Planung, Analyse und Benchmarking der ... - streiter.de
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11<br />
3.<br />
Gesamtausgabenbetrachtung<br />
3.1. Methodik<br />
Dem Projektansatz liegt das Mo<strong>de</strong>ll <strong><strong>de</strong>r</strong> Total Cost of<br />
Ownership (TCO) zugr<strong>und</strong>e. Dazu wer<strong>de</strong>n die gesamten<br />
Ausgaben für die IT-Ausstattung für die pädagogische<br />
Nutzung neuer Medien in Schulen aus Sicht<br />
eines kommunalen Schulträgers betrachtet. Bereits zu<br />
Beginn <strong>de</strong>s Projektes wur<strong>de</strong> allerdings <strong>de</strong>utlich, dass<br />
dabei ein umfassen<strong><strong>de</strong>r</strong> Anspruch im Sinne einer betriebswirtschaftlichen<br />
Kostenrechnung 2 nicht vollständig<br />
erfüllt wer<strong>de</strong>n kann. Dazu zählen folgen<strong>de</strong> Grün<strong>de</strong>:<br />
• Das Mo<strong>de</strong>ll <strong><strong>de</strong>r</strong> Total Cost of Ownership stammt<br />
ursprünglich von <strong><strong>de</strong>r</strong> Gartner Group aus <strong>de</strong>n USA<br />
<strong>und</strong> wur<strong>de</strong> auch dort auf Schuldistrikte übertragen.<br />
Dieses ist nicht analog auf das <strong>de</strong>utsche Schulsystem<br />
mit seiner Trennung zwischen Personal- <strong>und</strong> Sachaufwandsträger<br />
anwendbar <strong>und</strong> erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t umfassen<strong>de</strong><br />
Anpassungen, die von <strong>de</strong>m ursprünglichen Konzept<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> TCO abweichen. Wir verwen<strong>de</strong>n daher im<br />
Folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Begriff Gesamtausgaben anstelle <strong>de</strong>s<br />
klassischen TCO-Begriffs.<br />
• Gesamtkosten beziehen sich auf <strong>de</strong>n bewerteten<br />
Verbrauch aller Produktionsfaktoren für eine Leistungserbringung<br />
(z.B. Bereitstellung eines PC) <strong>und</strong><br />
wer<strong>de</strong>n nicht auf einzelne Betriebseinheiten bezogen.<br />
Insofern müssen TCO alle Faktoren einbeziehen,<br />
d.h. Schulträger, Land, Schulen, Eltern, Spen<strong>de</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Sponsoren, was aber im Kontext <strong><strong>de</strong>r</strong> vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Betrachtung nicht möglich war, da die kommunalen<br />
Schulträger <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit nur bedingt Angaben zu <strong>de</strong>n<br />
Ausgaben in <strong>de</strong>n Schulen, wie z.B. die <strong>de</strong>zentrale<br />
Beschaffung <strong><strong>de</strong>r</strong> Lernsoftware <strong>und</strong> von Verbrauchsmaterialien<br />
sowie <strong>de</strong>n anteiligen Personalausgaben,<br />
die z.B. für die freiwillige Leistung von Supportaufwand<br />
durch Lehrkräfte o<strong><strong>de</strong>r</strong> über (in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel durch<br />
das Land finanzierte) Deputatsst<strong>und</strong>en für Lehrkräfte<br />
entstehen, machen können. Durch diese Lücken in<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Erfassung von Ausgaben, die nicht beim Schulträger<br />
selbst angefallen sind, <strong>und</strong> die daraus entstehen<strong>de</strong>n<br />
Unterschie<strong>de</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammensetzung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Kennzahlen könnte ein Vergleich <strong><strong>de</strong>r</strong> Ausgaben in<br />
<strong>de</strong>n IT-Systemlösungen nicht vali<strong>de</strong> durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Die kommunalen Schulträger können aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />
(bisher noch) kameralistischen Buchführung lediglich<br />
Ausgaben (<strong>und</strong> Einnahmen) darstellen <strong>und</strong> sind nicht<br />
in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, die zugr<strong>und</strong>e liegen<strong>de</strong>n <strong>und</strong> darüber<br />
hinausgehen<strong>de</strong>n Kosten (<strong>und</strong> Leistungen) auszuweisen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> kameralistischen Buchführung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
öffentlichen Verwaltungen ist damit eine vollständige<br />
Darstellung aller Kostenarten im Sinne <strong><strong>de</strong>r</strong> betriebswirtschaftlichen<br />
Kostenrechnung als bewerteter<br />
Verbrauch von Gütern <strong>und</strong> Dienstleistungen in Bezug<br />
auf eine Haushaltsperio<strong>de</strong> nicht möglich.<br />
Die hier vorgelegten Vergleichsrechnungen stellen<br />
also ein Novum in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen Schulträgerlandschaft<br />
dar. Im Kern geht es darum, die bei Schulträgern<br />
dokumentierten Ausgaben vergleichbar zu machen.<br />
In <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll wird dies dadurch erreicht, dass (vergleichbar<br />
zu einer betrieblichen Kostenrechnung)<br />
für die Ausgaben <strong><strong>de</strong>r</strong> Schulträger eine Periodisierung<br />
bezogen auf einzelne Haushaltsjahre errechnet wird,<br />
die für alle Arten von Ausgaben, die von Schulträgern<br />
in ihrer kameralistischen Buchführung hinreichend<br />
dokumentiert sind, <strong>de</strong>n Aufwand von Ausgaben berücksichtigt,<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht (vollständig) in <strong><strong>de</strong>r</strong>selben Perio<strong>de</strong><br />
angefallen ist, wie die Ausgabe.<br />
2 Vgl. dazu im Folgen<strong>de</strong>n z.B. Wöhe, G. Einführung in die allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre. München, Verlag Vahlen. 19.<br />
Auflage.