Ganze Titelgeschichte - Bioaktuell.ch
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Bes<strong>ch</strong>wingte Gesells<strong>ch</strong>aft: die Erstausbildnerklasse der Bios<strong>ch</strong>ule 12/13 auf dem S<strong>ch</strong>wand in Münsingen.<br />
Diversität bei<br />
der Biolandbau-Ausbildung<br />
Glaubt man den Kommentaren von einigen Absolventen, bewährt si<strong>ch</strong> die neue Ausbildung mit<br />
S<strong>ch</strong>werpunkt Biolandbau ausgezei<strong>ch</strong>net. Kritis<strong>ch</strong>e Stimmen aus der Bran<strong>ch</strong>e bemängeln jedo<strong>ch</strong> die<br />
fehlende Freizügigkeit bei der S<strong>ch</strong>ulwahl zwis<strong>ch</strong>en den Kantonen. Zudem fehlt no<strong>ch</strong> ein Lehrmittel,<br />
dies ist aber in Arbeit.<br />
Bild: Bios<strong>ch</strong>wand<br />
Seit 2008 können alle Berufslehren des<br />
Feldes «Landwirts<strong>ch</strong>aft und deren<br />
Berufe» mit dem «S<strong>ch</strong>werpunkt Biolandbau»<br />
abges<strong>ch</strong>lossen werden. Ausnahme<br />
ist der Beruf «Weinte<strong>ch</strong>nologe/<br />
Weinte<strong>ch</strong>nologin». Dabei ist mindestens<br />
die Hälfte der Ausbildungszeit auf einem<br />
Lehrbetrieb, der na<strong>ch</strong> biologis<strong>ch</strong>en<br />
Grundsätzen bewirts<strong>ch</strong>aftet wird und anerkannt<br />
ist, zu absolvieren.<br />
Die s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>e Bildung erfolgt in<br />
den kantonalen Berufsfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen. Hier<br />
wird im Bildungsplan vorges<strong>ch</strong>lagen,<br />
dass der Unterri<strong>ch</strong>t in Pflanzenbau und<br />
Tierhaltung für den S<strong>ch</strong>werpunkt Biolandbau<br />
mögli<strong>ch</strong>st in separaten Klassen<br />
angeboten wird. Das ist allerdings nur in<br />
Kantonen mit grösserem Einzugsgebiet<br />
Stimmen von Bios<strong>ch</strong>werpunkt-AbsolventInnen<br />
Ramona Ler<strong>ch</strong>, 19,<br />
Erstausbildung<br />
Bios<strong>ch</strong>wand<br />
I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> für den<br />
Bios<strong>ch</strong>werpunkt ents<strong>ch</strong>ieden,<br />
obwohl meine<br />
Eltern einen konventionellen Betrieb<br />
bewirts<strong>ch</strong>aften. I<strong>ch</strong> will gemeinsam mit<br />
der Natur für die nä<strong>ch</strong>ste Generation arbeiten<br />
und bin überzeugt, dass es dafür<br />
unter den Konsumenten viele gibt, die<br />
das au<strong>ch</strong> wollen und Biolebensmittel sehr<br />
s<strong>ch</strong>ätzen. Gefallen hat mir vor allem, dass<br />
die Lehrer auf uns eingegangen sind und<br />
wir die Mögli<strong>ch</strong>keit hatten, den Unterri<strong>ch</strong>t<br />
mitzugestalten. I<strong>ch</strong> würde mi<strong>ch</strong> sofort<br />
no<strong>ch</strong> einmal für diese Ausbildung ents<strong>ch</strong>eiden.<br />
Was i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ade finde, ist, dass<br />
die Kantone ni<strong>ch</strong>t etwas besser zusammenarbeiten.<br />
So wussten bei mir in der<br />
Klasse wegen Kommunikationss<strong>ch</strong>wierigkeiten<br />
ni<strong>ch</strong>t alle, ob sie ihre Prüfung<br />
bestanden hatten, und bei mir im Zeugnis<br />
fehlten die Noten aus dem zweiten<br />
