLER-<br />

Geschäftsführung sowohl in<br />

Worten als auch in edlen Geschenken<br />

aus.<br />

WIRTSCHAFT<br />

Keine Wertsicherung<br />

Der Vertrag, mit dem die Stadt Kitzbühel das ehemalige Krankenhaus<br />

einem Investor verkauft hat, wirft viele Fragen auf.<br />

Sechs Millionen Euro<br />

sollten inzwischen auf<br />

dem Konto sein. Sind sie<br />

aber nicht. Seit der steirische<br />

Investor Harald Fischl im Oktober<br />

offiziell um einen Zahlungsaufschub<br />

für das von ihm von<br />

der Stadt Kitzbühel mittels eines<br />

75-jährigen Baurechtsvertrag erworbene<br />

Krankenhaus gebeten<br />

hat, herrscht in der Gamsstadt<br />

Verwirrung.<br />

Denn über die Gründe für<br />

diese sechswöchige Verzögerung<br />

hält sich Harald Fischl<br />

aber bedeckt. So meinte er in<br />

einem Interview, Grund für das<br />

Ansuchen seien Verzögerungen<br />

bei den Vertragsverhandlungen<br />

und nennt auf Anfrage gewisse<br />

Verzögerungen bei den Verhandlungen<br />

mit der Sportsclinic<br />

Austria, dem zukünftigen Betreiber<br />

des geplanten Sanatoriums.<br />

Dazu erklärt Andreas Baenziger,<br />

CEO der Sportsclinic Austria<br />

und der Sports Medicine Excellence<br />

Group: „Ich bin sicher,<br />

Das Krankenhaus Kitzbühel wurde an den Investor Harald<br />

Fischl veräußert. Doch die vereinbarten sechs Millionen<br />

Euro lassen auf sich warten.<br />

dass wir dieses Projekt zusammen<br />

mit der Fischl Holding realisieren<br />

werden. Wir sind aber<br />

für den Fall der Fälle bereit,<br />

auch als Investor zu 100 Prozent<br />

einzuspringen. Das haben wir<br />

auch Bürgermeister Dr. Klaus<br />

Winkler so kommuniziert.“ Man<br />

würde, so Bänziger weiter, in so<br />

einem unwahrscheinlichen Fall<br />

auch den Baurechtsvertrag übernehmen.<br />

Allerdings sind nun<br />

gerade an diesem Vertrag heftige<br />

Zweifel aufgetaucht. Eine Überprüfung<br />

durch zwei unabhän-<br />

gige Anwälte<br />

zeigt zum<br />

Teil gravierende<br />

Mängel<br />

zum Vorteil<br />

der Fischl<br />

Holding auf.<br />

Es fällt bei<br />

genauer Bet<br />

r a c h t u n g<br />

vor allem<br />

auf, dass alle<br />

Forderungen<br />

der Fischl Holding, ausführlich<br />

wertgesichert sind, während der<br />

für die Stadt relevante Bauzins<br />

3<br />

und der Sockelbetrag keiner<br />

Wertsicherung unterliegen. Die<br />

vorgesehene Bauwert-Ablöse sei,<br />

so die Bewertung, zudem ein absolut<br />

ungewisses und gegebenenfalls<br />

riskant hohes, Zugeständnis<br />

an die Fischl Holding. Bürgermeister<br />

Klaus Winkler, damit<br />

konfrontiert, meint: „Die Kritiken<br />

sind nicht nachvollziehbar.<br />

Es handelt sich augenscheinlich<br />

um formaljuristische Punkte.“<br />

Auf jeden Fall legt das Vertragswerk<br />

aber nahe, dass sich<br />

die Stadt Kitzbühel über den<br />

Tisch ziehen hat lassen. Ein<br />

Grund könnte sein, dass die<br />

Gamsstadt finanziell bei weitem<br />

nicht so gut dasteht, wie medial<br />

immer verkündet wird. Mehr<br />

wissen wird man am 1. Dezember,<br />

dann ist der nächste „Zahltag“.<br />

BUCHTIPP<br />

Die besten Mitarbeiter<br />

finden und halten<br />

Gute Unternehmensführung<br />

kann man auf zwei Fragen reduzieren:<br />

Wie<br />

finde ich gute<br />

Mitarbeiter?<br />

Und: Wie<br />

halte ich diese?<br />

Die Autoren<br />

zeigen,<br />

wie mit einem<br />

neunstufigen<br />

Mitarbeiterauswahlprozess der<br />

Anteil von Top-Mitarbeitern<br />

von 30 auf 90 Prozent erhöht<br />

werden kann. Dafür müssen<br />

Unternehmen beispielsweise<br />

immaterielle und materielle<br />

Anreize optimal kombinieren.<br />

In dieser aktualisierten und<br />

komplett bearbeiteten Neuauflage<br />

geben die Autoren wertvolle<br />

Tipps zum Umgang mit<br />

sozialen Netzwerken.<br />

„Die besten Mitarbeiter finden und<br />

halten: Die ABC-Strategie nutzen“, von<br />

Jörg Knoblauch, erschienen im CAM-<br />

PUS Verlag, 234 Seiten; 34,99 Euro

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