PDF herunterladen... - Gemeinde Faßberg
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Faßberg – 16 – Nr. 01/2014<br />
Unter anderem bei der Umstellung der technischen Dokumentation<br />
für das Jagdflugzeug MIG 29 von der russischen Sprache auf NATO<br />
(North Atlantic Treaty Organisation) Standards, als nach der Wende die<br />
Flugzeuge der ehemaligen Nationalen Volksarmee in den Bestand der<br />
Luftwaffe übergingen. 1995 wechselte Loppe in die 2. Inspektion der<br />
Technischen Schule der Luftwaffe 3. Dort unterrichtete er bis zur Pensionierung<br />
als Fachlehrer und Hörsaalleiter in der Luftfahrzeugausrüstung<br />
des Hubschraubers CH-53 und konnte sein umfangreiches Fachwissen<br />
an junge Soldaten weitergeben. „Die Zeit bei der Bundeswehr hat mir<br />
sehr gut gefallen, sonst wäre ich nicht so lange dort geblieben. Insbesondere<br />
der Umgang mit unterschiedlichen Menschen und vielen wechselnden<br />
Persönlichkeiten hat mir viel gebracht“, betonte der 65-jährige<br />
in seinem persönlichen Resümee. Kurz vor Weihnachten erhielt Loppe<br />
nun die Entlassungsurkunde aus den Händen des Kommandeurs der<br />
Technischen Schule der Luftwaffe 3, Oberst Peter Kraus.<br />
Technisches Ausbildungszentrum<br />
der Luftwaffe aus der Taufe gehoben<br />
So habe gerade die Standortgemeinde Faßberg die Umstrukturierungen<br />
und Reformen der Bundeswehr in den zurückliegenden Jahren immer<br />
mit gespannter Nervosität verfolgt. Bröhl brachte seine Hoffnung zum<br />
Ausdruck, dass die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch mit dem<br />
neuen Technischen Ausbildungszentrum so offen wie bisher wird und<br />
sich nahtlos an das bisherige Miteinander anschließt. Er stellte auch die<br />
vielen gemeinsamen Projekte heraus, die ein eindrucksvoller Beweis<br />
für eine funktionierende Symbiose sind. „Sehr geehrte Angehörige des<br />
Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe: Wir sind für Sie Da!<br />
Wir fühlen uns in hohem Maße dafür verantwortlich, dass Sie sich mit<br />
ihren Familien hier wohl fühlen“, rief der Bürgermeister den Soldaten und<br />
Zivilbeschäftigten abschließend zu. Umrahmt wurde der Appell durch das<br />
Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster unter der Leitung von Major Timor<br />
Oliver Chadik, das mit der Nationalhymne den feierlichen Akt beendete.<br />
Foto: Carsten König, TSLw 3<br />
„TSLw 3 - Ein bewährter Oldtimer<br />
wird in den Ruhestand geschickt“<br />
Von Oberstabsfeldwebel Paul Hicks<br />
„Na klar: bei Faßberg denke ich immer an die TSLw 3! Dort habe ich<br />
meine Ausbildung durchlaufen, viele Wochen und Monate verbracht“, so<br />
der einhellige Tenor, wenn aktive oder ehemalige Soldaten der Luftwaffe<br />
oder des Heeres nach dem kleinen Ort in der Heide gefragt werden.<br />
Mit der langjährigen Geschichte der Technischen Schule der Luftwaffe 3<br />
(TSLw 3) ist es jetzt vorbei. Fast auf den Tag genau vor 57 Jahren wurde<br />
die TSLw 3 auf dem Fliegerhorst Faßberg aufgestellt und hat seitdem<br />
den Standort und die <strong>Gemeinde</strong> maßgeblich mit geprägt. Sie wurde nun<br />
mitsamt der Schwesterschule TSLw 1 in Kaufbeuren aufgelöst. Gemeinsam<br />
werden die beiden ehemaligen Schulen nun das Technische Ausbildungszentrum<br />
der Luftwaffe (TAusbZLw) bilden. In einem feierlichen<br />
Appell wurde das neue Ausbildungszentrum der Luftwaffe aufgestellt und<br />
ist damit die größte Schule der Bundeswehr. Der Fliegerhorst Faßberg<br />
war und ist Synonym für eine lange und traditionsreiche Geschichte von<br />
technischer-logistischer Ausbildung im Hubschrauberbereich. Daneben<br />
hatte es an der TSLw 3 immer wieder Ausbildungszweige gegeben,<br />
die nichts mit der Drehflüglertechnik zu tun hatten. So war über<br />
lange Zeit unter anderem die Ausbildung an der Fliegerfaust Stinger<br />
ein fester Bestandteil der TSLw 3 wie auch die Fahrschul- und Kraftfahrzeugmeisterausbildung,<br />
die Feuerwehrschule, das Transport- und<br />
