impuls 11 2013 - Crossnet

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PORTRAIT 80 Fritz und Martha Hirtler sind 80 Von Otto Just Freie Christengemeinde Graz Der Besuch beginnt mit einem zügigen Spaziergang. Wir genießen beide die frische Luft und das Gespräch über „Gott und die Welt“. Das Tempo beim Gehen zeigt, dass Fritz mit 80 Jahren, nicht zuletzt durch eine bewusste Lebensführung, noch immer über eine beneidenswerte Spannkraft verfügt. Seine Liebe zur Natur kommt von den gemeinsamen Unternehmungen mit seinem Vater, der ihm als Berufsjäger schon früh auf den Pirschgängen die Geheimnisse der Natur aufgeschlossen hat. Nach dem Spaziergang wird noch der liebevoll gepflegte Garten besichtigt, der hinter dem Wohnblock gedeiht. Inzwischen hat Martha den Tisch gedeckt, und wir drei genießen zusammen das Frühstück, das mit einer Andacht und gemeinsamem Gebet seinen Abschluss findet. 8
Ausgabe <strong>11</strong> | November <strong>2013</strong> ImPuls | Magazin der Freien Christengemeinde Österreich PORTRAIT Vom Mechaniker zum Pastor Am 2. Mai 1933 wurde Fritz Hirtler in Rachau, im Bezirk Knittelfeld in der Steiermark, als Sohn eines Berufsjägers geboren. Fritz lernte Kraftfahrzeugmechaniker. Ein Beruf, in dem er schon früh sein umfassendes handwerkliches Geschick entwickeln konnte, das er in der Folge in der Gemeinde nicht zuletzt bei den verschiedensten Bauvorhaben einbrachte. Nach seiner Bekehrung und Berufung zum geistlichen Dienst leitete er von 1962 bis 1973 die Gemeinde in Knittelfeld und übernahm daraufhin die Freie Christengemeinde in Graz, welcher er bis 2001 offiziell als Pastor vorstand. Sein Nachfolger ist Markus Graf. Fritz Hirtler war jahrelang Vorstandsmitglied der FCGÖ und ist nach wie vor ein geschätztes Mitglied der FCG Graz und des Pastoralrates. Pioniergeist, Geduld und Umsicht Die von den Hirtlers übernommenen Gemeinden waren Pioniergemeinden. Dieser Umstand verlangte vom Pastorenehepaar eine bescheidene Lebensführung, die zusätzlich durch eine auf acht Kinder anwachsende Nachkommenschaft herausgefordert wurde. Martha führte mit großem Geschick und Umsicht den Haushalt, hatte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln mit entsprechender Kreativität zehn „Mäuler zu stopfen“, und man sagte ihr nach, dass sie wirklich in der Lage war „aus Nichts etwas zu machen“. Martha ist eine Frau mit Energie, welche man ihr auch jetzt mit 80 Jahren noch abspüren kann: Mit flottem Schritt und wachem Blick unterstützt sie ihren Mann. In den anfänglich nach der Mitgliederzahl kleinen Gemeinden übernahm sie mit Selbstverständlichkeit die erforderlichen Aufgaben, spielte Klavier und war überall, wo sie gebraucht wurde. Neben dem Gebet und der beständigen Suche nach Gottes Führung waren vor allem Geduld und Ausdauer gefragt. Liebe zu Jesus Die Liebe zu Jesus ist in einer unaufdringlichen Art und Weise bei beiden spürbar. Mit einem Herzen für die Gemeinde und die Menschen in ihrem Umfeld gehen sie auch heute noch in verschiedenster Weise den Menschen nach. Der gesegnete Dienst von Fritz Hirtler in der Kraft des Heiligen Geistes war ganz besonders in seinen interessanten und anschaulich illustrierten Predigten spürbar. Sein Weitblick, die Lebenserfahrung und seine bodenständige Weisheit zeigten sich in der Seelsorge, in den Einzelgesprächen und in der Arbeit im Gemeindevorstand. Umzug in die Hötzendorfstraße Eine besondere Herausforderung war der Wechsel vom kleinen Versammlungssaal in der Brockmanngasse in Graz in das Kino in der Conrad von Hötzendorfstraße im Jahr 1988. Mit Fasten und Gebet wurde der Wille des Herrn gesucht, und der Segen des Herrn, der dann auch folgte, ist bis heute spürbar. Das Kino wurde gemeinsam in mehreren Etappen, großteils mit Gemeindemitgliedern und mit Unterstützung von Bauteams aus den USA, zu einem Versammlungssaal mit einer Kapazität von rund 150 Sitzplätzen umgebaut. In diesen Bauphasen kamen das umfassende handwerkliche Verständnis und Geschick von Fritz Hirtler in den verschiedensten Bereichen des Bauvorhabens der Gemeinde zugute. Die Wohnungen im ersten Stock fassen seither das Büro und die Kinderstundenräume. „Bevollmächtigende Leiterschaft“ Fritz Hirtler hält ständig Ausschau nach Berufungen in der Gemeinde. „Bevollmächtigende Leiterschaft“ ist eine nicht zuletzt von ihm geprägte Leitlinie, welche alle Mitarbeiter gabenorientiert einbinden und beim Wachstum unterstützen soll. Diese ständige Suche nach Mitarbeitern und deren Befähigung war auch die Grundlage für die bis heute wachsende Schar von Mitarbeitern in der Gemeinde in Graz. Einmütigkeit in den Entscheidungen, Offenheit, die Bereitschaft auch zu fordernden Diskussionen und trotzdem ein liebevoller Umgang sind Eigenschaften der Arbeitsweise des Grazer Vorstandes, die Fritz Hirtler vorgelebt hat. Bis zu seinem 75. Geburtstag war er in der Grazer Gemeinde als Vorstandsmitglied tätig. Wir sind in Graz dankbar, dass wir beide Hirtlers als Pioniere unserer Bewegung und als Vorbilder in unserer Mitte haben dürfen. Fritz und Martha haben die Gemeinde in Graz entscheidend mitgeprägt. Wir danken Fritz und Martha für ihre Liebe und ihren Dienst in der Gemeinde und wünschen ihnen beiden zu ihren 80ern Gottes reichen Segen. • Im Namen der Freien Christengemeinde in Österreich, sowie der Redaktion von IMPULS, danke ich dem Ehepaar Martha und Fritz Hirtler anläßlich ihrer beiden runden Geburtstage für viele Jahre vorbildlichen Dienstes in unserem Land! „Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.“ (Offenbarung 21, 7) Liebe Geschwister: In herzlicher Hingabe, Entschiedenheit - und auch als Ermutiger bekannt - seid Ihr vielen ein wertvolles Vorbild geworden und ein Geschenk vom Herrn an uns alle. Viel Segen ist Eurem Dienst entwachsen und trägt „Frucht die bleibt“ - Johannes 15, 16. Anton Bergmair 9
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