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Jahresbericht 2012, Fachverband der Chemischen Industrie ...

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ANLAGENRECHT<br />

NEUE EU-RICHTLINIEN FÜR INDustrie-<br />

EMISSIONEN UND INDUSTRIEUNFÄLLE<br />

EU-RICHTLINIE INDUSTRIEEMISSIONEN.<br />

Die im Dezember 2010 veröffentlichte EU-<br />

Richtlinie 2010/75/EU über <strong>Industrie</strong>emissionen<br />

(IE-RL) fasst die bestehende<br />

Abfallverbrennungsrichtlinie, die Richtlinie<br />

für flüchtige organische Verbindungen<br />

(VOC), die Großfeuerungsanlagenrichtlinie<br />

sowie drei Richtlinien zur Titandioxid-Produktion<br />

zusammen und muss bis 7. Jänner 2013<br />

in nationales Recht umgesetzt werden. In<br />

Österreich sind dafür etwa die Gewerbeordnung,<br />

das Abfall-, Wasser- und Dampfkesselrecht<br />

sowie verschiedene Län<strong>der</strong>gesetze<br />

anzupassen. Der <strong>Fachverband</strong><br />

begleitete diesen Umsetzungsprozess<br />

im Rahmen von Workshops<br />

<strong>der</strong> Bundessparte <strong>Industrie</strong>.<br />

UMSETZUNG ABFALLBEREICH. Zur Umsetzung<br />

<strong>der</strong> IE-RL hat das BMLFUW Novellen<br />

des Abfallwirtschaftsgesetzes sowie<br />

<strong>der</strong> Abfallverbrennungsverordnung in Begutachtung<br />

geschickt, ein Entwurf des<br />

Emissionsschutzgesetzes-Kesselanlagen<br />

zur Umsetzung <strong>der</strong> neuen Vorgaben für<br />

Feuerungsanlagen wurde ebenfalls veröffentlicht.<br />

Zur notwendigen Novelle <strong>der</strong> Gewerbeordnung<br />

wurden <strong>2012</strong> noch keine<br />

Schritte gesetzt.<br />

INDUSTRIEUNFALL-RICHTLINIE NEU. Die<br />

überarbeitete EU-Richtlinie <strong>2012</strong>/18/EU<br />

zur Beherrschung <strong>der</strong> Gefahren schwerer<br />

Unfälle mit gefährlichen Stoffen<br />

wurde im Juli <strong>2012</strong> veröffentlicht<br />

und muss großteils bis 31. Mai 2015<br />

in nationales Recht umgesetzt werden.<br />

Sie soll die Anpassung an die EU-CLP-<br />

For<strong>der</strong>ung des <strong>Fachverband</strong>es<br />

zur Umsetzung <strong>der</strong> EU-Richtlinie 2010/75/EU<br />

über <strong>Industrie</strong>emissionen (IE-RL):<br />

--<br />

Keine Verschärfungen von EU-Richtlinien<br />

bei ihrer Umsetzung in nationales Recht<br />

(„Golden Plating“).<br />

--<br />

Vermeidung von Inkonsistenzen bei <strong>der</strong><br />

Anpassung unterschiedlicher Rechtsmaterien.<br />

--<br />

4-Jahresfrist zur Anpassung an neue<br />

Beschlüsse zu BVT-Merkblättern (Beste<br />

verfügbare Technik) mit <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

zur Überschreitung bei komplexen<br />

Anlagenän<strong>der</strong>ungen.<br />

--<br />

Österreichweite Vereinheitlichung von<br />

Umweltinspektionen und Nutzung <strong>der</strong><br />

daraus resultierenden Synergieeffekte<br />

bei behördlichen Kontrollen.<br />

Verordnung (EU-Verordnung zur Einstufung,<br />

Kennzeichnung und Verpackung von<br />

Stoffen und Gemischen) sicherstellen. Neu<br />

ist ein detailliertes Chemi ka lien -<br />

Klassifizierungssystem auf Basis internationaler<br />

Standards. Es soll helfen, Gefahren<br />

für die menschliche Gesundheit und die<br />

Umwelt deutlich zu machen. Weiters wurden<br />

bestehende Inspektionsregeln verschärft<br />

und die Öffentlichkeitsbeteiligung ausgebaut.<br />

Durch die CLP-Vorgaben und die<br />

REACH-Einstufung (EU-Chemikalienverordnung<br />

für die Registrierung, Bewertung,<br />

Zulassung und Beschränkung<br />

von Chemikalien) als „um weltgefährdende<br />

Stoffe“ werden zukünftig<br />

weitere Betriebsanlagen von <strong>der</strong> <strong>Industrie</strong>unfall-Richtlinie<br />

betroffen sein.<br />

WASSER<br />

HERAUSFORDERUNG OBERFLÄCHEN-<br />

GRENZWERTE UND ABWAsser-<br />

EMISSIONSVERORDNUNGEN<br />

EU UMWELTQUALITÄTSNORM-RICHTLINIE.<br />

Im Februar <strong>2012</strong> präsentierte die EU-Kommission<br />

einen Überarbeitungsentwurf <strong>der</strong><br />

strittigen Umweltqualitätsnorm-Richtlinie,<br />

<strong>der</strong> neue Probleme schafft: Unter an<strong>der</strong>em<br />

sollen zugelassene (!) pharmazeutische<br />

Wirkstoffe, Biozide und Pflanzenschutzmittel<br />

– trotz mangelhafter Auswirkungsanalyse<br />

und fehlen<strong>der</strong> Kosten-Nutzen -<br />

Rechnung – begrenzt werden. Ein weiteres<br />

Problem: Die Richtlinie reguliert auch in<br />

<strong>der</strong> EU bereits verbotene und beschränkte<br />

Stoffe, die noch über Jahrzehnte aus unterschiedlichen<br />

Quellen (z.B. Quecksilber aus<br />

geogener Herkunft; Produkte, die aus<br />

Nicht-EU-Län<strong>der</strong>n importiert wurden) flächendeckend<br />

emittiert werden. Mitgliedstaaten<br />

könnten für diese bestimmte<br />

Oberflächen-Grenzwerte nicht einhalten.<br />

Auf <strong>der</strong>en Hauptquellen und Eintragungspfade<br />

haben sie im Alleingang keinen Einfluss.<br />

Der <strong>Fachverband</strong> zeigte mit <strong>der</strong><br />

Bundes sparte <strong>Industrie</strong> diese Probleme<br />

auf und war eng in die Erarbeitung des<br />

WKÖ- Positionspapieres eingebunden.<br />

ABWASSEREMISSIONS-VERORDNUNGEN.<br />

<strong>2012</strong> startete die Überarbeitung von über 60<br />

Abwasseremissions-Verordnungen (AEV).<br />

Die <strong>Industrie</strong> möchte das bewährte Instrument<br />

weiterführen und langfristige Rechtssicherheit<br />

für die Betriebe im Abwasserbereich<br />

erwirken. Der <strong>Fachverband</strong> diskutierte<br />

mit Experten mögliche Überarbeitungen<br />

<strong>der</strong> für die Chemieindustrie relevanten<br />

aEVs, damit diese auch mit den zukünftigen<br />

Veröffentlichungen chemiespezifischer<br />

BREFs (Best Available Technique Reference<br />

Documents), die den Stand <strong>der</strong> Technik<br />

für umweltrelevante <strong>Industrie</strong>anlagen<br />

festlegen, abgestimmt sind.<br />

Geschäftsbericht <strong>2012</strong> 7

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