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Familienpflege – Familiale Notsituation und ihre ... - ifb - Bayern

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<strong>Familienpflege</strong> 51<br />

Die Kombination von familienpflegerischen Diensten <strong>und</strong> anderen sozial-ambulanten Diensten<br />

wird in der Realität bereits praktiziert. Die häufigste Reaktion, wenn bei zu hoher Nachfrage<br />

der Personalbestand nicht ausreicht, ist die Nennung von anderen Diensten bzw. deren<br />

Telefonnummern (<strong>ifb</strong>-Studie 1998). Auch eine Weitervermittlung an andere Dienste wird<br />

vorgenommen, indem Kapazitäten anderer sozial-ambulanter Dienste erfragt werden <strong>und</strong> die<br />

Familie dann darüber informiert wird. Beinahe jede zweite Station kürzt in dieser Situation<br />

aber auch die Einsatzst<strong>und</strong>en bei anderen Familien, um in besonders kritischen Fällen auf die<br />

Nachfrage reagieren zu können.<br />

Der Dienstleistungsmarkt der Pflege- <strong>und</strong> Versorgungseinrichtungen expandiert. Es können<br />

sich dort nur diejenigen Anbieter behaupten, die sowohl kostengünstig als auch qualitätsbewusst<br />

innerhalb einer optimalen Kosten-Nutzen-Relation arbeiten. Die Öffnung des Marktes<br />

für private Anbieter bringt die Profession der <strong>Familienpflege</strong> in eine neue, schwierige, aber<br />

auch herausfordernde Position: Sie muss sich in Konkurrenz, aber auch Kooperation mit den<br />

anderen Anbietern bewegen. Dieser Bewegungsdruck bietet einen Spielraum, welcher im<br />

Sinne von Kooperation, Vernetzung <strong>und</strong> eigener, neuer, moderner Dienstleistungsdefinition<br />

genutzt werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Expertise können einige Ansätze zusammengetragen<br />

werden, welche richtungsweisende Anstöße im positiven Sinne kombinatorischer<br />

Abdeckung situationsgerechter Bedarfslagen in Familien geben.<br />

Für die Kombination mit anderen sozialen Diensten wird es daher im Hinblick auf die Bedarfslage<br />

in den Familien immer notwendiger, eine möglichst trennscharfe Inhaltsbeschreibung<br />

für alle in Betracht kommenden Hilfen zu finden. Für die Profession der <strong>Familienpflege</strong>rInnen<br />

kann in diesem Zusammenhang die angestrebte situations- <strong>und</strong> bedarfsorientierte<br />

Ermittlung in bayerischen Familien definitorische Hilfestellung leisten, indem sie spezifisch<br />

familienpflegerische Dienstleistungen evaluiert.

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