Die Demenzfreundliche Kommune - Demenzkampagne Rheinland ...
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<strong>Demenzfreundliche</strong> <strong>Kommune</strong> –<br />
eine Standortbestimmung<br />
Netzwerk-Konferenz Demenz der LZG<br />
Ingelheim<br />
18. April 2013<br />
Univ.-Prof. Dr. Hermann Brandenburg<br />
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Pflegewissenschaftliche Fakultät<br />
Lehrstuhl für Gerontologische Pflege<br />
www.pthv.de
Gliederung<br />
I. Einführung<br />
II.<br />
<strong>Die</strong> Debatte in Großbritannien und Deutschland<br />
III.<br />
Was sind demenfreundliche <strong>Kommune</strong>n?<br />
IV.<br />
Hinweise
I.<br />
Einführung
Zunahme von Menschen mit Demenz<br />
(MmD) – und Kernfrage<br />
• <strong>Die</strong> Zahl von MmD wird zunehmen – von zur Zeit 1,1-1,4<br />
Millionen auf ca. 2 Millionen (2050)<br />
• Medizin als Leitwissenschaft<br />
• Gesellschaft: Negative Haltung, Stigmatisierung und<br />
Ausgrenzung gegenüber Menschen mit Demenz<br />
• Kernfrage: Wie können Menschen mit Demenz in die<br />
<strong>Kommune</strong> / Gesellschaft integriert werden?
Gesellschaftliche Einbindung (Inklusion)<br />
ist wichtig – warum?<br />
• <strong>Die</strong> Betroffenen profitieren davon: „Vielleicht fühle ich mich besser,<br />
nur weil ich etwas tue und die Kontrolle übernehme. Ich fühle mich gut dabei,<br />
und es verbessert meine Leistungsfähigkeit insgesamt“ (Whitfeld & Wismer<br />
2006, 126)<br />
• <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nste richten sich verstärkt nach den Bedürfnissen<br />
der Betroffenen (Konsumentenorientierung)<br />
• Das öffentliche Bild und die Haltung gegenüber der<br />
Demenz in der Gesellschaft ändern sich
II.<br />
<strong>Die</strong> Debatte in<br />
Großbritannien und Deutschland
Erfahrungen aus England /<br />
Schottland<br />
„Hearing the Voice of Dementia“<br />
- Menschen mit Demenz eine Stimme geben -
„Hearing the Voice“<br />
• Tom Kitwood (1997): Personenzentrierte Pflege (Neues<br />
Interaktionsmodell für die professionelle Pflege)<br />
• Joan Murphy (2003): Talking Mats (Forschung zu den<br />
Bedürfnissen bei Menschen mit Demenz)<br />
• Caroline Cantley (2005): Listen to us. Involving people with<br />
dementia in planning and developing services (Beteiligung<br />
an der Entwicklung von <strong>Die</strong>nsten / Einrichtungen)
Thesen von Goldsmith (1996)<br />
• Auftrag von der University of Stirling / Dementia Services<br />
Development Center<br />
1. Kommunikation bei MmD ist möglich, aber nicht einfach!<br />
2. Aggressives Verhalten ist oft Folge nicht gelingender Interaktion<br />
3. Angemessener Umgang wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus<br />
4. Diskrepanz zwischen dem Erleben von „Gesunden“ und MmD<br />
5. Soziale Umwelt und simple Ursachen (Prothesen / Hörgeräte etc.)<br />
6. Frühe Diagnose ist wichtig (?)
Ein zentraler Befund<br />
• „People with dementia and their carers want to stay active<br />
in their communities. The physical environment is a factor,<br />
but attitude is fare more important. It‘s the ‚normal stuff of<br />
life‘ that is important, like going to the shops, the pub, or<br />
going out for a walk. The kind of help they felt they needed<br />
ot stay connected was the kind of low-level one-to-one<br />
support provided by buddying schemes“<br />
• Quelle: Steve Milton (2012). What make a dementia-friendly community? The Journal of<br />
Dementia Care, Vol. 20, No. 2, 12-13.