Lehrjahr, das i<strong>ch</strong> im Wels<strong>ch</strong>land absolviert<br />
hatte. Mein nä<strong>ch</strong>stes Ziel ist jetzt die Berufsmatur.<br />
Noëmi Töndury, 23,<br />
Zweitausbildung<br />
Bios<strong>ch</strong>wand, Erstausbildung<br />
Matura<br />
I<strong>ch</strong> habe mein Studium<br />
an der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für<br />
Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissens<strong>ch</strong>aften<br />
(HAFL) in Zollikofen unterbro<strong>ch</strong>en,<br />
um die Lehre zu absolvieren. Für<br />
den S<strong>ch</strong>werpunkt Biolandbau habe i<strong>ch</strong><br />
mi<strong>ch</strong> ents<strong>ch</strong>ieden, weil die ökologis<strong>ch</strong>e<br />
Landwirts<strong>ch</strong>aft an der HAFL nur sehr zögerli<strong>ch</strong><br />
thematisiert wird. Die Leute kommen<br />
in der Zweitausbildung aus Überzeugung,<br />
das merkt man an der guten Stimmung<br />
und der allseitigen Motivation. Sehr profitiert<br />
habe i<strong>ch</strong> von der praxisnahen Ausbildung.<br />
Wir haben viele Betriebe besu<strong>ch</strong>t,<br />
wurden aber au<strong>ch</strong> von Bauern und einer<br />
Tierärztin unterri<strong>ch</strong>tet. Etwas unglückli<strong>ch</strong><br />
war, dass i<strong>ch</strong> bei der praktis<strong>ch</strong>en Prüfung<br />
über <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Pflanzens<strong>ch</strong>utz Auskunft<br />
geben musste, obwohl i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> damit in<br />
der Ausbildung kaum befasst hatte.<br />
Thomas McAlavey, 18,<br />
Erstausbildung<br />
Strickhof<br />
I<strong>ch</strong> bin ni<strong>ch</strong>t auf einem<br />
Bauernbetrieb aufgewa<strong>ch</strong>sen,<br />
wollte aber<br />
immer Biolandwirt werden. Das zweite<br />
und dritte Lehrjahr habe i<strong>ch</strong> in der<br />
Rheinau bei Fintan absolviert, deshalb<br />
musste i<strong>ch</strong> zur Ausbildung an den Strickhof,<br />
obwohl i<strong>ch</strong> eigentli<strong>ch</strong> lieber an den<br />
Bios<strong>ch</strong>wand gegangen wäre. Wir hatten<br />
am Strickhof sehr gute Lehrer, trotzdem<br />
ist die Bilanz etwas dur<strong>ch</strong>zogen. Der Betrieb<br />
am Strickhof ist mit Ausnahme einer<br />
Bioparzelle voll auf konventionelle<br />
Produktion ausgeri<strong>ch</strong>tet, das gilt au<strong>ch</strong> für<br />
die Tierhaltung. Deshalb ist die praktis<strong>ch</strong>e<br />
Ausbildung ni<strong>ch</strong>t so biobezogen wie am<br />
Bios<strong>ch</strong>wand, obwohl wir vor allem mit<br />
Fredi Strasser vielfa<strong>ch</strong> Exkursionen auf die<br />
Bioparzelle gema<strong>ch</strong>t haben. Positiv war,<br />
dass wir mit nur a<strong>ch</strong>t S<strong>ch</strong>ülern eine kleine<br />
Klasse hatten.<br />
4 bioaktuell 7/13
mögli<strong>ch</strong>, konkret in Bern (Bios<strong>ch</strong>wand),<br />
Züri<strong>ch</strong> (Strickhof) und Graubünden<br />
(Plantahof). Damit während der ersten<br />
beiden Lehrjahre die praktis<strong>ch</strong>e Ausbildung<br />
auf dem Biolehrbetrieb mit der<br />
Berufsfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule begleitet werden kann,<br />
müssen die Lehrlinge mindestens 80<br />
