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nächstes Kapitel - Georg Britting

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90 SANKT-ANNA-PLATZ 10<br />

hen bereit war? Auf diese Frage weiß ich weder ein Ja noch<br />

ein Nein. Tröstlich ist, daß er nicht hat kämpfen müssen:<br />

„Leis im Gewölke des Schlafs...“.<br />

Hohoff fühlte sich weder imstande mir zu kondolieren,<br />

noch einen Nachruf zu schreiben, das tat statt seiner der alte<br />

Freund Hanns Braun für die „Süddeutsche Zeitung“, Armin<br />

Mohler für “Christ und Welt“, Walter Abendroth in der „Zeit“.<br />

An Alverdes, der damals Ehrengast der Villa Massimo in<br />

Rom war, berichtete Hohoff einige Tage nach der Beerdigung:<br />

Mit <strong>Britting</strong> ist es sehr rasch gegangen [...] Kiefhaber hat<br />

viel für ihn getan, war Stunden und halbe Nächte bei ihm, hat<br />

ihn medizinisch wohl versorgt. Seine Versuche, ihn in ein<br />

Krankenhaus zu schaffen, scheiterten am Willen <strong>Britting</strong>s und<br />

seiner Frau - und wir müssen jetzt froh sein, daß sie scheiterten.<br />

Sie hätten unserm Freund unnötige Erregung, Qual und<br />

Sorgen gebracht, denen er nun enthoben wurde. [...] Uns allen<br />

gingen Ende und Verbrennung sehr, sehr nahe. [...] Mit<br />

ihm ist das Zentrum unseres Kreises leer geworden, und es<br />

fragt sich ja, ob es zusammenhält.<br />

Zwanzig Jahre später veröffentlichte Hohoff sein Erinnerungsbuch<br />

„Unter den Fischen“, das einige <strong>Kapitel</strong> über die<br />

Jahre mit <strong>Britting</strong> zwischen 1934 und 1939 enthält und dem<br />

das Buch auch seinen Titel verdankt; denn über dem Stammtisch<br />

in der Schönfeldstube, von dessen Männerrunde und<br />

Gesprächen Hohoff berichtet, hing ein nachgedunkeltes Gemälde,<br />

das Fische darstellte. Das Buch ist keine <strong>Britting</strong>biographie,<br />

vielmehr geht es in ihm um die Jugendjahre des Autors,<br />

um „Erinnerungen an Männer, Mädchen und Bücher“,<br />

wie es der Untertitel sagt, gleichwohl erscheint <strong>Britting</strong> darin<br />

als die Hauptfigur. Hohoff berichtet von gemeinsamen Reiseerlebnissen,<br />

von <strong>Britting</strong>s Vorliebe für Karl Valentin und dessen<br />

absurder Phantasie, seiner eigenen nicht unähnlich, von<br />

<strong>Britting</strong>s politischer Einstellung und seinem unmittelbaren

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