Initiativen in GB<br />
• Nationale Demenzstrategie vom englischen<br />
Gesundheitsministerium („Living Well“) seit 2009, u.a.<br />
Demenz-Berater für Betroffene / pflegende Angehörige<br />
• Prime Minister‘s Challenge:<br />
Schaffung von demenzfreundlichen <strong>Kommune</strong>n<br />
(u.a. mit: E.ON, Britisch Telecom, Discounter etc.)<br />
Verbesserung der medizinisch-pflegerischen<br />
Versorgung (u.a. frühe Diagnose, Beratung etc.)<br />
Forschung (u.a. 13 Mio. britische Pfund f. wiss. Studien)
Initiativen in GB<br />
• Scottish Dementia Working Group (www.sdwg.org.uk)<br />
• „Medienpersönlichkeiten“ – z.B. Sir Terence Pratchett<br />
• „Medienpersönlichkeiten“ – z.B. Sir Terence Pratchett<br />
(Phantasy-Autor)- Spende v. 1 Million US-Dollar f.<br />
Alzheimerforschung (www.youtube.com/watch?v=Z44ip5kYQ8w&feature-related)
Erfahrungen aus Deutschland<br />
<strong>Demenzfreundliche</strong> <strong>Kommune</strong> (DFK)
Aktion Demenz der<br />
Robert Bosch Stiftung<br />
• Bedeutung für die <strong>Kommune</strong>n: Lebensqualität entsteht vor<br />
Ort, Erweiterung des Demenzverständnisses zum<br />
Bürgerrechtsmodell<br />
• Was können <strong>Kommune</strong>n tun? Initiieren, Moderieren,<br />
Organisieren, Koordinieren, z.B. Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Initiierung von Vernetzungsstrukturen, Fortbildung,<br />
Beteiligung an Modellprojekten, Unterstützung von<br />
Forschungsvorhaben<br />
• Vielfältige Initiativen, u.a. auch von Demenz Support
Aktion „Demenz“<br />
Deutschlandweit wurden seit 2009 bereits 50<br />
Projekte gefördert und vor Ort z.B.<br />
alltagspraktische Hilfen sowie die Begegnung<br />
zwischen Menschen mit und ohne Demenz<br />
angeregt. <strong>Die</strong> einzelnen Projekte werden mit<br />
15.000 Euro gefördert. Insgesamt stellt die Robert<br />
Bosch Stiftung 400.000 Euro zur Verfügung.<br />
Projektbeschreibungen, Impulse zur lokal angepassten Nachahmung und<br />
Hintergrundinformationen unter www.demenzfreundliche-kommunen.de.<br />
Quelle: http://www.aktion-demenz.de/presse/310-05022013-menschen-mit-demenz-in-der-kommune-29-lokale-projekteerhalten-foerderung-der-robert-bosch-stiftung-durch-die-aktion-demenz-ev.html,<br />
Abruf am 10. März 2013)
<strong>Die</strong> geförderten Projekte<br />
kommen aus:<br />
Baden-Württemberg: Grafenau, Leutkirch, Ludwigsburg, Ostfildern,<br />
Walldorf<br />
Bayern: Bamberg, Garmisch-Partenkirchen, München, Nürnberg<br />
Berlin: Berlin-Schöneberg<br />
Brandenburg: Angermünde/Lychen, Kloster Lehnin<br />
Hessen: Darmstadt, Frankfurt, Kassel, Wiesbaden<br />
Mecklenburg-Vorpommern: Sassnitz<br />
Niedersachsen: Cloppenburg, Hohenhameln, Stadthagen<br />
Nordrhein-Westfalen: Bielefeld, Düsseldorf, Hilden, 2x Köln<br />
<strong>Rheinland</strong>-Pfalz: Bitburg/ Prüm<br />
Sachsen: Radebeul, Scheibenberg<br />
Thüringen: Gera<br />
Quelle: http://www.aktion-demenz.de/presse/310-05022013-menschen-mit-demenz-in-der-kommune-29-lokale-projekte-erhalten-foerderung-der-robertbosch-stiftung-durch-die-aktion-demenz-ev.html,<br />
Abruf am 10. März 2013
Leitstelle Demenz<br />
Im Landkreis Ahrweiler<br />
Beispiel: Auf gute Nachbarschaft<br />
Menschen mit Demenz in<br />
unseren <strong>Kommune</strong>n<br />
an der Rheinschiene
Was haben wir erreicht?<br />
