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Voraussetzungen für eine demenzfreundliche<br />
Kommune aus Sicht von Betroffenen und<br />
Angehörigen<br />
5. Konferenz<br />
Landes-Netzwerk Demenz<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
1
Die Demenzfreundliche Kommune - eine<br />
Bringschuld?<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
2
UN-Menschenrechtscharta<br />
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (A/RES/217,UN-Doc.<br />
217/A-(III). Auszug aus der Präambel:<br />
Alle Menschen verfügen von Geburt an über die gleichen,<br />
unveräußerlichen Rechte und Grundfreiheiten. Die Vereinten<br />
Nationen bekennen sich zur Gewährleistung und zum Schutz der<br />
Menschenrechte jedes einzelnen. Dieses Bekenntnis erwächst aus<br />
der Charta der Vereinten Nationen, die den Glauben der Völker an<br />
die Grundrechte des Menschen und an die Würde und den Wert der<br />
menschlichen Persönlichkeit bekräftigt.<br />
Artikel 1<br />
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.<br />
Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im<br />
Geist der Geschwisterlichkeit begegnen.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
3
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland<br />
1 Die Grundrechte<br />
Artikel 3<br />
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.<br />
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,<br />
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines<br />
Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen<br />
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner<br />
Behinderung benachteiligt werden<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
4
Gemeindeordnung (GemO) in der Fassung vom<br />
31. Januar 1994<br />
§1 Wesen und Rechtsstellung der Gemeinden<br />
(1) Die Gemeinde ist Grundlage und zugleich Glied des<br />
demokratischen Staates. Sie ist berufen, das Wohl ihrer Einwohner<br />
zu fördern.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Lebensqualität<br />
Aktiv sein<br />
Ich versuche dieselben Dinge zu tun, die ich früher tun konnte. Manchmal<br />
muss man nur eine andere Art finden, sie zu tun. Ich greife immer auf die<br />
Analogie zurück, dass man, wenn man sich ein Bein bricht, herausfinden<br />
muss, wie man mit Krücken gehen oder mit einem Rollstuhl<br />
zurechtkommen kann.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Lebensqualität<br />
Individualität<br />
Und das schwebt mir so vor. Das wär doch Klasse. Wenn mich alle so<br />
akzeptieren würden wie ich bin. Und sagen: „Ist gut, Dich hat`s nun mal<br />
erwischt, wie auch immer. Aber….Du bist eben noch die, ne. Und das würd<br />
ich mir wirklich wünschen. Aber das ist noch ein ganz, ganz langer Weg.<br />
Behandelt uns wie Menschen, die geliebt werden wie sie sind. Vergesst<br />
Eure Wünsche, Hoffnungen und Vorgaben.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Lebensqualität<br />
Selbstwert<br />
Ich habe mich als ein Nichts gefühlt, weil die Leute, die mit mir über meine<br />
Demenz gesprochen haben, immer darüber sprachen, was ich alles<br />
verliere…Niemand hat jemals gesagt: “Es gibt Dinge, die Du eingebüßt<br />
hast, aber es gibt auch Dinge, die Du gewinnen könntest.“ Sie haben mich<br />
nie vom Verlust meines Vermögens zum Handeln geführt…..<br />
Beruflich habe ich ja immer auf der anderen Seite gestanden. Habe Wege<br />
aufgezeigt. Jetzt muss ich auch auf dieser Seite klar kommen. Dabei ist die<br />
Existenz der Selbsthilfegruppe unglaublich wichtig. Die Existenz und auch<br />
die Philosophie des offenen Umgangs.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
8
Lebensqualität<br />
Teilhabe<br />
Du weißt manchmal etwas nicht. Aber was bildet das ab? In welcher<br />
Relation steht so ein Zwischenfall zu der breiten Palette des menschlichen<br />
Lebens: Teilhabe an Kultur, Kunst, Natur?<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Selbstbestimmung<br />
Lebensqualität<br />
Da sind immer noch Fähigkeiten da, aber meine Frau lässt mir keine Luft<br />
zum Atmen. Sie denkt, sie weiß es am besten und meine Meinung zählt<br />
nicht. Heute ist sie aus dem Haus gegangen und ich habe mich auf einen<br />
Tag in Ruhe und Frieden gefreut. Aber sie hat meine Tochter damit<br />
beauftragt, „mal eben vorbeizuschauen“, so, als ob ich es nicht überleben<br />
würde, auch einmal eine Weile allein zu sein.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Soziale Bindungen<br />
Lebensqualität<br />
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das, was ich und andere<br />
brauchen, die mit einer Demenz von möglicherweise dem oder jenem Typ<br />
leben, Soziozeutika sind statt mehr Pharmazeutika. Demenz ist eine soziale<br />
Erkrankung…Ihre tiefgehenden Symptome….Die vergiften Beziehungen, sie<br />
verändern auf unerklärliche Art die Erwartungen, die Menschen<br />
voneinander haben…<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Wertschätzung<br />
Lebensqualität<br />
Ich bin nicht unfähig und ich will nicht so behandelt werden, als ob man<br />
mir nicht zutrauen könnte, bestimmte Dinge zu tun. Ich sehe das als einen<br />
Balanceakt, der kontinuierlich geleistet werden muss.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Ein Leben in Würde mit/trotz Demenz<br />
• Persönliche und familiäre Ressourcen<br />
• Zugang zu Information<br />
• Stadium der Erkrankung<br />
• Soziale und räumliche Umfeldfaktoren<br />
• Öffentliche Darstellung<br />
• Krankheitsstereotyp<br />
u.v.m.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Ängste von Betroffenen<br />
• Stigmatisierung<br />
• Verlust der Identität<br />
• Statusverlust<br />
• Orientierungsprobleme<br />
• Verlust der Selbstbestimmung<br />
• Verlust der Mobilität<br />
• Fokussierung auf Defizite<br />
• Soziale Exklusion<br />
• Verlust der Lebensqualität<br />
u.v.m.<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Ängste von Angehörigen am Beispiel der<br />
Ehepartner<br />
• Verlust des geliebten Partners/Veränderung der Paarbeziehung<br />
• Überforderung durch hohen Betreuungs- und Pflegeaufwand<br />
• Persönliches Versagen<br />
• Reaktionen des sozialen Umfeldes<br />
• Soziale Isolation<br />
• Verlust der Lebensqualität<br />
u.v.m<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Die Demenzfreundliche Kommune<br />
Demenzfreundliche Kommunen sollten sich nicht von anderen freundlichzugewandten<br />
und unterstützenden Gemeinwesen unterscheiden. Die Leute<br />
sollten sich umeinander kümmern . Sie sollten Unterstützung anbieten und<br />
wenn die dankend abgelehnt wird, sollten sie einen Schritt zurückmachen.<br />
Wenn sie dankend angenommen wird, sollte die Person durch die<br />
Unterstützung in die Lage versetzt werden, voll und ganz das zu sein, was<br />
sie sein kann.<br />
Richard Taylor<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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Wenn ich an Demenz erkranke, erwarte ich<br />
in/von meiner Kommune…<br />
18.04.2013 A.Kynast fokus2.lebenshälfte<br />
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