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SOTE 2007_1 - IFZ

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Magazin<br />

Schnittstellen zwischen Wissenschaft<br />

und Gesellschaft<br />

Ângela Guimarães Pereira, Sofia Guedes<br />

Vaz, Sylvia Tognetti (eds.): Interfaces<br />

between Science and Society. Sheffield:<br />

Greenleaf Publishing 2006,<br />

366 pp., € 52,50<br />

Wissenschaft und Technik durchdringen<br />

heute eine Vielzahl gesellschaftlicher Bereiche.<br />

Gleichzeitig entsteht dabei auch ein<br />

neues Verständnis von Wissen und Wissenschaft,<br />

das der Komplexität vieler gesellschaftsrelevanter<br />

Problemstellungen Rechnung<br />

trägt, die Unvermeidbarkeit von Ungewissheiten<br />

anerkennt und um die Integration<br />

einer Vielzahl von Perspektiven<br />

bemüht ist. Die Auseinandersetzung mit<br />

den Schnittstellen von Wissenschaft und<br />

Gesellschaft ist damit zu einem wichtigen<br />

Forschungs- und Handlungsfeld geworden.<br />

Das vorliegende Buch präsentiert die<br />

Beiträge und Ergebnisse eines Workshops<br />

mit gleichnamigem Titel, der im November<br />

2003 in Mailand stattfand. Ziel der Herausgeberinnen<br />

ist es, zu einem besseren Verständnis<br />

der komplexen Interaktionen von<br />

Wissenschaft und Gesellschaft beizutragen<br />

sowie Ansätze zu liefern, um Dialogprozesse<br />

in der Praxis umsetzen zu können. Die<br />

Beiträge sind in sechs Themenbereiche gegliedert:<br />

Communicating among plural perspectives;<br />

Managing uncertainty, complexity<br />

and value commitments; Knowledge<br />

assessment; Transparency, openness and<br />

participation in science policy processes;<br />

Community-based research; sowie Emerging<br />

styles of governance and new ICT.<br />

Was verträgt unsere Erde noch?<br />

Jill Jäger: Was verträgt unsere Erde<br />

noch? Wege in die Nachhaltigkeit.<br />

Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch<br />

Verlag <strong>2007</strong>, 232 S., € 9,95<br />

Das von der international bekannten Umwelt-<br />

und Klimaexpertin Jill Jäger verfasste<br />

Buch informiert über die vielfältigen Veränderungen<br />

auf unserer Erde. Die Autorin<br />

geht davon aus, dass die Rohstoff- und Energiesituation<br />

auf unserem Planeten viel<br />

schlimmer ist als vielfach angenommen<br />

wird. Die Folgen menschlichen (Fehl-)Verhaltens<br />

in der Vergangenheit wirken sich<br />

bereits heute unmittelbar auf unsere Lebenssituation<br />

aus. Die Erderwärmung und<br />

damit zusammenhängende Problematiken<br />

sind zu einem großen Teil hausgemacht. Jäger<br />

appelliert an PolitikerInnen und die Zivilgesellschaft,<br />

rasch zu handeln, da die ohnehin<br />

begrenzten Möglichkeiten, Fehler der<br />

Vergangenheit rückgängig zu machen, mit<br />

jedem Tag geringer werden. Den Preis für<br />

Energie- und Rohstoffverschwendung werden<br />

somit kommende Generationen bezahlen.<br />

Das Buch ist durch 10 zentrale Fragestellungen<br />

gegliedert und bietet auch Lai-<br />

Innen einen guten Einblick in die behandelte<br />

Thematik. Die Autorin forscht seit<br />

Jahrzehnten im Klima- und Umweltbereich<br />

und arbeitet gegenwärtig am SERI (Sustainable<br />

Europe Research Institute) in Wien.<br />

Lebensweltökonomie<br />

Maren Jochimsen, Ulrike Knobloch<br />

(Hg.): Lebensweltökonomie in Zeiten<br />

wirtschaftlicher Globalisierung. Bielefeld:<br />

Kleine 2006, 208 S., € 20,80<br />

Lebensweltökonomie macht die Auswirkungen<br />

wirtschaftlicher Globalisierung auf die<br />

Versorgung der Menschen mit dem zum<br />

(guten) Leben Notwendigen sichtbar und<br />

zeigt die Rückwirkungen dieser Veränderungsprozesse<br />

auf die Erwerbswirtschaft.<br />

Die Beiträge in diesem Buch analysieren die<br />

Bereiche der bezahlten und unbezahlten<br />

Versorgungswirtschaft, in denen für die Einzelnen<br />

wie für die Gemeinschaft und Gesellschaft<br />

notwendige Tätigkeiten erbracht werden<br />