• 26 Veranstaltungen in<br />
• 3 Städten und Verbandsgemeinden in<br />
• 9 verschiedenen Orten mit<br />
• 1.259 Besucherinnen und Besuchern<br />
Leitstelle Demenz im Landkreis Ahrweiler
Erfahrungen mit der<br />
„<strong>Demenzfreundliche</strong>n <strong>Kommune</strong>“<br />
• Anstöße von Hochschulen, Einzel-Personen, <strong>Kommune</strong>n;<br />
Initial können öffentliche Aktionen, Workshops, aktivierende<br />
Beteiligung das Interesse am Thema wecken<br />
• Kampagnen (z.B. Gießen / Rhein-Schiene) können<br />
unterstützen, aber Achtung vor Strohfeuern<br />
• Anderer Zugang (positiv, kreativ – Demenz und Kunst)<br />
• Ergebnis: Mittlerweile liegen nahezu 50 Berichte v. <strong>Kommune</strong>n, noch<br />
keine umfassende Evaluation, Herausforderung: Vernetzung und<br />
Nachhaltigkeit
Netzwerk-Konferenz der LZG in <strong>Rheinland</strong>-<br />
Pfalz am 03. Mai 2012<br />
• „Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer, Vorsitzender der Aktion<br />
Demenz und engagierter Verfechter eines neuen Umgangs<br />
mit der Volkskrankheit, sprach im Eröffnungsvortrag über<br />
die Chancen, die eine demenzfreundliche <strong>Kommune</strong> für<br />
eine neue Kultur des menschlichen Zusammenlebens<br />
darstellt. „<strong>Die</strong> Demenz fragt uns dringlich nach einem<br />
Neuanfang in den sozialen Beziehungen der modernen<br />
Bürgerinnen und Bürger untereinander“, mahnte<br />
Gronemeyer und verwies damit auch auf die Chancen, die<br />
es bietet, wenn sich eine <strong>Kommune</strong> diesem Thema öffnet“<br />
• Quelle: http://www.lzg-rlp.de/aktuelles/presse/text/artikel/1593/ (Abruf am 20. Mai 2012)
Netzwerk-Konferenz der LZG in RLP<br />
am 03. Mai 2012<br />
• „Einen Königsweg zur demenzfreundlichen <strong>Kommune</strong> gibt<br />
es jedoch nicht. Jedes Gemeinwesen, so das Fazit der<br />
Veranstaltung, muss seine eigenen, für die Bürgerinnen<br />
und Bürger passenden Projekte entwerfen und umsetzen.<br />
Dazu sollte der Kreis der Akteure möglichst groß sein – von<br />
der lokalen Politik, über die in der Seniorenarbeit Aktiven<br />
bis hin zu örtlichen Institutionen wie Kultureinrichtungen,<br />
Feuerwehr und Polizei sind alle gefragt.“<br />
• Quelle: http://www.lzg-rlp.de/aktuelles/presse/text/artikel/1593/ (Abruf am 20. Mai 2012)
III.<br />
Was sind demenzfreundliche<br />
<strong>Kommune</strong>n?
Definition der DFK<br />
“Es geht darum <strong>Kommune</strong>n für eine neue Art der Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema anzustiften. Folgende Grundüberlegungen gibt es dabei:<br />
Neue Qualität statt Addition<br />
Abbau von Angstbildern und Stigmatisierung<br />
Demenz als zivilgesellschaftliche Aufgabe<br />
Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum<br />
Koproduktion und Pflege in geteilter Verantwortung”<br />
(Gronemeyer / Wissmann 2010: 211/212)
Das bedeutet:<br />
Es geht um ein soziales Verständnis von Demenz<br />
Es geht um die Verantwortung/Aushandlung in der <strong>Kommune</strong><br />
Es geht nicht primär darum Versorgungsstrukturen<br />
leistungsfähiger werden, sondern um gesellschaftliche<br />
Teilhabe von Menschen mit Demenz<br />
Einstellung und konkretes Verhalten ist entscheidend<br />
(Geschäfte, Vereine, Banken, Polizei, etc.)