Lektionen aus dem Wahlberei<strong>ch</strong> in den<br />
ersten beiden Lehrjahren absolvieren.<br />
Diese Regelung hat zur Folge, dass die<br />
Auszubildenden in den ersten beiden<br />
Lehrjahren mehr Unterri<strong>ch</strong>tszeit geniessen<br />
als ihre Kollegen mit konventioneller<br />
Ausbildung. Das hat si<strong>ch</strong> aus vers<strong>ch</strong>iedenen<br />
Gründen ni<strong>ch</strong>t bewährt und dürfte<br />
eines der Motive sein, weshalb weniger<br />
Lehrlinge die Ausbildung «S<strong>ch</strong>werpunkt<br />
Biolandbau» wählen als erhofft. Abhilfe<br />
s<strong>ch</strong>affen wird die anstehende Revision<br />
des Bildungsplans.<br />
Die Kantone gestalten die<br />
Ausbildung sehr uneinheitli<strong>ch</strong><br />
An den kantonalen Berufsfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen<br />
wird die Ausbildung zum Eidgenössis<strong>ch</strong>en<br />
Fähigkeitszeugnis mit S<strong>ch</strong>werpunkt<br />
Biolandbau ganz unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />
gehandhabt, hier floriert die Diversität.<br />
Sie äussert si<strong>ch</strong> in einem sehr uneinheitli<strong>ch</strong>en<br />
Angebot, was den Umfang und<br />
Inhalt betrifft. Auslöser dabei ist die Zuständigkeit<br />
der Kantone für die Grundausbildung<br />
und deren Verantwortung<br />
für die Qualitätssi<strong>ch</strong>erung. S<strong>ch</strong>ulen mit<br />
grossen Einzugsgebieten (BE, GR, ZH)<br />
bieten im 3. Lehrjahr den s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en<br />
Unterri<strong>ch</strong>t in separaten Klassen an. Die<br />
Plas<strong>ch</strong> Caviezel, 25,<br />
Zweitausbildung<br />
Strickhof,<br />
Erstausbildung<br />
Zimmermann<br />
Wir haben zu Hause einen<br />
Biobetrieb und für mi<strong>ch</strong> war klar, dass<br />
i<strong>ch</strong> den S<strong>ch</strong>werpunkt ma<strong>ch</strong>en will, ni<strong>ch</strong>t<br />
nur, weil i<strong>ch</strong> von Bio voll überzeugt bin,<br />
sondern au<strong>ch</strong> damit i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t später no<strong>ch</strong><br />
gesonderte Kurse besu<strong>ch</strong>en muss. Den<br />
Strickhof habe i<strong>ch</strong> gewählt, weil i<strong>ch</strong> mehr<br />
über Ackerbau wissen wollte. Von der Ausbildung<br />
hätte i<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> mehr erwartet.<br />
Wir haben in der Bioklasse die glei<strong>ch</strong>en<br />
Lehrmittel verwendet wie die Kollegen in<br />
der konventionellen Ausbildung, und die<br />
Unters<strong>ch</strong>iede zu Bio wurden dann jeweils<br />
zusätzli<strong>ch</strong> anges<strong>ch</strong>aut. Das führte dazu,<br />
dass man man<strong>ch</strong>mal ni<strong>ch</strong>t mehr re<strong>ch</strong>t<br />
wusste, was verlangt wurde: so, wie es im<br />
Bu<strong>ch</strong> steht, oder so, wie es gesagt wurde?<br />
Im Na<strong>ch</strong>hinein würde i<strong>ch</strong> wohl eher die<br />
Normalklasse besu<strong>ch</strong>en und später die<br />
Biokurse absolvieren.<br />
Lehrkräfte werden dabei in erster Linie<br />
aufgrund ihrer Kompetenz in Biolandbau<br />
eingesetzt.<br />
In der Romandie haben si<strong>ch</strong> mehrere<br />
Kantone zusammenges<strong>ch</strong>lossen, um in<br />