und deren lebensweltlicher und ökonomischer<br />

Bezug offenkundig ist: Hausarbeit,<br />

Subsistenzproduktion, Eigenarbeit, zivilgesellschaftliches<br />

Engagement, Pflege, soziale<br />

Dienstleistungen. Lebensweltökonomie<br />

stellt mit ihrer Konzentration auf die alltägliche<br />

Befriedigung zum guten Leben notwendiger<br />

Bedürfnisse ein sinnlich erfahrbares<br />

und im eigenen Leben verortbares Gegengewicht<br />

zur Abstraktheit und zur Anonymität<br />

der wirtschaftlichen Praxis der Globalisierung<br />

dar. Die lebensweltliche Einbettung<br />

wirtschaftlichen Handelns ermöglicht,<br />

Ökonomie in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung<br />

sozial und ökologisch verträglich<br />

zu gestalten.<br />

Versuch, ethisch korrekt<br />

zu leben<br />

Leo Hickman: Fast nackt. Mein abenteuerlicher<br />

Versuch ethisch korrekt zu leben.<br />

München, Zürich: Pendo 2006,<br />

318 S., € 16,90<br />

Kein schlechtes Gewissen mehr – das Ziel<br />

von Leo Hickmans Experiment war einfach,<br />

die Umsetzung komplizierter. Ein Jahr lang<br />

hat der Londoner „Guardian“-Journalist<br />

versucht, mit seiner Frau Jane und Tochter<br />

Esme ethisch und ökologisch korrekt zu leben.<br />

Dafür ließ er sich von einer Bio-Expertin,<br />

einem Umweltschützer und einer Verbraucherrechtlerin<br />

erklären, wie man sich<br />

gesund ernährt, sparsam mit Ressourcen<br />

umgeht und welche Konzerne zu boykottieren<br />

sind. Im vorliegenden Buch gibt er Einblick<br />

in seine Erfahrungen und berichtet<br />

humorvoll über Bio-Lebensmittel, Schwierigkeiten<br />

mit Stoffwindeln, selbstgemixten<br />

Putzmitteln und Wurmkompostern, ethisch<br />

korrekten Geldanlagen und dem Versuch,<br />

seine Kaufkraft bestimmten Großkonzernen<br />

zu entziehen. Nach und nach pendelten<br />

sich die neuen Lebensgewohnheiten ein<br />

und werden auch über den Versuchszeitraum<br />

hinweg beibehalten werden. Die Botschaft<br />

von Leo Hickman lautet: „Man kann<br />

die Welt nicht auf eigene Faust retten, aber<br />

man kann sich mehr Mühe geben“.<br />

work-life-balance & Wissenschaft<br />

Maria Buchmayr, Julia Neissl (Hg.):<br />

work-life-balance & Wissenschaft – ein<br />

Widerspruch? Wien: LIT 2006,<br />

150 S., € 14,90<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem<br />

gewinnt mit der Verankerung der Strategie<br />

Gender Mainstreaming innerhalb der Organisation<br />

Universität zunehmend an Bedeutung.<br />

Die Thematik der Vereinbarkeit<br />

wird großteils in Bezug auf Frauen diskutiert.<br />

Dies spiegelt sich in zahlreichen Vereinbarkeitsmodellen<br />

wider, die sich an<br />

Frauen richten und letztendlich zur Reproduktion<br />

der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung<br />

beitragen. Der Band befasst<br />

sich vor allem mit bestehenden beruflichen<br />

Rahmenbedingungen im universitären<br />

Kontext und innovativen Überlegungen,<br />

diese klaren Rollenzuteilungen im<br />

Berufsbild WissenschaftlerIn aufzulösen.<br />

Biographisches Mathematik-<br />

Lexikon<br />

Renate Tobies: Biographisches Lexikon<br />

in Mathematik promovierter Personen<br />

an deutschen Universitäten und Technischen<br />

Hochschulen WS 1907/08 bis WS<br />

1944/45. Augsburg: Rauner 2006,<br />

403 S., € 24,50<br />

Das Lexikon enthält biografische Angaben<br />

zu cirka 1.550 Mathematikerinnen und<br />

Mathematikern, die vom WS 1907/08 bis<br />

zum WS 1944/45 an deutschen Universitäten<br />

und Technischen Hochschulen promovierten,<br />

darunter cirka 8% Frauen. Die<br />

meisten Biografien werden hier erstmals<br />

publiziert und dokumentieren Karrieren<br />

sowie Brüche im Lebens- und Berufsweg<br />

in- und ausländischer MathematikerInnen.<br />

Der Band beruht auf mehrjährigen Forschungen<br />

und beeindruckt durch seinen<br />

Umfang und seine Akribie.<br />

Soziale Technik 1/<strong>2007</strong><br />

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