4 Zentrale Domänen einer DfK<br />
Dingräumliche<br />
Umwelt<br />
Menschen<br />
mit<br />
Demenz<br />
Vereine,<br />
Gruppen<br />
Geschäfte<br />
und<br />
Transport<br />
Soziale<br />
Netzwerke<br />
L
Konkret<br />
Dinglich-räumliche Umwelt: Design, Orientierung,<br />
Sitzmöglichkeiten „behindertengerechte Umwelt“<br />
Geschäfte und Transport: Information, Aufklärung, Änderung<br />
der Einstellung (Erste Hilfe-Koffer f. Angestellte: „Wie<br />
kommuniziere ich mit Menschen mit Demenz?“)<br />
Vereine und Gruppen: hier findet die Inklusion statt, nicht in<br />
Institutionen! – Patensystem<br />
Soziale Netzwerke: wichtig ist die Aufrechterhaltung der<br />
nachbarschaftlichen und sozialen Netzwerke
Experteninterviews<br />
in Stuttgart am 29.06.2012<br />
und Köln am 02.07.2012
Merkmale<br />
Herr Wissmann –<br />
Demenz Support<br />
Stuttgart<br />
Herr Kleinstück – Demenz<br />
Servicezentrum Region Köln<br />
und das südliche <strong>Rheinland</strong><br />
Größe<br />
40 bis 50.000 Einwohner<br />
ca. 2,5 Mio. (Stadt Bonn, Stadt Köln,<br />
max., mittlere Städte Stadt Leverkusen, Rhein-Erft-Kreis,<br />
Rhein-Sieg-Kreis)<br />
Struktur<br />
überschaubare Strukturen,<br />
Sozialraum<br />
Ausreichender Mix an<br />
Versorgungsangeboten, persönliches<br />
Interesse, Betroffenheit
Merkmale<br />
Herr Wissmann –<br />
Demenz Support<br />
Stuttgart<br />
Herr Kleinstück – Demenz<br />
Servicezentrum Region Köln<br />
und das südliche <strong>Rheinland</strong><br />
Was<br />
-/+ Finanzielle Ressourcen<br />
-/+ Versorgungsstrukturen müssen<br />
hemmt?<br />
+/- die Struktur ist<br />
da sein, und die Menschen müssen<br />
entscheidend<br />
wissen, dass es diese gibt<br />
Was<br />
- ausschließlicher Einbezug v. -/+ die Akteure müssen<br />
fördert? Profis<br />
voneinander wissen, gemeinsam<br />
- Versorgungsstruktur muss da für die Betroffenen arbeiten<br />
sein, sonst befasst man sich<br />
damit, nicht mit der DFK<br />
+ die Bürger selbst, die gesagt<br />
haben: „Wir haben ein<br />
Problem“
Merkmale<br />
Herr Wissmann –<br />
Demenz Support<br />
Stuttgart<br />
Herr Kleinstück – Demenz<br />
Servicezentrum Region Köln<br />
und das südliche <strong>Rheinland</strong><br />
Wer soll<br />
•„sehr gute Gedanken um<br />
• „alle Akteure mit einbeziehen“<br />
beteiligt<br />
werden?<br />
die Zusammensetzung<br />
machen“<br />
• Gewerbetreibende<br />
• Kirchengemeinden<br />
• Sport / Kultur / Vereine<br />
• Betroffene<br />
• Kommunalpolitik<br />
• Profis müssen das<br />
begleiten (Fachstelle)<br />
• Verwaltung<br />
• Politik<br />
• <strong>Die</strong>nstleistungssektor<br />
• Polizei<br />
• Feuerwehr<br />
• Einzelhandel
Merkmale<br />
Herr Wissmann –<br />
Demenz Support<br />
Stuttgart<br />
Herr Kleinstück – Demenz<br />
Servicezentrum Region Köln<br />
und das südliche <strong>Rheinland</strong><br />
Nachhaltigkeit?<br />
• Schwierig, Ergebnisse bzw.<br />
Modell auf andere Gemeinden<br />
/ Städte / Kreis zu übertragen<br />
•Es ist nicht notwendig immer<br />
alle einzubinden, kleine<br />
Runden sind sinnvoll, dann<br />
aber „Rückkoppelung zur<br />
Gesamtgruppe“<br />
• Koordination / Regie durch<br />
einen Akteur<br />
(„Steuerzentrum“)<br />
• „Kommunalpolitiker müssen<br />
kapieren, dass das ein Thema<br />
ist“<br />
• Nutzen für die Akteure muss erkennbar<br />
werden<br />
• Nahtstellen wie Sozialamt,<br />
Gesundheitsamt, kommunale Stellen<br />
