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Werfen Sie gleich einen Blick in das Magazin - Austrian Convention ...

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ACB SERVICE<br />

KONGRESS & NEUE MEDIEN<br />

Wichtige Instrumente im Umgang mit Krisen<br />

s<strong>in</strong>d der Krisenstab, der Krisenplan sowie <strong>das</strong><br />

Krisentra<strong>in</strong><strong>in</strong>g.<br />

In der Literatur werden verschiedene Maßnahmen<br />

des Krisenmanagements vorgeschlagen.<br />

In der Praxis kommen diese jedoch nur bed<strong>in</strong>gt<br />

zum E<strong>in</strong>satz. E<strong>in</strong>e Befragung von Kongressorganisatoren<br />

br<strong>in</strong>gt <strong>in</strong>teressante Erkenntnisse:<br />

Krisenantizipation<br />

Krisenantizipation beg<strong>in</strong>nt bei der Kongressorganisation<br />

<strong>in</strong> der Erstplanung. Diese umfasst<br />

die Auswahl des Veranstaltungsortes und <strong>das</strong><br />

Prüfen von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen des Kongresses.<br />

Auch e<strong>in</strong>e gute Kongressplanung sowie deren<br />

permanente Überwachung s<strong>in</strong>d wichtig zur<br />

Krisenantizipation, z.B. die Def<strong>in</strong>ition geplanter<br />

bzw. gewünschter Endergebnisse. Basierend auf<br />

solcher Überwachung muss e<strong>in</strong> Kongressprojekt<br />

auch permanent an Veränderungen angepasst<br />

werden, um Krisen zu vermeiden. E<strong>in</strong>e<br />

weitere Maßnahme zur Krisenantizipation ist<br />

die gewissenhafte Beratung des Veranstalters.<br />

Dabei muss <strong>das</strong> Organisationsteam nicht nur<br />

über mögliche Risiken <strong>in</strong>formieren, den Veranstalter<br />

nötigenfalls auch zügeln, sollten dessen<br />

Wünsche den Kongress gefährden. Regelmäßige<br />

Reports an den Projektleiter – an jene Stelle<br />

mit der größten Expertise – stellen e<strong>in</strong>e weitere<br />

Möglichkeit der Krisenantizipation dar.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus werden <strong>in</strong> Organisationsteams<br />

gewisse „Dos and Donts“ festgelegt, die bei E<strong>in</strong>haltung<br />

Krisen entgegenwirken sollen. Neben<br />

den als Krisenmanagement zu bezeichnenden<br />

Maßnahmen bieten sich e<strong>in</strong>em Organisationsteam<br />

auch andere Möglichkeiten der Krisenantizipation<br />

wie zum Beispiel Qualitätsmanagement<br />

und Risikomanagement.<br />

Prävention<br />

Zu den präventiven Maßnahmen des Krisenmanagements<br />

gehören Checklisten und Guidel<strong>in</strong>es,<br />

welche im Falle von Anzeichen e<strong>in</strong>er<br />

Krise angewandt werden können. Diese sollen<br />

e<strong>in</strong> schnelles Handeln ermöglichen, bieten<br />

dabei jedoch nicht Lösungen an, sondern dienen<br />

primär zur Krisenidentifikation und zur<br />

Darstellung der Ist-Situation. Neben solchen<br />

Checklisten und Guidel<strong>in</strong>es kommt auch e<strong>in</strong>e<br />

festgelegte Kommunikationskette zum E<strong>in</strong>satz,<br />

die regelt, wer wen zu <strong>in</strong>formieren hat. S<strong>in</strong>d<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>er Krise erkennbar, wird Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g<br />

zur Identifikation der Krisenursache<br />

sowie zur Aktionsmöglichkeit angewandt. In<br />

der Folge werden Ergebnisse des Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>gs<br />

evaluiert und darauf basierend agiert.<br />

Diese Maßnahme kann als Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g –<br />

Evaluieren – Agieren bezeichnet werden.<br />

www.acb.at<br />

Bewältigung<br />

Auch bei der Krisenbewältigung kommen Guidel<strong>in</strong>es<br />

und Checklisten zum E<strong>in</strong>satz, um e<strong>in</strong><br />

schnelles Reagieren zu ermöglichen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus bedient man sich auch der Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g-Methode,<br />

die <strong>in</strong> dieser Phase jedoch als<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g – Evaluieren – Reagieren zu<br />

bezeichnen ist. E<strong>in</strong>e sehr wichtige Maßnahme<br />

der Krisenbewältigung ist <strong>das</strong> F<strong>in</strong>den von Alternativen.<br />

Der Krisenstab hat die Aufgabe, Lösungen im<br />

Krisenfall zu f<strong>in</strong>den. Dieser Stab, bestehend<br />

aus dem Projektleiter sowie erfahrenen Teammitgliedern,<br />

kann jedoch nicht als permanente<br />

Stabstelle mit dem Ziel der Krisenbekämpfung<br />

gesehen werden.<br />

E<strong>in</strong> Krisenplan existiert <strong>in</strong> Form von Checklisten<br />

und Guidel<strong>in</strong>es, die zur Lösung e<strong>in</strong>er Krise<br />

beitragen, jedoch ke<strong>in</strong>e konkrete Lösung zur<br />

Krisenbewältigung be<strong>in</strong>halten.<br />

Krisentra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs kommen <strong>in</strong> der Praxis nicht im<br />

herkömmlichen S<strong>in</strong>ne zur Anwendung. In regelmäßigen<br />

Meet<strong>in</strong>gs wird gegebenenfalls auf<br />

Ursachen von Krisen e<strong>in</strong>gegangen, wie agiert<br />

oder reagiert wurde und welche Folgen die Krise<br />

nach sich gezogen hat.<br />

Kommunikation bei Krisen im Kongresswesen<br />

kann als sehr wichtig, sogar als Schlüssel<br />

zur Bewältigung bezeichnet werden. <strong>Sie</strong> dient<br />

dabei nicht nur dem Weiterleiten von Maßnahmen,<br />

sondern nimmt auch Angst und Panik<br />

der Mitarbeiter als auch aller Stakeholder.<br />

Kommunikation kann somit als Instrument zur<br />

Kontrolle bezeichnet werden. Es darf jedoch<br />

nicht fälschlicherweise angenommen werden,<br />

<strong>das</strong>s Kommunikation alle<strong>in</strong>e den Umgang mit<br />