allen drei Lehrjahren separaten Unterri<strong>ch</strong>t<br />
in Blockkursen anbieten zu können.<br />
Andere Kantone haben integrierte<br />
Ausbildungsgänge entwickelt, um die<br />
angestrebten 160 Lektionen Unterri<strong>ch</strong>t<br />
zum Thema Biolandbau im 3. Lehrjahr<br />
abzudecken. Die Bildungsziele im Biolandbau<br />
werden dabei teilweise von den<br />
Lehrkräften während ihres «normalen»<br />
Unterri<strong>ch</strong>ts angepeilt.<br />
Diese Diversität ist ni<strong>ch</strong>t zwangsläufig<br />
s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t. Um den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />
Ansprü<strong>ch</strong>en der Auszubildenden und<br />
ihrer Eltern gere<strong>ch</strong>t zu werden, müsste<br />
aber die freie Wahl der Berufsfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen,<br />
unabhängig vom Standort des<br />
Lehrbetriebs, mögli<strong>ch</strong> sein. «Es geht uns<br />
ni<strong>ch</strong>t darum, anderen Kantonen S<strong>ch</strong>üler<br />
wegzunehmen», sagt etwa Niklaus Messerli,<br />
der Zuständige für die Ausbildung<br />
am Bios<strong>ch</strong>wand. Es sei ihm ledigli<strong>ch</strong> ein<br />
Anliegen, den S<strong>ch</strong>ülern Wahlfreiheit zu<br />
gewähren, so Messerli. Heute werde in<br />
vielen Kantonen versu<strong>ch</strong>t, die Lehrlinge<br />
mit frühzeitig abges<strong>ch</strong>lossenen Verträgen<br />
für die ganze Lehrzeit an die kantonale<br />
S<strong>ch</strong>ule zu binden, um si<strong>ch</strong> so gegen<br />
sinkende S<strong>ch</strong>ülerzahlen abzusi<strong>ch</strong>ern.<br />
Diese Diskussion ist übrigens au<strong>ch</strong> innerhalb<br />
der Biobewegung ni<strong>ch</strong>t fremd. Die<br />
Gründung der neuen biodynamis<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>ule in der Rheinau (siehe Seite 7) hat<br />
Christian Vets<strong>ch</strong>, 32,<br />
Zweitausbildung<br />
Plantahof, Erstausbildung<br />
Polyme<strong>ch</strong>aniker<br />
I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> für eine<br />
Lehrstelle im Bündnerland<br />
ents<strong>ch</strong>ieden, weil die Bauern dort<br />
für ihre Futterbaukompetenz bekannt sind<br />
und es zahlrei<strong>ch</strong>e überzeugte Biobauern<br />
gibt. Ab Januar 2014 übernehme i<strong>ch</strong> den<br />
elterli<strong>ch</strong>en Betrieb am Sevelerberg (Bergzone<br />
2), wo wir auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Futterbau<br />
betreiben. Die Vertiefung Biolandbau habe<br />
i<strong>ch</strong> gewählt, weil i<strong>ch</strong> unseren IP-Betrieb<br />
eines Tages umstellen mö<strong>ch</strong>te. Am<br />
Plantahof hat mir besonders gefallen, dass<br />
wir viele Lehrer mit langer landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />
Erfahrung hatten. Das war inhaltli<strong>ch</strong><br />
sehr interessant. In unserer Zweitausbildungsklasse<br />
absolvierten 10 von 13 S<strong>ch</strong>ülern<br />
den zusätzli<strong>ch</strong>en Bioabs<strong>ch</strong>luss. Für<br />
die drei IP-Vertreter gab es no<strong>ch</strong> separaten<br />
Unterri<strong>ch</strong>t für den konventionellen Landbau.<br />
I<strong>ch</strong> kann die Vertiefung Biolandbau<br />
am Plantahof auf jeden Fall weiterempfehlen.<br />