beteiligen, da sie an<br />
Versorgungsstrukturen arbeiten<br />
• Akteure themenspezifisch einbinden<br />
nicht immer alle zusammen<br />
• Möglichkeiten des Austauschs,<br />
• Gemeinsame Ziele und Aktionen
Merkmale<br />
Herr Wissmann –<br />
Demenz Support<br />
Stuttgart<br />
Herr Kleinstück – Demenz<br />
Servicezentrum Region Köln<br />
und das südliche <strong>Rheinland</strong><br />
Öffent-<br />
lichkeit<br />
und<br />
Medien<br />
• Im Gespräch bleiben mit den<br />
Journalisten<br />
• Presse als ständiger Partner<br />
• „die haben auch im Laufe des<br />
Prozesses gelernt, sie haben<br />
kapiert, worauf es ankommt“<br />
• Philosophie erklären, zu<br />
einzelnen Aktionen dazu holen<br />
•„nicht zu glauben, ich habe<br />
einen Presseverteiler …<br />
sondern sich den Menschen<br />
schnappen und sagen, der<br />
gehört mit an den Tisch“<br />
• Presse nicht<br />
instrumentalisieren<br />
• Weg von der Medikalisierung der<br />
Demenz<br />
• Thema „Demenz“ zwar in den Medien<br />
präsent (phasenweise „übersättigt“<br />
ohne konkrete Handlungsoptionen)<br />
• Problem: Presse berichtet nicht gern<br />
über Normalität „Menschen mit Demenz<br />
leben normal in unserer <strong>Kommune</strong>“<br />
• Problem: Skandalisierung der<br />
persönlichen Betroffenengeschichten<br />
über die Medien
Möglichkeiten und Grenzen<br />
<strong>Die</strong> Chance:<br />
Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Demenz<br />
Gegengewicht gegen die Medikalisierung des Alters<br />
Wertschätzung der Arbeit von pflegenden Angehörigen und Pflegenden im<br />
öffentlichen Raum (Hannah Ahrendt)<br />
<strong>Die</strong> Gefahr:<br />
Verwässerung des Kernanliegens<br />
Große Heterogenität und unterschiedliche Niveaus<br />
Instrumentalisierung durch die Interessengruppen/ Politik / Medien
IV.<br />
Hinweise
Für ein Konzept ist es in<br />
Deutschland noch zu früh<br />
Nach Erfahrungen der ‚Aktion Demenz‘ gibt es in Deutschland eben gerade kein<br />
Konzept, dass den <strong>Kommune</strong>n „überzustülpen“ ist. Es gibt unterschiedliche<br />
ERFAHRUNGEN.<br />
Man kann die einzelnen Projekte vor Ort nicht einfach nehmen, zu einem<br />
Konzentrat zusammenkochen und dann sagen: „Das ist die demenzfreundliche<br />
<strong>Kommune</strong>“, so der 1. Vorsitzende der ‚Aktion Demenz‘, Herr Prof. Dr. Dr.<br />
Gronemeyer. <strong>Die</strong> DfK verweist vielmehr auf die schweren Beschädigungen, die in<br />
den <strong>Kommune</strong>n beobachtet werden können: Zerstörung sozialer Milieus, Ruin von<br />
Nachbarschaffen, zunehmende Einsamkeit (und Armut) im Alter<br />
Wichtig ist: <strong>Die</strong> Sache und die Initiativen erst einmal wachsen lassen. Hier gilt der<br />
Satz: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht.<br />
<strong>Die</strong> Befürchtung von Hr. Gronemeyer: „Das schöne Konzept der DfK wird<br />
instrumentalisiert, bevor es die Gelegenheit hatte erst einmal zu wachsen!“
Lucas Cranach der Ältere<br />
(1472-1553): Der Jungbrunnen<br />
Quelle: http://www.kunstkopie.de/a/lucas-cranach/derjungbrunnen.html<br />
(Abruf v. 26.11.2011)
Quelle: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 21. Oktober 2012
Literatur<br />
Aktion Demenz (2013): <strong>Demenzfreundliche</strong> <strong>Kommune</strong>. Aktion Demenz e.V. http://www.demenzfreundlichekommunen.de/reflexionen/demenzfreundliche-kommune<br />
[Zugriff: 10.03.2013]<br />
