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Jahresbericht 2012, Fachverband der Chemischen Industrie ...

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8.120<br />

Terajoule Energie /Jahr<br />

müssen in Österreich<br />

eingespart werden<br />

Klima & Energie<br />

ENERGIEEFFIZIENZ STEIGERN<br />

EU-ENERGIEEFFIZIENZ-RICHTLINIE. Die im<br />

November <strong>2012</strong> verabschiedete EU-Energieeffizienz-Richtlinie<br />

<strong>2012</strong>/27/EU soll sicherstellen,<br />

dass die Union ihrem 20 Pro zent-<br />

Energieeffizienz-Ziel bis 2020 einen<br />

ge waltigen Schritt näher kommt.<br />

KERNSTÜCK IN ÖSTERREICH. Die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> EU-Richtlinie im Inland basiert auf<br />

dem Bundes-Energieeffizienzgesetz, das am<br />

20. Dezember <strong>2012</strong> vom BMWFJ als Gesetzesvorschlag<br />

in Begutachtung geschickt und<br />

am 3. April 2013 im Ministerrat beschlossen<br />

wurde. Die wesentlichen Inhalte sind:<br />

––<br />

In Österreich müssen zwischen 2014<br />

und 2020 jährlich 8.120 Terajoule Energie<br />

eingespart werden, um das EU-Ziel<br />

zu erreichen. Dazu werden endenergieverbrauchende<br />

Unternehmen in die<br />

Pflicht genommen, Energielieferanten<br />

müssen Energieeffizienzmaßnahmen<br />

bei ihren Endkunden nachweisen können.<br />

Werden keine Maßnahmen gesetzt,<br />

sind Ausgleichszahlungen vorgesehen.<br />

––<br />

Mittlere und große Unternehmen müssen<br />

ein Energiemanagementsystem einführen<br />

o<strong>der</strong> zumindest alle vier Jahre ein<br />

Energieaudit durchführen. Es werden<br />

auch Umweltmanagementsysteme und<br />

gleichwertige, innerstaatlich anerkannte<br />

Managementsysteme (z.B. Responsible<br />

Care) zugelassen.<br />

––<br />

Gehen Investitionen von energieverbrauchenden<br />

Unternehmen und Energielieferanten<br />

über die Verpflichtungen<br />

hinaus, können sie Zuschüsse erhalten.<br />

––<br />

Der Bund muss jährlich drei Prozent<br />

seiner gesamten Gebäudeflächen<br />

thermisch sanieren. Ausnahmen gibt<br />

es etwa für seine denkmalgeschützten<br />

Gebäude. Län<strong>der</strong> und Gemeinden werden<br />

gar nicht in die Pflicht genommen!<br />

––<br />

Eine nationale Energieeffizienz-Monitoringstelle<br />

soll die Messung und Evaluierung<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen sicherstellen.<br />

NOVELLE KLIMASCHUTZGESETZ. 2011<br />

wurde das Klimaschutzgesetz veröffentlicht,<br />

<strong>2012</strong> wurden die Treibhausgas-<br />

Reduktionsanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> nicht-emissionshandelspflichtigen<br />

Sektoren verhandelt:<br />

Für die Bereiche Energie und <strong>Industrie</strong>,<br />

Gebäude, Verkehr, Abfallwirtschaft, Landwirtschaft<br />

und F-Gase wurden in Stakehol<strong>der</strong>-<br />

Verhandlungsgruppen verschiedene Maßnahmen<br />

diskutiert. Der <strong>Fachverband</strong><br />

begleitete diesen Prozess im Rahmen von<br />

Arbeitsgruppen <strong>der</strong> WKÖ aktiv. Ende<br />

Dezember <strong>2012</strong> schickte das BMLFUW eine<br />

Novelle des Klimaschutzgesetzes bezüglich<br />

<strong>der</strong> Treibhausgas-Emissionen nach<br />

Sektoren (Nicht-Emissionshandelsbereich)<br />

für den Verpflichtungszeitraum 2013 bis<br />

2020 in Begutachtung. Der <strong>Fachverband</strong><br />

tritt dafür ein, dass Maßnahmen des Klimaschutzgesetzes<br />

das Wirtschaftswachstum<br />

nicht behin<strong>der</strong>n!<br />

EMISSIONSHANDEL. Der Zertifikatepreis<br />

für eine Tonne CO 2<br />

liegt seit Ende 2011<br />

deutlich unter 10 Euro. Da die EU-Kommission<br />

an ein Versagen des Marktes glaubt,<br />

legte sie im Juli <strong>2012</strong> zwei Vorschläge zur<br />

Än<strong>der</strong>ung des Emissionshandels vor: Einerseits<br />

will sie die Emissionshandelsrichtlinie<br />

abän<strong>der</strong>n und damit ihre Befugnisse<br />

erweitern. An<strong>der</strong>erseits plant sie<br />

FORDERUNGEN DES FACHVERBANDES.<br />

Das Bundes-Energieeffizienzgesetz<br />

muss optimale Rahmenbedingungen für<br />

die Umsetzung <strong>der</strong> Energieeffizienzmaßnahmen<br />

schaffen:<br />

--<br />

Das Verpflichtungssystem soll durch ein<br />

Anreizsystem zur Realisierung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

ersetzt werden.<br />

Weitgehende Umsetzungsfreiheit für die<br />

Unternehmen und ein unbürokratisches<br />

Monitoring sind Voraussetzung.<br />

--<br />

Es braucht eine Regelung für jene<br />

Unternehmen, die durch bereits getätigte<br />

Energieeffizienzinvestitionen kein wirtschaftlich<br />

vernünftiges Energieeffizienzpotential<br />

mehr erreichen können. Diese<br />

Vorleistungen müssen berücksichtigt<br />

werden.<br />

GEFAHR. Werden die For<strong>der</strong>ungen nicht<br />

umgesetzt, besteht die Gefahr eines<br />

verzerrten Wettbewerbs. Der bürokratische<br />

Zusatzaufwand wächst überproportional,<br />

die Planungssicherheit<br />

würde erschwert. Beides könnte den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich und<br />

damit eine Vielzahl an Arbeitsplätzen<br />

gefährden.<br />

Zertifikate in <strong>der</strong> Handelsperiode 2013 bis<br />

2020 zurückzuhalten und später einzuschleusen<br />

(Back-Loading). Dieses Vorgehen<br />

würde den CO 2<br />

-Preis künstlich in die<br />

Höhe treiben.<br />

KEINE EINGRIFFE IN CO 2<br />

-MARKT! Der<br />

<strong>Fachverband</strong> ist gegen Eingriffe in den CO 2<br />

-<br />

Markt und die damit verbundene willkürliche<br />

Preiserhöhung. Diese würde die Wirtschaft<br />

in einem schwierigen Umfeld<br />

zusätzlich belasten und den Produktionsstandort<br />

Europa gefährden. Unternehmen<br />

haben in <strong>der</strong> Vergangenheit in umweltfreundliche<br />

Technologien investiert. Um<br />

ihre Planungs- und Investitionssicherheit<br />

zu gewährleisten, müssen langfristig vereinbarte<br />

Regeln respektiert werden.<br />

Geschäftsbericht <strong>2012</strong> 13

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