Neue Biolehrmittel ab 2014<br />
Zwei neue Lehrmittel zur Biotierhaltung und zum<br />
Biopflanzenbau sind in Arbeit. Zurzeit sind zwei Arbeitsgruppen<br />
mit Vertretern von Bio Suisse, editionlmz<br />
und der Berufsbildner daran, die Grundlagen zu<br />
erarbeiten. Basierend darauf wird ein Autorenteam<br />
die Lehrmittel verfassen. Geplant ist die Veröffentli<strong>ch</strong>ung<br />
im Juli 2014 als Print- sowie als elektronis<strong>ch</strong>e<br />
Version. In einer zweiten Phase plant Bio Suisse weitere<br />
Angebote wie Filme und Online-Plattformen,<br />
wel<strong>ch</strong>e die Ausbildung unterstützen werden. Dank<br />
eines Beitrags von Coop – aus Anlass des 20-Jahre-<br />
Naturaplan-Jubiläums – sind zusätzli<strong>ch</strong>e Mittel für<br />
die Arbeiten vorhanden.<br />
dba/spu<br />
da und dort Bedenken über eine S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ung<br />
anderer Bioausbildungsstätten<br />
hervorgerufen. Allerdings dürfte dieses<br />
spezielle Bildungsangebot in erster Linie<br />
Mens<strong>ch</strong>en anspre<strong>ch</strong>en, die sonst der<br />
landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Ausbildung fern<br />
bleiben würden.<br />
Mehrheitli<strong>ch</strong> sind aber sowohl die<br />
Anbieter als au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>üler sehr zufrieden<br />
mit dem Angebot. Der S<strong>ch</strong>werpunkt<br />
habe der Biolandbau-Ausbildung<br />
die Stabilität gebra<strong>ch</strong>t, die nötig sei,<br />
um die Berufsleute fa<strong>ch</strong>gere<strong>ch</strong>t auszubilden,<br />
sagt Niklaus Messerli. Dabei<br />
gibt es aber dur<strong>ch</strong>aus no<strong>ch</strong> Lücken.<br />
Das Biolehrmittel (siehe Kasten) etwa<br />
wird sehnli<strong>ch</strong>st erwartet. Derzeit<br />
kommen im Biolandbauunterri<strong>ch</strong>t oft<br />
konventionelle Lehrmittel zur Anwendung.<br />
In einem Nebensatz wird dann<br />
no<strong>ch</strong> kurz gesagt, wie man es im Biolandbau<br />
ma<strong>ch</strong>t.<br />
Robert Obrist und Adrian Krebs<br />
Marco Eggenberger,<br />
18, Erstausbildung<br />
Plantahof<br />
Mein Onkel hat einen<br />
Biobetrieb und das ist<br />
der Hauptgrund, weshalb<br />
i<strong>ch</strong> den S<strong>ch</strong>werpunkt Biolandbau<br />
ausgewählt habe. I<strong>ch</strong> finde den Gedanken<br />
interessant, naturgetreu Landwirts<strong>ch</strong>aft zu<br />
betreiben, au<strong>ch</strong> wenn man halt ab und<br />
zu ein biss<strong>ch</strong>en angezündet wird von den<br />
Kollegen. I<strong>ch</strong> habe mi<strong>ch</strong> für den Plantahof<br />
ents<strong>ch</strong>ieden weil i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> sehr für Tierzu<strong>ch</strong>t<br />
interessiere. Die Bilanz der Ausbildung<br />
ist sehr positiv. Vor allem das dritte<br />
Lehrjahr war super. Wir waren eine reine<br />
Bioklasse mit 13 S<strong>ch</strong>ülern und deshalb<br />
konnten wir uns voll auf die Bioaspekte<br />
konzentrieren, sei es in der Tierzu<strong>ch</strong>t, wo<br />
wir lernten, wie man eine Kuh zü<strong>ch</strong>tet, die<br />
mit wenig Kraftfutter auskommt, oder sei<br />
es im Ackerbau, wo die Nützlingskunde im<br />
Mittelpunkt stand.<br />
bioaktuell 7/13 5