Alzheimer‘s Society (2012): Recognition Process for Dementia Friendly Communities. Consultation paper.<br />
http://www.alzheimers.org.uk/site/scripts/downloads.php?categoryID=200436 [Zugriff: 29.01.2013]<br />
Crampton J, Dean J, Eley R (2012): Creating a dementia-friendly York. Joseph Roundtree Foundation.<br />
http://www.jrf.org.uk/sites/files/jrf/dementia-communities-york-full.pdf [Zugriff: 19.09.2012]<br />
Dawson A, Greasley-Adams C (2012): Dementia-friendly Stirling: Scoping review and baseline study. School of<br />
Applied Social Sciences, University of Stirling.<br />
https://dementia.stir.ac.uk/files/DFS%20Report%204%20September%202012%20final.pdf [Zugriff:<br />
10.03.2013]<br />
Department of Health (Hrsg.)(2009): Living well with dementia – a National Dementia<br />
Strategy.http://www.dh.gov.uk/en/Publicationsandstatistics/Publications/PublicationsPolicyAndGuidance/<br />
DH_094058 [Zugriff: 26.01.2013]<br />
Department of Health (Hrsg.) (2012a): Prime Minister’s Challenge on Dementia – delivering major<br />
improvements in dementia care and research by 2015. http://dementiachallenge.dh.gov.uk/ [Zugriff:<br />
26.01.2013]<br />
Department of Health (Hrsg.) (2012b): The Prime Minister’s Challenge on Dementia – delivering major<br />
improvements in dementia care and research by 2015: a report on progress.<br />
https://www.wp.dh.gov.uk/dementiachallenge/files/2012/11/The-Prime-Ministers-Challenge-on-<br />
Dementia-Delivering-major-improvements-in-dementia-care-and-research-by-2015-A-report-ofprogress.pdf<br />
[Zugriff: 26.01.2013]<br />
Ich danke Herrn Matthias Brünett für die Zusammenstellung der Literatur. Er erkundet zurzeit<br />
Projekte in Großbritannien zum Thema „demenzfreundlichen <strong>Kommune</strong>“
Literatur<br />
Innovations in Dementia (Hrsg.)(2011): Dementia Capable Communities. The views of people with dementia<br />
and their supporters.<br />
http://www.innovationsindementia.org.uk/DementiaCapableCommunities_fullreportFeb2011.pdf [<br />
Zugriff: 26.01.2013]<br />
Kirchen-Peters S, Hielscher V (2012): Expertise „Nationale Demenzstrategien“. Vergleichende Analyse zur<br />
Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Deutschland. Institut für Sozialforschung und<br />
Sozialwirtschaft e.V. Saarbrücken. http://www.isoinstitut.de/download/Nationale_Demenzstrategien_Endbericht_BMFSFJ.pdf<br />
[Zugriff: 19.01.2013]<br />
Local Government Association (Hrsg.)(2012): Developing dementia-friendly communities. Learning and<br />
guidance for local authorities. http://www.local.gov.uk/c/document_library/get_file?uuid=0a7a291bd6a3-4df6-9352-e2f3232db943&groupId=10171<br />
[Zugriff: 23.07.2012]<br />
Projekt Demenz Arnsberg (2011): Arnsberger „Lern-Werkstadt“ Demenz. Handbuch für <strong>Kommune</strong>n.<br />
http://www.projekt-demenz-arnsberg.de/cms/upload/docs/PDA_<br />
Handbuch_weblinksDS.pdf [Zugriff: 26.01.2013]<br />
University of Stirling (2008): The Forth Valley Dementia Project. Projektbericht.<br />
http://dementia.stir.ac.uk/pdffolder/FVDP-FinalReport-March2008.pdf [Zugriff: 29.01.2013]<br />
University of Stirling (2009): Facing dementia together: Initial report of the Lothian Dementia Project.<br />
http://www.dementia.stir.ac.uk/pdffolder/LDP-InitialProjectReport-May09.pdf [Zugriff: 29.01.2013]<br />
Ich danke Herrn Matthias Brünett für die Zusammenstellung der Literatur. Er erkundet<br />
zurzeit Projekte in Großbritannien zum Thema „demenzfreundliche <strong>Kommune</strong>“
Herzlichen Dank