Luftwaffenpionierwesen, die Materialbewirtschaftung und als eines der<br />
innovativsten Projekte, der Aufbau der Feldlagerausbildung. Insbesondere<br />
mit der Feldlagerausbildung hat die TSLw 3 nachhaltige Akzente<br />
zum dauerhaften Betrieb eines Feldlagers im Auslandseinsatz gesetzt.<br />
Im Beisein des Bürgermeisters der <strong>Gemeinde</strong> Faßberg, Frank Bröhl, des<br />
Kommandeurs Unterstützungsverbände der Luftwaffe, Generalmajor Dr.<br />
Ansgar Rieks, sowie der ehemaligen Kommandeure der TSLw 3, Oberst<br />
a.D. (außer Dienst) Dieter Müller-Gerhardtz, Oberst a.D. Erwin Lentz und<br />
Oberst a.D. Ulrich Stamm sowie vieler weiterer Gäste löste der Kommandeur<br />
Logistikverbände der Luftwaffe, Brigadegeneral Rudolf Maus,<br />
die TSLw 1 und TSLw 3 in einem feierlichen Appell auf und stellte zeitgleich<br />
das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe (TAusbZLw) in<br />
Dienst. „Es ist ein ganz besonderer Appell und weit mehr als eine traditionelle<br />
Kommandoübergabe. Mit dem heutigen Indienststellungsappell wird<br />
in der Neuausrichtung der Luftwaffe ein weiterer Meilenstein erreicht. Wir<br />
legen damit - symbolisch gesehen - den organisatorischen Grundstein für<br />
die Zukunft einer sich verändernden technischen Ausbildung in der Luftwaffe“,<br />
so General Maus, der im Verlauf seiner Ansprache auf die Historie<br />
beider Schulen einging und betonte, dass mit der Außerdienststellung<br />
der Schulen in Kaufbeuren und Faßberg auch die Ära der Technischen<br />
Schule der Luftwaffe formal zu Ende geht. General Maus dankte allen<br />
ehemaligen und aktiven Soldaten und Zivilbeschäftigten beider Einrichtungen<br />
für einen über viele Jahrzehnte kontinuierlich hohen Standard<br />
in der technischen Ausbildung. So gelte es auf dieser Basis nun, den<br />
Blick nach vorne zu richten und die Herausforderungen der Zukunft zu<br />
meistern. „Ausbildung ist und bleibt eine Investition in die Zukunft! Was<br />
nützt uns das beste Luftfahrzeug oder Gerät, wenn wir nicht in der Lage<br />
sind, es zu betreiben, zu warten und instand zu setzen - und zwar am<br />
Heimatort ebenso wie im Einsatzgebiet“, unterstrich der Brigadegeneral.<br />
Im neuen TAusbZLw wird das Führungselement und die Ausbildungsabteilung<br />
Nord in Faßberg aufgestellt. Der Kommandeur des neuen<br />
Zentrums ist Oberst Peter Kraus, der Kommandeur der Abteilung Nord<br />
Oberstleutnant Michael Grintz. Auch die Fachschule der Luftwaffe und<br />
die Deutsch-Französische Ausbildungseinrichtung TIGER werden weiterhin<br />
am Standort Faßberg verbleiben. Die Ausbildungsabteilung Süd<br />
wird zunächst in Kaufbeuren aufgestellt und voraussichtlich im Jahr 2017<br />
an den Standort Untermeitingen / Lechfeld verlegen. Der Kommandeur<br />
der Abteilung Süd ist Oberst Harald Burghardt. „Ein bewährter Oldtimer<br />
wird in den Ruhestand geschickt. Ich bin mit der TSLw 3 aufgewachsen.<br />
Sie hat das Leben meines Vaters, eines Offiziers des militärfachlichen<br />
Dienstes an der Schule, das meiner Familie, und so natürlich auch mein<br />
Leben mit beeinflusst“, betonte Bürgermeister Frank Bröhl in seinem<br />
Grußwort und führte aus, dass die große Reform der Bundeswehr diese<br />
Veränderung erforderlich macht. „Ja, Wehmut - aber eben nur ein Hauch<br />
von Wehmut, denn Dinge verändern sich“.<br />
Der Ausmarsch der neuen Truppenfahne beendet den Aufstellungsappel<br />
des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe.<br />
„Ausbildung ist und bleibt eine Investition in die Zukunft!“: Brigadegeneral<br />
Rudolf Maus während seiner Ansprache an die Angehörigen des<br />
Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe aus Faßberg und Kaufbeuren.<br />
Foto: Carsten König, TSLw 3<br />
Oberst Peter Kraus (2.v.r.) enthüllt die neue Truppenfahne. Gleichzeitig<br />
wurde das Fahnenband des Technischen Ausbildungszentrums verliehen<br />
durch den Kommandeur Logistikverbände der Luftwaffe, Brigadegeneral<br />
Rudolf Maus (r.), verliehen.<br />
Foto: Carsten König, TSLw 3