Krisen ermöglicht – auf Kommunikation muss<br />

Aktion folgen.<br />

Um Kommunikation effektiv e<strong>in</strong>zusetzen, muss<br />

sie geregelt se<strong>in</strong> und differenziert werden. Die<br />

Regelung der Kommunikation betrifft grundsätzlich<br />

<strong>das</strong> Klären der Frage, wer darf bzw.<br />

muss was an wen kommunizieren. Die Differenzierung<br />

betrifft zum <strong>e<strong>in</strong>en</strong> die Unterscheidung<br />

zwischen <strong>in</strong>terner und externer Kommunikation<br />

als auch die Differenzierung der<br />

externen Kommunikation im Speziellen. Damit<br />

ist geme<strong>in</strong>t, <strong>das</strong>s verschiedenen externen Empfängern<br />

der Kommunikation unterschiedliche<br />

Inhalte durch separate Kanäle vermittelt werden<br />

muss.<br />

Zum Umgang mit Krisen <strong>in</strong> Kongresswesen bedarf<br />

es bestimmter Kompetenzen. Zu diesen<br />

gehören <strong>das</strong> Überblickbewahren, Flexibilität,<br />

Beratung sowie Kommunikation. Unter Überblickbewahren<br />

versteht sich die Fähigkeit des<br />

Organisators, den gesamten Prozess der Kongressorganisation<br />

und dessen Zusammenhänge<br />

zu erkennen.<br />

Nur so kann erreicht werden, <strong>das</strong>s Sche<strong>in</strong>lösungen<br />

bzw. falsche Lösungen erkannt und vermieden<br />

werden. Damit verbunden spielt auch<br />

die Flexibilität e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Dabei ist die<br />

Flexibilität des Kongresses an sich geme<strong>in</strong>t, um<br />

auf Veränderungen bis zum Schluss reagieren<br />

zu können. Weiters wird die Kommunikation<br />

als wichtige Kompetenz def<strong>in</strong>iert. <strong>Sie</strong> wird als<br />

wichtiger Schlüssel zur Krisenbewältigung gesehen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird die Beratung als<br />

wichtige Kompetenz gesehen. <strong>Sie</strong> dient dazu,<br />

dem Veranstalter Ängste zu nehmen. Es gilt<br />

also krisenkompetent aufzutreten. Vor allem<br />

diese letzte Kompetenz wird auch <strong>in</strong> Zukunft<br />

von immer größerer Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />

Auszug: Mösl<strong>in</strong>ger, Konstant<strong>in</strong> (2012): Krisenmanagement<br />

im Kongresswesen – Der Umgang mit Krisen<br />

bei der Organisation e<strong>in</strong>es Kongresses. Bachelorarbeit<br />

am Institut für Tourismus der FH Wien<br />

Krisenmanagement<br />

auf der <strong>Convention</strong>4u<br />

Innerhalb unseres Teams haben wir uns <strong>in</strong>tensiv<br />

mit dem Thema Krisenmanagement ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

und evaluiert, wie wir uns verhalten<br />

haben bzw. was wir schon im Vorfeld besser<br />

machen hätten können.<br />

Unser Ergebnis wurde e<strong>in</strong> Bluepr<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>es<br />

Krisenplans: siehe Grafik Seite 30<br />

Für uns kamen die Auswirkungen des Hochwassers<br />

e<strong>in</strong>fach überraschend. „So e<strong>in</strong>e Krise kann<br />

uns gar nicht treffen.“ Die Herausforderung war<br />

schlussendlich, Entscheidungen schnell und<br />

fokussiert zu treffen, dabei aber unsere Budgetsituation<br />

nicht außer Acht zu lassen und den<br />

anwesenden Teilnehmern <strong>e<strong>in</strong>en</strong> angenehmen<br />

sowie stresslosen Aufenthalt zu ermöglichen.<br />

Ehrlicherweise müssen wir zugeben, mit e<strong>in</strong>em<br />

Krisenplan bzw. vorgegebene Richtl<strong>in</strong>ien hätten<br />

wir unsere Entscheidungen wesentlich schneller<br />

treffen können.<br />

Als e<strong>in</strong>gespieltes, humorvolles Team und dank<br />

toller Unterstützung des Congress Salzburg<br />

Teams konnten wir <strong>das</strong> allerd<strong>in</strong>gs wieder aus<strong>gleich</strong>en.<br />

Ich mag mir aber gar nicht vorstellen,<br />

wenn ich mit neuen Mitarbeitern ohne Erfahrung<br />

hätte arbeiten müssen. Zusammenfassend<br />

empfehle ich: Sei vorbereitet, <strong>in</strong>formiere<br />

ehrlich, offen und sachlich und sei schnell mit<br />

d<strong>e<strong>in</strong>en</strong> Entscheidungen.<br />

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